• Guten Abend, Daya!

    Ich bin in Lohn und Brot, arbeite seit 22 Jahren als Vollzeitraft. Es war ganz knapp, hätte ich ein bisschen so weitergemacht, wäre es aufgefallen, aber ich kriegte noch die Kurve.
    Mein SHG-Leiter hat gesagt, dass es eigentlich besser wäre, im ersten Jahr der Trockenheit keinen Job zu haben, keine Partnerschaft einzugehen und keinen Urlaub zu machen.
    Keinen Job, weil man sich besser auf sich selbst konzentrieren kann, sich nicht neu verlieben, weil man aus Glücklichkeit aufhört zu trinken und nicht wirklich aus der eigenen Überzeugung und keinen Urlaub, weil man zu sehr verführt werden könnte.
    Aber für mich wäre das die absolute Katastrophe gewesen, wenn ich meinen Job durch die Sucht verloren hätte. Mein Beruf hat mir selbst sehr geholfen, gab und gibt mir Halt und ich erlebe ihn ja nun auch wesentlich intensiver.

    Der Spruch trägt viel Wahres in sich, auch ich habe mir oft nicht vorstellen können, den Alk ganz aus dem Leben streichen zu können. Aber es geht, ich arbeite jeden Tag daran!

    Lobanshee

  • Hallo Lobanshee,
    dann habe ich da was falsch interpretiert. Es freut mich für Dich, daß Du Deinen Job behalten hast. Ich habe in der Beziehung eine schlimme Zeit hinter mir, auch weil ich dann noch eine schwere Depression und Psychose bekam und allein 3 Monate stationär war und, und, und. Aber nun wie gesagt, habe ich wieder Arbeit, und es macht auch Spaß und mit den Kollegen klappt das gut.
    Warst Du auf Langzeitterapie gewesen? Wie gestaltete sich Deine Entwöhnung? Warst Du ambulant?
    Ich war nur ambulant, hatte dann einen Termin für eine Langzeittherapie, die ich dann aber, um meine Tochter nicht allein zu lassen damals, nicht angetreten bin. Dann habe ich mich so durchgewurschtelt und vielleicht auch deshalb nicht so viele Strategien entwickelt wie mancher von Euch. Oder ich habe auch dieses Wissen nicht.
    Grüßle Daya

    Wenn Du zählen kannst, dann zähl auf Dich

  • Hallo Daya,

    man kann auch später noch ne LZT machen, wenn man Sie noch braucht, ich bin auch gerade dabei :wink:

    Möchte mich mehr festigen :wink: spreche das doch mal, mit Deinem Arzt ab, ob Du da noch was machen kannst.

    Fragen kostet Nichts :wink: wenn Du denn, Intresse hast.

    Dir noch einen schönen Tag, hast ja genug Bücher, zum schmöckern.

    MLG Mandy

  • Hallo Daya

    Wenn du noch eine LZT machen kannst,mache sie.Was besseres kann dir garnicht passieren.

    Ich habe im letzten Jahr eine gemacht und die hat mir sehr geholfen.

    Ich hatte jetzt,nach etwas über einem Jahr einen Rückfall,aber ich bin gleich wieder aufgestanden.

    LG Wolfgang

  • Hallo Mandy und hallo Wolfgang,
    es ist gut zu wissen, daß man eine LZT auch "nachträglich" machen kann, aber im Moment kommt das für mich nicht in Frage, weil ich noch berufliche Pläne habe. Und aufgestanden bin ich nach meinem Rückfall dieses Jahr auch so, zum Glück.
    Grüßle Daya

    Wenn Du zählen kannst, dann zähl auf Dich

  • Eigentlich schade Daya, dass Du der Meinung bist Deinen beruflichen Erfolg, über Dich zu stellen.

    Meinst Du das nach dem nächsten Rückfall, das Aufstehen wieder einfach ist?
    Und wenn Du den Rückfall schon mit einplanst, dann ist es doch jetzt nur eine Trinkpause!!!!!

    Meinst Du, dass wenn Du einen Rückfall hast Deine beruflichen Pläne noch verfolgen kannst?

    kawi

  • Hallo Daya,
    bei mir steht die Trockenheit über allem, auch vor der beruflichen Perspektive. Nur durch die Trockenheit, ist es überhaupt möglich, sich neuen Herausforderungen langsam zu stellen.
    LG
    Jürgen

  • So ganz verstehe ich nicht, was Ihr von mir wollt: Ich bin trocken und habe auch vor es zu bleiben.
    Guts Nächtle von Daya

    Wenn Du zählen kannst, dann zähl auf Dich

  • Hallo Daya

    Was ist dir denn wichtiger dein Beruf oder dein Leben???

    Ich glaube nicht , das ich es das nächste mal schaffe , so schnell wieder aufzustehen.

    Es viel mir dieses erste mal schon sehr schwer gefallen.

    Überlege noch mal,was wichtiger ist.

    LG Wolfgang

  • Wie - was wichtiger ist? Mir ist beides wichtig und es spricht nichts dagegen, beruflich weiterkommen zu wollen. Ich will nicht auf der Stelle treten weder und das ist nichts Anrüchiges. Ich kenne auch andere, die ohne LZT jahrenlang trocken sind. Jedem das Seine und es gibt auch die, die mit LZT Rückfälle hatten und davon jede Menge. Was wollt Ihr nun also vertreten?
    Gruß Daya, ohne "le"

    Wenn Du zählen kannst, dann zähl auf Dich

  • Moin Daya,
    hier gibt doch jeder nur seine Sichtweise der Dinge wieder,und wie ein jeder einzelne das für sich sieht,eben seine Erfahrungswerte!

    Was wir hier vertreten wollen?

    Ich denke mir,hier vertritt sich jeder in erster Linie selbst,umso mehr wir hier von uns schreiben,und erzählen wie es ein jeder für sich geschafft hat,desto mehr steht zur Eigenreflektion zur Verfügung.

    Ich habe das Gefühl,das Du dich leicht angegriffen fühlst,wenn dem so ist,ist es aber dein Gefühl,und nicht das der anderer,und was Du damit machst obliegt einzig und allein deiner Entscheidungsfindung,niemanden sonst!

    Hier möchte dich bestimmt keiner angreifen und auch nicht bekehren,ein jeder teilt sich hier mit,mit seinen Gefühlen und Erfahrungswerten,das ist doch eher positiv anzusiedeln,anstatt gleich auf Abwehr zu gehen,mh??

    Gruß Andi

  • Hallo Andi,
    ich werde hier ganz suggestiv gefragt, was mir wichtiger sei: Mein Beruf oder mein Leben. So als sei ein Leben ohne LZT nicht vorstellbar. DAGEGEN wehre ich mich.
    Gruß Daya

    Wenn Du zählen kannst, dann zähl auf Dich

  • Guten Morgen Daya,

    Du hattest geschrieben

    Zitat

    Ich war nur ambulant, hatte dann einen Termin für eine Langzeittherapie, die ich dann aber, um meine Tochter nicht allein zu lassen damals, nicht angetreten bin. Dann habe ich mich so durchgewurschtelt und vielleicht auch deshalb nicht so viele Strategien entwickelt wie mancher von Euch. Oder ich habe auch dieses Wissen nicht

    Dann kam offensichtlich der Rückfall.

    Zitat

    es ist gut zu wissen, daß man eine LZT auch "nachträglich" machen kann, aber im Moment kommt das für mich nicht in Frage, weil ich noch berufliche Pläne habe. Und aufgestanden bin ich nach meinem Rückfall dieses Jahr auch so, zum Glück.


    Und nun stellt sich mir wirklich die Frage, was ist für Dich wichtiger Dein Leben oder Dein Beruf.
    Wenn Du angebotene Hilfe wie eine LZT ablehnst, bzw. derzeit nicht Betracht ziehst.
    Irgendwann wird Dir keine LZT mehr bewilligt, weil Du kurz vor der Rente stehst und es nicht mehr wichtig ist, wegen dem Arbeitsmarkt.

    Du schreibst Du wurschtelst Dich so durch, aber für ein wirklich abstinentes Leben gehört mehr dazu.
    So meine Gedanken.

    Liebe Grüsse Kawi

  • Hallo Daya,

    Zitat

    So als sei ein Leben ohne LZT nicht vorstellbar.


    Ich habe keine Therapie gemacht allerdings wenn ich merken würde dass der Weg den ich gehe nicht ausreicht um trocken zu werden und zu bleiben würde ich weitere Hilfe in Anspruch nehmen.

    Zitat

    ich werde hier ganz suggestiv gefragt, was mir wichtiger sei: Mein Beruf oder mein Leben


    beides ist natürlich wichtig aber nach jedem weiterem Rückfall (ich sage lieber dazu Trinkpause weil solche Trinkpausen habe ich in meinen Jahren sehr viele gemacht und nach jeder Trinkpause war es mir immer schwerer aufzustehen)rutscht Du immer tiefer nach unten, und wenn Du irgendwann nicht mehr so einfach aufstehen kannst hilft Dir dein Beruf auch nicht weiter.(ich wünsche Dir das natürlich nicht)

    Nehme diese Alkoholkrankheit bitte sehr ernst es ist eine tödliche Krankheit wenn man nichts dagegen tut.

    Ich wünsche Dir einen trockenen Tag und viel Geduld!!!!

    LG
    Maria

  • Hallo Daya

    Ich wollte dich bestimmt nicht angreifen.

    Aber überlege doch mal,in unserem Alter,haben wir bestimmt nicht mehr lange die Chanse eine LZT zu machen.

    Ich wollte damit nur sagen,wenn du eine LZT machen kannst,mache sie.

    Mir hat die LZT sehr geholfen,sie war gut für mich.

    Ich hatte nach über einem Jahr einen Rückfall,und??? Die LZT kann mir keiner nehmen.

    Liebe Grüße Wolfgang

  • brauchst dich nicht wehren daya, wenn jemand dich fragt:

    job oder leben?

    natürlich ist es eine frage die dich anregen sollte zu überprüfen, ob du vor lauter angst einen job verlieren zu können, eine lzt nicht antrittst die dir gut tun könnte und auf dem trockenem weg weiter bringt. das wäre nicht gut und ein kompromiß.

    es sind nur erfahrungen und denkanstöße.
    manch einer hat 'nur' eine shg gebraucht
    der andere brauchte auch das hilfsangebot einer suchtklinik

    wichtig bei einer entscheidungfindung ist es zu überprüfen, ob ich bei den überlegungen und natürlich auch ängsten meine nüchternheit an erster stelle setze.

    lieber über ängste (beim job währen es ernste existenzängste) reden und zusammen gucken, ob es welche gibt die erfahrungen damit gemacht haben. wege zu finden vielleicht beides zu machen. lzt und job nicht verlieren.

    beiträge dienen nicht des angriffes deiner person, sondern sollten dich anregen zu gucken und dich zu hinterfragen. der alkoholismus hat die eigenschaft im kopf auch mal quer zu denken und sich was vor zumachen. erlich zu sich sein und darüber reden ist der weg und die plattform die eine shg gibt sich auszutauschen.

    ich wünsche dir für den rest des abends besinnung für dich und das du die richtigen entscheidungen für dich triffst, die die dir gut tun.

    denn so wie du dich entscheiden mußtest den weg der abstinenz zu gehen, wirst du allein für dich verantwortlich weiter sein entscheidungen für dich zu treffen, um trocken zu bleiben. und hände werden dir gereicht, daß du nicht damit allein bist. egal was dich bewegt.

    lg panther

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Hallo Daya,

    möchte nun die längst überfälligen Fragen von Dir beantworten:

    Zitat von Daya


    Warst Du auf Langzeitterapie gewesen? Wie gestaltete sich Deine Entwöhnung? Warst Du ambulant?
    Ich war nur ambulant, hatte dann einen Termin für eine Langzeittherapie, die ich dann aber, um meine Tochter nicht allein zu lassen damals, nicht angetreten bin. Dann habe ich mich so durchgewurschtelt und vielleicht auch deshalb nicht so viele Strategien entwickelt wie mancher von Euch. Oder ich habe auch dieses Wissen nicht.

    Ich hatte keine LZT, nur 14 Tage Entgiftung. Da ich noch völlig neu in dem Thema steckte und wohl anscheinend die Suchtberater keinen Bedarf bei mir sahen, ausser dass ich in eine Nachsorgegruppe kam, habe ich auch nicht nachgefragt. Nicht, dass ich nicht gewollt hätte. Ich wusste nur nicht die richtigen Fragen zu stellen, war froh, dass ich erstmal so mit mir wieder "im Reinen" angekommen war. Außerdem freute ich mich auf die Arbeit und meine Kollegen. Dann war ich 3 Monate in einer SHG, die aber nur für 15 Wochen besucht werden durfte und danach war ich alleine. Natürlich hatte man mir Kontakte zu der Station und auch zu der damaligen SHG genannt, aber ich war damals noch zu "hilflos" und sowieso erstmal froh, sich mit mir in Ruhe auseinandersetzen zu können. War dann bis Anfang September ohne Betreuung, habe mir wieder eine neue Gruppe gesucht und bin sehr zufrieden. Zwei Wochen später kam ich dann in dieses Forum.
    Über eine zusätzliche Nachsorge denke ich gerade nach, habe nächste Woche darüber ein Gespräch.

    Ob man alles richtig macht, Daya, Du mit Deinem "Wurschteln" :D oder ich mit meinem Weg, werden wir sicherlich herausfinden und ich hoffe mal, dass es so positiv bleibt, wie es jetzt ist. Auf alle Fälle versuche ich, alles auszuschöpfen, um den idealen Weg zu finden. Daran muss man jeden Tag arbeiten. Hauptsache, die eigene Zufriedenheit und Ruhe leidet nicht. Ruhe geht nicht immer gut, wie auch, man lebt ja mit Problemen, aber zufrieden bin ich!

    Liebe Grüße

    Lobanshee

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