Co-abhängig – warum?

  • Oh, liebe Ettena,
    ich kann mich anschließen. Wobei mein Vater leider nicht mehr lebt und ich immer, er starb sehr früh, vermisst habe nicht zu Lebzeiten mit ihm richtig gefühlvoll sprechen zu können.

    Meine Eltern wurden selber ohne Gefühle erzogen und gaben es streng-preußisch weiter. Somit keine oder wenig Gefühle aus dem Elternhaus, der Bruder als Intelligenzbestie hervorgehoben ist leider der Konsenz klar: "gefühlkalte oder arme" Partner, die ich "knacken" wollte um Liebe zu bekommen.

    Nur: wie es mir gelingen soll, dass diese Muster durchbrochen werden weiß ich nicht. Wobei das Thema Partnerschaft für mich so und so jenseits von gut und böse ist.

    Dieses selbst schätzen, was aus dem Elternhaus (dann natürlich noch aus den Partnerschaften als "Nichtachtung") rüberkam selber zu erarbeiten wird ein langer Weg sein, weil das alles nicht über das Bewußtsein geht. Ich weiß über den Kopf sehr wohl was ich bin, kann oder nicht kann. Habe Freunde, die fair ehrlich und direkt sind - dennoch.... irgendwann einmal habe ich die Spur im Schneegestöber verfehlt und bin am erfrieren....

    Nicht, daß Ihr mich falsch versteht, es geht mir gut, aber die "Erfrierungen" haben mich manchen Finger und manchen Zeh gekostet, die wohl nicht mehr zurückbringbar sind.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • …aber auch ohne meinen Vater wäre ich irgendwann zu der Erkenntnis gekommen, innerlich spürte ich es eh schon lange.
    Es geht auch ohne – und ob das jetzt nun besser geht, vielleicht auch nicht – ich weiß es nicht. Es kam wie es kam.
    Nur lieben kann ich ihn auch nicht mehr, er ist mir fremd geworden und ich brauche ihn heute nicht mehr.
    Aber es hat es mir leichter gemacht, Zweifel aus meiner meiner Vergangenheit aufgelöst.

    Bis bald…
    Ettena

  • Liebe Dagmar…

    ich muss gleich weg (Kundentermin) und ich sehe noch aus wie ein aufgeplatztes Sofakissen…

    Wenn ich wieder komme, möchte ich auf Dich und Deine Mail mehr eingehen und nicht so viel von mir erzählen…

    Bis später
    Ettena

  • Hallo Ettena,

    ja, es ist ja auch richtig was du da schreibst.

    Mir ist es nur wichirg klar zu machen das wenn ich am Anfang der Loslösung bin mir das nicht weiter hilft.

    Später wenn ich gefestigter bin dann kann ich da hinschauen und das finde ich grad für die Co´s sehr sehr wichtig.

    Und sehr interessant finde ich das mit deinem Vater. Vielleicht ist das auch einen Extrathread wert.

    Was habe ich von meinen Eltern speziell von meinem Vater nicht bekommen was ich mir nun bei meinen Partnern suche. Oder so.

    Denn auch ich habe diesen Mangel Erfahren und mein Ex ist nur 2 Jahre jünger wie mein Vater.

    Dagmar

    Zitat

    Nur: wie es mir gelingen soll, dass diese Muster durchbrochen werden weiß ich nicht.

    In dem du besusst hinschaust bevor du hin fühlst. Sich bewusst werden über sich und sein Verhalten kann uns schützen.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Tja Ihr Lieben, mir selber hilft mein Wissen nichts. Denn dass mein Partner gefühlskrank ist oder war - bzw. eine narzisstische Ader hat, das habe ich nicht geblickt. Er tat ja so, als hätte er Gefühle, er tat ja so, als öffne er sich oder spräche darüber. Ich habe nicht bemerkt dass die Grundlage dennoch ein verschlossener Mensch war.

    Somit wüsste ich nicht, wie ich das zukünftig anders erkennen würde. Höchstens dadurch, dass die männliche Person mit der ich spreche nicht in mein Beuteschema passt und eben deshalb wichtig wäre um genauer betrachtet zu werden.

    Wie gesagt, ich denke die Ursache zu kennen, verkenne diese Veranlagung aber in den Menschen, die mir als Partner ins Auge springen.... So... und nu .....???

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar,

    das es einfach ist sag ich ja nicht.

    Aber Amai hat das mal bei sich beschrieben sie hat bewusst drauf geachtet welcher "Typ" sie anspricht und musste erkennen das es genau der "Typ" ist der in irgendeiner Art Hilfsbedürftig ist. Mal so als Beispiel.

    Und dann denke ich hat es auch mit der eigenen Entwicklung zu tun. Wie sicher bin ich mir mit mir selber.

    Liebe Grüsse
    elocin

  • Servus just.me,

    ich vermisse an Deiner Aussage den Bogen zwischen dem "ich weiss warum" und dem "ich tu's nicht mehr".

    Du schreibst selber, es passiert Dir immer noch mehrmals täglich - also wo ist da der Erfolg der Methode?

    Bei einem Säufer kann ich es ganz klar festmachen: zufriedene Abstinenz ist der Erfolg, den er sich damit erarbeitet hat. Nicht 1,5 Promille oder "nur noch" 0,8 Promille oder "ab und zu Saufen".

    Unbestritten ist, dass eine gewisse Ursachenforschung hilfreich sein kann. Die Ursachenforschung nimmt einem Süchtigen jedoch eines nicht ab: das eigenverantwortliche Handeln und Umsetzen dieser Theorie in die Praxis. Und da sehe ich eindeutig die "Mankos":

    es wird viel geredet, aber nur wenig umgesetzt. Ich kann da sicher immer weiter in meiner Vergangenheit graben und suchen und analysieren: es ändert sich nichts an meinem Handeln, so lange ich nicht mein Handeln ändere und diese Veränderung umsetze.

    Die Flasche hat mich auch nicht niedergerungen oder angesprungen, die musste ich auch selbst zum Munde führen...

    LG
    Spedi

  • Hallo an alle,

    ich glaube, hier wird gerade ein Thema diskutiert, dass ausnahmsweise mal nichts mit Sucht oder Coabhängigkeit zu tun hat. Hatte vor einiger Zeit beruflich damit zu tun.

    Es gibt bei der Art und Weise an Problemlösungen heranzugehen verschiedene Mentalitäten. Die deutsche ist: Erst muß ich das Problem genau analysiert haben, bevor ich an die Lösung gehe. Die amerikanische: Ich muß das Problem garnicht kennen, um eine Lösung zu erarbeiten.

    Ich halte die amerikanische für die effizientere, komme aber selbst aus meiner deutschen Haut auch nicht raus. Sich zu lange bei der Vergangenheit aufhalten blockiert den Schritt nach vorn. Aber mal ganz ehrlich: Ist es nicht einfach auch bequem, sich in die Analyse zu vertiefen? Denn dann hab ich immer einen Grund noch nicht loslaufen zu müssen! (Und wieder ertappe ich mich selbst während ich schlaue Ratschläge an andere gebe. Denke eigene Watschen tun am meisten weh!)
    Wir haben damals die amerikanische Herangehensweise in Abwandlung trainiert. Deshalb weiß ich, dass es funktioniert. (Wen's interessiert, mal googlen: Lösungsorientiertes Coaching von Marcus Stobbe oder so ähnlich)

    Lange Rede kurzer Sinn: Bin auf Speedis Seite. Vergangenheit kostet Energie, die anderweitig besser einzusetzen ist. Vergangenheit blockiert.

    Einschränkung: Wenn ich durch bin, kann ich zurückschauen, welche Situationen mich in die Notlage gebracht haben. Aber nur um diese Situationen künftig zu meiden.

    Papi

  • Ich bin Ettena dankbar, dass sie diesen Thread eröffnet hat.

    Ich bin die Tochter einer Tabletten- und alkoholabhängigen Mutter. Die Co-abhängigkeit habe ich schon mit der Muttermilch aufgesogen, bzw. mit der Flasche, meine Mutter konnte nicht ihre Kinder stillen. Trotzdem weiss man heute, dass wie ein Baby sich in den Augen der Mutter spiegeln kann, sein Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein, dadurch sich erst entwickeln kann.

    Eine alkohlkranke Mutter ist mit eigenen Problemen so beschäftigt, dass sie wenig zur gesunden Entwicklung ihres Kindes beitragen kann. Das sind meine Erfahrungen. Mir blieb garnichts anderes übrig als mich mit meiner Herkunftsfamilie zu beschäftigen, wenn ich nicht gleiches an meine Kinder weitergeben wollte.

    Mit 14 Jahren war mir schon klar, dass was in meiner Familie geschieht, reiner Wahnsinn ist. Fühlte mich immer anders, als meine Freundinnen, die unbefangen und froher, weniger angstbesetzt, ihr Leben geniessen und gestalten konnten.

    Mit 19 Jahren machte ich erste Therapie, hier ging es um die Aufarbeitung, was in meiner Familie geschah. Die Illusion, dass meine Mutter mich liebte, sie hatte ja immer Lebensängste, schränkte uns Kinder dadurch sehr ein, liess uns wenig nach draussen, könnte ja was passieren, wurde mir da klar, von meinem Therapeuten, vor Augen geführt.

    Er meinte, aus einem leeren Gefäss kann man nicht schöpfen, drückte damit aus, dass meine Mutter in ihrer Liebesfähigkeit blockiert ist, ansonsten bräuchte sie keine Tabletten oder Alkohol.

    Heute weiss ich, dass meine Mutter auch Co-abhängig gewesen sein muss (ihr Vater war auch Alkoholiker).

    Das was man von den eigenen Eltern verinnerlicht hat, ist schwer wieder loszuwerden, mittlerweile weiss ich, dass das eine lebenslange Aufgabe ist.

    Für mich war und ist es hilfreich gewesen, zurück zuschauen, besonders um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, damit nicht von Generation zu Generation krankhaftes Verhalten (co-abhängigkeit,) an eigene Kinder weitergegeben wird.

    Mein Mann ist auch co-abhängig, da sein Vater Alkoholiker war. Fühlten uns sofort wie Seelenverwandte beim Kennenlernen, hatten ja ähnliche Erfahrungen in je eigener Herkunftsfamilie gemacht. Behindern uns dadurch auch manchmal in der eigenen Weiterentwicklung.

    Das Erbe meiner Mutter (Lebensängste ist für mich im Moment spürbar, da wir am Wochenende 500 km auf der Autobahn verbringen müssen).

    Ich mache mir die ganze Zeit bewusst, dass das die Ängste meiner Mutter sind, die ich als Angstgefühle wahrnehme, das hilft mir um mich zu beruhigen, und diese Gedanken an die Fahrt am Wochenende mich nicht zu sehr im Moment beherrschen.

    Muss dazu schreiben, dass ich als Kind die Autobahnfahrt mit einer Freundin und deren Vater genoss, bis ich freudestrahlend nach Hause kam und meiner Mutter davon erzählte, wie schön das schnelle Fahren auf der Autobahn für mich gewesen wäre. Meine Mutter mich darauf hin schlug, und mir vermittelte was da alles hätte passieren können. Schuldgefühle und verwirrt sein blieben bei mir als Kind zurück.

    Hier sehe ich schon einen Zusammenhang, dass das damalige Erlebnis, noch heute Einfluss auf mich hat, besonders beim Fahren auf der Autobahn.

    liebe Grüsse Weitsicht

  • Hallo Graffiti,

    also Ettena hab ich verstanden. Graffiti? itiffarG?! Jetzt bin ich ratlos!

    Ich hab doch geschrieben, dass es zwei mögliche Herangehensweisen gibt. Ich bin ein Fan der einen, Du scheinbar der anderen. Ist voll o.k. für mich. Wenn eine Vergangenheitsanalyse nichts brächte, wären ja 80% der Psychologen und Psychater arbeitslos.

    Unsere deutsche Herangehensweise birgt aber eben die Gefahr, sich in der Analyse zu verlieren und keinen einzigen Schritt nach vorn zu kommen. Insofern also in Bezug auf uns Co's eine prima Gelegenheit, Geschäftigkeit zu zeigen und uns selbst zu begründen, dass wir den ersten Schritt ja noch nicht tun konnten, weil ja die Analyse noch nicht fertig ist.

    Das gleich Losrennen hat auch seine Fehler.

    Fazit: Beide Methoden ok. Aber bitte sich selbst überprüfen, ob die Analyse nur dem Nochnichtlosrennenmüssen dient. Und diese Überprüfung ganz ehrlich zu sich selbst und nicht schummeln.

    Papi

    PS.: Der Verweis auf die amerikanische Wirtschaft hat mir einen tiefen Hieb versetzt. Hab beruflich damit zu tun und muss per heute feststellen: Hätte ich doch was richtiges gelernt!!

  • Was mich auch interessiert ist: die Co-Abhängigkeit tritt ja, wir ihr sicher wisst, nicht immer nur in Verbindung mit einem Alkoholiker oder suchtkranken Menschen auf – aber vorzugsweise natürlich immer mit einem Menschen, dem wir helfen wollen.

    Dennoch habe ich gelesen: Co-abhängig können auch Singles werden/sein, die ein übertriebenes Maß an Anerkennung brauchen und ihr gesamtes Selbstwertgefühl von den Reaktionen ihrer Umwelt abhängig machen. Es tritt also auch nicht nur in einer Beziehung auf.

    Was wir COs alle gemeinsam haben: Unsere Erkrankung hat soziologische und kognitive Ursachen.

    Auch wenn oder falls wir ein Leben lang damit zu tun haben, so können wir dennoch umlernen, schließlich habe wir ja auch das bisherige Verhalten mal gelernt.

    Zitat von Papi


    Es gibt bei der Art und Weise an Problemlösungen heranzugehen verschiedene Mentalitäten. Die deutsche ist: Erst muß ich das Problem genau analysiert haben, bevor ich an die Lösung gehe. Die amerikanische: Ich muß das Problem garnicht kennen, um eine Lösung zu erarbeiten.

    Dazu: Wenn ich das Problem nicht kenne, muss ich auch keine Lösung suchen, weil ich kein Problem sehe. Du meintest aber wahrscheinlich "Ursache". Aber wie auch immer, diese Methodik halte ich für unzureichend. Schon alleine deswegen, weil es sich hier nicht um keine Erkältung handelt, sondern eine psychische Erkrankung, die viel zu individuell unterschiedlichste Herleitungen haben kann – und auch individuell behandelt werden sollte. Leider finde ich, dass außer dem 12-Schritte-System immer noch hierzulande zu wenig therapeutische Alternativen erforscht und auch angeboten werden.

    Gehe jetzt ins Bett…
    Euch eine gute Nacht.
    Bis morgen.

    LG
    Ettena

  • Hallo Ettena,

    die von mir angesprochene Methode ist sicherlich keine Tiefenpsychologische. Sie ist nicht richtig oder falsch, es ist nur EINE Methode, mehr nicht. Sie kommt aus dem Coaching, um eine Verhaltensänderung bei sich zu erreichen. Bevor Du Sie ablehnst, schlage ich vor, sie zu probieren. Du wirst mehr als überrascht sein. Ich war auch skeptisch. Aber wie schon beschrieben es funktioniert.

    Ich will mal versuchen einen kurzen Abriss zu geben, vielleicht wird der Sinn dann klarer. Die Entwickler der Methode mögen mir Fehler oder Abweichungen verzeihen.

    1. Du bist mit einer bestimmten Situation in Deinem Leben unzufrieden. Dann Frage Dich: Wie wünschst Du Dir die Situation?
    2. Wunderfrage: Stell Dir vor es geschieht ein Wunder und alles ist so wie gewünscht. Wie wäre das? (Frage dient dazu, das verfolgte Ziel als Bild im Kopf enstehen zu lassen und zu festigen.)
    3. Gab es schon Situationen, wo Dich genauso wohl gefühlt hast, wie in Deinem Bild?
    4. Was hast Du in diesen Situationen anders gemacht? Was hast Du damals getan, damit die Situation so toll war?
    5. Wie läßt sich dies auf Deine Situation heute übertragen?
    .... bis hin zu eigentlichen Tun.

    Kein Wort vom Problem. Es geht darum positiv an der Lösung zu arbeiten.
    Wir sind häufig beim Motto: Sagen Sie uns Ihre Lösungen, wir machen das Problem dazu. Diese ewige Frage nach dem WARUM ist nach meiner Meinung an einer bestimmten Stelle selbstzerstörerisch.

    Diese Methode hilft, nicht in der Vergangenheit zu Grübeln, sondern nach vorn zu blicken. Ich weiß (auch aus dem Seminar), dass die viele nicht bereit waren (ist) ihre Probleme loszulassen bzw. sich darauf einzulassen. Wer's probiert wird begeistert sein.

    Ettena, wenn Dich Deine Vergangenheit belastet, lade ich Dich ein, diese Methode auszuprobieren. Sie erhebt keinen Anspruch auf Alleingültigkeit. Sie hat sicher ihre Grenzen und Fehler. Wenn es nicht Deins ist, dann ist es eben so.

    Papi

  • Hallo Papi,

    versuche gerade Deine Methode auf mich wirken zu lassen, ich habe Ängste wenn ich auf der Autobahn unterwegs bin, habe gestern davon hier im Thread berichtet.

    Morgen Früh geht die Fahrt von 5 Stunden los. Mein Körper reagiert jetzt schon, habe schlecht geschlafen heute nacht.

    Komme jetzt zu Deinen vorgeschlagenen Punkten.

    1. Ich wünsche mir eine entspannte ohne Angst aufkommene Autobahnfahrt.

    2. Vorfreude wäre in mir bei der Autofahrt vorhanden, da wir liebe Menschen dort treffen, um eine Hochzeit mitzufeiern.

    3. Diese Situation hatte ich als Kind erlebt, konnte das Autofahren geniessen, bis ich nach Hause kam, und von meiner Mutter dafür bestraft wurde, und sie mir Vorhaltungen machte, was da auf der Fahrt alles hätte passieren können.

    4. Ich war Mitfahrerin und habe die Autofahrt nur genossen, dachte nicht daran, dass etwas passieren könnte.

    5. Heute würde ich gerne das Verhalten haben, das ich damals als Kind hatte.

    Wie bringe ich das meinem Körper bei?

    Ich denke auch, dass unser Körper nichts vergisst, hier vieles gespeichert ist, was in bestimmten Situationen, wieder Hinweise gibt, dass es eben noch nicht ganz verarbeitet ist.

    Ich stelle mich morgen der Fahrt, bin gespannt, ob ich Deine Punkte im Auto anwenden kann, und ob sie mir dort hilfreich sind.

    liebe Grüsse Weitsicht

  • Hi Weitsicht,

    bitte, bitte bevor ihr das ausprobiert, holt Euch erst die Literatur dazu. Ich hab einen kurzen Abriss aus der Erinnerung von vor 8 Jahren gegeben. Die Fragetechniken sind richtig angewandt weit differenzierter. Also vorm Selbstversuch lesen. Bitte, Bitte!

    Zweitens habe ich schon geschrieben, dass es keine psychologische Methode ist. Ob sie geeignet ist, um Ängste zu ver- und bearbeiten weiß ich nicht. Ich zweifle es aber sogar an. Wir haben die Methode wie gesagt zur Herbeiführung von Verhaltensänderungen angewandt. Ängste sitzen tiefer.

    Ich hab mich in diesem Thread zum Thema "Co-Abhängigkeit-warum?" äußern wollen. Wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich der Meinung bin, nach vorn Blicken ist besser als über Vergangenheit zu grübeln. Und hab diese Methode als Beispiel angeführt.

    Ja die Methode ist interessant, wen es interessiert, die Quelle hab ich genannt. Nicht Selbstdoktorn!!!!

    Deine Ängste kenne ich durch meine Partnerin. Die hat extreme Angst vor Tunneln jeder Art. Also ist jede Reise ein Horror. Wir sind mal in den Alpen über Serpentinen zu einer Alm gefahren. Dort ist sie tränenüberströmt auf dem Parkplatz ausgestiegen. Alle haben böse auf mich geschaut, was ich wohl mit dem armen Mädel gemacht habe.

    Sich versuchen zu entspannen ist eine gute Idee, sich vorzustellen, wie die Hochzeit ist, welche netten Menschen dort sind kann helfen. Die Angstbewätigung kann aber wohl nur ein Therapeut leisten.

    Ich wünsch Dir eine schöne Feier und dass Du sie genießen kannst.

    Papi

  • Hallo Weitsicht,

    ich kann mich Papi nur anschließen, als ich deinen Beitrag las bekam ich Gänsehaut. Nicht ohne HILFE.

    Keine SELBSTVERSUCHE.

    Das was er schreibt kann eine Hilfe sein aber es geht viel viel tiefer als es scheint.

    Und grade bei Ängsten such dir professionelle Hilfe.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo ihr alle,

    Elo hat recht. Der Besuch eines Coaches oder Lebensberaters als erste Krisenintervention kann hilfreich sein. Ich lege neuen Gruppenmitgliedern nahe, eine Suchtberatungsstelle aufzusuchen. Aus meiner Arbeit als Gruppenleiterin weiß ich, dass unsere hiesige Suchtberatungsstelle Angehörigen immer auch eine Psychotherapie empfiehlt, um eine nachhaltige Genesung von den Abhängigkeitsstrukturen zu bewirken.

    Und wie Elo auch schreibt, gerade mit Ängsten sollte man nicht alleine "herumdoktoren". Zumal die Be- und Verarbeitung von Ängsten mit professioneller Hilfe eine gute Aussicht auf Heilerfolg hat.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Weitsicht und alle zusammen,

    ja, auch ich habe mir Hilfe gesucht bei einer Therapeutin und in wohl dosierten Schritten verliere ich so nach und nach meine Ängste, Zweifel – und Strukturen, die mir nicht gut taten, lösen sich nach und nach auf. Aber in dem Tempo, wie es für mich gut ist.

    Ich kann auch nur empfehlen, sich fundierten fachmännischen Rat zu holen – es wir viel geschrieben und angeboten an Literatur darüber, leider auch viel Schund – und um zu unterscheiden, was für einen gut und hilfreich ist, das sollte man am besten mit einem Therapeuten besprechen, der sich mit unserem Krankheitsbild auskennt. Das ist der sicherste Weg.

    Denn noch mal: Co-abhängig bedeutet nicht, dass wir alle eine deckungsgleiche Symptomatik vorweisen – auch da kann sich die Krankheit differenziert entwickeln und muss evtl. auch unterschiedlich behandelt werden. Und das kann nur ein Arzt vom Fach beurteilen. Sonst können wir den Zustand, gerade bei Ängsten, evtl. verschlimmern und uns dadurch sogar in Gefahr bringen.

    LG
    Ettena

  • Ich möchte jetzt noch mal den Rat geben an alle, auch Dir, Papi, etwas vorsichtiger zu sein. Wir sind trotz einigem Wissen keine Psychologen!
    Und sprechen hier anonym und nicht von Angesicht zu Angesicht. Kennen unser Gegenüber nicht und können nicht abschätzen, wo sich dieser andere befindet.

    Alles, was wir an Ratschlägen weitergeben, kann Auswirkungen haben, die für den Betroffenen nicht gut sind. Damit müssen wir sehr vorsichtig umgehen – auch und gerade in unserer Formulierung.

    LG
    Ettena

  • Vielleicht hätte ich den Thread eröffnen sollen, indem ich nur in ICH-Form berichte oder mehr die Wörter “es könnte so sein” nutze. Ich habe es zu allgemeingültig formuliert und ja selbst hier später geschrieben, dass eine Co-Abhängigkeit viel differenzierter auftritt und auch unterschiedliche Herleitungen hat. Es gibt viele Überschneidungen, auch in den Auswirkungen – aber nicht jeder hatte Rabeneltern oder ist in einer Suchtfamilie groß geworden. Wir haben sicherlich unsere Verhaltensmuster irgendwo gelernt – aber wo und wie – das weiß nur jeder von uns selbst – oder möchte es heraus finden…

    …in einer Verhaltens-Therapie, Therapiegruppe oder in anderer Form.
    Ob eine Analyse (habe ich hinter mir, drei Jahre) – dafür wäre es wohl besser, glaube ich, wenn man gerade in einem stabilen Gleichgewicht mit sich steht und nicht noch viele andere Probleme zu bewältigen hat.
    Aber welche Form der Therapie für einen das richtige ist, das kann auch nur ein Fachmann beurteilen.

    Hier kann man zumindest Anregungen und Tipps bekommen, wo man sich hinwenden kann.

    LG
    Ettena

  • Hallo Ettena,

    Zitat

    Ich möchte jetzt noch mal den Rat geben an alle, auch Dir, Papi, etwas vorsichtiger zu sein. Wir sind trotz einigem Wissen keine Psychologen!
    Und sprechen hier anonym und nicht von Angesicht zu Angesicht. Kennen unser Gegenüber nicht und können nicht abschätzen, wo sich dieser andere befindet.

    Alles, was wir an Ratschlägen weitergeben, kann Auswirkungen haben, die für den Betroffenen nicht gut sind. Damit müssen wir sehr vorsichtig umgehen – auch und gerade in unserer Formulierung.

    drum ist es uns ja soo wichtig, das wir von UNSEREN Erfahrungen sprechen.

    So, kann der andere schauen ob es auf seine Situation zutrifft oder nicht und dann für sich entscheiden was er tut.

    Liebe Grüsse
    Elocin

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