• Hallo, liebe aufgewacht,
    das was Du schreibst über das komische Gefühl, wenn er in Keller oder Räuberhöhle verschwindet, das kenne ich nur zu gut.

    Immer wieder stand ich mal in eben dieser Räuberhöhle und nie war er ohne Alk in der Nähe in diesem Raum. So konnte mein Ex weit weg von mir seine begehrteste Freundin umarmen: den Alk.

    Wobei ich sagen muss, diese Kontrolle, von der Du schreibst, die setzte bei mir ein als es schon aus war und ich mich quasi überzeugen oder rechtfertigen musste, vor mir selber, das vermeintlich richtige zu tun.

    Mir persönlich hat es nicht genügt dass es mir schlecht ging, ich musste begründen warum ich die Beziehung nicht mehr aushielt. Einer - aber nur einer (!) der Gründe war der Alkohol. Nicht nur, dass ich mich über mich selber und mein Kontrollverhalten ärgerte, ich ärgerte mich darüber, dass ich kein Zutrauen zu meinem Gefühl hatte.

    Mich schockte, was ich damals an Leergut entdeckte, mich schockte was ich als Tagesmengen sah und mich schockte die Vorstellung, dass das nur die Dinge sind, die ich sehe ....

    Mir ging es an die Substanz: kontrollieren, sich zu fragen was passiert, zu sehen, dass eine Distanzierung von mir zu gunsten von Prinzessin Alk erfolgt ist. Ich persönlich habe damals gespürt, wir können nicht mehr. Er wollte sein Leben so beibehalten wie es war und ich wollte für mich zur Ruhe kommen.

    Dir wünsche ich viel Kraft für Dich und das was Du für Dich selber erreichen willst.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo aufgewacht,

    willkommen hier in dem Forum.

    @aufgewacht

    Zitat

    Noch mal was ganz anderes - kannst du mir evt. sagen, wo mein erster Beitrag abgeblieben ist? Habe mich da etwas ausführlicher vorgestellt und ging davon aus, dass diese Vorstellung automatisch im "passenden" Forum erscheint

    Da der Vorstellungsbereich nicht von jedem einsehbar ist, ist es auch notwendig, dich nochmalig hier im Offenen Bereich vorzustellen. ich habe dir eine PN deiner Vorstellung zukommen lassen.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo aufgewacht,


    ich heiße Dich hier herzlich Willkommen.

    Ich würde Dir gerne mal einige Deiner Aussagen farblich markieren, die ganz klar zeigen, daß da Dein Denken nicht selbstbestimmt sind!


    Zitat

    ich sehe schon, dass noch viel Arbeit an mir Selbst vor mir liegt. Ich lasse mich von der Alk-freien Zeit immer noch zu sehr beeinflussen. Da ist alles gut, und ich glaube wieder mal, dass wir es geschafft haben. So ganz tief im Inneren weiß ich, dass ich mich hier selbst belüge.

    Ja, das ist Selbstbetrug, den wir Co´s wohl alle kennen. Kleine Hoffnungsschimmer, und wir glauben, alles wird gut.


    Zitat

    Mein Problem ist, dass ich Angst habe, meine "Heile Welt" die nach Außen besteht, einstürzen zu sehen.

    Nach Außen hin Lügen aufrecht zu erhalten, um den trinkenden Partner nicht bloßzustellen, ist eine sehr schädliche Form der Co-Abhängigkeit, denn damit entziehst Du Dich der Möglichkeit, Dir für Dich von Außen auch Unterstützung zu holen. Es führt zu immer mehr Isolation und damit kann es zu vielen Krankheiten Deinerseits kommen.


    Zitat

    Dann kommen wirklich noch Existenzängste dazu - ich habe Angst, dass ich ohne Absicherung dastehe.

    Diese Ängste haben wir wohl fast alle gehabt,
    aber es gibt genügend Stellen, die Dich unterstützen. Zumal Du Du ja auch arbeitest.

    Zitat

    bei mir kommen dann noch die Sorgen um unseren Hund dazu. Ich weiß dass er zugrunde ginge, wenn er nach einer Trennung bei meinen Mann beleiben würde.


    Und was ist mit Dir? Wenn Du so weitermachst, glaubst Du, Du gehst nicht zugrunde?

    Zitat

    Es sind im Moment so viele Dinge die mir durch den Kopf gehen und immer steht am Ende: mir würde es besser gehen, wenn ich alleine wäre - aber die Umsetzung ist so schwer - es gibt so viele "wenn's und aber's"

    Umsetzen kannst Du es nur allein, aber dies sollte auch gut überlegt sein.

    Nimm Dir doch die Zeit, schreibe Dir hier alles von der Seele, denn es gibt hier viele, die diesen Schritt gewagt haben, aber auch einige, die sich anders entschieden haben.
    Wichtig ist, daß Du daran arbeitest, etwas für Dich zu tun.
    Hast Du schon mal die Grundbausteine der Co-Abhängigen gelesen? Vielleicht können sie Dir ein bißchen Mut machen.


    Liebe Grüße

    S.Käferchen [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/www.cosgan.de/images/smilie/tiere/k025.gif]

  • HAllo liebe aufgewacht..
    Schön, dass du uns nun auch an deiner Geschichte teilhaben läßt....
    Ich kenne diesen Kontrollzwang...spüre ihn auch jetzt nach über einem Jahr kompletter Trennung sehr stark in mir und dies zeigt mir, dass es für uns keinen weg geben kann..ich komm ihm gegenüber nicht mehr aus der nummer raus..
    Ich hab keinerlei Kontakte mehr-auch nicht zu Leuten, die mit ihm verkehren.. aber oft erwische ich mich, dass ich wissen will, ob er trinkt, oder eben nicht.. ich geb dem Gedanken nicht nach und schaff es auch, ihn verstummen zu lassen, weil ich genau weiß, es ändert nichts für MICH (auch für ihn nicht)
    Meine Therapie hilft mir sehr dabei.. ich hab auch lange die Existenzangst vorgeschoben, um nichts ändern zu müssen, doch irgendwann war ich an dem Punkt, da war es mir sch***egal, ob ich vom Sozi leben muss oder was auch immer.. Ich merkte, dass ich so nicht weiterleben konnte und auch die Kinder nicht... an diesen Tiefpunkt müssen auch wir Co´s kommen...
    Viele stürzen sich leider dann gleich in die nächste Beziehung.. ich finde, man muss erst einmal an sich arbeiten und diese Geschichte verarbeiten...
    Unsere Co-Anteile sind teil von uns, es ist wichtig, dass wir sie erkennen und nicht wieder in die gleichen Muster verfallen..

    Es gibt immer einen weg ..für jeden, aber diese Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen, denn sonst funktioniert es nicht....
    In diesem Sinne lG Tina

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Ach liebe Andrea,
    die Erkenntnis ist wohl der erste Weg - das nicht mehr verstecken der nächste und dann kommt (zumindest bei mir) noch ganz viel mehr.

    Ich kenne dieses Gefühl von nicht blamieren wollen, sich langsam zurückzuziehen. Ich hatte meinen Freundeskreis, er seinen. Ergänzen ließ sich das nicht, wenn jeder von uns sich wohl fühlen wollte.

    Ich glaube weniger, dass das was mit "blöd" zu tun hat, sondern damit dass man/frau sich irgendwann verliebt hatte, irgendwann mal lief was schief und man/frau dachte es in Ordnung bringen zu können. Dabei dürfte man/frau sich durch das eigene Verhalten immer tiefer rein geritten haben - sich schlimmerweise umso mehr an den Süchtigen gebunden haben.

    Durch die Bindung habe ich meinem Ex-Partner und mir die Chance auf ein eigenständiges Leben mit Eigenverantwortung genommen. Klasse, ich weiß es, ich lebe es auch, aber dennoch ist er in mir präsent. Ich möchte ihn nicht zurück - um das geht es nicht - aber aus den Augen ist leider nicht gleichzeitig aus dem Sinn.

    Das ist beispielsweise mein langer Weg, der noch vor mir steht.

    Dir wünsche ich auf Deinem Weg (weißt Du schon wie der aussehen soll?) viel Kraft und gute Freunde, die ein wichtiger Halt sein können.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo aufgewacht,

    Zitat

    Dann frage ich mich wieder, warum eigentlich alle um mich herum glauben, dass ich so stark und selbstsicher bin - wenn die wüssten wie es in mir aussieht.

    Der Satz könnte von mir sein. Aus Angst vor Verletzungen haben wir geschwiegen, und um unseren Partner zu schützen haben wir die starken gespielt, die wir nicht waren. Aber diese Angst wirst du irgendwann überwinden. Du kannst nicht immer mit ner Maske umherlaufen, das habe ich auch lange Zeit gedacht.

    Zitat

    zumal bereits seit über einer Woche Alk-freier Zustand ist.


    Macht er denn außer das er nichts trinkt noch etwas?
    SHG oder Suchtberatung? Wenn nicht würde ich erstmal nur davon ausgehen, das er dich mal wieder beschwichtigen will, und es kein ernsthafter Versuch ist.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Andrea,

    Zitat

    da ich glaube, dass es nur Erfolg hat, wenn er selbst es will und nicht wenn ich ihn dazu dränge.


    da hast du vollkommen recht. Es bringt nichts, wenn du ihn drängst. Es muß von ihm alleine ausgehen.
    Du wirst nur enttäuscht sein, wenn er es wieder nicht tut.

    Zitat

    Manchmal ertappe ich mich bei dem Gedanken wie schön ein Leben ohne ihn wäre...


    Für solche Gedanken mußt du dich nicht schämen, sie kommen einfach, die gingen bei mir schon sehr viel weiter.

    Zitat

    Wieviel Sicherheit brauche ich denn noch -


    du brauchst nur DEINE Sicherheit. Natürlich werden sie versuchen uns immer wieder zu manipulieren, und uns sagen, wie sehr wir uns irren, und ihnen Unrecht tun.
    Sie wissen ganz genau, wo sie uns packen können, damit wir so weitermachen.
    Dieses gilt es zu durchbrechen, erst mit Kleinigkeiten, dann Schritt für Schritt weiter.
    Du solltest aus diesem Gefühlskarussell aussteigen, das reißt dich immer wieder aufs neue runter.
    Mach dich nicht abhängig von seinem Befinden. ich weiß, das es sehr schwer ist, aber du tust es für dich, und dafür, das DEIN Leben wieder lebenswerter werden kann.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • HAllo aufgewacht,
    richtig.. ER sollte die Schritte tun! Du kannst ihm ein paar Vorschläge mchen..aber diesbedeutet ,sie nicht ständig runterzubeten..Ich schließmich Lämmchen an..ich hab oft gedacht, dass es besser sei,er wäre gar nicht mehr..hab mir bei Sirenengeheul gewünscht, dass die Polizei mir eine NAchricht überbringt :cry: Letztendlich, wollte ich, weil ich damals noch nocht so weit war, dass eine höhere Macht diese Situation endlich beenden möge...

    Andere wissen oft nnicht wirklich was es bedeutet, an der Seiteeinen Alkoholikers zu leben..mach dich nicht von diesen Urteilen abhängig..schau,wie es dirgeht..und tu was für dich..
    LG Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • @aufgewacht:
    Eigentlich könnten alle deine Worte von mir stammen. Denn ich bin im Moment eben in derselben Situation. Gerade haben wir mal wieder eine ziemlich "trockene" Zeit und ich versuche ihn zu bearbeiten, dass er zum Blauen Kreuz oder den AA geht. Er klingt mir nicht abgeneigt - aber den Schritt an sich, geht er nicht.
    Jedensmal wenn er wieder etwas weniger trinkt und der ist, den ich kenne, denke auch ich - genau wie du - darüber nach, ob es richtig ist, mit dem Fortzufahren (Ausziehen, neues Leben führen etc. pp), wenn er trinkt. Und jedesmal ertappe ich mich wieder, diese Gedanken ein bißchen vor mir herzuschieben.
    Er beteuert mir immer wieder, dass er weiß, dass er ein riesen Problem ist. Er auch weiß, dass er aufhören muss und auch will. Wenn ich aber sage, dass er Hilfe von Außen braucht, weil alleine kann es einfach schief gehen, dann macht er komplett zu. Sein Wille ist einfach noch nicht stark genug.

    Ja auch bei mir meinen die meisten Freunde - die davon wissen und das sind nicht viele - dass ich ganz schön stark sein muss. Zwei kleine Kinder, Arbeit, Haushalt und dann noch einen kranken Mann.
    Manchmal weiß ich selbst nicht, wie und warum ich eigentlich versuche, dass ganze noch zu managen.

    Ich hoffe, wir beiden finden unseren Weg und hoffentlich den richtigen.

    LG

  • Hallo Andrea,

    Zitat

    Er würde ja auch trinken wenn ich da bin - also was änderts?


    Das ist genau die richtige Einstellung. Mach dir einen schönen Sonntag mit deiner freundin, und versuch mal nicht an zuhause zu denken.

    Ich war letztens für 4 tage in Berlin, und hab es geschafft nicht einmal an ihn zu denken, das geht wirklich.
    Da spürt man dann erst einmal wieder, was es heißt zu Leben. Gönn dir dieses Gefühl.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

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