Co-Abhängigkeit erkannt - trotzdem mutlos wütend auf mich ?

  • Das ist mein Schreiben aus dem Vorstellungsbereich:

    Hallo, mein Name ist Malinca. Ich habe mich heute registriert, nachdem ich schon länger in diesem Forum gelesen habe. Ich bin 36 Jahre alt und seit 10 Jahren mit meinem Mann verheiratet. Wir sind seit 14 Jahren zusammen. Wie lange mein Mann bereits Alkoholiker ist kann ich nicht sagen. Auffällig wurde er letztes Jahr im November. Die letzten 3 Jahre war er schon sehr depressiv , ein erhöhten Alkoholkonsum habe damals nicht bemerkt und kann bis heute nicht sagen ob die Sucht da bereits bestand. Er hatte eine sehr schlechte Kindheit, eine Stiefmutter die ihn nicht mochte und einen Vater der sich nicht um ihn kümmerte. Soweit mir bekannt bestand bei beiden ein Alkoholproblem. Dann waren da noch 1 Bruder und 2 Stiefschwestern, aber jeder kümmerte sich nur um sich. Seine leibliche Mutter leidet auch an schweren Depressionen. Im Oktober letzten Jahres hatten wir dann einen Autounfall. Dadurch war mein Mann erst einmal krankgeschrieben. In diesen Wochen hat sich seine Persönlichkeit immer mehr verändert. Sein Alkholkonsum in meinem Beisein hat sich aber nicht geändert, ich hatte aber schon vermutet, daß er heimlich trinkt. Das habe ich auch direkt angesprochen und ihm damals gesagt, daß ich, sollte er ein Alkoholproblem haben, ihm zur Seite stehen würde. Er verneinte dieses. Dann begann er von Suizidgedanken zu erzählen und so habe ich mir eine Einweisung von seinem Hausarzt für die Psychtrie geholt. Auf dieser Einweisung stand "Schwere Depressionen mit Suizidgedanken". Wir haben das gemeinsam besprochen, aber als ich ihn dann abholen wollte habe ich bereits gemerkt, daß er getrunken hatte. Meine Frage"hast du getrunken?" verneinte er. Im Krankenhaus hatten wir dann ein Gesprächt mit einer Psychaterin, die ihm diese Frage bereits nach 2 Minuten stellte. Er verneinte er wieder, dann war es 1 Bier. Er ging dann freiwillig mit pusten und es kam 2,3 Promille bei raus. Dann waren es auf einmal 2 Bier (funktioniert natürlich nicht, müssen wohl Unmengen gewesen sein.) Er konnte gleich dableiben, ging von der Depressionsstation auf die Entzugsstation und rief mich von dort 3 Stunden später an, ich sollte ihn abholen. Ich ihn nicht abgeholt und er blieb dann 3 Wochen dort. Dann ging er 6 Wochen in die Tagesklinik und sollte dann anschließend in eine Klinik für Depressionen. (So die Empfehlung der Entzugsklinik). Die Tagesklinik wirkte auf ihn ein er sollte eine Alkohol-Reha beantragen und das hat er dann letzendlich getan. Und ab da wurde alles noch viel schlimmer. Er wurde immer depressiver, seine Suizidgedanken wurden immer häufiger, er bekam Angst- und Panikattacken - und jede Menge Depressions-Medikamente die aber nicht die erhoffte Wirkung zeigten. Dann wollte er sich auf einmal von mir trennen und ich bin zu meiner Schwester gezogen. Nach 1 Woche wollte er dann, daß wir es nochmal versuchen und nach 3 Wochen bin ich dann wieder zurückgegangen. In den 3 Wochen habe ich aber natürlich als Co-Abhängige funktioniert und trotzdem eingekauft, gewaschen ect. Dann war 2 Wochen wieder zu Hause und habe da gemerkt, dass er wieder trinkt. Habe ihn gefragt und ihm gleichzeitig gesagt, wenn es so wäre soll er sich helfen lassen und würde ihm natürlich wieder zur Seite stehen, ab er er war der Meinung er hat kein Alkholproblem. Er möchte leben wie jeder Mensch und ab und zu mal etwas trinken. (Ich weiß das das nicht geht und nach seinen Therapieerfahrung weiß er es sicherlich auch). Ich habe gesagt ich möchte nicht mehr mit jemanden zusammenleben, der trinkt und bin wieder zu meiner Schwester gegangen. Wieder Telefonate, er trinkt nicht mehr und er hat doch ein Termin beim Psychater und alles wird gut. Nachdem Termin beim Psychater hatte er eine Einweisung in der Hand "Schwere akute Depressionen mit latenter Suizidalität und postraumatischem Belastungssyndrom. Er ging natürlich nicht ins Krankenhaus sondern betrank sich. Als ich in die Wohnung kam habe ich das dann das erste Mal (seit letztem Jahr Entzugklinik) mit eigenen Augen gesehen und daraufhin gesagt: "Ich gehe jetzt und was mit dir passiert ist mir egal und wenn du auf der Straße landest, ich bin kaputt und kann nicht mehr und will nicht mehr. Ruf mich nur an wenn du dir wirklich helfen lassen willst". Er hat dann am nächsten Tag ein Termin im Krankenhaus gemacht und kam dann zu mir und meinen Eltern. Leider bin ich von dort wieder mit in unsere Wohnung, für genau 2 Wochen. Er wartet jetzt auf einen freien Platz in der Depressionstagesklinik und trinkt aber heimlich. Ich bin gegangen und habe ihm gesagt, er soll einen Entscheidung für sich treffen. Wie er leben möchte. Ich entscheide für mich, dass ich mein Leben nicht mehr mit jemanden teilen möchte der Alkohol trinkt. Wenn er weiter trinken möchte kann er das gerne tun, aber dann müssen Entscheidungen getroffen werden (Scheidung, Wohnung ect.). Momentan telefonieren wir 1 mal täglich und ich versuche meine Co-Abhängigkeitsverhalten zu verändern. Habe noch nicht viel geschafft, außer dass ich nicht mehr zu ihm gehe um ihn zu sehen, ich kaufe nicht mehr ein ect. Es macht mir aber sehr zu schaffen, nichts mehr für ihn zu tun und ich bin oft sehr traurig und muß häufig weinen. Ich bin jetzt z.B. schon wieder am wankeln. Er hat heute nicht angerufen und ich mache mir schon wieder große Sorgen und muß mich zusammenreißen, dass ich nicht anrufe. Weil ich mir schon bewußt bin, dass er dann denkt: "Na klappt doch prima, einmal nicht angerufen, schon steht sie wieder auf der Matte."
    Also die Theorie habe ich schon ganz gut drauf denke ich, aber die Praxis fällt mir einfach zu schwer. Ich selber trinke seit dem Tag der Einlieferung meines Mannes auf der Entzugstation überhaupt keinen Alkhohol mehr. Eine traurige Malinca.

    Das war der stand vom 04.10.08. Vor einer Woche bin ich wieder nach Hause gegangen, da mein Mann jetzt einen Platz in der Depressionstagesklinik hat. Natürlich mit dem Vorsatz "Jetzt trinke ich natürlich nichts mehr". War alles also nur eine Trinkpause die durch meine zwischenzeitlichen Auszüge wieder deaktiviert wurden. Seit 3 Tagen weiß ich wieder daß er heimlich trinkt. Bitte nicht gleich so doll mit mir schimpfen, denn mir ist schon klar das es wohl vorrauszusehen war, da er sich immer noch einredet er ist kein Alkholiker sondern seine Depressionen, Angst- und Panikstörung sind die Krankheiten. Meine Frage, wie gehe ich mit Bekannten von ihm um. Kann ich denen sagen, daß er Alkoholiker ist oder muß ich das ihm überlassen. [/b]

  • Hi Malinca,

    herzlich willkommen hier im Forum! Ich habe Dich gerade im Vorstellungsbereich gelesen und klasse, dass Du gleich Deinen eigenen Thread aufgemacht hast.

    Ja, Du weisst schon sehr vieles, aber manchmal ist der Weg vom Kopf zum Herz länger als wir meinen. Zu Deiner Frage, wie Du mit seinen Bekannten umgehen sollst:

    Ich würde nicht sagen, er ist Alkoholiker, sondern ich würde in der Ich-Form über Dich sprechen, d.h. z.B. so einen Satz wie:

    "Ich habe ein Problem mit dem unkontrollierten Alkoholkonsum von xxx und deswegen sind wir getrennt."

    Was sie dann damit machen ist ihre Sache und nicht Deine. Und ab sofort gilt sowieso für Dich: Du selbst stehst bei Dir an erster Stelle! Schau nach Dir, Deinen Bedürfnissen, wie Du sie erfüllen kannst, ohne Dein Wohlergehen vom Verhalten Deines Mannes abhängig zu machen.

    Der Weg ist lang zum Loslassen, aber die Richtung hast Du schon eingeschlagen. Schritt für Schritt...hab Geduld mit Dir! :wink:

    LG Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Hallo Skybird, vielen Dank für die schnelle Antwort. Die Bekannten verwalten die Tiefgarage in der auch unser Auto steht und mein Mann so eine kleine Ecke mit Schrank ect. hat. Heute morgen wollte er zum Fußball schauen und kam dann betrunken zurück. Ich weiß, Gespräche nur im nüchternen Rahmen stattfinden sollten, aber ich bin dann so voller Wut und mir rauschen regelrecht die Ohren, daß ich mich dann leider nicht im Griff hatte und ihm in seinem betrunkenen Zustand mitgeteilt habe, daß ich die Garage kündige. Das heißt ich muß mich natürlich an diese Bekannten werden (diese trinken nicht) und die werden mir natürlich Fragen stellen. Natürlich kamen die üblichen Vorwürfe meines Mannes, ich würde ihm alles kaputtmachen in dem ich ihm die Garage nehme. Habe diese Schuld aber gleich an ihn weitergegeben und ihm auch gleich empfohlen, sich an diesen Bekannten zu wenden, da dieser auch diverse Wohnungen verwaltet. So könnte er sich dann eine für sich bezahlbare Wohnung mieten und dann trinken soviel er möchte ohne nörgelnde Ehefrau. (Er kann sich unsere Wohnung nicht alleine leisten und leider stehen wir beide im Mietvertrag und aus diesem rauszukommen ist natürlich sehr schwer). Ich möchte aber auch nicht wieder das Feld räumen und meiner Schwester auf den Geist gehen. Sonst wird die auch noch Co-Abhängig. Da wir eine große Wohnung haben (2 Schlafzimmer und 1 Wohnzimmer und 1 Wohnküche) habe ich mich jetzt in das Wohnzimmer verzogen und rede nicht mit ihm. Soll ich trotzdem darauf achten, daß er morgen in die Depressionsklinik geht. Kann ich von mir aus auch ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt haben ? Liebe Grüße Malinca.

  • Malinca, Du steckst Deine Grenzen ab - das ist gut so. Aber Achtung, die Co-Knöpfe :evil:
    Nicht Du sorgst dafür, dass er in die Klinik geht, nicht Du sprichst mit dem Arzt. Das alles ist Co! Er weiss, dass Du nicht mit einem Alkoholiker leben möchtest. Nun liegt es an ihm zu zeigen, dass er es ernst meint.

    Meint er es nicht ernst, dann kann alles von Dir organisierte ihm auch nicht helfen. Wenn er sich für den Alkohol entscheidet, dann kommt es darauf an, dass Du konsequent durchziehst, was Du angekündigt hast.

    Bleib bei Dir und nicht bei ihm!

    LG Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Hallo Sybird, gut ich werde morgen früh aufstehen und falls er liegenbleibt, lasse ich ihn liegen und werde einfach zu meiner Arbeit fahren. Meine Sorge ist, wenn ich dann nach Hause komme mir wieder ein nüchterner Mann entgegen tritt der wieder voll am rumheulen ist. Es wurde bei ihm ja eine schwere Depression, Angst- und Panikerkrankung und eine Persönlichkeitsstörung aufgrund einer Traumatisierung in der Kindheit festgestellt. Diese Traumatisierung wurde damals nicht behandelt und ist durch den Autounfall wieder zum Tragen gekommen. Wenn es "nur" der Alkhohol wäre, hätte ich ihn schon lange in die Wüste geschickt. Aber aufgrund der anderen Erkrankungen und da außer mir niemanden hat (keine Familie oder Freunde) bin ich immer so zwiegespalten. Aber das verhindert natürlich das Trinken auch nicht, wenn er es nicht lassen kann. Ich glaube ich habe ihn immer mit meinen "angelesenen Alkhoholikerfachwissen" zu sehr zugetextet. Wahrscheinlich muß ich mich einfach von ihm zurückziehen innerhalb unserer Wohnung und mich gar nicht mehr äußern. Was natürlich schwierig ist, da eine verbale Kontaktaufnahme seinerseits ja doch vorprammiert ist. Liebe Grüße Malinca.

  • Hallo Malinca,
    das größte Problem an Deienr Geschichte ist, dass Dein Mann nicht freiwillig diese ganzen Dinge tut, sondern sich wohl unter Druck gesetzt fühlt. Da ist dann die Erfolgsquote ziemlich gering.
    Das ist wohl das erste was wir co's kapieren müssen. Wir können das Problem nciht für sie lösen, wir können nur unsere eigenen Baustellen bearbeiten. Ich kann mir vorstellen wie du dich fühlst, habe das ja auch alles hinter mir und leider erfolglos. Zumindest was meinen Mann angeht. Aber ich habe etwas begriffen, was entscheidend ist. Nämlich dass ich mein eigenes Leben leben muß solange er trinkt. Mitleid ist vollkommen fehl am Platz. auch wenn dein mann eine schrecklcihe Kindheit hatte. ER SELBER muß diese Sachen angehen oder weiter damit leben. Du kannst auch für einen anderen Menschen nciht abnemen oder dessen medikamente schlucken. Wer krank ist muß es selebr tun. Und bei deinem mann kommt offenbar viel auf einmal zusammen. sicher braucht auch er seine zeit. die mußt du ihm zugestehen. Und du mußt umdenken. Im moment denkst du so: du möchtest dass er gesund wird, damit ihr wieder eine glücklcihe beziehung habt und es dir wieder gut geht, dein leidensweg beendet ist. aber damit machst du dich von deinem partner abhängig. Dein leben muß auch ohne ihn und unabhängig von seinem zustand in ordnung sein. das soll dein ziel sein. denn sonst lebst du in diesewr auswegslosen Coabhängigkeit , die alles verschlimmert und sogar den zusatnd deines mannes nocht verbssert, da du ihm ja alles abnimmst und er nie von sleebr auf die probleme stößt. Und diesen anstoß, diesen tiefpunkt braucht er. Auch wenn das in ein paar jahren ist, auch wenn er vorher alles verlieren muß usw. es sit sein schicksal. ich wünsche dir dass du die kraft findest das alles durchzustehen. Lies weiter und setze dich selber auch nicht zu sehr unter druck. allmählich löst sich alles bei dir von alleine, wird dir nicht mehr so schwer fallen, wenn du viel gelesen und verstanden hast.

  • Hallo Paddy, ich glaube das hast Du wohl recht. Ich kann mich innerlich auch schon mit dem Gedanken anfreunden, alleine zu leben. Habe ihm da ja auch schon gesagt. Meine Gedanken sind momentan auch, ich kann nichts für sein Depressionen, Ängste, Panikattacken, für seine Traumatisierung. Aber der Alkohol hilft ihm dabei nicht sondern schadet ihm nur. Alles schon besprochen ohne Wirkung. Werde jetzt versuchen auf dem Weg zu bleiben und hier regelmäßig zu schreiben, damit ich nicht mehr davon abkomme. Ich wünsche eine gute Nacht und versuche ein wenig zu Ruhe zukommen. Vielen Dank für die Antworten. Liebe Grüße Malinca.

  • Hallo Ihr, wollte mich wieder melden. Ich habe Ihn am Montag nicht geweckt und bin einfach zur Arbeit gefahren. Er war dann zwar am Montag in der Depressionstagesklinik und kam am Abend aber spät nach Hause. Ich saß dann bereits im Wohnzimmer und er kam natürlich rein und fing wieder an "er kann nicht mehr mit Vorschriften leben, er fühlt sich überfordert, seine Depressionen sind so schlimm ect. Ich habe nur gesagt, ich schreibe ihm nichts vor, er soll das machen was er für richtig hält und mich da bitte raushalten (sprich Schuldzuweisungen). Am Dienstag rief er mich dann auf der Arbeit an und meinte er wäre von der Depressionstagesklinik nach Hause geschickt worden wg. "schwerer Depressionen" Ich habe gedacht ich bin im falschen Film. Letzen Endes war es natürlich so, daß er gar nicht hingefahren ist, sondern sich krankgemeldet hat. Da habe ich wieder gesagt "alles Deine Entscheidungen". Ja und heute ist es eskaliert. Als ich von der Arbeit kam, teilte er mir mit, daß er heute auf dem Dach stand und springen wollte, er sich aber nicht getraut hätte. Er hat dann aber zum Glück in der Klinik angerufen und wird jetzt morgen endlich in die stationäre Psychatrie gehen. Ich werde mit ihm gemeinsam hinfahren. Ist das jetzt auch wieder ein Co-Fehler oder ist das in diesem Fall in Ordnung. Ich weiß schon gar nicht mehr was ich richtig oder falsch mache (was Hilfe oder Nichthilfe) betrifft. Da er sich aber immer so gegen eine stationäre Behandlung seiner Depressionen, Ängste, Panikattacken gesträubt hatte, bin ich natürlich froh, dass er jetzt von sich aus geht. Was aber auch klar ist, er ist definitiv nicht trocken. Er wird morgen nüchtern dorthin fahren, aber weiß natürlich nicht, ob er sagt das er letzte Woche wieder getrunken hat und die Leberwerte waren ja am Anfang der Woche in Ordnung. Da in der Klinik die Alkoholkrankheit aber bekannt ist hoffe ich mal das die das dann auch merken. Falls er dort einen Entzug bekommt, wäre er dann dort ja eigentlich auch richtig. Oder sehe ich das falsch. Ich bin erstmal erleichtert und hoffe das morgen alles glatt geht. Liebe Grüße Malinca.

  • Hallo Ihr, heute ist es etwas über eine Woche her, daß mein Mann in stationäre Psychatrie gegangen ist. Leider ist alles nicht so gelaufen. Donnerstag ist er ja reingegangen und am Samstag und Sonntag war er tagsüber schon wieder zu Hause. Mußte nur zum Schlafen in die Klinik. "Belastungswochenende" wurde das genannt. Es verlief o.k., aber am Montag wurde ich dann schon wieder bitter enttäuscht. Da kam der Garageninhaber auf mich zu und bat mich um ein Gespräch über meinen Mann. Ich lehnte ab und sagte er sollte mit ihm sprechen. Wenn etwas vorgefallen ist, sollte er das mit ihm persönlich klären, ich würde dafür keine Verantwortung übernehmen. Er sagte dann müßte man anderweitig vorgehen (Polizei) und da mein Mann ja in der Klinik ist, ließ ich mich auf das Gespräch ein. Ende vom Lied, fristlose Kündigung der Garage (mir sehr recht, da Saufrückzugsort). Habe das mit meinem Mann in der Klinik besprochen und am Donnerstag war er dann bei seiner Suchtlaufgruppe und schlief mit Genehmigung zu Hause. Was mir nicht recht war, das habe ich auch gesagt. Wochenende dann wieder "Belastungswochenende" und er sollte etwas alleine machen. Ende vom Lied, er kam nach Hause, ich hatte das Gefühl er hat getrunken und er wollte ins Bett gehen. Habe ihn dann gefragt was in seinem Rucksack ist und was war da wohl - Alkohol. Ich habe ihm den Rest weggenommen, da ich heute morgen im nüchternen Zustand mit ihm reden wollte. Habe ihm dann heute vormittag gesagt, daß ich möchte daß er sofort seine Sachen packt und in die Klinik geht. Ich mich hiermit von ihm trenne, ich habe die Kündigung des gemeinsamen Mietvertrags fertiggemacht (ich übernehme ihn als alleinige Mieterin zum 01.01.09) und er hat das auch unterschrieben. Zum Glück schon mal wieder einen Schritt weiter. Ich habe gestern abend noch das gemeinsame Auto weggebracht und die Autoschlüssel weggenommen und ihm gesagt, daß er jetzt kein Auto mehr hat. Schließlich zahle ich die Raten. Ich habe ihm empfohlen, sich an einen Sozialarbeiter in der Klink zu wenden, betreffs der Wohnungsfíndung, da es mit Krankengeld ja etwas schwieriger ist und habe mir für die nächsten 14 Tage absolutes Kontaktverbot erbeten, nur falls ein Arzt oder ein Therapeut mit mir reden möchte kann er mich anrufen. Die Wohnungsschlüssel habe ich ihm auch weggenommen, damit ich die nächsten 14 Tage wirklich zur Ruhe kommen kann. Habe ich das alles richtig gemacht, denn er ist ja nicht auf einer Suchtstation sondern auf einer Psychischen für Depressionen, Angst-Panik- und Persönlichkeitsstörung. Dort ist die Alkoholkrankheit (die er gerade wieder verleugnet) aber bekannt. Ich fühle mich jetzt sowas von traurig, weiß mir aber nicht mehr anders zu helfen. Hat jemand Erfahrung mit Sozialarbeitern in Krankenhäuser, können die meinem Mann helfen. Ich kann es einfach nicht mehr. Fühle mich am Ende meiner Kräfte und einfach heul, heul, heul.....

  • Hallo malinca,

    Du solltest Dir die nächsten Tage mal wirklich etwas Ruhe für Dich gönnen.

    Du hast Dich ja schon sehr gut abgrenzen können. Nun bedarf es erstmal einer Ruhephase für Dich. Du hast ja, was Deinen Mann angeht, sehr gut für Dich gesorgt.

    Was kannst Du jetzt für Dich tun?

    Lieben Gruß

    S.Käferchen

  • Hallo S. Käferchen, mir fällt das noch ziemlich schwer, etwas für mich zu tun. Meine Familie ist und war immer bereit mir zur Seite zu stehen, das habe ich aber immer abgelehnt. Habe sie aber heute gleich angerufen, nachdem mein Mann weg war und sie sind gleich gekommen. Das war mir aber auch schon nach kurzer Zeit wieder zuviel. Ich weiß das das Alleinesein bzw. das Zurückziehen vielleicht nicht das Richtige ist. Morgen wollte ich mir erst freinehmen, habe aber beschlossen, das meine Arbeit mich gut ablenken wird. Sonst kreiseln die Gedanken doch immer hin und her. Ich möchte mir endlich keine Sorgen mehr machen müssen, ich möchte endlich wieder mal aufwachen können ohne das meine Gedanken als erstes um ihn kreisen. Meine absolute Lieblingsbeschäftigung ist lesen. War am Wochenende natürlich nicht möglich mangelnder Konzentration. Das werde ich mir für morgen vornehmen. Nach meinem Job mein Buch auslesen.

  • Hallo malinca,

    Zitat

    Morgen wollte ich mir erst freinehmen, habe aber beschlossen, das meine Arbeit mich gut ablenken wird.

    Manchmal ist es ganz gewinnbringend, wenn man nicht die Ablenkung sucht, sondern mal die Gedanken bei sich und s(D)einen Bedürfnissen kreisen läßt......

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft

    Lieben Gruß

    S.Käferchen

  • Hallo S. Käferchen, ich werde mir das zu Herzen nehmen und mal in meinem Innersten kramen. Ich glaube ich habe meine Bedürfnisse etwas vergessen und muß sie für mich wieder herausfinden. Liebe Grüße Malinca.

  • Hallo zu so später Stunde,

    boah hast du eine Kraft. Du kannst so stolz auf dich sein. Ich bewundere dich echt und hoffe, dass sich für dich und deinen Mann alles zum guten wendet.

    Meine Eltern haben beide eine Persönlichkeitsstörung und ich hatte bis vor kurzem einen Partner mit einer Vielzahl psychischer Krankheiten. Ich kann es also gut nachvollziehen was diese ganzen Schritte für dich bedeuten. Wahnsinn wie gut du das geschafft hast!

  • Hallo almacya, diese Schritte gestern zu tun und dieses Gespräch mit ihm zu führen waren zwar sehr schwer, aber die Angst um ihn ist geblieben. Ich will jetzt ganz stark sein, aber weiß nicht ob ich das kann. Die nächsten 14 Tage durchzuhalten, ohne nach dem Handy zu greifen und ihn anzurufen wird ganz, ganz schwierig. Aber mir ist bewußt geworden, dass ich ihn alleine laufen lassen muß. Mein Wunsch wäre wieder ein normales Leben mit ihm zu führen, aber ich mittlererweile kann ich mich auch mit dem Gedanken anfreunden, getrennt zu sein. Auch wenn ich über alles liebe. Aber gerade weil ich ihn liebe, muß ich ihn loslassen damit er wieder laufen lernt. Das zu schreiben ist so einfach, es zu leben sehr schwer. Liebe Grüße Malinca.

  • Ich finde das den Hammer wie Konsequent Du vorgegangen bist. herzlichen Glückwunsch. Versuch Dir nicht soviel nen Kopp zu machen...genieß mal bissle Ruhe, gehe spazieren, gönn Dir was...tue Dir was gutes....
    LG Karotte :wink:

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo Malinca,

    Du bist sehr stark gewesen, dass was viele von uns nicht schaffen hast Du durchgesetzt, bist konsequent geblieben und hast Deinem Mann gezeigt, dass Du seinen aktiven Alkoholismus damit nicht akzeptierst. Es ist nur natuerlich, dass es Dich traurig macht, denn wir Co's haben ja auch immer noch Hoffnung und wir wollen natuerlich nicht, dass der Mensch, den wir lieben leidet. Du gibst meines Erachtens Deinem Mann eine Chance zu verstehen, was er daraus macht, ist jetzt seine Sache.

    Tu etwas fuer Dich, damit es Dir gutgeht.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Liebe Malinca,

    ich hab mir gerade deinen thread durchgelesen und kann dir auch nur sagen, dass du wirklich stolz auf dich sein kannst, wie du das alles durchgezogen hast!!

    Nur weiter so und das entspannen nicht vergessen! Dir was gutes tun, das hast du dir wirklich verdient (mal abgesehen davon, dass man das immer verdient hat ;) )

    Ich wünsch dir viel Erfolg dabei weiterhin so konsequent deinen Weg zu gehen.

    :) gruß, Roa

  • Hallo Ihr, vielen Dank für Euren lieben Zeilen. Das alles zu sagen und zu tun war gar nicht so extrem, da im Hinterköpfchen bei uns Co´s ja immer der Gedanke lauert, daß jetzt vielleicht der Tiefpunkt kommen könnte. Bei meinem nicht, kann ich Euch sagen. Jetzt brauche ich ganz viel Kraft. Gerade hat er mich angerufen, um mir zu sagen das er beim Sozialarbeiter im Krankenhaus war und der ihm sagte als erstes müsse er ein Konto eröffnen, am besten bei der Postbank worauf dann sein Krankengeld eingehen müßte. Ich daraufhin "du hast bereits ein eigenes Konto" wir haben keine gemeinsamen Konten. Das hätte er nicht gewußt. Tja woran das wohl liegt. Dann fragte er mich, ob er am Donnerstag das Auto ausleihen könnte, da er ja zu seiner "Suchtlaufgruppe" wolle. Ja, er geht zu einer Suchtlaufgruppe obwohl seine Einstellung ist er wäre kein Alkoholiker. Ich habe ihm gesagt er bekommt das Auto nicht, er soll mit dem Bus hinfahren. Derartige Konsequenzen kennt er nicht von mir und dementsprechend überrascht. Ich habe ihm gesagt, ich wüßte ja nicht ob er angetrunken fährt und das ich mich auf seine Worte ja nunmal nicht mehr verlassen könnte und somit das Auto bei mir besser aufgehoben ist. Dann fing er doch tatsächlich wieder an, er hätte gedacht vielleicht gibt es noch eine Chance. Ich ihm dann gesagt die hätte er doch Sonntag gehabt und sich dafür entschieden "ich kann nicht sagen ob ich in meinem Leben nie wieder Alkohol trinken möchte" und das mit dieser Aussage die Sache für mich durch ist. Er meinte dann ich würde halt wenn wir zusammen sind immer über das Thema "Alkohol " sprechen und das hätte ihn so wahnsinnig gemacht am Sonntag, daß ihm alles egal gewesen wäre und somit aus Provokation getrunken hätte. Ich also wieder Schuld, daß er zur Flasche gegriffen hat. Nehme die Schuld aber nicht an. Ich habe ihm gesagt er soll doch jetzt mal in Ruhe in der Klinik nachdenken was er will, mein Standpunkt habe ich ihm ja ausdrücklich erklärt und sich dann wie ausgemacht nächste Woche melden kann wenn er möchte. Eine Chance gibt es nur wenn er eine Krankheitseinsicht hat und sich dann die für ihn passende Hilfe sucht (Gruppe ist nichts für ihn, seiner Erfahrung entsprechend.). Als er merkte, daß ich mich diesmal nicht wieder mit bloßen Versprechen "ich will ja nichts mehr trinken" abspeisen lasse, wollte er das Gespräch auch ganz schnell beenden. (Ganz ehrlich war ich schon wieder kurz vorm einknicken). Aber Schritt für Schritt, diesmal nicht eingeknickt. Was nicht heißt, das ich beim nächsten Telefonat nicht doch wieder 2 Schritte zurückmache, aber nehme mir ganz fest vor bei mir zu bleiben. Er hat alle Möglichkeiten dieser Welt. Gehen und trinken, oder Bleiben und sich mit den Tatsachen auseinander setzten. Auch wenn ich seine anderen psychischen Erkrankungen dabei nicht aus den Augen verliere, ist die Alkoholkrankheit ein wesentlicher Bestandteil. Liebe Grüße Malinca.

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