Das ist mein Schreiben aus dem Vorstellungsbereich:
Hallo, mein Name ist Malinca. Ich habe mich heute registriert, nachdem ich schon länger in diesem Forum gelesen habe. Ich bin 36 Jahre alt und seit 10 Jahren mit meinem Mann verheiratet. Wir sind seit 14 Jahren zusammen. Wie lange mein Mann bereits Alkoholiker ist kann ich nicht sagen. Auffällig wurde er letztes Jahr im November. Die letzten 3 Jahre war er schon sehr depressiv , ein erhöhten Alkoholkonsum habe damals nicht bemerkt und kann bis heute nicht sagen ob die Sucht da bereits bestand. Er hatte eine sehr schlechte Kindheit, eine Stiefmutter die ihn nicht mochte und einen Vater der sich nicht um ihn kümmerte. Soweit mir bekannt bestand bei beiden ein Alkoholproblem. Dann waren da noch 1 Bruder und 2 Stiefschwestern, aber jeder kümmerte sich nur um sich. Seine leibliche Mutter leidet auch an schweren Depressionen. Im Oktober letzten Jahres hatten wir dann einen Autounfall. Dadurch war mein Mann erst einmal krankgeschrieben. In diesen Wochen hat sich seine Persönlichkeit immer mehr verändert. Sein Alkholkonsum in meinem Beisein hat sich aber nicht geändert, ich hatte aber schon vermutet, daß er heimlich trinkt. Das habe ich auch direkt angesprochen und ihm damals gesagt, daß ich, sollte er ein Alkoholproblem haben, ihm zur Seite stehen würde. Er verneinte dieses. Dann begann er von Suizidgedanken zu erzählen und so habe ich mir eine Einweisung von seinem Hausarzt für die Psychtrie geholt. Auf dieser Einweisung stand "Schwere Depressionen mit Suizidgedanken". Wir haben das gemeinsam besprochen, aber als ich ihn dann abholen wollte habe ich bereits gemerkt, daß er getrunken hatte. Meine Frage"hast du getrunken?" verneinte er. Im Krankenhaus hatten wir dann ein Gesprächt mit einer Psychaterin, die ihm diese Frage bereits nach 2 Minuten stellte. Er verneinte er wieder, dann war es 1 Bier. Er ging dann freiwillig mit pusten und es kam 2,3 Promille bei raus. Dann waren es auf einmal 2 Bier (funktioniert natürlich nicht, müssen wohl Unmengen gewesen sein.) Er konnte gleich dableiben, ging von der Depressionsstation auf die Entzugsstation und rief mich von dort 3 Stunden später an, ich sollte ihn abholen. Ich ihn nicht abgeholt und er blieb dann 3 Wochen dort. Dann ging er 6 Wochen in die Tagesklinik und sollte dann anschließend in eine Klinik für Depressionen. (So die Empfehlung der Entzugsklinik). Die Tagesklinik wirkte auf ihn ein er sollte eine Alkohol-Reha beantragen und das hat er dann letzendlich getan. Und ab da wurde alles noch viel schlimmer. Er wurde immer depressiver, seine Suizidgedanken wurden immer häufiger, er bekam Angst- und Panikattacken - und jede Menge Depressions-Medikamente die aber nicht die erhoffte Wirkung zeigten. Dann wollte er sich auf einmal von mir trennen und ich bin zu meiner Schwester gezogen. Nach 1 Woche wollte er dann, daß wir es nochmal versuchen und nach 3 Wochen bin ich dann wieder zurückgegangen. In den 3 Wochen habe ich aber natürlich als Co-Abhängige funktioniert und trotzdem eingekauft, gewaschen ect. Dann war 2 Wochen wieder zu Hause und habe da gemerkt, dass er wieder trinkt. Habe ihn gefragt und ihm gleichzeitig gesagt, wenn es so wäre soll er sich helfen lassen und würde ihm natürlich wieder zur Seite stehen, ab er er war der Meinung er hat kein Alkholproblem. Er möchte leben wie jeder Mensch und ab und zu mal etwas trinken. (Ich weiß das das nicht geht und nach seinen Therapieerfahrung weiß er es sicherlich auch). Ich habe gesagt ich möchte nicht mehr mit jemanden zusammenleben, der trinkt und bin wieder zu meiner Schwester gegangen. Wieder Telefonate, er trinkt nicht mehr und er hat doch ein Termin beim Psychater und alles wird gut. Nachdem Termin beim Psychater hatte er eine Einweisung in der Hand "Schwere akute Depressionen mit latenter Suizidalität und postraumatischem Belastungssyndrom. Er ging natürlich nicht ins Krankenhaus sondern betrank sich. Als ich in die Wohnung kam habe ich das dann das erste Mal (seit letztem Jahr Entzugklinik) mit eigenen Augen gesehen und daraufhin gesagt: "Ich gehe jetzt und was mit dir passiert ist mir egal und wenn du auf der Straße landest, ich bin kaputt und kann nicht mehr und will nicht mehr. Ruf mich nur an wenn du dir wirklich helfen lassen willst". Er hat dann am nächsten Tag ein Termin im Krankenhaus gemacht und kam dann zu mir und meinen Eltern. Leider bin ich von dort wieder mit in unsere Wohnung, für genau 2 Wochen. Er wartet jetzt auf einen freien Platz in der Depressionstagesklinik und trinkt aber heimlich. Ich bin gegangen und habe ihm gesagt, er soll einen Entscheidung für sich treffen. Wie er leben möchte. Ich entscheide für mich, dass ich mein Leben nicht mehr mit jemanden teilen möchte der Alkohol trinkt. Wenn er weiter trinken möchte kann er das gerne tun, aber dann müssen Entscheidungen getroffen werden (Scheidung, Wohnung ect.). Momentan telefonieren wir 1 mal täglich und ich versuche meine Co-Abhängigkeitsverhalten zu verändern. Habe noch nicht viel geschafft, außer dass ich nicht mehr zu ihm gehe um ihn zu sehen, ich kaufe nicht mehr ein ect. Es macht mir aber sehr zu schaffen, nichts mehr für ihn zu tun und ich bin oft sehr traurig und muß häufig weinen. Ich bin jetzt z.B. schon wieder am wankeln. Er hat heute nicht angerufen und ich mache mir schon wieder große Sorgen und muß mich zusammenreißen, dass ich nicht anrufe. Weil ich mir schon bewußt bin, dass er dann denkt: "Na klappt doch prima, einmal nicht angerufen, schon steht sie wieder auf der Matte."
Also die Theorie habe ich schon ganz gut drauf denke ich, aber die Praxis fällt mir einfach zu schwer. Ich selber trinke seit dem Tag der Einlieferung meines Mannes auf der Entzugstation überhaupt keinen Alkhohol mehr. Eine traurige Malinca.
Das war der stand vom 04.10.08. Vor einer Woche bin ich wieder nach Hause gegangen, da mein Mann jetzt einen Platz in der Depressionstagesklinik hat. Natürlich mit dem Vorsatz "Jetzt trinke ich natürlich nichts mehr". War alles also nur eine Trinkpause die durch meine zwischenzeitlichen Auszüge wieder deaktiviert wurden. Seit 3 Tagen weiß ich wieder daß er heimlich trinkt. Bitte nicht gleich so doll mit mir schimpfen, denn mir ist schon klar das es wohl vorrauszusehen war, da er sich immer noch einredet er ist kein Alkholiker sondern seine Depressionen, Angst- und Panikstörung sind die Krankheiten. Meine Frage, wie gehe ich mit Bekannten von ihm um. Kann ich denen sagen, daß er Alkoholiker ist oder muß ich das ihm überlassen. [/b]