Hallo!
Bei mir ist wieder viel passiert in der letzten Zeit.
Ich habe ja schon mal geschrieben, dass ich einen Chef habe, mit dem ich mich super verstehe und dem ich mich sehr nahe fühle. Seit zwei drei Wochen bin ich davon überzeugt, dass das so ist, weil er auch ein Alkoholikerkind ist. Natürlich habe ich nicht nachgefragt.
Letze Woche waren wir mit der Abteilung essen und er hat von seiner Jugend und seiner Kindheit erzählt und hat dabei einfach so, ganz locker erwähnt, dass sein Vater ein Säufer war und ihn als Kind so verschlagen hat, dass er tagelang Schmerzen hatte.
Mir ist das Essen fast im Hals stecken geblieben. Ich habe mein ganzes Leben den Alkoholismus und die Gewalttaten meines Vaters verheimlicht. Wie kann man nur so locker darüber reden?
Einer Kollegin ist aufgefallen, dass ich auf diese Thema sehr seltsam reagiert habe, bei diesem Essen und sie hat es rausgefunden. Ich habe jetzt natürlich Angst, dass sie dieses Wissen gegen mich verwenden wird. Sie ist nämlich so eine.
Wie kann man nur so selbstverständlich über so ein Thema reden? Mich hat er total geschockt damit, auch wenn ich auf Grund seines Verhaltens (sehr ähnlich meinem eigenen) schon vermutet habe, dass er das gleiche Problem hat.
Wie komm ich nur dazu auch irgendwann mal dazu zu stehen und mich nicht mehr zu schämen oder schuldig zu fühlen?
Viele Grüße
Julia