Menschen, die nicht betroffen sind, können eine Abhängigkeit nur sehr schwer verstehen. Und: Bei jedem drückt sich die Abhängigkeit anders aus. Es gibt zwar gewisse Parallelen, aber bei jedem verläuft die Sucht anders. Es ist auch nicht wichtig, es ihr zu erklären, wichtig ist, es für Dich zu klären und ich denke, die Antwort kennst Du bereits.
Es ist relativ normal, dass das Umfeld die Abhängigkeit nicht wahrhaben will. Die Gründe dafür können vielfältig sein: Schuldzuweisungen, der Angehörige muss sich plötzlich mit Sucht und seinem eigenen Trinkverhalten auseinandersetzen, Klischeedenken, Unwissenheit.
Ich denke, dass Du selber Dir Sucht noch nicht erklären kannst. Dafür sind Therapien und SHG durchaus sinnvoll, wobei in SHG's Betroffene und keine Therapeuten sitzen. Aber auch Betroffene haben häufig genug Background.
Lass Dich auch von Aussagen aus Deinem Umfeld nicht verunsichern und pass auf, dass Dir niemand aus Versehen Argumente liefert, die Dich an Deinem Vorhaben, nämlich abstinent zu leben, abbringen könnten.
Wenn Du nicht abhängig sein solltest und trotzdem aufhörst zu trinken, dann hast Du in Wirklichkeit kaum Einbußen in Deinem Leben. Solltest Du abhängig sein und Du beginnst wieder, sieht es ganz anders aus. Ist es das Risiko wert?
LG Torben