Mir geht es zur Zeit nicht gut

  • Hallo bookfriend,

    ich kenne diese Versuche, mit aller Kraft gegen all die unangenehmen Gefühle anzukämpfen. Nützt aber nix, denn da sind sie ohnehin und solange, wir sie nicht als einen Teil unseres Lebens akzeptieren, werden sie trotzig um ihre Vormachtsstellung kämpfen. Man muß sie wie moderiges Wasser, durch sich durchfließen lassen, dann erst kann das frische nachfließen. Wenn Du Staudämme baust, verpanscht Du dir nur das klare Wasser.
    So als Metapher, vielleicht.
    Angst, ist mir auch ein vertrautes Gefühl. Aber dazu später mal mehr.

    Mit dem Befreiungszauber meine ich irgendetwas äußerliches. Eine bestandene Prüfung, der Umzug in eine tolle Wohnung, schöner, größer, klüger werden.....sowas. Vielleicht in etwa so wie in einem Märchen, da müssen erst 3 Prüfungen (bei uns verlängerten sich diese Prüfungen in der Regel bis ins Unendliche) und dann wartet da ein Happy-End. Aber nicht umsonst enden Märchen an dieser Stelle.

    Das Leben verläuft nicht in einer geraden Linie schon gar nicht beständig bergauf. Mal tropft es gemütlich vor sich hin und dann schleudert es uns mit aller Wucht gegen ein Hinderniss, wir müssen nur darauf achten, dass wir nicht am Ufer im Gestrüpp hängen bleiben, denn wo die Bewegung aufhört, fängt das Leben an zu faulen.

    Ehrlich zu sich sein und ein bißchen freundlich. Sei mal stolz auf Dich! Immerhin suchst Du nach ganz anderen Problemlösestrategien als Deine Mutter. (Deine Einschulungsgeschichte hat mir übrigens einen kalten Schauer versetzt)

    Was die Verabredung mit Deiner Freundin anbelangt: Dieses Gefühl abgelehnt und/oder verlassen zu werden ist mir auch sehr vertraut. Manchmal besuche ich Freunde, von denen ich sicher weiß, dass sie mich sehr mögen und trotzdem genügt manchmal ein unbedachter Blick auf die Uhr oder sonsteine`bedeutungsschwere` Geste und schon schleicht sich das Gefühl ein nicht willkommen zu sein. Vollkommene Fehleinschätzung, das weiß mein Kopf, aber der Bauch fühlt es anders.
    Ein schönes Ziel um glücklicher zu sein, ist daher für mich meine echten Gefühle von dieser kindlichen Ablehnungsexistenzwasauchimmerangst zu befreien. Also nicht mehr auf die vermeintlichen Signales meines Gegenüber zu reagieren, sondern unverfälscht zu empfinden.
    Das klappt inzwischen auch schon oft ganz gut.
    Vielleicht gelingt es Dir ja Deiner Freundin einfach zu sagen, dass Du es schade findest. Möglicherweise hat sie gute Gründe, dem Bekannten den Vortritt zu belasen. Also verzichte möglichst auf Vorwürfe (auch auf die nonverbalen) und schlage einen anderen Tag vor.

    Schlaf gut
    Malika

  • Zitat

    Weitsicht: in guten Phasen schaffe ich es auch zu bestimmten Veranstaltungen zu gehen, z.B. Vorlesungen oder auch mal ein Museumsbesuch. Was ich mich nie trauen würde ist z.B. allein in ein Kino zu gehen. Ich habe da immer das Gefühl jeder sieht es mir an der Nasenspitze an dass ich alleine bin und es nicht auf die Reihe bekomme einen großen Freundeskreis aufzubauen.
    Ich denke ich werde versuchen immer mal wieder Dinge alleine zu unternehmen, aber erst muß ich mich wieder in einer besseren psychischen Lage befinden.


    Liebe Bookfriend,

    das ist doch prima, dass Du das alleine geniessen kannst. Und das mit dem Kino gehen kriegst Du auch noch hin, habe Geduld mit Dir.

    Das mit der Freundin würde mich zunächst auch traurig sein lassen, würde ihr das mitteilen, schliesslich freust Du Dich ja auf das gemeinsame Treffen. Um solche Unsicherheiten auszuschliessen, würde ich mich lieber an einem Tag mit ihr treffen, wenn sie keinen Besuch von jemanden erwartet.

    Was Malinka mit dem Blick auf die Uhr bei den Freunden geschildert hat, kenne ich auch von mir, ich glaube wir EKA`s sind in solchen Momenten sehr dünnhäutig. Müssen wir üben, dass nicht immer wir gemeint sind.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo Zusammen,
    ich wollte mich einfach mal bei Euch bedanken: ich bin froh dass ich dieses Forum gefunden habe,denn es hilft mir dass ich weiß dass es mir nicht nur alleine so geht. Danke!

    Malika: ich danke Dir für die Metapher. Mir hilft sowas immer ganz gut, um mich besser verstehen zu können. Ich umschreibe meine Gefühle auch oft mit Bildern. Hmm, also mir kommt es so vor, dass wenn ich diese dunkle Zeit lerne zu aktzeptieren ich ein besonderer Mensch werde. Ich meine damit dass es einfach ein Teil von mir ist der nicht jeder hat (sicher es wäre mir lieber ich hätte es da einfacher) aber wenn es halt immer und immer wieder kommt ist das einfach auch ein Teil von mir.

    Jetzt verstehe ich das auch mit dem Befreiungszauber: ich kenne das auch dass ich was erreicht habe z.B. eine Prüfung gut gemeistert und ich mich auch darüber freue,es mir auch Selbstbewußtsein gibt. Dieses Erlebnis mir aber in Phasen wo es mir nicht so gut geht einfach nicht weiterhilft. Es hilft mir nicht meine negativen Gedanken zu vertreiben. Ich habe mich darüber auch immer wieder gewundert, weil ich dachte: Mensch so eine Leistung kann doch nicht nach einiger Zeit einfach wertlos werden. Dabke malika, Di hast recht ich sollte schon stolz auf mich sein daß ich anderster meine Probleme angehe als meine Mutter, aber manchmal habe ich das Gefühl den schwereren Weg gewählt zu haben.

    Das Treffen mit meiner Freundin hat geklappt und es war ganz gut dass ich nicht auf meine Gefühle gehört habe und ihr Vorwürfe gemacht habe, denn im lauf des Gesprächs kam raus warum sie so reagiert hat. Ich habe dafür Verständnis.

    Weitsicht: ja hast recht, ich fühle mich da auch immer so dünnhäutig, aber ich finde wenn man wartet stellt sich doch mit der Zeit raus dass gewisse Reaktionen nicht gegen einem selber gerichtet sind.

    Gruß von bookfriend

  • Hallo bookfriend,

    die Sache mit dem `besonderen Menschen`finde ich ein bißchen heikel, für mich schwingt da auch eine Außenorietierung mit. Also - Du bemühst Dich nach Kräften etwas/jemand Besonderes zu sein und dann.......Wir alle sind, waren oder werden vielleicht einmal für irgendjemanden ein besonderer Mensch sein, aber diese Besonderheit als Eigenschaft anzustreben, halte ich für verfehlt. Versuche Deinen Weg zu finden, und wer ihn besonders findet: prima! Wer nicht auch gut.
    Nutze Deinen riesigen Erfahrungsschatz an negativen Gefühlen und mach Dich auf die Suche nach den Gegenstücken, denn zwischen diesen Polen findet das Leben statt und je weiter sie auseinanderliegen, desto größer wird Deine Bandbreite an Empfindungsmöglichkeiten sein.

    Schlaf gut
    Malika

  • Hallo Zusammen,

    Malika: ich möchte doch noch was zu dem Thema "besonderer Mensch" sagen: ich empfand mich lange Zeit als jemanden der keinen richtigen Zugann zu seinen Gefühlen hatte. Ich dachte immer: warum weinen die Menschen jetzt wegen dem oder dem. Ich habe das nicht als traurig empfunden. Solche Dinge berührten mich einfach nicht.

    Anscheinend mußte ich als Kind lernen meine Gefühle zu ignorieren und habe diese dann in einen Raum gesperrt. Das erste Mal wurde mir diese Tatsache bewußt als ich bei einem Streit mit einer langjährigen Freundin es darum ging dass sie, wenn ich mich weiter so verhalte die Freundschaft beenden würde. Darauf hin fing ich am ganzen Körper an zu zittern, konnte nicht mehr aufhören zu weinen und wiederholte ständig mein bereits gesagtes. Ich war schockiert darüber und meine Therapeutin meinte zu mir das war eine Panikattacke.

    Ich hatte lange keinen Schlüssel zu diesem Raum. Ich fühlte mich so "neutral".
    Nun finde ich es gut, dass ich etwas spüren kann. Auch wenn es solche negativen Gefühle sind wie oben beschrieben.

    Gruß von bookfriend

  • Zitat von bookfriend

    Malika: ich möchte doch noch was zu dem Thema "besonderer Mensch" sagen: ich empfand mich lange Zeit als jemanden der keinen richtigen Zugann zu seinen Gefühlen hatte. Ich dachte immer: warum weinen die Menschen jetzt wegen dem oder dem. Ich habe das nicht als traurig empfunden. Solche Dinge berührten mich einfach nicht.

    Anscheinend mußte ich als Kind lernen meine Gefühle zu ignorieren und habe diese dann in einen Raum gesperrt. Das erste Mal wurde mir diese Tatsache bewußt als ich bei einem Streit mit einer langjährigen Freundin es darum ging dass sie, wenn ich mich weiter so verhalte die Freundschaft beenden würde. Darauf hin fing ich am ganzen Körper an zu zittern, konnte nicht mehr aufhören zu weinen und wiederholte ständig mein bereits gesagtes. Ich war schockiert darüber und meine Therapeutin meinte zu mir das war eine Panikattacke.

    Ich hatte lange keinen Schlüssel zu diesem Raum. Ich fühlte mich so "neutral".
    Nun finde ich es gut, dass ich etwas spüren kann. Auch wenn es solche negativen Gefühle sind wie oben beschrieben.

    Hallo Bookfriend,

    da hast Du etwas wunderbares entdeckt, achte und schütze Deine Gefühle.

    Das haben uns Menschen (Erziehungsautoritäten) eingeredet, dass es negative Gefühle geben soll, das stimmt aber nicht.

    All unsere GEFÜHLE sind wichtige Begleiter für uns.

    Als Kinder durften wir unsere berechtigte Wut und TRauer nicht zulassen, Erzieher wollten uns einreden, dass das Böse wäre, deswegen haben wir uns lieber von Gefühlen getrennt oder wie in Deinem Falle in einen Raum, in uns, eingesperrt. Diese wollen befreit und beachtet werden von uns.

    Jetzt brauchen wir als Erwachsene nur den passenden Schlüssel, für unseren heiligen Raum zu finden, indem wir unsere Gefühle verschlossen halten.

    Jedes Gefühl hat seine Berechtigung, sie möchten uns etwas mitteilen, hören wir auf sie, und wir leben ein lebendiges Leben.

    Ich glaube auch, dass Menschen die mit ihren Gefühlen verbunden leben, besondere Menschen sind. Ich begegne solchen gerne.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo bookfriend,

    ja es ist klasse, wenn Du den Schlüssel zu dem Raum mit Deinen Gefühlen gefunden hast! - Hinter all dem `Krempel` wirst Du sicherlich noch auf den einen oder anderen Schatz stoßen.
    Und was Weitsicht zum Thema, es gibt keine negativen Gefühle, schreibt: da gebe ich ihr im Grunde recht, denn auch wenn manche Gefühle nur schwer auszuhalten sind, sie haben eine Bedeutung. Es ist nicht immer unbedingt richtig ihnen nachzugeben, (den spontanen Impuls seinem Chef in den Hintern treten zu wollen, sollte man in der Regel wahrscheinlich eher doch nicht nachkommen) aber sie zu fühlen und sich dann fragen, was sie bedeuten könnten, ermöglicht uns authentisch zu werden.

    Ich wünsch Dir einen schönen Tag
    Gruß Malika

  • Hallo Zusammen,

    heute bin ich mit dem unbestimmten Gefühl aufgewacht, dass ich anscheinend wieder vor meinem Tunnel stehe und ich noch nicht genau weiß ob ich reingehen oder doch noch den Weg dran vorbeinehmen werde. Ich bin zur Zeit wieder arg von anderen abhängig.

    Malika: ich fühle mich so ähnlich wie Du es mal vor längerer Zeit mal beschrieben hast: man wacht morgends auf und fühlt sich bleiern. Und schaut wo könnte der Auslöser lauern dass man dann denn Weg in den Tunnel sucht.

    Zur Zeit bin ich am suchen: gibt es einen speziellen Auslöser dafür dass ich mich dann wie oben beschrieben fühle? Was ist das dann? Wenn ich den auslösenden Faktor gefunden habe: verhindert oder minimiert dass dann diese Phasen? Frage: wenn ich nach auslösenden Faktoren suche, kämpfe ich dann gegen diese Phasen an?
    Ihr seht schon ich bin etwas verwirrt.

    Weitsicht: leider habe ich den Schlüssel nicht immer zur Hand, ich scheine ihn oft zu verlegen. Ich denke das hat seine Vor-und Nachteile: vorteile: man kommt mit seinen Gefühlen in Berührung, Nachteil: ich denke in diesem Raum ist soviel Schmerz, Angst, Wut und andere Gefühle in so gebündelter Form drin dass ich wenn ich mich dem permanent aussetzen würde dieses nicht aushalten könnte. Immer so stückchenweise wäre gut.

    Gruß von bookfriend

  • hallo bookfriend!

    wenn ich den auslösenden faktor FINDE "kann"ich ihm raum geben(indem ich mich mit ihm beschäftige...eventl.mit professioneller hilfe)..

    wenn es mir gelingt "ihm "raum zu geben...verliert es an "angst"..."er"wird mir "vertraut und ich "kann"mit neuen verhaltensmustern etwas gegen "ihn tun...

    so versuche ICH meine ängste,probleme anzugehen...

    ich hoffe das es dir ganz bald mal wieder viiiiieeeel besser geht...

    liebe grüsse caro

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Zitat

    Weitsicht: leider habe ich den Schlüssel nicht immer zur Hand, ich scheine ihn oft zu verlegen. Ich denke das hat seine Vor-und Nachteile: vorteile: man kommt mit seinen Gefühlen in Berührung, Nachteil: ich denke in diesem Raum ist soviel Schmerz, Angst, Wut und andere Gefühle in so gebündelter Form drin dass ich wenn ich mich dem permanent aussetzen würde dieses nicht aushalten könnte. Immer so stückchenweise wäre gut.

    Hallo Bookfriend,

    das wird weniger, dass Du den Schlüssel verlegst, ist doch schon gut, dass Du ihn immer wieder findest. Du merkst ja selber, dass es Dir besser geht, wenn Du hinschauen kannst und Deinen dazugehörigen Gefühlen, Beachtung schenkst. Du hast Sicherheit bei Deiner Therapeutin, um stückchenweise Deinen Raum in Dir anzusehen. Wir hier im Forum sind auch da, um Dich ein Stück Deines Weges, zu begleiten. Schreibe was Dich belastet und nicht frei atmen lässt. Angst lässt Enge spüren.

    Wie geht es Dir zur Zeit?

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo Bookfriend

    Ich habe hier deinen Thread gelesen und in vielen Punkten gedacht, das könnte ich sein. Z.B. das Aufwachen am Morgen und ein Ungutes Gefühl haben; das kenne ich nur zu gut. Mal ist es schwach da, mal gar nicht und an manchen Tagen begleitet es mich fast den ganzen Tag. Ich denke dann, mir schnürt es die Kehle zu. Doch ich denke, oft sind auch Erinnerungen aus der Kindheit enthalten. Da wusste man ja auch nie, wie der Tag wird. Alkoholismus ist so unberechenbar. Mal ist der Abhängige gut drauf und mal nicht...
    Ich denke das könnte so ein Grund sein. Und dann musste man als Kind natürlich immer stark sein und Gefühle waren ja eh nicht erlaubt, sonst hätte man in dieser Familie gar nicht überlebt. Denn wer seine Gefühle wahrnimmt, muss auch seinen Weg gehen können und mit abhängigen Eltern ist dies fast gar nicht möglich, da das Problem soviel Platz einnimmt. Es ist also nur zu verständlich, dass man dann Angst bekommt, diese zuzulassen. Mittlerweile kann ich meine Gefühle auch besser zulassen und stelle fest, dass sie dann von allein verschwinden und ich mich besser fühle.

    Ich kenne auch deine Ängste. Diese lösen - zumindest bei mir - diesen "Tunnel" aus. Man hat das Gefühl stark sein zu müssen, zu funktionieren, denn andere Menschen könnten ja sehen, wie "schwach" ich bin. Ausserdem haben die Abhängigen uns ja nichts anderes vorgelebt. Fühlt man sich schlecht, trinkt man und verzieht sich ins Schneckenhaus. Natürlich fühlt man sich dann schlecht. Man muss ja gar nicht immer gut drauf sein, man darf schwach sein. Solange man seine Gefühle wahrnimmt und nicht verdrängt, wird man nicht im Tunnel bleiben. Ich versuche mîr in solchen Momenten immer ein "Stopp - Schild" zu setzen, das Gefühl zu spüren und zu überlegen, woran es liegt (oft ist es die alte Angst von früher). Dann frage ich mich, ob diese Angst berechtigt ist, ob das wirklich der Realität entspricht. Oft löst es sich dann von selbst. Grüble ich zu lange, weil ich erstmal verwirrt bin, versuche ich trotzdem das Gefühl wahrzunehmen, mir zu sagen, dass es jetzt da ist und da sein darf und mache dann bewusst etwas Schönes für mich, ohne weiter zu grübeln, denn man kann sich dann auch quälen mit zuviel Denken. Das bringt dann nichts, finde ich. Danach geht mir oft auf, warum ich solche Gefühle hatte und es geht mir besser.

    Ich weiss, es ist nicht einfach. Zumal wir über Jahre diese Gefühle quasi unterdrücken mussten. Aber man kann viel lernen dadurch. Man geht mit viel offeneren Augen durch`s Leben, ist vielleicht weniger oberflächlich und freut sich an kleinen Dingen. Zumindest geht es mir so.

    Ich hoffe, dass es dir besser geht und wünsche dir weiterhin alles Gute.

    Carina

  • Hallo Zusammen,

    so nun habe ich mal wieder Zeit um hier ein wenig schreiben.

    Also zur Zeit geht es mir wieder besser, ich bin nur gerade wieder viel am rumgrübeln. Worüber ich mir gerade Gedanken mache: ich überlege mir wie fühlt es sich wohl an einen liebevollen Umgang miteinander zu haben.

    Ich denke gerade an die Beziehung zu meiner langjährigen Freundin. Diese ist schon seit ca. 5 Jahren mit ihrem Freund zusammen und wohnt auch noch in Berlin. Ich finde unsere Bezeihung hat sich in lezter Zeit verändert. Naja wie soll ich es am Besten beschreiben: dadurch dass sie einen Freund hatt bin ich nicht mehr die Nummer 1. Sie hat ja ihn, mit dem kann sie dann ihre Sorgen und Probleme besprechen. Dadurch hat sich die Intensivität unserer Beziehung verändert, unsere Gespräche sind jetzt eher oberflächlicher geworden. Ich fühle mich als würde ich als Single in einem anderen "Biothop" leben als ich. Wir haben uns nicht mehr soviel zu erzählen. Ich habe auch langsam keine Lust mehr über mich zu erzählen.

    Mir fällt auf je länger ich alleine bin desto weniger Lust habe ich meinen Freunden und Bekannten zu erzählen wie es mir geht. Wenn ich gefragt werde sage ich gut und lass dann die Anderen von sich erzählen. Ich weiß noch nicht ob das eine gute oder eine bedenkliche Entwicklung ist. Ich weiß nicht ob ich denke ich kann den Leuten nicht erzählen wie es mir geht weil diese Leute verstehen es nicht oder ob ich einfach mehr Raum habe als früher um meine Gedanken darin aufzubewahren.

    Was ist die ideale Beziehung zu den anderen Menschen? Ich weiß es nicht da ich es eigentlich nie so richtig vorgelebt bekommen habe(außer bei meiner Pflegefamilie) aber da lag für mich auch einiges im Argen. Ich glaube da ich das nicht weiß halte ich mich an irgentwelchen Idealvorstellungen fest die einem z.B. vom Fernsehen vorgespielt werden.Da kann man in realen Leben ja nur enttäuscht werden.
    Kennt Ihr da auch? Ich diese Verwirrtheit darüber was "normal" ist? Ich weiß auch nicht ob ich ein liebevoller Mensch bin oder nur nach gewissen Normen lebe die ich denke dass das so sein muß damit ich bei den Menschen gut ankomme.

    Gruß von bookfriend

  • Hallo,

    so nun ist es wieder soweit. Heute bin ich wieder ganz unten angekommen und dies muß ich auch aufschreiben, auch auf die Gefahr hin dass ich keine Antwort bekomme. Ist ja auch egal, sowas bin ich gewöhnt :-(.

    Ich finde ich habe ein Sch...leben. Es wird immer unerträglicher für mich. Ich fühle mich so gequält von meinen Gedanken und Gefühlen. Ich denke: so nun hast Du es geschafft und dann: wieder der selbe Mist. Immer und immer wieder. Das ist so quälend...

    Das große Thema: Männer. Jahrelanges Singledasein (5Jahre sind einfach mittlerweile zuviel). Diese Unwissenheit: was ist es nur was Andere haben und ich nicht??? Keine Antwort darauf. Therapie: Fehlanzeige in dieser Hinsicht, kann mir auch nicht dabei helfen.

    Mir kann es noch so gut gehen und dann erzählt mir irgenteine Bekannte, Freundin dass sie einen neuen Freund hat und das obwohl diese erst seit ein paar Monaten Single ist. Ich habe das Gefühl manchehaben die Männer für sich gebunkert. Da gibt es welche die in kurzen Abständen ständig neue Partner haben und welche wie mich die da übrig bleiben.
    Ich kriege diesen Wunsch einfach nicht aus mir raus, dieser Wunsch auch ein normales Leben mit Partner führen zu wollen.

    Das ist immer da, nicht immer bewußt aber immer da. Ich merke das ja immer wieder wenn ich z.B. in einen Verein gehe und dort viele Ehepaare sind. Mit oder ohne Kinder. Wenn ich das feststelle kann ich da nicht nochmal hingehen, weil ich dann vor Neid aufgefressen werde. Und das ist doch schade, weil wenn ich nur daheim hocke lerne ich keinen Mann kennen. Außer den xxx Boten (wie bei einer Freundin geschehen).

    Ich höre dann immer wieder von Fällen: da hat jemand nur jemanden anderen auf einer Party gesehen und ein paar Monate später sind die zusammen. Oder jemand schaut sich ein Photo von einer Freundin von mir an und dieser Mann möchte diese dann kennenlernen und ein paar Monate später sind diese dann zusammen. Oder ein Arbeitskollege hört diese am Telefon und möchte diese unbedingt kennen lernen und später sind diese dann zusammen. Ich verstehe dass einfach nicht!!!!!!!!

    Ich grüble und grüble und grüble und komme zu keinem Ende. Naja besser ich komme hier dann zum Ende.

    Gruß von bookfriend

    edit summerdream: bitte keine firmennamen - thx

  • Liebe Bookfriend,
    Du erinnerst mich mit Deinen Gedanken sehr an meine Schwester. Die Frage, warum andere einen Partner haben und sie nicht beschäftigt sie auch sehr, so wie Dich und die Frage wie man mit anderen Menschen umgeht ist auch vorhanden.

    Vielleicht hilft es Dir zu wissen, dass Du völlig ok bist mit all Deinen Wünschen und Gedanken und dass es nicht daran liegt, dass Du etwas falsch machst im Umgang mit anderen.

    Es ist jetzt nur eine Vermutung, aber vielleicht kommen diese quälenden Fragen ja daher, dass Du Dich selbst nicht lieb hast??

    Jeder Mensch hat ein glückliches Leben verdient und das eigene Glück hängt sehr stark davon ab, welche Ziele man sich setzt und für deren Erreichen man sich selbst wieder mehr lieb hat...

    Vielleicht hilft es Dir kleine Schritte zu gehen. Freundschaften zu pflegen und Deine Sorgen an anderer Stelle wie hier im Forum loszuwerden.
    Mir geht es mit meiner Schwester so, dass ich ihr eh nicht helfen kann, solange sie selbst nicht davon überzeugt ist, dass sie ein erfülltes Leben führen kann.

    Du bist bestimmt sehr liebenswert und es gibt ganz bestimmt einen lieben Mann für Dich und er entdeckt Dich bestimmt.

    Deine Therapeutin sagt, Du seist immer auf der Suche nach jemandem, der Dich liebt. Das ist doch auf völlig ok. Wer ist das nicht - vom Grundsatz her? Du kannst Dich selbst zu allererst lieb haben, damit bist Du völlig unabhängig davon, ob es jemand anders auch tut.

    Das sagt sich so leicht, ich weiss. Du findest sicher viele Sachen, die Du gut machst und dafür kannst Du Dich lieb haben.

    Fühl Dich mal gedrückt und sei Dir sicher, dass alles möglich ist im Leben!
    Löwenherz.

  • Zitat


    so nun ist es wieder soweit. Heute bin ich wieder ganz unten angekommen und dies muß ich auch aufschreiben, auch auf die Gefahr hin dass ich keine Antwort bekomme. Ist ja auch egal, sowas bin ich gewöhnt .

    Liebe Bookfriend,

    ich freue mich, wieder von Dir zu lesen. Du bist traurig und wieder mal unten lese ich. Das kennen wir alle hier, Du bist damit nicht alleine, denn wir reichen Dir die Hände zum aufrecht stehen und weitergehen.

    Vielleicht hilft es Dir, dass Du die Suche nach einem Partner innerlich zurück stellst, Dir alleine Deine Aufmerksamkeit und Mitgefühl schenkst.

    Ich kann Deine Sehnsucht danach verstehen, dennoch, erzwingen lässt sich die Liebe und ZUneigung nicht. Sei geduldig und liebevoll zu dir, denn in Deinem Inneren kannst Du Deine Liebe zu Dir selbst entdecken. Wir werden alle mit einer Liebesfähigkeit geboren.

    Drückdichmal und vielleicht magst Du hier öfters schreiben, alles Liebe Weitsicht

  • Hallo Löwenherz, hallo Weitsicht,

    vielen Dank für Eure Antworten. Ich war an dem Tag wo ich meinen letzten Beitrag geschrieben habe sehr aufgewühlt. Ich hatte das Gefühl ich mußte es jemanden erzählen, ich komme mir nur manchmal etwas komisch vor, weil ich mich meist nur hier melde wenns mir mal wieder nicht so gut geht.

    Es ist nicht so, daß es mir immer schlecht gehen würde. Da habe ich auch nicht direkt das Bedürfnis zu schreiben (vielleicht aus der Angst raus ich könnte mich danach wieder schlecht fühlen). So geht es mir manchmal mit meiner Therapeutin: ich gehe eigentlich recht gut gelaunt dahin und gehe mit einem inneren Schmerz wieder da weg, weil es auf ein Thema kam dass mein Innerstes betraf.

    Aber ich muß sagen: es hat mir geholfen, dass ich es hier schreiben durfte und auch so aufmunternden Antworten bekommen habe.

    Ich denke ich mag mich oft nicht, es gibt mittlerweile Zeiten da finde ich mich ganz o.k.: aber dann gibt es Zeiten wo ich mich als Stück Sch... empfinde. Ich weiß auch nicht: da kommt eins zum anderen. Da fühle ich mich gerade gut und bin mit mir zufrieden und dann wird mir wieder vor Augen geführt:da eine Freundin die einen neuen Freund hat, da ein glückliches Ehepaar. Das zehrt an meinem "ich fühle mich in Ordnung". Ich weiß auch nicht wie ich das besser erklären soll. So auf die Weise: als würde mir mein Boden langsam immer dünner werden.

    Meine Therapeutin hält nicht viel davon dass man erst sich selbst lieben lernen soll . Wenn man das dann kann dann kann einem erst ein anderer lieben.

    Ich habe nur neulich mit Bestürzung festgestellt:auch wenn ich es mir so sehr wünsche: ich denke nicht dass ich mich nicht in der Lage fühle eine Beziehung zu führen. Das ist so traurig. Ich fühle mich gefühlsmäsig nicht in der Lage. Ich habe immer und immer wieder die Erfahrung machen müssen, daß wenn ich mit einem Mann zusammen bin meine Ängste, meine Selbstzweifel, meine Wut u.a. Gefühle sehr sehr stark wieder kommen. Das ist fast unerträglich für mich und auch fast nicht meinem derzeitigen Partner erklärbar. Ich fühle mich dann so hilflos und weiß aber selber nicht was mir jetzt helfen würde. Das geht dann meist soweit, daß ich mich so blöd verhalte, daß ich die Beziehung dadurch zerstöre.

    Ich weiß nich wie ich mich jetzt in einer neuen Beziehung verhalten würde, da ich ja mittlerweile doch einige Sachen für mich entdeckt habe die mir in schlechten Phasen helfen. Aber ich weiß nicht ob diese Mechanismen in einer Partnerschaft greifen würden. Ich habe nur Angst davor.

    Das ist vielleicht einer der Gründe warum es bei mir nicht mit den Männern klappen will. Obwohl das so paradox ist.

    Gruß von bookfriend

  • Hallo Zusammen,

    also wieder eine Mail von mir: ich habe mittlerweile das Gefühl dass ich mit niemanden mehr über meine Gefühle reden kann, selbst nicht mehr mit meinen Freunden. Ich merke dass ich immer verschlossener werde. Ich weiß nicht warum das so ist, es gibt mir zu denken.

    Das kehrt sich wieder um bei mir: als Kind habe ich nie darüber gesprochen wie es mir geht. Nur durch eine Psychologien ist es gelungen dass ich anfange über mich zu reden. Das fand ich auch ganz gut. Nur jetzt fängt das wieder an: es fällt mir immer schwerer über das zu reden was mich gerade sehr beschäftigt. Aber sowas ist doch nicht gut denke ich.

    Ich merke dass ich mich dadurch immer mehr zu isolieren beginne. Ich stehe manchmal in einer Sportgruppe und schwätze kein Wort mehr. Mache meinen Sport und versuche dann so schnell wie möglich danach das Weite zu suchen. Früher habe ich mich noch mit den Leuten unterhalten.

    Ich merke dass ich immer verzweifelter werde, dies aber nicht mitteilen kann. Nicht das Ausmaß. Ich könnte nur noch heulen. Aber das geht nicht dass ich das den Leuten mitteilen kann. Dieses Gefühl von den anderen Mitmenschen abgeschnitten zu sein. Ich funktioniere teilweise nur noch.

    gruß von bookfriend

  • hallo bookfriend!

    schön das DU mal wieder schreibst...

    weniger schön das es dir mies geht :cry:

    gehst du noch zur therapie?

    weil du geschrieben hast....das du es durch die therapeutin wieder angefangen bist...zu reden.

    DA solltest DU wieder ansetzen...es ist doch gut das DU nun bemerkst das DU dich wieder wie gewohnt verhälst...

    da hilft nur gegensteuern,wenn von nöten MIT hilfe der therapeutin

    das mit den freunden und sich nicht trauen/nicht können...zu reden

    liegt es an DIR oder mögen die freunde nicht mehr zuhören?

    manchmal überfordert es auch freunde,sie sind überfordert doch meinen sie es bestimmt nicht böse...

    die situation beim sport...

    wenn du bemerkst das DU dich wiedermal zurückziehen "möchtest"aus dir unerklärlichen gründen...versuche ANDERS als "sonst"zu handeln...ist WIRKLICH ne übungssache,lächel...

    das gute gefühl welches sich automatisch einmischt WEIL du dich im gespräch eingebracht hast,wird dir kraft,freude und ansporn geben können...

    nur nicht den kopf in den sand stecken...

    aussenstehende KÖNNEN nicht erkennen wie es in uns aussieht..

    bleib nicht allein mit deinen schlimmen gefühlen...

    teile DICH mit...auch wir helfen DIR gern...

    liebe grüsse caro :wink:

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Hallo Ihr Lieben,

    so ich melde mich nach sehr langer Zeit mal wieder, bin leider nur so ein sporadischer Schreiber.

    Also bei mir hat sich in der Zwischenzeit beziehungstechnisch was getan: ich habe seit einiger Zeit einen festen Freund. Wir sind relativ schnell zusamengekommen, innerhalb einer Woche. Ihr denkt jetzt vielleicht: boah das ist aber schnell. Das ist es auch, das merke ich jetzt auch.

    Er ist ein ganz lieber Mann, er meint es gut mit mir zu meinen und auch ernst mit einer Beziehung. Aber: eigentlich könnte ich glücklich sein (ich habe ja jetzt wonach ich mich immer gesehnt habe). Ein Mann der sich um mich sorgt, der eine feste Beziehung möchte, evtl. heiraten und nochmal Kinder haben. Mein Problem ist: ich kann das alles nicht glaubenm ich habe auch mal zu ihm gesagt: mit was habe ich das verdient. Es kommt mir alles so unwirklich vor. So auf die Weise: im nächsten Augenblick macht es plopp und alles war nur ein Traum. Er hat mir sogar schon seine Liebe gestande.

    Und was mache ich: ich kann es nicht glauben. Ich bin da etwas enttäsucht über mich, weil ich dachte ich bin inzwischen weiter, kann mich besser aktzeptieren, mehr lieben als jetzt vor 1 Jahr. Aber das scheint nicht der Fall zu sein, wen ich jetzt wieder solche Zweifel habe oder? Ich weiß auch nicht was der Andere noch tun muß daß es endlich mein Herz erreicht. ich fühle mich als wäre eine ganz dicke Mauer entstanden.

    Ich bin so mißtrauisch geworden: der meint es nicht ernst, der verarscht mich nur bis eine bessere und einfachere Frau kommt.

    Ich dachte mir schon dass das wieder sehr verstärkt bei mir rauskommt wenn ich wieder eine Beziehung führe, aber nicht so stark. Ich bin wieder kurz davor zu flüchten, die Beziehung zu beenden. Ich werde ihm damit sicher sehr weh tun und der Gedanke daran zerreißt mir das Herz! Aber ich fühle mich so hilflos.

    Kennt das evtl. auch jemand von Euch?

    Gruß von bookfriend

  • Liebe Bookfriend

    Ja, das kenne ich - ich habe dieses Spiel jahrelang gespielt! Bis ich mich einmal überwunden und ausgeharrt habe - und festgestellen durfte, dass ich tatsächlich liebenswert bin! Da ist jemand, der mich so liebt, wie ich bin, mit all meinen Fehlern und Schwächen. Da ist jemand, der zu mir schaut und für mich da ist - ein sehr ungewohntes Gefühl damals. Es dauerte sehr lange, bsi ich mich daran gewöhnt habe, aber es hat mir gut getan und sehr viel Selbstvertrauen gegeben.

    Inzwischen habe ich den Mann sogar geheiratet und wir haben zwei Kinder und ich würde MEINE Familie gegen nichts auf der Welt mehr eintauschen und bin dankbar, dass ich nicht davongelaufen bin, auch wenn ich immer wieder (auch nach Jahren plötzlich) das Bedürfnis hatte, abzuhauen (sogar noch in der Hochzeitsnacht :wink: ).

    Ich kann dir nur raten dich darauf einzulassen und offen zu reden - und dir von deinem Mann, den du offenbar völlig verzaubert hast, in ein neues Leben helfen zu lassen. Es ist so schön, wenn man nicht mehr alleine sein muss! Ungewohnt, aber schön.

    Gib dir Zeit und der Beziehung eine Chance - vielleicht haut es ja hin und er ist der Richtige? Was hast du denn zu verlieren?

    Liebe Grüsse
    Jamie

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!