jetzt kapiert er langsam

  • Hallo Wolke,

    schön, daß Du Dich getraut hast, mal etwas über Dich zu schreiben. :lol:

    Ja, auch kenne dies sehr gut. Mein Ex und ich hatten sehr viel Hoffnung, wenn er aus der Klinik, dem Entzug kommt, seine ambulante Therapie beginnt, daß wir dann eine *normale* Beziehung führen können, aber als er wieder nach Hause kam, in seine Wohnung, da veränderte er sich, wurde noch unnahbarer, zog sich noch mehr zurück als schon vorher. Er klagte mich an, ich würde ihm mit meinem Mißtrauen gleich wieder die Bierflasche an den Hals hängen und und und.... Er fand immer neuere Anklagen, Beleidigungen, um mich von sich wegzustossen.

    Aber...
    Ich kann Dir sagen, daß dies auch eine Zeit ist, in der ein Alkoholiker diese Zeit für sich braucht. Er muß nun beginnen, sich selbst zu finden, zu ergründen, warum er trinkt, was er in seinem Leben ändern muß. Es ist nicht damit getan, daß ein Alkoholiker nur aufhört zu trinken. Nein, er muß jetzt daran arbeiten, sein Verhaltensmuster zu verändern. Und dafür braucht er Abstand, Zeit und vor Allem Ruhe für sich.

    In dieser Zeit ist es auch sehr wichtig, daß wir Angehörigen schauen, was wir in unserem Leben verändern müssen, denn diese Suchterkrankung zieht sich durch die Familien. Daher lies doch mal die Grundbausteine .

    Er wird diese Zeit für sich brauchen. Was denkst Du, was willst Du für Dich tun?

    Liebe Grüße

    S.Käferchen

  • Hi Wolke7,

    danke, daß ich Dich wieder lesen darf.

    Wir haben uns verändert, sie verändern sich und das geht rasend schnell. Oft kommen wir da nicht mehr mit.

    Gehst Du in eine SHG?

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • hallo wolke7

    mir geht es ähnlich wie dir. mein ex und ich haben noch kontakt zueinander wegen der kinder. er macht nichts, bleibt weiterhin in seinem alkoholiker dasein stehen. ich denk inzwischen mach was du willst.
    leider fühl ich doch schmerzen weil mir meine kinder so leid tun. sie haben einen solchen vater nicht verdient.

    hab viel gemacht wegen der kinder. ich glaub aber ich hab immernoch zu viel gemacht und den fokus nur auf die kinder verlagert.

    eigendlich muss mir auch das egal sein. er ist verantwortlich was er tut und nicht ich. er macht die beziehung zu den kindern kaputt und ich will ihm nicht mehr helfen.mein lichtlein geht erst jetzt so langsam auf.

    mein ex bringt mich mit so manchen noch auf die palme. das zeigt mir das ich immernoch viel zu sehr im co bin.

    im grunde sollten begegnungen und kontakte zu ihm gleich null sein.erst dann kann ich mich wirklich lösen.

    seit einigen wochen arbeite ich an dieser inneren einstellung. ich hab die nase so voll. ich dreh mich dauernd mit ihm im kreis und hab so keine lust mehr darauf.

    nun zu deiner frage.
    warum ärgert es dich das er so anders ist?
    hast du im inneren noch hoffnungen das alles gut wird?
    verletzt es dich so das er anscheinend nicht mehr mit dir will?
    hattest du noch hoffnung?
    hat er dich in deinem stolz getroffen?

    das sind fragen die ich mich immer wieder stelle.

    meine antworten darauf:

    ich lebe mein leben für mich ganz alleine.

    ich weiss wer ich bin.ich weiss das ich ohne ihn leben kann.

    was er sagt ist mir nicht mehr wichtig.

    egal was er sagt, das muss mich nicht treffen.

    ich lasse nicht mehr zu dass er mich verletzt.

    es ist mir egal was er macht.

    ich brauch ihn nicht mehr.

    mein leben ist schöner ohne ihn.

    alles liebe melina

  • Hi Wolke,

    ich hatte eine tolle Ehe, alles war perfekt, Freunde sagten: so etwas haben wir uns auch immer gewünscht, dann strahlten sie. Bis das mit dem Infarkt und dem Alkohol auf dem Tisch lag und ich ein Buch las über die Liebe und feststellte: da stimmt doch was nicht.

    Meine Frau meinte später bei unserer Trennung, sie würde sich mich nicht mehr schön saufen, ich hatte mir alles immer schön gedacht.

    Was liebst Du denn eigentlich?

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo hier ist julchen

    muss mal kurz nachfragen, kaltblut sagt, was liebst du denn eigentlich?

    Ich les überall ich kann ihn nicht verlassen, ich lieb ihn so sehr. Ich hab das auch so oder so ähnlich geschrieben. Ich hab immer gedacht, wir sind füreinander bestimmt .

    Ich grübel den ganzen TAg lang und da ist mir oft der Gedanke gekommen, ist das, was ich für Liebe halte nur das gebraucht werden, das ich geliebt werden will? Daß ich mich ausnützen lasse und denke, dann muss er mich lieben?

    Mann ist das kompliziert!
    julchen

  • Hallo Wolke, vielleicht bist Du von Ihm genervt weil er nicht der Vorstellung von Ihm entspricht di Du Dir in seiner Abwesenheit aufbaust? Oft sind doch Vorstellung und Realität ganz anders und haben gar nicht soviel miteinander zu tun. Julchen hat da ja auch einen interessanten Gedanken dagelassen.
    Wenn ich da bei Dir so lese...lese ich immer ein Du...er dies er das...Du kreist um Ihn anstatt bei Dit selbst zu sein...
    LG Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • hallo wolke 7

    das mit der liebe ist genau wie kaltblut beschrieben. die liebe bei einem alkoholiker ist krank. ich habe lang gebraucht bis ich das verstand.

    was du liebst ist die vorstellung von einer schönen beziehung. du liebst das idealbild einer für dich perfekten ehe. da blendest du alles aus was stört, was negativ ist und siehst nur das schöne.ich hatte das. ich kann nicht behaupten mein ex ist ein böser mann mit ihm war alles schlimm. es gab tolle zeiten. nur ich kann auch nicht sagen meine ehe war nur toll denn es gab schreckliches.

    du musst für dich das finden was realität ist. ich hab die realität gefundern und bin über mich selbst erschrocken!

    alles liebe melina

  • Servus Wolke7,

    Du eierst nun seit Mitte 2007 hier durch's Forum, mal mehr, mal weniger zuversichtlich was die Zukunft Deines saufenden Gatten angeht.

    Magst Du nicht endlich mal anfangen, wirklich was nur für Dich zu machen? Nägel mit Köpfen? Anstatt ewig darauf zu warten, ob nicht eventuell ein Wunder geschieht?

    Mein Spruch gilt nicht nur für Alkoholiker, der trifft es auch bei Coabhängen:

    Wer will, findet Wege - wer nicht will, findet Gründe.

    LG
    Spedi

  • hi wolke 7,

    deine wut kann man glaub ich gut nachvollziehn.

    aber wie kannst du denn immer noch darüber nachdenken, was DU tun kannst, damit ER normaler wird???
    du kannst garnix tun. tu was für dich. nur er kann was tun.

    viel erfolg weiterhin.....

  • Hallo Wolke7
    ich habe dieses Spiel ein Jahr lang mitgemacht. Habe mich immer wieder überzeugen lassen und wurde immer wieder enttäuscht. Ich muss dazu sagen das ich selbst Alkoholikerin bin, aber im Gegensatz zu ihm eine Therapie gemacht habe.
    Habe in Kauf genommen dass er mich krankenhausreif geschlagen hat und sein Flehen ihm zu verzeihen immer wieder nachgegeben. Anzeigen zurückgenommen bis das Maß voll war.
    Jetzt nachdem ich mich von ihm getrennt habe und ihn nicht mehr an mich ran lasse, geht er in Therapie. Das hat er mir in einem Brief mitgeteilt. Nun ist es für uns aber zu spät. Ich wünsche ihm, das er es schaftt.
    Vielleicht gibt es ja noch Hoffnung für euch und eure Ehe, aber mach einen Cut bis du Erfolge bei ihm siehst. Alles Andere macht euch beide kaputt.

    Ganz liebe Grüße Cora

    Es war ein Donnerstag und ich habe entschieden: Mein Leben muss sich ändern!

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!