Hallo Elli,
Zitat von misselli...das bringt mich auf andere Gedanken.
hier noch etwas für die anderen Gedanken.
Am 4.Tag meiner Entgiftung, als ich wieder halbwegs schreiben konnte, habe ich mir sehr viele Gedanken über einen Rückfall gemacht, nicht zuletzt, weil so viele Mitpatienten um mich waren, die darin traurigerweise "Übung" hatten.
So krakelte ich in mein Tagebuch folgenden Text, den ich seither täglich lese, besonders, wenn ich merke: oh oh, welche bösen Blitze wollen da in meinen Kopf. Vielleicht hilft er auch dir und anderen, die hier lesen, das wäre schön.
BRIEF AN DEN TEUFEL
So langsam beginne ich dich zu durchschauen, das Ausmaß deiner Hinterhältigkeit zu erahnen. Wie ein Zauberkünstler hast du 1000 Tricks auf Lager, um uns zu überlisten, zu täuschen, in die Irre zu führen, um uns hämisch grinsend einen weiteren Schritt zum Abgrund zu locken.
Um uns dann laut lachend hinunter zu stoßen, noch bevor wir begreifen, was da geschah.
Oh Teufel. Ich habe meine Augen einen kleinen Spalt geöffnet, dein Anblick ist erschreckend.
Aber nein, auch wenn du jetzt panisch versuchst, mich zum Schließen der Augen zu bewegen: NEIN. Mit keinem Trick der Welt soll dir das gelingen.
Denn durch den Schlitz der Lider sah ich nicht nur dich, sondern auch den Abgrund. Und erstarrte vor Angst und Verzweiflung.
Doch aus Verzweiflung kann Mut erwachen, und so nehme ich -zwar noch etwas bang- das Duell mit dir auf.
Ich bleibe auf der Stelle stehen, gehe keinen Schritt mehr vorwärts, nun ist es an mir, mich umzudrehen, um in kleinen Schritten rückwärts zu gehen, zurück zum Leben.
Ich will dich durchschauen, deine Tricks und Strategien kennen lernen, mit denen du mich jahrelang hierher führtest.
Und ich weiß, dass du nie aufgibst. Du bleibst auf der Lauer liegen und wartest, bis ich mal nicht wachsam bin. Dann schlägst du zu, und aus dem Spielchen, welches dir früher so viel Vergnügen bereitete, wird plötzlich bitterer Ernst.
Du wirst mich dann nicht mehr zum Abgrund locken, sondern schieben und zerren.
Soweit soll es nie kommen. Ich bleibe wachsam.
Liebe Grüße
Antonia