• In meinen letzten Beitrag hat der gemeine Fehlerteufel einige Rechtschreibfehler eingebaut - Ihr dürft sie gerne behalten, wenn Ihr sie findet :wink:

    Leider gibt es hier -im Gegensatz zum geschützen Bereich- keine Editier-/Korrekturfunktion

    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT :)

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Guten Morgen Samsara,

    vielen Dank für Deine gestrige Antwort.
    Dein Weg wirkt sehr geordnet auf mich.
    Ich irre dagegen noch etwas ziellos umher.
    Eine Fokusierung auf eine Hauptrichtung
    würde mir wahrscheinlich gut tun.
    Vielleicht lässt sich ein Tausendmal-Probierer
    einfach nicht so leicht festlegen.
    Eher wahrscheinlicher ist jedoch,
    dass ich mir selbst etwas im Wege stehe.

    Viele Grüße
    Correns

  • Hallo liebe Wegbegleiter,

    Danke, lieber Correns für Deine Rückmeldung!

    Ich habe Dir direkt darauf in Deinem Thread geantwortet und hoffe, dass Dir meine Gedanken dazu hilfreich sind.

    **********

    Obwohl ich zwischendurch wieder arbeiten war, habe ich zurzeit so eine Art *Erkältungsrückfall* mit Fieber und den weiteren unangenehmen Begleiumständen. :roll:

    Es scheint sich tatsächlich um einen sehr anhänglichen und damit hartnäckigen Infekt zu handeln. Mit so einem *Anhängsel* hatte ich bis jetzt noch nicht das *Vergnügen* (und hatte dabei -ehrlich geschrieben- auch nicht das Gefühl, etwas vermisst zu haben )

    Da mich auch heute noch richtig fit fühle, hatte ich gleich in der Frühe einen harten Disput mit meinem *inneren Zensor*, der mir -als der Wecker um 05.00 Uhr klingelte und ich mich entschloss, liegen zu bleiben- doch glatt ein schlechtes Gewissen einreden wollte.

    Der *Zensor*, ein langjähriger, vertrauter und altbekannter Lebenswegbegleiter, wollte mal wieder mit *Du kannst doch jetzt nicht zu hause bleiben*, *Du musst*, Du sollst* ......etc. die ganzen Geschütze auffahren und altbekannte Pflichtgefühl-Verhaltensmuster aktivieren.

    Auch wenn ich heutzutage auf anderen Wegen unterwegs bin, ist er ja nicht automatisch weg.... Er bekommt zwar immer öfter erfolgreich Redeverbot, aber dennoch lauert er stets im Hintergrund auf seine vermeintliche Chance.....

    Der Unterschied zu früheren Zeiten im Nebel ist lediglich der, dass ich diesem destruktiven Mechanismus heute durch Achtsamkeit und aufmerksamem Beobachten schneller auf die Schliche komme und entsprechend handeln kann, nachdem ich meine diesbezüglichen Gedanken als solche erkannt habe.

    Ich habe mir angehört, was der *Zensor* mir einflüstern wollte und mich dann entschlossen, einen weiteren Tag zu hause zu bleiben.

    *Kein falsches Heldentum* - das schreibe ich nicht nur bei anderen, sondern halte mich selbst auch daran.

    Ich wünsche allen, die hier hereinschauen, einen zufriedenen Tag - schickt Euren *inneren Zensor* heute mal in den Urlaub :D

    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT :)

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Krank?!

    》》》krankmelden, ausruhen, gesund werden und dir Zeit lassen. Du hast keinen Körper, du bist einer und der ist jetzt dran.

    Schick deinen Zensor innen Urlaub. Wird ihm guttun mal nicht Zensor sein zu müssen :) irgendwann geht er in Rente...

    Gute Besserung

  • Hallo liebe Wegbegleiter,

    garcia

    Danke lieber Frank! Mein Zensor musste sich im Laufe der letzten Jahre daran gewöhnen, dass er immer öfter Redeverbot erhält, weil ich auf seine *Dienste* sehr gut verzichten kann. Leider scheint das ein sehr hartnäckiges und aktives Kerlchen zu sein, das sich mit den Gedanken an einen vorzeitigen Eintritt ins Rentenalter so gar nicht anfreunden will. Doch der bekommt von mir immer wieder Paroli geboten....

    Ich habe meinem Körper in den letzten Tagen die notwendige Ruhe gegönnt und nun geht es mir wieder besser - momentan geht eben alles einen Tick langsamer - ist ja nicht unbedingt ein Widerspruch zur Effektivität.....und Nachhaltigkeit.

    Mir ist eine kleine Geschichte begegnet, die ich hier mal in meinen Worten nacherzählen will, weil sie ein wichtiges Thema berührt und mich zum
    Nachdenken angeregt hat:

    Der Tempel der 10.000 Spiegel

    Vor langer Zeit gab es in einem fernen Land einen goldenen Tempel mit 10.000 Spiegeln, in den sich eines Tages ein Hund verirrte. Dieser sah sich
    plötzlich 10.000 anderen Hunden gegenüber, wurde unsicher und begann zu knurren. Er registrierte, wie 10.000 Hunde ihm mit Knurren antworteten...
    Sein Zorn steigerte sich - und die Wut der anderen Hunde ebenfalls. Erst nach langer Zeit fand der Hund völlig erschöpft den Ausgang des Tempels.
    *Was ist das nur für eine böse böse Welt, die besteht aus lauter wütenden Hunden,* sagte sich der Hund. Er hielt es für erwiesen, dass ihm alle anderen Hunde feindlich gesinnt sind. Die Welt war für ihn ein bedrohlicher Ort, an dem er sich nicht zurecht fand - so lebte er verbittert bis ans Ende seiner Tage.

    Nach einiger Zeit suchte ein anderer Hund den goldenen Tempel auf und auch dieser sah sich 10.000 anderen Hunden in den Spiegeln gegenüber.... Er freute sich und wedelte freundlich mit dem Schwanz, woraufhin 10.000 Artgenossen freudig zurückwedelten. Der Hund freute sich, dass die anderen Hunde sich freuten und so potenzierte sich die Freude. Deshalb ging der Hund immer wieder in den Tempel, um sich mit den anderen Hunden zu freuen. *Überall freundliche Hunde, die mit dem Schwanz wedeln*, sagte er sich. *Was lebe ich doch in einer wunderbaren Welt....*Er hielt es nämlich für erwiesen, dass alle anderen Hunde ihm freundlich gesinnt sind und
    daher war für ihn die Welt ein überaus freundlicher Ort, an dem er bis ans Ende seiner Tage als glücklicher und zufriedener Hund lebte.

    Mich hat diese Geschichte deswegen so berührt, weil mir deutlich macht, dass unsere innere Haltung sehr oft unser Gegner ist, der uns daran hindert, zufrieden zu sein.

    Machen wir nicht häufig die äußeren Umstände (Arbeit, schlechtes Wetter, unfreundliche Menschen oder was auch immer) für unser Unglück verantwortlich?
    Wenn wir die Ursachen dafür in negativen Einflüssen im Außen suchen, entziehen sich diese scheinbar unserem Einfluß und wir brauchen nicht die Verantwortung für unser Unglück zu übernehmen. Wir sind das Opfer äußerer Umstände und die anderen sind schuld.....

    Doch wie in der Geschichte der 10.000 Spiegel (und deshalb wollte ich sie hierlassen) ist auch in der Realität die Außenwelt nur ein Spiegel unserer Innenwelt. Alle positiven und negativen Einstellungen, Werte, Vorurteile und Erwartungen tragen wir nach außen und projezieren unser Inneres auf die Außenwelt - dort sehen wir dann das Entsprechende wie in einem Spiegel (der Albtraum sind dann 10.000 Spiegel)

    Daher finde ich es sehr wichtig für mich, nach Innen zu gehen und mich mit meinen Gedanken und Einstellungen zu beschäftigen. Erst dann kann ich feststellen, ob ich einen inneren Gegner habe, der mich auch im Außen ausbremst und lähmt oder eine innere Freundin, die mich beflügelt und mir Kraft und Energie für die Verwirklichung meiner Träume und Visionen im Außen schenkt.

    Ich wünsche Euch ein zufriedenes Wochenende
    :)

    Herzlich Grüße,
    Samsara

    Day by day a good day :)

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo Samsara,

    schöne Geschichte...mit den Hunden.

    Zitat

    Machen wir nicht häufig die äußeren Umstände (Arbeit, schlechtes Wetter, unfreundliche Menschen oder was auch immer) für unser Unglück verantwortlich?

    Irgendwo hab ich neulich erst etwas gelesen, wie sehr unsere Gedanken unser Empfinden beeinflussen. Denn es sind nicht einmal die äußeren Umstande, sondern lediglich unsere Gedanken über die äußeren Umstände!

    Z.b. beim Wetter: wenn wir nicht denken würden, "was für ein Mist Wetter", sondern "schön es regnet, die Natur braucht es so sehr", würde es uns schon viel besser gehen.

    Ich finde es wahnsinnig interessant, Dinge so aus anderen Perspektiven zu sehen. Stehe da aber auch noch ganz am Anfang.

    Viele Grüsse
    Zotti

  • Hallo Samsara

    Ich wünsche Dir weiter gute Besserung.Deine Geschichte mit den Hunden find ich sehr treffend.Ich denke,jeder weiß gleich ,worum es geht.Aber nicht jeder bringt es so auf den Punkt.
    Wenn mich mal wieder alle Welt erdrücken will,mit Arbeit und Erwartungen oder ich mich selbst durch selbstauferlegte Zwänge(klingt mir auch sehr nach deinem Zensor...);versuche ich mich zu zwingen,gutes von der Situation abzugewinnen.Gelingt eher selten,zugegeben,aber es ist nicht mehr so schwarz gemalt,wie es zunächst aussah.

    LG Lütze

    Trocken seit 2.11.2007

  • Hallo Samsara,

    das ist eine schöne Geschichte die du da erzählt hast..
    Im Anschluß schreibst du: " Daher finde ich es sehr wichtig für mich, nach Innen zu gehen und mich mit meinen Gedanken und Einstellungen zu beschäftigen. "

    Vergiß nicht daß deine Gedanken und Einstellungen nur die Spiegel sind, real ist der Frühlingsgeruch in der Luft, die (noch) matten Farben, der angekündigte fiese Wintereinbruch, der Regen in der Luft...

    Deine Geschichte lädt ja dazu ein hinter die Spiegel zu gucken --- da ist der Schatz, den wir in unsrer Tradition Leere nennen.

    Find ihn!

    Viel viel Glück dabei wünscht Frank

  • Hallo liebe Wegbegleiter,

    ich habe mich über Eure zahlreichen Rückmeldungen zu meinem letzten Beitrag mit der kleinen Geschichte über den Tempel der 10.000 Spiegel gefreut.

    Am Wochenende habe ich mal eine Schreibpause eingelegt und gehe daher erst heute auf Eure Gedanken ein:

    Zotti

    Zitat

    Irgendwo hab ich neulich erst etwas gelesen, wie sehr unsere Gedanken unser Empfinden beeinflussen. Denn es sind nicht einmal die äußeren Umstande, sondern lediglich unsere Gedanken über die äußeren Umstände!

    Ich kopiere mal den Text rein, den ich eben bei Correns geschrieben habe:

    In letzter Zeit habe ich mich intensiver damit beschäftigt, wie meine Gedanken Einfluss auf meine Gefühle haben - sowohl in negativer als in positiver Hinsicht. Wenn ich an etwas Schönes denke, zaubert es mir u.U. ein Lächeln ins Gesicht und ich habe ein positives Gefühl.

    Wenn ich daran denke, was mir alles an schlimmen Dingen passieren kann und die Zukunft in dunklen Farben male, lassen negative Gefühle wie Angst und Beklemmung nicht lange auf sich warten. Dies kann dann, wie von Dir beschrieben, zu einer *Lähmung* führen.

    In solchen Situationen ist es mir wichtig geworden, mich von den Gefühlen nicht fortreißen und zu unüberlegten Handlungen bewegen zu lassen. Dazu ist es (für mich) hilfreich, zunächst die Gefühle, die ich gerade habe, einfach nur zu beobachten und wahrzunehmen, was sich im Körper gerade abspielt.

    Der schwerste Teil der Übung liegt darin, diese Gefühle -gleich welcher Art sie sind- nur wahrzunehmen ohne sie zu be-oder verurteilen oder loswerden zu wollen. Wenn ich meine Gefühle achtsam wahrnehme und sie sein lassen kann, was sie sind : nämlich momentane Gefühle, die auch wieder vergehen, kann ich verhindern, dass sie mich (und daraus resultierende Handlungen) beherrschen oder aus dem Ruder laufen.

    Eine veränderte Haltung gegenüber den Gefühlen lässt sich trainieren, wenn mir dieser usammenhang zwischen Gedanken und Gefühlen bewusst ist. Das geht aber -wie alle Veränderungen- nur in kleinen Schritten mit ganz vielen Wiederholungen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen.


    Lütze

    Zitat

    oder ich mich selbst durch selbstauferlegte Zwänge(klingt mir auch sehr nach deinem Zensor...);versuche ich mich zu zwingen,gutes von der Situation abzugewinnen

    Wie Du richtig schreibst, sind *selbstauferlegte Zwänge* eben die Zwänge, die Du Dir selbst auferlegt hast und über deren Einhaltung Dein *innerer Zensor* wie ein treuer Wachhund auf seinem Posten herrscht. Wenn uns dieser Zusammenhang bewusst ist, können wir uns aber von den Zwängen, mit denen wir selbst uns das Leben schwermachen, auch wieder lösen.

    Ich sag an keiner Stelle, dass dies so einfach ist, wie es sich hier flott liest. Doch ich merke täglich bei mir, dass dies mit viel Übung und konstanter Wiederholung möglich ist - bin ja selbst auf diesem langwierigen aber letztlich lebensfreudebringenden Weg unterwegs.


    garcia

    Zitat

    Vergiß nicht daß deine Gedanken und Einstellungen nur die Spiegel sind, real ist der Frühlingsgeruch in der Luft, die (noch) matten Farben, der angekündigte fiese Wintereinbruch, der Regen in der Luft...

    Zitat

    Deine Geschichte lädt ja dazu ein hinter die Spiegel zu gucken --- da ist der Schatz, den wir in unsrer Tradition Leere nennen.

    Trotz aller *Innenschau* bin ich auch weiterhin im Außen achtsam unterwegs und mir all der von Dir beschriebenen Dinge bewusst. Gerade in der Natur und in den dort stattfindenen vielen Beispielen für stetigen Wandel finde ich immer sehr viel, was ich auch auf mein eigenes Leben anwenden kann. Dies gibt mir Kraft.

    Ich schau nicht nur gerne hinter Spiegel, sondern auch mal hinters Licht - dort herrscht Klarheit, wenn alles wegfällt, was mich vorher geblendet hat...Manchmal ist diese Erkenntnis auch mit Schmerzen verbunden, doch sind diese heilsam und bringen mich voran, weil ich an solchen Erfahrungen wachse.

    Aus der Leere entsteht Fülle in einem nicht endenden Kreislauf.

    Ich wünsche Euch eine zufriedene und erfüllte Woche,

    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo liebe Wegbegleiter,

    draußen hat der Winter nochmal den gerade zaghaft erwachten Frühling mit seinem dicken weißen Wintermantel zugedeckt.......

    Während draußen die Flocken tanzen, geht mir mal wieder so einiges durch den Kopf - ich bin dabei immer noch bei den Gedanken, die bestimmte Gefühle nach sich ziehen.

    Beim Thema Gedanken und damit einhergehende Gefühle werfe ich auch gerne mal einen Blick zurück und denke an die unrühmliche Zeit, als ich noch getrunken habe. Gefühle von Scham, Kleinheit und Minderwertigkeit waren mir treue Begleiter. In dieser Zeit habe ich mich als Individuum in meiner ganzen Jämmerlichkeit kontinuierlich abgewertet und hinab gedacht in das Gefühl der Unwürdigkeit und Scham. Kein Gedanke daran, dass ich ein Unikat der Schöpfung bin....und dass ich, wie ein Maler, meine Lebensleinwand zu einem großen Teil selbst gestalten kann - in den Farbtönen, ich mische.

    Ich war sicher nicht die Einzige, die in der Kindheit Worte hörte wie *Schäm dich*“ oder *Du solltest Dich schämen*. Dabei brannte sich der unheilsame Gedanke in mein Gehirn, dass Scham etwas Schmutziges sein müsse.

    Es war gleichzeitig eine Anleitung zu Gedanken, mit denen ich mir später selbst die Würde genommen, mich selbst entehrt und scharf verurteilt habe. Diese Scham ist eine der subtilsten Energien, die uns einschränken und lähmen. In einem unseligen Kreislauf erzeugte alles, was uns peinlich war, noch mehr *Schamenergie*....

    Nur wenige Menschen machen sich ihre Schamgefühle bewusst, sondern verdrängen sie lieber. Verdrängte Scham jedoch erzeugt sehr oft Aggression in uns. Wenn wir uns heute diese Gefühle von Scham und Minderwertigkeit eingestehen und sie bejahend (z. B. in einer Meditation) fühlen, können wir sie loslassen und uns davon befreien.

    Wir können unseren Weg der zufriedenen Trockenheit unbelastet von diesen alten Gedanken und den daraus resultierenden Schamgefühlen fortsetzen - mit einer gerade aufrechten Körperhaltung und einem offenen Blick.

    Herzliche Grüße,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo liebe Wegbegleiter,

    da ich Freude an der Sprache habe, habe ich mal das Wort *Selbstbewusstsein* auseinander gepflückt.

    Was genau bedeutet *das Bewusstsein von mir selbst*?

    Je genauer ich mich kennen lerne und mir meiner selbst und meiner Gefühle und Gedanken bewusst bin, je höher ist mein Selbstbewusstsein. Ich reagiere deshalb nicht mehr überraschend und unvorhersehbar, denn ich kenne mich gut und nehme mich deutlich wahr. So kann ich mir jederzeit bewusst machen, was ich denke und fühle, was mein Körper empfindet, wie ich die Außenwelt wahrnehme und welche Reaktionen sie bei mir aufgrund meiner Vorstellungen und Erwartungen auslöst.

    Ich bin so *Herrin* in meinem eigenen Haus und reagiere selbstbestimmt und selbstverantwortlich. Aus diesem Selbstbewusstsein entsteht Selbst-Vertrauen, die Verantwortung für uns (mich) selbst und unser (mein) Leben und die Akzeptanz unserer (meiner) selbst - mit allen Stärken und Schwächen.

    2 mangelhafte Backsteine

    In einem Kloster bekam ein Mönch die Aufgabe, eine Mauer zu errichten und gab sich alle Mühe, die 1000 Steine, die er dafür benötigte, gerade und gleichmäßig aufeinander zu setzen. Als sein Werk beendet war, trat er voller Stolz einen Schritt zurück, um es zu begutachten. Dabei entging seinem achtsamen Auge nicht, dass 2 Backsteine in der Mauer schief waren und er ärgerte sich.

    Etwas später bemerkte ein Klosterbesucher die Mauer und lobte sie. Der überraschte Mönch fragte den Gast, ob er einen Sehfehler habe, da ihm die beiden schiefen Backsteine nicht auffgefallen seien.....

    Daraufhin der Besucher *Natürlich sehe ich die beiden schiefen Backsteine - aber ich sehe auch 998 akkurat gesetzte Steine....*

    Diese Worte veränderten die Einstellung des Mönchs nicht nur zu seiner Mauer, sondern auch zu sich selbst und zu vielen anderen Aspekten seines Lebens. Zum ersten Mal sah er nämlich neben den beiden mangelhaften Backsteinen auch die vielen anderen perfekt eingesetzten Steine.

    Er hatte sich bis dato nur auf seine Fehler konzentriert und war allem anderen gegenüber blind gewesen.

    Wir können heute und an diesem Wochenende damit anfangen, uns so anzunehmen, wie wir sind und Ja zu unseren mangelhaften Backsteinen zu sagen.

    So lernen wir immer wieder, unsere Fehler zu akzeptieren, aber auch unsere positiven Seiten und unsere Leistungen anzuerkennen und wertzuschätzen.

    Dieses Selbstbewusstsein führt zu innerer Stärke und ist eine gute Basis für (m)eine zufriedene Trockenheit.

    Ein schönes und sonniges Wochenende im Innen und Außen!

    Herzliche Grüße,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT :)

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo liebe Wegbegleiter,

    heute mal ganz ohne *Geschichten* und sonstige Lebensweisheiten :)

    Ich möchte hier einfach nochmal festhalten, wie wichtig für mich der regelmäßige Austausch mit anderen Betroffenen im Forum ist.

    Auch wenn ich schon länger unterwegs bin, gibt es immer wieder Punkte, an denen ich (z.T. weil ich aus eigener Betroffenheit) ein wenig *betriebsblind* bin und daher manchmal nicht die nötige Distanz zu einer Angelegenheit habe, bei deren Klärung ich gerne die Hilfe meiner Wegbegleiter in Anspruch nehme.

    So es sich um die Klärung persönlicher Angelegenheiten handelt, mache ich dies überwiegend im geschützten Bereich, wo ich gerade wieder sehr viel Hilfe durch eine andere Sicht auf die Dinge erhalten habe.

    Für diese Unterstützung bin ich sehr dankbar. Es ist ein Geben und Nehmen - ein Austausch, der beiden Seiten hilft und vielleicht auch manchmal Sichtweisen verändert. Auf beiden Seiten.

    Damit dieser Austauch jedoch funktioniert, muss ich mich hier einbringen. Am besten regelmäßig, damit es keine Einbahnstraße wird.

    Ich erlebe es häufig, dass Menschen sich erst wieder melden, wenn *das Kind in den Brunnen gefallen* ist und das finde ich sehr schade.

    Die Probleme kündigen sich ja in der Regel schon lange vorher an.....

    Nur wer schreibt, dem kann geholfen werden :wink:

    Schönen Sonntag und herzliche Grüße,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Liebe Samsara,

    deine Worte klingen in mir sehr eindringlich und ich fühle mich gerade im Moment sehr angesprochen, da ich auch nach einer langen Pause hier erst nach den Rückfällen wieder geschrieben habe.
    Zunächst einmal bin ich keine große Schreiberin, es fällt mir nicht leicht die Dinge nierderzuschreiben. Oft auch, weil es geschrieben nochmal anders anfühlt. Davor schrecke ich immer wieder zurück. Außerdem ist es ganz klar Scham, daß ich mich nicht früher getraut habe.

    Natürlich ist sind meine Rückfälle nicht vom Himmel gefallen und rückblickend habe ich mich immer wieder konsequent überfordert, bin nicht achtsam gewesen und habe nach wie vor große Probleme meine Bedürfnisse zu verbalisieren. Oft brodelt es nur in mir.

    Ich lese deine Geschichten und nachdenklichen Ausführungen gerne und finde dich dabei immer ganz klar in deinen Aussagen.

    Liebe Grüße
    Enya

  • Hallo Samsara,

    ich sehe das ähnlich wie du:

    Zitat von Samsara

    ...Ich erlebe es häufig, dass Menschen sich erst wieder melden, wenn *das Kind in den Brunnen gefallen* ist und das finde ich sehr schade.

    Die Probleme kündigen sich ja in der Regel schon lange vorher an.....

    Ich würde sogar sagen, die Probleme sind zuerst da und wenn man damit nicht mehr klar kommt, oder auch nur die Probleme für eine Zeit vergessen will, wird zur Flasche gegriffen.

    Für mich würde ich sagen, wär ich in dem Moment schon handlungsunfähig. (wo ich schon trinken will)

    Deshalb finde ich es auch wichtig sich hier regelmässig auszutauschen. Eben sich hier hier mit den Problemen auseinander zu setzen und Lösungen zu finden.

    Zufriedenheit und Gelassenheit sind für mich der Schlüssel zu einem alkoholfreien Leben. Wenn mir es gelingt diese Zufriedenheit und Gelassenheit zu erreichen, bin ich weit entfernt von dem Griff zur Flasche.

    Viele Grüsse und eine schöne Woche
    Zotti

  • Hallo liebe Wegbegleiter,

    danke Enya und Zotti für Eure Rückmeldungen :)

    Enya
    Ich freue mich, dass Du inzwischen in Deinem Thread wieder schreibst und auch erkannt hast, wo Deine Baustellen angesiedelt sind.

    Manchmal sortieren sich im Schreiben auch die Gedanken - und dann fühlt es sich wirklich ganz anders an. Kann eine wichtige Hilfe in schwierigen Situationen sein, finde ich.

    Dabei kommt es ja gar nicht drauf an, dass jeder hier druckreife Beiträge verfasst - jeder hat seine ganz eigene Art, sich auszudrücken und das ist ok so :!:

    Zitat

    bin nicht achtsam gewesen und habe nach wie vor große Probleme meine Bedürfnisse zu verbalisieren. Oft brodelt es nur in mir.

    Der wichtigste Schritt ist doch, dass Du das erkannt hast. Was Dir BEWUSST ist, kannst Du verändern. In kleinen Schritten und indem Du Dich aufmerksam beobachtest und Deine Bedürfnisse ernst nimmst.

    Erst wenn Du selbst stabil bist und es Dir gutgeht, kannst Du auch für Deine Kinder da sein.

    Zotti

    Zitat

    Zufriedenheit und Gelassenheit sind für mich der Schlüssel zu einem alkoholfreien Leben.

    Das finde ich auch sehr wichtig :)

    Liebe Grüße,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo liebe Wegbegleiter,

    als ich vor 2 Tagen hier hereinschaute, zeigte mein Thread die Zahl 88888 :D

    Soo viele Aufrufe lassen mich hoffen, dass der Eine oder die Andere hier doch ein paar hilfreiche Anregungen für den eigenen Weg zur stabilen und zufriedenen Trockenheit findet.


    Heute hat sich auch eine andere Zahl in meinem Leben geändert, denn nun hat sich neben die selbstwusste 5 die freche 2 gestellt und diese richtet sich in dieser Konstellation gerade ihr Plätzchen für die Dauer eines weiteren Lebensjahres ein :lol:

    Ich hab da jetzt schon so ein Gefühl, dass es mit dieser Zahlenkombination nicht langweilig wird.....

    Mir ist heute nicht nach Party, aber ich habe mir eine kleine *Auszeit* von der Arbeit genommen und genieße die Zeit mit mir alleine.

    Gefreut habe ich mich über die zahlreichen lieben Rückmeldungen von Menschen in meinem Umfeld, die mir zeigen, dass viele Menschen mich wertschätzen und mir eine Freude machen, weil ich DA bin.

    Ich muss nicht mal groß etwas *machen*, sondern einfach nur DA sein - offen sein, zuhören, mein Gegenüber annehmen wie er/sie ist.

    Mich nicht verstellen, die Leute schätzen mich, weil ich so bin wie ich bin. Ich finde, dass das ein sehr wertvolles und unbezahlbares Geschenk ist, für das ich sehr dankbar bin.

    Solche Gelegenheiten sind für mich immer mal wieder ein Anlass, einen Blick zurück zu werfen, obwohl mein Leben im JETZT stattfindet.

    Was sagt mir der Blick zurück? Er zeigt mir deutlich, wie sehr alles in meinem Leben im Wandel ist. Werte verändern sich ebenso wie Prioritäten. Was mir einmal sehr wichtig erschien, hat vielleicht heute überhaupt keine Bedeutung mehr.

    Mir fällt in diesem Zusammenhang ein, dass ich heute vor 12 Jahren an meinem 40. Geburtstag meinen nagelneuen Sportwagen beim Autohändler abholte (damals noch die Flasche Schampus gratis vom Händler als Geschenk dazu....)

    Zu dieser Zeit dachte ich, dass ich mir mit diesem Auto einen großen Wunsch erfüllt hätte, weil mir damals Prestige und materielle Werte noch sehr wichtig waren.
    Ich stellte fest, dass mir diese Wunscherfüllung nicht die erhoffte Zufriedenheit brachte, sondern eher ein Gefühl der Leere bewirkte. War das wirklich mein ureigenster Wunsch oder hat mich das Umfeld beeinflusst?

    Egal, heute sind mir andere Dinge wichtig, die ich mir nicht für Geld kaufen kann: Achtsamkeit, Wertschätzung, ein intaktes soziales Wurzelgeflecht....

    Dazu habe ich mich von den Dingen getrennt, die mir nicht gut getan haben, die mich belastet und in meiner Entwicklung behindert haben.

    Dieses Loslassen bezieht sich nicht nur auf Dinge sondern auch auf zwischenmenschliche Beziehungen - mit manchen Mitmenschen war ich nur ein ganz kleines Stück unterwegs, ehe sich die Wege wieder trennten.

    Mit manchen Menschen bin ich schon ganz lange gemeinsam unterwegs und wir unterstützen uns gegenseitig mit unseren Erfahrungen auf diesem Weg. Manchmal kreuzen sich auch Wege zu einem späteren
    Zeitpunkt erneut - es ist alles im Fluss und unterliegt ständiger Veränderung.

    Ich kann weder lieb Gewonnenes noch Verhasstes dauerhaft festhalten - diese Vorstellung hat für mich auch etwas Tröstliches...

    Heute und an jedem Tag beschenke ich mich selbst mit zufriedener Tockenheit in dem Bewusstsein, dass das Beste JETZT geschieht :)

    Herzliche Grüße,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Liebe Samsara,

    Ich wünsche dir von Herzen alles Gute zu der selbstbewussten 5 und der frechen 2! :D Geniesse diesen Tag ganz gelassen und in deinem Sinne.

    Ich kann dir versichern, dass deine ehrlichen Beiträge hier etwas bewirken! Deinen Satz an mich damals, nach meinem x-ten Trinkpausenende, dass ich mich jeden Tag von neuem für meine Abstinenz entscheiden darf, hat mich nie losgelassen. Ich habe lange gebraucht um ihn wirklich zu verstehen. Dieser Satz ist nun ein Teil des Fundaments meiner zufriedenen Trockenheit. Heute entscheide ich mich jeden Tag für meine Abstinenz.

    Dafür möchte ich mich bei dir an dieser Stelle ganz herzlich bedanken.

    Liebe Grüsse
    Sundra

  • Liebe Sundra,

    Danke für Deine guten Wünsche und Dein Feedback :)

    Rückmeldungen wie Deine sind für mich sehr wertvoll, denn sie zeigen in Verbindung mit der Anzahl der Aufrufe, dass es hier Menschen gibt, die aus meinen Gedanken, Überlegungen und Erfahrungen Impulse für ihren eigenen Weg mitnehmen und auch umsetzen.

    Genau so funktioniert Hilfe zur Selbsthilfe..... :)

    Wir können uns jeden Tag wieder entscheiden, etwas zu verändern und neue Wege zu gehen. Und jeden Tag JA zu unserem trockenen Leben sagen....

    Herzliche Grüße,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Liebe Samsara,

    wenn's auch einen Tag zu spät ist,
    wünsche ich Dir alles Gute und viel Zufriedenheit.
    Gerade diese Zufriedenheit scheinst Du auszustrahlen.
    Davon lasse ich mich immer wieder gerne anstecken.

    Viele Grüße
    Correns

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