Liebe Seidenraupe,
danke Dir für Dein Feedback und Deine Fragen.
Das Loslassen in diesem Jahr begann mit Gegenständen wie Kleidung und Büchern, die ich verschenkt und sonstwie weggeben habe. Besonders gut finde ich die Idee vieler Kirchengemeinden, eine Bücherkiste/Bücherklappe einzurichten, in die jeder etwas hineinstellen oder herausnehmen kann. So muss der Wunsch nach Lesestoff nicht von der finanziellen Situation abhängen.
Losgelassen habe ich auch menschliche Kontakte, bei denen ich das Gefühl hatte, irgendwie in der Warteschleife unter *ferner liefen* zu fungieren. Wenn es sich um Telefonnummern handelte, so habe ich die einfach aus dem Handyspeicher gelöscht. Und -siehe da- die Telefonliste war auf einmal übersichtlicher und es waren nur noch die Nummern da, die ich auch anrufen würde, wenn etwas ist. Gewohnheiten loszulassen ist nicht so einfach, aber ich arbeite daran. Versuche, andere Wege zu gehen und einen Schritt zurückzutreten, um eine andere Sicht auf manche Dinge zu haben.
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So gut alles auch sonst lief, so war ich die letzten Tage doch innerlich ein wenig unruhig und unleidlich und habe an diesem Beispiel nochmal gemerkt, was *Annehmen, was ist* wirklich bedeutet. Ich dachte früher immer, dass Annahme auch mit einer irgendwie gearteten Zustimmung verbunden sein muss. Dass ich gut finde, was gerade ist - damit hatte ich große Schwierigkeiten und baute da schon wieder einen inneren Widerstand auf.
Dabei bedeutet innere Annahme in der Situation nur, meinen inneren Widerstand gegen diese Unruhe aufgeben. Erkennen, dass diese Gefühle gerade da sind, sie registrieren ohne eine bestimmte Haltung dazu einzunehmen. Nur ein inneres *ja*, ich habe erkannt, dass es gerade so ist und ich habe die Gewissheit, dass diese Gefühle auch wieder vorbeigehen werden.
Ich glaube, da sortiert sich gerade wieder etwas sehr Wesentliches.
Schönen Abend und herzliche Grüße,
Samsara