Nicht durchsetzen können

  • Hallo, da bin ich mal wieder.

    Ich weiß nicht, ob mein Problem mit meiner Vergangenheit zu tun hat, vermute es aber.

    Ich kann mich überhaupt nicht durchsetzen, gebe immer dem Willen anderen nach, auch wenn das noch so unfair ist. Ich vermute, dass es damit zu tun hat, dass ich mich früher zu Hause nicht behaupten konnte, weil mein Vater in Diskussionen oft zugeschlagen hat - und ich war körperlich unterlegen.

    Heute ist es so, dass ich mich auch überhaupt nicht behaupten kann, wenn mir einer Unrecht tut, weder in meinem privaten noch beruflichen Umfeld. Es ist so, dass ich mich sehr oft ausnutzen lassen, weil ich mich nicht traue, nein zu sagen.

    Wenn mich jemand beleidigt oder anschreit, dann sage ich nichts, weil ich Angst habe, dass derjenige noch wütender wird.

    Ein konkretes Problem habe ich derzeit auf der Arbeit: Seit Anf. Januar führe ich ein kleines Team, bestehend aus mir und zwei weiteren Personen. Eine der beiden hört überhaupt nicht auf mich, sondern kommt z. B. einfach zur Frühschicht, obwohl sie mit Spät dran gewesen wäre. Dann lügt sie auch noch dreist unserem Abteilungsleiter ins Gesicht und behauptet, es sei mit mir abgesprochen.
    Ich habe dann zwar nachweisen können, dass meine Darstellung stimmt (betreffende Person hat mir am Abend vorher um ca. 23:00 Uhr per SMS mitgeteilt (nicht gefragt), dass sie am nächsten Morgen früh kommt und ich habe zurückgesimst, dass das nicht geht), aber ich habe mich nicht getraut, betreffender Person die Meinung zu geigen. Die tanzt mir auf der Nase rum und ich kann mich nicht wehren!!!!!!!!!!

    Was soll ich da bloß machen? Ich will auf keinen Fall gleich mit der Teamführung scheitern und wieder abgesägt werden. Das ist in der Firma schon öfter passiert. Außerdem sagt der Abteilungsleiter immer, dass er darauf vertraut, dass ich das Problem in den Griff bekomme, er aber im Notfall eingreifen wird. Ich schließe aus dieser Aussage, dass er es lieber hätte, wenn ich lerne mich durchzusetzen.

    Viele Grüße
    Julia

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • Hallo Julia,

    wie weit bist Du denn mit Deiner Kindheit aufarbeiten gekommen?

    Hast Du eine Therapeutin gefunden mit der Du reden kannst?

    Bist Du noch in der Firma, in der Du mit Deinem Chef ein gutes Auskommen hattest?

    Viele Fragen von mir Julia. Eine klare Antwort kann ich Dir geben, sicherlich tragen Schläge von Deinem Vater zu einem schlechten Selbstwert bei, es sind Demütigungen die Du als Kind ertragen musstest. Liebe schliesst Schläge aus. Ist sicherlich auch schwer, im Erwachsenenalter sich durchsetzen zu können, wenn man zu Hause nicht lernen durfte, seine Gefühle und Gedanken, die man als Kind hatte, auszudrücken.

    Das können wir heute lernen, indem wir neuen Zugang zu unseren Gefühlen finden.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo Weitsicht,

    danke für deine Antwort.

    Meine Therapeutin ist bisher die einzige in meinem "realen" Umfeld, mit der ich wenigstens etwas detaillierter über meine Vergangenheit rede. Aber ich werde wohl noch ein bisschen Zeit brauchen, bis ich alles verarbeitet habe.

    Ich war im Dez./Anf. Jan. länger krank, in der Zeit hat sich vieles geändert in der Firma. Ich wusste noch nicht mal, dass ich die Stelle jetzt habe, auf die ich mich davor beworben hatte (im Dez.)
    Kam im Jan. wieder und hab gestaunt ;)
    Mein Chef ist aufgestiegen, mit dem hab ich nix mehr zu tun (beruflich), sitzt auch woanders in der Firma. Die Abteilungsleiterin ist ganz weg.

    Naja, jetzt stehe ich vor der Herausforderung, eine kleine Abteilung zu führen, wie ich es mir immer gewünscht habe. Nur dass es Leute gibt, die einem so auf der Nase rumtanzen, nur weil ich kein Machtwort spreche (sprechen kann), damit hätte ich nicht gerechnet. Vor allem, bei so einer kleiner Abteilung nicht.

    Hm, sehr deprimierent.
    Julia

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • Hallo Manfred,

    ich hab jetzt sehr lange über deinen Beitrag nachgedacht.

    Mir ist folgendes klar geworden: Immer dann, wenn ich z. B. nach der Arbeit total müde und erschöpft war und es kam noch jemand mit irgendwelchen Problemen zu mir, dann hab ich tatsächlich nein gesagt - zu mir! Das ging teilweise soweit das ich KEINE ZEIT ZUM SCHLAFEN hatte, weil ich nächtelang irgendwelche Leute in meiner Wohnung oder am Telefon hatte, die mir ihre Probleme aufgehalst haben.

    Ich frage mich mittlerweile auch, ob meine körperlichen Probleme damit zu tun haben. Mir geht es seit Mai, also seit ich mir eingestanden habe, dass mein Vater Alkoholiker ist, sehr schlecht, bin dauernd krank und es wird von Mal zu Mal schlimmer. Ich werd immer schwächer und müder, habe kaum Abwehrkräfte und mein Arzt findet nix körperliches. Mittlerweile komme ich auch im eine Mandel-OP nicht mehr drum herum, obwohl ich panische Angst davor habe.

    Darüber hab ich mit meiner Therapeutin gesprochen, es ist mir was sehr interessantes klar geworden: Ich habe nicht Angst vor der OP an sich, sondern davor, dass ich die KONTROLLE VERLIERE durch die Vollnarkose. Ich bin den Ärzte hilflos ausgeliefert! Das gleiche Problem auch die Flugangst, ich habe kein Kontrolle, was der Pilot da vorne macht! Mein Leben liegt in seinen Händen.
    Noch was anderes ist mir in diesem Zusammenhang sehr klar geworden: Ich habe mich in letzer Zeit immer darüber beschwert, dass mein Ex-Freund so wenig gemacht hat und ich sehr viele Arbeiten für ihn erledigt habe. Dabei hat er das nie von mir verlangt, ich kann mal ein Beispiel nennen, wie das bei uns immer war: Er hat seine Bewerbungen geschrieben, ich habe sie Korrektur gelesen, und dann gesagt: Das ist doch alles Scheiße, du kannst gar nichts, blabla.... und dann hab ich angeboten, es für ihn zu übernehmen. So war ich immer!!!!!!!!!!! Natürlich hat er irgendwann nix mehr gemacht, denn mir war ja nichts recht zu machen.

    Komischerweise wurde mein Verhalten seit Mai immer schlimmer, vor allem der Kontrollzwang und der Perfektionismus. Dabei müsste man eigentlich denken, dass es sich bessert, nachdem ich mir eingestanden habe, dass mein Vater Alkoholiker ist. Aber das Gegenteil war der Fall: Ich hab mich noch mehr um andere gekümmert, noch mehr gearbeitet, versucht alles noch besser zu machen und andere, vor allem Kollegen, kontrolliert bis zum geht nicht mehr.

    Jetzt sitz ich hier, bin körperlich krank und total schwach. Und ich merke, dass die Welt sich weiter dreht, wenn ich nicht gebe, sondern mal nehme. Und wisst ihr, wer sich um mich kümmert? Mein Ex-Freund! Dem ich immer vorgeworfen habe, mich nur auszunutzen.

    Meine Eltern, die rufen noch nicht mal an! Wenn mein Ex-Freund und meine zwei besten Freundinnen nicht wären, dann könnt ich hier wochenlang tot in meiner Wohnung liegen und es würde keinem auffallen. Normal ist doch Familie, dass man sich gegenseitig hilft? Bei uns ist es so, dass ich immer meiner Familie helfe, es kommt aber nix zurück.

    Das musste mal raus.

    Julia

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • Liebe Julia
    größtenteils hast Du ja Deine Fragen schon selbst beantwortet.
    Ich kenne solche Situationen nur zu gut, alles immer unter Kontrolle haben zu wollen. Das ist ganz klar eine Folgeerscheinung unserer Kindheit. Die war ja imemr von Unsicherheit geprägt udn wir konnten nie Vertrauen aufbauen , da wir ja nie wußten was der nächste Tag uns beschert. Selbst auf meine Mutter konnte ich mich ja nicht verlassen, denn sie war ja auch nciht fähig uns vor dem Leben mit unseren trinkenden Vater zu beschützen. Wir waren also total auf uns gestellt. Das ist schon eine große Heruasforderung, die sicher auch wieder postitves mit sich gebracht hat, aber eben auch diese großen Überforderung als Kind. Vieles haben wir nicht ausleben können.
    Mittlerweile habe ich es gelernt auch vor anderen meine Menung zu vertreten. Aber das hat auch lange gedauert. Klar gibts auch ab und zu mal Rückschläge. Aber auch das gehört dazu.
    Da ich in meinem Leben mich oft gedemütigt gefühlt habe möchte ich dies nciht an andere weitergeben. Daher ziehe ich es vor ganz diskret mit Mitarbeitern zu sprechen und sie nicht vor anderen Leuten zu diffamieren.
    Ich würde es also folgendermaßen machen. ich würde die Mitarbeiterin ansprechen, dass du ein Gespräch mit ihr wünscht. Dann sagst du, dass es da einige Probleme gab, die sich nicht wiederholen dürfen, da sie sonst mit Konsequenzen rechnen müßte. Da reicht vielleicht erstmal an Androhungen ohne konkret was auszusprechen. Die soll sich ja erstmal Gedanken machen und soll auch sehen, dass mit dir nicht zu spaßen ist.
    Dann kannst du ihr noch sagen, dass es nicht angehen kann, dass sie deinen Arbeitsplan übersieht oder verwirft und das das nicht in ihrem Kompetenzbereich liegt solche Änderungen vorzunehmen, sondern zu Deinen Aufgaben gehöre und sie das auch respektieren solle.
    Also schön sachlich bleiben. Und dann vielleicht nochmal fragen, ob sie es verstanden hat.
    Ich würde auch darauf hinweisen, dass du in Zukunft auch keine sms diesbezüglich haben möchtest. Denn es kann auch mal sein, dass die garnicht ankommen. Lass Deine Mitarbeiter Arbeitspläne mit Unterschrift gegenzeichnen, wenns nicht anders geht. Mache Besprechungsprotokolle, Kannst Du auch jeden zumailen, wenn ihr emailaccounts habt.
    So hast Du immer was in der Hand, was Du Deinem Chef nachwiesen kannst.

    Zu Deiner Krankheit würd eich mal sagen , das sind auch typische Anzeichen, wenn man sich zu sehr verausgabt. Sei es Burnout-Syndrom oder einfach nur eine Abgeschlagenheit. Das wichtigste ist es dass du dich jetzt selbst beschützt, Grenzen für dich setzt und du dir selber im Mittelpunkt stehst. Vielliecht machst du für dich selber auch mal einen Plan, eine Wohlfühlplan, den du dann auch einhälst.
    Gönn dir einfach mal Ruhe, du mußt ja auch nicht immer für alle erreichbar sein. Lass dein Telefon mal zuhause und geh ne stunde raus.

    Übrigens diese Situation mit deinem Freund und dem Perfektionismus deinerseits - das kenne ich auch nur zu gut. Es sit ja auch nicht falsch ab und zu mal zu helfen. aber denke eher an Hilfe zur Selbsthilfe statt ihm das ganze aus der hand zu nehmen. Das hilft ihm tatsächlich und ist für dich auch besser. Also Duden in die Hand drücken und so!

  • Hallo Julia! Es gibt ja die Meinung, dass JEDES körperliche Symptom eine geistige Ursache hat. Man muss das nicht 100% glauben, aber ich denke schon, dass dein Körper deinem Geist signalisiert, dass er müde ist und nicht mehr kann. Das ist dann tatsächlich Burn-Out. Auf Neudeutsch. :)

    Was du dagegen tun kannst? Erstmal würde ich sagen, ein wichitger Schritt ist doch schon passiert: Du denkst darüber nach. Versuch außerdem, den Perfektionismus kontrolliert runterzuschrauben.

    Was dich aber schon sehr beslastet, ist die Arbeit, oder? Viellciht hilft dir DER Tipp: Nimm deine Kollegin auf die Seite. Erkläre ihr ganz ruhig, dass du möchtest, dass Vereinbarungen eingehalten werden. Schreib dir VORHER auf, was du zu ihr sagen möchtest. Und sende sog. Ich-Botschaften aus. Beginne jeden Satz mit "Ich möchte, dass....". Das kommt dann an. (Ist wie bei kleinen Kindern). Vielleicht hast du deiner Kollegin gegenüber zu unklare Anweisungen gegben? Im stil von "Du solltest/Du könntest..."?????? Das wäre dann eben keine echte Anweisung....

    Dann würde ich abwarten. Wenn sie dir dann wieder querläuft, nimmst du sie wieder auf die Seite. Und dann gehst du damit zum Abteilungsleiter.

    Und hab keine Angst!!!! Wenn du wegen ihr deine Führung verlierst, ärgerst du dich schwarz. Und das zieht dich dann noch weiter runter....

    Kopf hoch! LG tini

    Kleine Schritte sind besser als gar keine!

  • Liebe Julia,
    was Tini Dir noch geschrieben hat ist wirklich sehr wichtig. Du mußt schauen, wie du etwas sagst, damit man die glauben schenkt. Ansonsten ist eigentlich schon alels gesagt, was gesagt werden muß, denke ich und ich wünsche dir viel Glück dabei, dass du es in Zukunft schaffst dich durchzusetzen.

  • Hallo liebe Forenmitglieder,

    ich habe gedacht, dass ich mit der Angst klar komme und dass ich mich durchsetzen kann.

    Gegen die beschriebene Mitarbeiterin konnte ich mich jetzt durchsetzen, es war auch gar nicht so schwer. Ich habe einfach gesagt, dass dieses kurzfristige Schichttauschen nicht geht, und sie hat es nicht mehr versucht, sondern hält sich an den Plan.

    Ich schildere mal grob die heutige Situation. Es gibt eine Person in meinem Arbeitsumfeld, vor der fast alle Kollegen Angst haben. Das heißt, es wird auch viel über diese Person gesprochen und gerätselt, was sie wieder boshaftes im Schilde führt. Aber ich bin die einzige, die sich zu einer Vorgesetzten dieser Person traut.

    Diese Person hat die Eigenschaft, sich Leute zu krallen und dann richtig boshaft auszuquetschen. Ich war lange ein Opfer von ihr, bis eine andere Kollegin kam, die aber jetzt wieder das Unternehmen verlassen hat. Also wusste ich, dass ich wieder Opfer sein werde und habe mich mit Bücher über Schlagfertigkeit, Mobbing, Rhetorik etc. vorbereitet und war überzeugt, ihr diesmal die Stirn bieten zu können.
    War nix. Die hat mir einmal in die Augen geguckt, da hab ich mich gefühlt, wie ein kleines Kind. Ich hab zu allem ja und amen gesagt, was sie gesagt hat, allerdings es geschafft mich diesmal nicht über andere Kollegen ausquetschen zu lassen, habe immer mit "weiß ich nicht"/"keine Ahnung" geantwortet.

    Gibt es nicht irgendein Trick, in kritischen Situationen nicht sofort in Panik auszubrechen, sondern sich einen halbwegs kühlen Kopf zu bewahren? Es gibt doch hier bestimmt mehr Personen, die vielleicht bisschen schüchtern sind. Was macht ihr dagegen? Ich hab schon gegoogelt, ob es irgendwelche VHS-Kurse gibt (Bücher haben nix gebracht, in den Übungen mit einer Freundin war ich super, total schlagfertig. Aber vor einer Freundin hab ich auch keine Angst). Wenn ich am PC chatte oder so, dann bin ich schlagfertig. Wenn mich am Telefon jemand anschreit, ausfällig wird oder so, dann habe ich kein Problem damit. Ich bleibe ruhig, argumentiere sachlich, setzte mich durch. Steht jemand vor mir und schreit, dann kann ich nichts mehr.

    Oh Mann
    Julia

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • Hallo Julia,

    du kannst ja schon stolz auf dich sein, dass du ihr die Stirn gezeigt hast, das ist doch schonmal ein guter Anfang.
    Das gleiche Problem habe ich auch, allerdings kann ich mich erst durchsetzen, wenn ich wütend bin oder wenn ich etwas unbedingt möchte. Beides kommt natürlich sogut wie nie vor und ich ziehe immer den Kürzeren. Bei mir ist das wirklich schlimm und meistens möchte ich dann unsichtbar sein. Ich akzeptiere dann viele Dinge und rege mich innerlich über mich selber auf, dass ich nicht aus meiner Haut raus kann.

    Meistens rege ich mich dann auch nicht mehr über die Sache ansich auf, sondern nur noch über mich :roll: Bei mir ist das mangelndes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen und evtl. noch etwas. Ich glaube mit Schüchternheit hat das nichts mehr zu tun, zumindest bei mir nicht, es ist schon tiefer verwurzelt. Ich war als Kind schon so und habe mir immer alles gefallen lassen.
    Einen Tip was man dagegen tun kann, kann ich dir auch nicht geben, außer das man sich Hilfe holt.

    Liebe Grüße Morgenröte

  • Hallo liebe Forenmitglieder,

    ich muss dieses alte Thema wieder "auferstehen" lassen.

    Diese Kollegin ist wirklich der Graus, ich habe jetzt mitbekommen, dass sie mich hintenrum bei Vorgesetzten schlecht macht, mit Lügen. Und das, obwohl ich über ein Jahr ihre Faulheit vor den Vorgesetzten gedeckt habe.

    Sie hat zuerst mich, dann einen anderen Kollegen ausgenutzt, aber so richtig ausgenutzt. Sie kann gut "das kleine, arme Opfer spielen" und alle damit einwickeln.

    Ich bin so enttäuscht und auch so sauer, aber ich kann das gar nicht rauslassen. Wenn ich mit ner Freundin aus dem privaten Bereich darüber rede, dann fallen zwar so Sätze "der schlag ich in die Fresse" etc. aber in Wirklichkeit mach ich wieder nichts, weil ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll.

    Dabei sollte die ruhig mal merken, dass es reicht. Wenn man ruhig mit ihr redet, was meine Art ist, das bringt nichts.

    Es ist auch generell mein Problem, dass ich mir so viel gefallen lasse, extrem viel und mich nie mal wehre. Ich weiß gar nicht, wie das geht. Wäre es denn schlimm, wenn Wut in mir kocht, die einfach mal rauszulassen? Zu schreien im schlimmsten Fall? Aber das traue ich mich ja doch nicht.

    Gruß
    Kämpferherz

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • Hallo Kämpferherz,

    Zitat

    Zu schreien im schlimmsten Fall?


    Nein, das ist definitiv die falsche Methode, ganz im Gegenteil, Du zeigst Deinem Gegenüber damit, dass er/sie genau das erreicht hat, was er/sie erreichen wollte, nämlich, dass Du Dich nicht mehr "im Griff" hast. Zudem gibt es Studien, die aussagen, dass sich schreien bei weiblichen Führungskräften negativ auf die Glaubwürdigkeit auswirkt. Man wird dann schnell als "hysterisch" abgestempelt.

    Zitat

    ...sie mich hintenrum bei Vorgesetzten schlecht macht, mit Lügen


    Das, was Du hier beschreibst nennt man in der Fachsprache schlicht und ergreifend MOBBING. Wenn Ihr einen Betriebsrat habt dann nix wie hin da. Und mal davon abgesehen, dass die betreffende Person (je nach schwere geht das bis zur fristlosen Kündigung) dafür massgenommen wird hat u.U. der Vorgesetzte (also Dein Chef) auch ein Problem, wenn er's duldet.

    Hast Du für Dein Team auch disziplinarische Verantwortung oder bist Du eher sowas wie "Teamansprechpartner" oder so? Bei ersterem hättest Du durchaus Möglichkeiten, die betreffende Person mit entsprechenden disziplinarischen Massnahmen zu bedenken (Verweis, Abmahnung, usw).
    Und wenn ich Du wär, ich hätte die Gute längst "entsorgt", denn auf "petzen" bzw bei Dir ja sogar die krassere Form "Unwahrheiten petzen" steh ich überhaupt nicht.

    Kleiner Tip noch, wenn Du nicht mit ihr reden kannst: Schreib ihr doch eine Mail. Schreib auf, was Dich stört, aber auch, was Du von Ihr erwartest und drohe ggf auch Konsequenzen an, wenn sie sich nicht an die Absprachen hält. Das hat zudem den Vorteil, dass einem da nicht das Wort im Munde herum gedreht werden kann, bei Missverständnissen kann man immer die Mail im Original Wortlaut hervorziehen.

    Ich wünsch Dir viel Kraft, lass Dich nicht unterkriegen

    Alles Gute und bis bald,

    Der Insulaner

  • Zitat

    Ich schildere mal grob die heutige Situation. Es gibt eine Person in meinem Arbeitsumfeld, vor der fast alle Kollegen Angst haben.

    Zitat

    Diese Kollegin ist wirklich der Graus, ich habe jetzt mitbekommen, dass sie mich hintenrum bei Vorgesetzten schlecht macht, mit Lügen. Und das, obwohl ich über ein Jahr ihre Faulheit vor den Vorgesetzten gedeckt habe

    .

    Auf jeden Fall ist das Mobbing, aber was soll daran schlecht sein, mal aus der Haut zu fahren?
    Wenn fast alle Kollegen Angst haben, wie soll sie sich Gehör verschaffen? Wenn alle Kuschen? Es kann dazu führen, dass sie als Anstifter dasteht und den Job verliert, wenn die Gegenpartei dies als Mobbing bezeichnet.

    Kämpferherz, hast Du die Möglichkeit Dir einen neuen Job zu suchen, oder aber Kollegen zu finden die hinter Dir stehen?

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