• Hallo ihr Lieben

    nachdem ich am WE Rat für den Umgang mit meinen Kinder bei euch geholt habe, habe ich etwas mehr hier gelesen. Bin normalerweise bei den Angehörigen von Alkoholikern.

    Mich hat erschreckt, wie viel von dem gelesenen auch auf mein Leben zutrifft. Bei manchem hab ich ein ganz komisches Gefühl im Bauch bekommen, es waren Bilder in meinem Kopf und dann gleich wieder weg. Es hat mir Angst gemacht.
    Ich dachte immer, ich hatte eine schöne Kindheit. Stimmt das jetzt nciht mehr? Genausowenig wie ich eine schöne Ehe hatte?
    Irgendwie stürzt grad mein ganzes Leben ein. Hab ich mir 43 Jahre lang mein Leben nur schöngeredet?

    julchen

  • hallo julchen!

    bin selber vor 2 jahren wegen depressionen in therapie gegangen..
    durfte dann erfahren das ich eka BIN,co-abhängig,autoaggressiv..

    mit die ersten worte von mir waren am anfang meiner verhaltenstherapie:

    ich bin wohlbehütet aufgewachsen..
    ich habe ein inniges verhältnis zu meiner mutter..

    so,irgendwann(monate später)sagte ich in einer sitzung:

    ICH WILL DAS ALLES NICHT ZERFETZEN!(meine herkunft,mein elternhaus,meine eltern,meine kindheit ect.)

    die therapeutin antwortete:

    das brauchen sie doch auch NICHT!schliesslich haben ihre eltern ihn AUCH genügend potential mitgegeben welches sie JETZT für SICH sorgen lässt....

    diese antwort hat mich damals sehr beruhigt!ich darf das was WIRKLICH auch in meinem leben geschehen ist auch IMMERNOCH als gut und schön und richtig empfinden.ich brauch es NICHT vergessen.ich darf es in guter erinnerung BEHALTEN...

    nicht ALLES was in unserem leben war...war schlecht!

    ich hoffe ich konnte dir ein wenig beruhigung durch meine zeilen übermitteln

    liebe grüsse caro

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Hallo Julchen,

    das Leben hat immer gute und schlechte Seiten
    bei mir ist es so das in meiner Kindheit viel schief gelaufen ist
    mir war das als Kind nie so bewusst mir wird das heute so nach und nach wenn ich meine eigenen Kinder beobachte klar
    aber es hat in meiner Kindheit auch schöne Sachen gegeben.

    Lieben Gruß
    Marina

  • Hallo Julchen! Ne, das musst du nicht. Du wirst vielleicht manches anders bewerten als bisher. Und jetzt am Anfang, wenn du das aufarbeitest, werden dir viele verdrängte Dinge auffallen, die in usnerem Fall weniger schön waren. Denn im verdrängen udn wedrücken sind wir Cos ja alle sehr gut...

    Aber schöne Erinnerungen kommen auch irgendwann wieder als schöne Erinnerungen zurück! So ist das jedenfalls bei mir! LG tini

    Kleine Schritte sind besser als gar keine!

  • Hallo Caro, Marina und tini

    danke für eure Antworten. Es tut gut, eure Sichtweisen zu hören.
    Ich hab auch immer gedacht, ich will mir meine schöne Kindheit nicht schlecht machen lassen. Mein Co-Verhalten kommt bestimmt mit aus meiner Kindheit, das war mir schon klar. Mehr wollt ich glaub ich gar nicht wissen. Das kommt aber alles von allein hoch, wahrscheinlich im Zusammenhang mit meinen Mann und meine Mutter nimmt glaub ich wieder Tabletten und trinkt, seit mein Bruder im November gestorben ist.
    Mein Vater ist gestorben, als ich 11 Jahre alt war. Ich hab ihn sehr geliebt, hab Angst die schönen Erinnerungen an ihn gehen kaputt.

    Liebe Grüße

    julchen

  • Liebes Julchen,

    schöne Erinnerungen gehen nieeee verloren.
    Ich habe trotz der vielen schlechten Erinnerungen auch immer die guten Erinnerungen behalten.

    Du kannst diese guten Erinnerungen auf "pflegen" indem Du bewußt welche "herausholst" oder sie aufschreibst.

    Sicher sind wir trotz all des Schmerzes nie allein auf dieser Welt und es gibt auch immer jemanden, der uns "auffängt" sei es mit nur einem Wort.

    Ich habe wenn es mir besonders schlecht ging immer daran gedacht, dass nach dem Winter auch der Frühling wieder kommt - jedes Jahr.

    Ich sende Dir ein Pflaster für die schlimmen Erinnerungen und eine große große Kiste für die guten Erinnerungen, zur Aufbewahrung.

    Liebe Grüße,
    LIZ

  • Das ist traurig, dass dein Bruder und Vater schon tot sind.
    Mein Vater ist auch schon lange tot, aber nicht wegen Alkohol.
    Meine Mutter trinkt nur wenig, ist keine Alkoholikerin, war auch mein Vater nicht,
    ich bin Einzelkind.
    Dein LEben war dann wirklich traurig, durch die Schicksalsschläge.
    Wenn deine Mutter Tabl. nimmt, dann ist das auch nicht gut,
    ich nehme mal an, sie ist Tabl.süchtig,?
    Meine muss aus gesundheitl. Gründen, wie viele alteLeute, zwar auch einige Tabl. nehmen.

  • Hallo

    ich hab schon oft vom inneren Kind gehört, hat mich oft betroffen gemacht, aber so recht anfangen konnt ich nichts damit. Aber heute hab ich , glaub ich, mein inneres Kind getroffen.

    Meine Mutter lebt mit einem Alkoholiker zusammen und ist schon immer Co-Abhängig. Meine Tochter geht oft nach der Schule zu ihr. Meine Mutter erzählt mir, dass meine Tochter immer so tun muss, als ob ihr das Essen schmeckt, auch wenn sie es nicht mag, und wenn der Opa weg ist, macht ihr meine Mutter was anderes zu essen. Das hat mich so wütend gemacht, das werd ich ihr auch sagen. Wegen dieser Geschichte bin ich ins Überlegen gekommen, ich musste als 7jähriges Mädchen den ganzen Sonntag am Tisch sitzenbleiben, weil ich was nicht essen wollte. Mein ganzes Leben lang ist über diese Geschichte (oder über mich) gelacht worden. Heute hab ich mich an diesem Tisch sitzen sehen. Das hat so weh getan. Was war denn da so schlimm? Ich hätte mich damals fast übergeben, wieso sollte ich das dann essen? Wieso hat sich meine Mutter nicht gegen meinen Vater durchgesetzt und mir geholfen?
    Da sind meine Gedanken dann weitergegangen. Mein Onkel hat damals in einer Stofftierfabrik gearbeitet, Meine drei Geschwister hatten jeder ein Stofftier bekommen, sie haben es heute noch. Ich hatte keins. Meine Geschwister haben zur Kommunion ein neues Fahrrad bekommen. Ich nicht. Ich hab mich mein Leben lang benachteiligt gefühlt, vielleicht brauch ich mich darüber nicht zu wundern. Ich wollte mich als Kind mehrmals umbringen, nie ernsthaft, aber ich hab mich vor den Spiegel gestellt und den Gürtel um den Hals zugezogen, bis ich blau wurde.
    Vor kurzem hab ich mich mit meiner Schwester unterhalten, wieso wurde ich so Co-abhängig und sie nicht. Meine drei Geschwister waren alle blond, ich bin dunkelhaarig. Es wurde immer im Scherz gesagt, ich bin vom Schlotfeger. Vielleicht war das für meinen Vater kein Scherz, vielleicht hat er das wirklich geglaubt und hat als Alkoholiker meine Mutter damit unterdrückt. Und meine Mutter hat als gute Co-Abhängige mitgemacht, um ihn nicht zu verärgern?
    Sind alles nur Mutmaßungen von mir, aber es ergibt einen Sinn.
    Ich konnt auf Arbeit heut nur noch weinen, Gott sei Dank war ich allein.

    julchen

  • Zitat


    Ich konnt auf Arbeit heut nur noch weinen, Gott sei Dank war ich allein.

    Liebes Julchen,

    sei froh, dass Du Kontakt zu Deinem inneren Kind (Gefühle) nun bekommen hast.

    Hier ist Dir Schlimmes in Deiner Kindheit angetan worden, von Menschen die Dich angeblich so sehr liebten.

    Wenn ich liebe...... behandele ich mein Kind liebenswürdiger, lasse es nicht den ganzen Tag vor einem Essen sitzen, das ihm nicht schmeckt.

    Ehrlichkeit darf Deine Tochter, wenn der Opa anwesend ist, nicht leben. Hier kannst Du klar erkennen welche Verhaltensmuster in Deiner Familie gelebt wird/wurde.

    Deine Mutter passte sich lieber dem süchtigem Mann an, als zu ihrem Kind zu stehen. Hier wird kein gutes Mutterbild vorgelebt.

    Ich finde es gut, dass Deine Gefühle heute hochkommen dürfen, das ist die Chance, dass Du heute Deinen Töchtern und Sohn anderes, ehrlicheres vorleben kannst.

    Hast Du ja schon gezeigt, indem Du lieber ohne süchtigen Mann Dein Leben ausrichtest, als abhängig mit ihm weiterhin, schlechtes Vorbild für Deine Kinder zu sein.

    Julchen Du bist auf einem guten Weg zu Deinem "wahren Selbst".

    Ich wünsche es Dir von Herzen, sei geduldig mit Dir.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo, Julchen,
    es ist schön, das Du das Thema hier ansprichst. Erst durch das Lesen bei den EKAs ist mir vieles klar geworden. Vor ein paar Jahren habe ich so ein Buch über "inneres Kind" + Arbeitsheft gelesen und war bald sehr am Weinen, ich hab dann nicht weitergelesen, aber gewusst, das holt mich noch mal ein. Eigenschaften von EKAs hab ich auch: funktionieren, immer gut sein, nicht auffallen, es den Leuten recht machen - immer nur ausgerichtet auf "die Anderen". Kann mich nicht erinnern, dass mich meine Mutter 1x liebevoll in den Arm nahm. Mit 13 hatte ich ganz viele Schlaftabletten versteckt, falls ich nicht die Zulassung zur Oberschule bekommen hätte, weil ohne Abi ist man ja nichts wert...
    Ich denke darüber nach, ob meine Eltern Alkoholiker waren (beim Nachhausekommen Bier+Schnaps, abends dann ca. 2 Fl. Wein, am We Aperitif, zum Essen Wein, danach Schnaps usw.) Sie waren NIE laut. Sie haben sich NIE gestritten (außer mit mir, wenn ich was wollte, was nicht in ihr Bild von mir passte). Mit 14 hat meine Mutter mir öfter ein Glas Wein gegeben, "damit dich mal keiner unter den Tisch trinkt, musst dich mal trainieren". Oje. Mein Verhältnis zum Alkohol war lange sehr locker. Hab auch mit meinem Mann dann lange recht viel mitgetrunken. Bis es reichte und ich was erkannte.
    Viell. ist hier eine Schnittstelle zwischen EKAs und Cos.
    GLG
    Gartenarbeit

  • Hallo

    in meinem Kopf dreht sich heut alles, es kommen so viele Gedanken. Schöne Kindheit? Ich glaub eher nicht. Ich hab heut früh ein ganz trauriges Mädchen gesehen.
    Von meinen Geschwistern hat keiner viel mit mir gespielt, ich war meistens allein. Ich war ein ruhiges Kind, hab immer versucht meiner Mutter zu helfen. Hab selten was gefordert oder mal aufgemuckt.
    Ich überleg den ganzen Nachmittag, wann meine Eltern mich in Arm oder so genommen haben, mir fällt nichts ein.
    Ich hab mich nie irgendwie zugehörig gefühlt, war immer aussen vor.
    Bis mein Mann kam, da war ich 14. Der brauchte mich und da war ich dann was wert.

    julchen

  • Hallo ich bins schon wieder


    ich hoff, ich nerv nicht, aber mir geht heut so viel im Kopf rum.
    Wie soll ich mit meiner Mutter weiter umgehen? Ich bin mir sicher, sie liebt mich und sie hilft mir auch, wo sie kann. Was in meiner Kindheit geschah , ich glaub nicht, dass es böser Wille war. Sie kannte es nicht anders, ist ja ihr Leben lang Co-abhängig gewesen. Ich bin enttäuscht und wütend, aber ich möchte nicht den Kontakt zu ihr abbrechen. Auch meine Kinder hängen sehr an ihr.
    Mit ihr reden wird auch nicht viel bringen, da macht sie einfach zu. Ich hab ihr mal gesagt, dass mein Vater ganz sicher Alkoholiker war, erst war sie sehr interessiert, danach hieß es bloß, was ich mir wieder ausdenk.
    Ich werd den Kontakt zu ihr beibehalten, aber ihre Co-Spielchen wegen ihrem Lebensgefährten mach ich nicht mehr mit. Meine Tochter braucht nicht lügen und ich tus auch nicht mehr. Kommt sie damit zurecht, ist schön. Wenn nicht werd ich eine andere Lösung finden.

    julchen

  • Hallo

    Weitsicht und Gartenarbeit, danke für eure Antwort.

    Ich musste gestern noch viel weinen, konnte dann aber komischerweise gut schlafen.
    Ich hab noch lang nachgedacht über meine Kindheit. Ich hab nie irgendwo dazugehört, war immer der Außenseiter. Heut morgen hab ich lang mit meiner Schwester darüber gesprochen, das hat gut getan. Sie hat vieles verstanden und bestätigt. Sie hat meine Mutter ganz anders erlebt als ich, für sie war sie nie die Übermutter wie für mich. Wieso war meine Mutter immer das große Vorbild für mich? Ich wollt immer werden wie sie, war ich ja wahrscheinlich auch. Sie war mir keine gute Mutter, wieso hab ich sie immer als solche gesehen?

    julchen

  • Hallo, Julchen.
    Viell. hat diese Ablehnung, die Du gespürt hast, dich denken lassen, das Du was besser machen musst, dass der "Fehler" bei Dir liegt. Als Kind kann man das viell. gar nicht anders sehen.
    Schön, dass Du mit Deiner Schwester darüber reden kannst.
    Sag mal, bist Du jetzt von Deinen Geschwistern diejenige, die am meisten Kontakt zur Mutter hat?
    Und sehen die Geschwister die Co-Beziehungen Eurer Mutter auch?
    GLG
    Gartenarbeit

  • Hallo Gartenarbeit

    dass ich als Kind gedacht hab, ich muss alles besser machen, muss ruhig sein, meiner Mutter helfen, da hab ich mich bestimmt angestrengt, um überhaupt gesehen zu werden.
    Mit meiner Schwester hab ich mich in der Kindheit überhaupt nicht verstanden, aber seit wir erwachsen sind ist sie meine beste Freundin. Die einzige, die mir geblieben ist.
    Am meisten Kotakt hab ich nicht mit meiner Mutter, sie wohnt bei meiner Schwester im Haus. Aber kümmern tu ich mich mehr als meine Schwester. Und meine beiden Brüder sind schon gestorben.
    Und die Co-Beziehung sieht meine Schwester auch, sie geht ihr nur mehr aus dem Weg als ich.
    Aber mir ist noch ein anderer Gedanken gekommen. Kann ich mich von meiner Mutter abhängig machen? Ich hab große Schwierigkeiten mich gegen sie durchzusetzen, z.B. mit meiner Tochter wegen dem Essen. Angst ihr wehzututn. Ist das nicht irgendwie dasselbe wie bei meinem Mann? Meine Mutter drückt meine Co-Knöpfe und ich spring drauf an?

    julchen

  • Julchen,
    sowas kann schon sein. Sicher sind da co-Knöpfe, bei mir ist es ähnlich. Immer muss ich anrufen, Urläube plane ich zwar, wie ich will, aber habe immer dieses "muss denn das sein?" im Kopf und das noch bei vielen anderen Situationen und dann gehts mir gar nicht gut!! ZB. kam der Satz auch bei schwanger mit Kind 2. Mein Vater hatte sich gefreut und sie hat blöd geguckt. Hab nur nach außen ein gutes Verhältnis zu ihr. Sie fand ja auch ihren Alkoholkonsum zu meiner Kindheit überhaupt nicht schlimm. Na ja, ist halt eine Baustelle.
    GLG
    Gartenarbeit

  • Zitat von Julchen148

    Hallo

    Weitsicht und Gartenarbeit, danke für eure Antwort.

    Ich musste gestern noch viel weinen, konnte dann aber komischerweise gut schlafen.
    Ich hab noch lang nachgedacht über meine Kindheit. Ich hab nie irgendwo dazugehört, war immer der Außenseiter. Heut morgen hab ich lang mit meiner Schwester darüber gesprochen, das hat gut getan. Sie hat vieles verstanden und bestätigt. Sie hat meine Mutter ganz anders erlebt als ich, für sie war sie nie die Übermutter wie für mich. Wieso war meine Mutter immer das große Vorbild für mich? Ich wollt immer werden wie sie, war ich ja wahrscheinlich auch. Sie war mir keine gute Mutter, wieso hab ich sie immer als solche gesehen?

    julchen

    Liebes Julchen,

    wenn wir unseren eigenen Gefühlen gestatten sich auszudrücken, wie Du Deine Trauer, auch über Vorkommnisse aus Deiner Kindheit, dann erst kann ich gut schlafen. Es belastet uns nicht mehr, diesen Gefühlen Ausdruck zu geben, sondern es befreit uns.

    Diese Erfahrungen durfte ich auch machen.

    Sich als Aussenseiter zu fühlen ist nicht gerade gut und förderlich für unser Selbstbewusstsein, auch das teilst Du mit vielen EKA`s. Wir fühlten uns anders, als andere Kinder. Eine grosse Last lag auf unseren Schultern. Nicht umsonst heisst es: Dass wir um unsere Kindheit betrogen wurden.

    Sicherlich kannst Du von Deiner Mutter abhängig sein, irgendwie laufen viele heute noch der Liebe der Mütter hinterher.

    Ohne bewusste Ablösung von unseren Eltern, nehmen wir viel mit, in unsere Partnerschaften, wollen hier die Liebe bekommen, zu denen unsere Eltern nicht fähig waren.

    Am gesündesten ist es Deine eigene Selbstliebe (Kontakt zu Deinen Gefühlen hast) zu fördern, damit Du Deinen Töchtern eine starke Mutter sein kannst und diesen auch zeigen kannst, dass Deine Mutter heute keine Macht mehr über Dein Denken und Fühlen hat. Es war schliesslich krankes Denken und Fühlen was sie Dir schon vorlebte.

    Wie kann ich Ehrlichkeit meinen Kindern als einen wichtigen Wert vermitteln, wenn ich dazu schweige, das was Deine Mutter praktiziert (beim Essen), mit Deiner Tochter.

    Ist es noch Angst die Du heute vor Deiner Mutter hast?, die Dich nicht zu Deinen Werten und Vorstellungen wie Du sie hast (in der Erziehung) dazu stehen lassen können. Grenzen sollten wir unseren Müttern setzen können, sie dürfen heute nicht mehr über unser Leben bestimmen, besonders wenn es schädliches Verhalten ist, das sie uns vorlebten.

    Mütter können gut Co-Knöpfe drücken um uns ein schlechtes Gewissen zu machen. In einer gesunden Mutter-Tochter-Beziehung kann ich über alles reden, besonders über das, was mich am gemeinsamen Zusammensein belastet.

    Du nervst nicht Julchen, schreibe nur weiter hier was Dich belastet. Jeder Austausch bringt uns in unserer Entwicklung ein Stück weiter.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo

    Ist es noch Angst die du heute vor deiner Mutter hast?

    Angst vor erneuter Ablehnung, glaub ich. Ich hab vor Kurzem meine erste Bewerbung seit 25 Jahren geschrieben, bekam eine Absage. Ich hatte Angst davor, es meiner Mutter zu sagen. Vor ihr wieder als Versager dazustehen. Als ich meinen Führerschein gemacht hab, hab ich meiner Mutter damals nicht gesagt, als ich Prüfung hatte. Wird schon einen Grund gehabt haben.
    Du schreibst, dass deine Mutter heute keine Macht mehr über dein Denken und Fühlen hat. Das ist es! Diese Macht hat sie und ich hab mich nie dagegen gewehrt.
    Als ich das dritte Mal schwanger war, es war nicht geplant, war ich sehr verzweifelt. Ich bin damals zu meiner Mutter und habs ihr erzählt, sie sagt, ein Kind ist ein Geschenk und das schaffen wir und es war für mich nicht mehr so schlimm. Ich brauch immer ihre Bestätigung, ihre Genehmigung, ihre Meinung. Wieso trau ich es mir nicht allein zu?
    Kann ich es schaffen mich bei meiner Mutter durchzusetzen und trotzdem noch Kontakt mit ihr zu haben? Ich möchte nicht erst meinen Mann und kurz drauf meine Mutter verlieren. Geht das?

    julchen

  • Zitat

    Ich brauch immer ihre Bestätigung, ihre Genehmigung, ihre Meinung. Wieso trau ich es mir nicht allein zu?
    Kann ich es schaffen mich bei meiner Mutter durchzusetzen und trotzdem noch Kontakt mit ihr zu haben? Ich möchte nicht erst meinen Mann und kurz drauf meine Mutter verlieren. Geht das?

    Hallo Julchen,

    wenn Du in Deinem Inneren sicher bist, weisst was Du möchtest, traust Du Dir auch zu, Dich bei Deiner Mutter durchzusetzen.

    Grenzen setzen, ist eine der Aufgaben, die uns das Leben herausfordert.

    Ansonsten lassen wir es zu, dass Menschen mit uns machen können, was sie wollen.

    Dabei geht unser Sinn von unserem DA-SEIN verloren.

    Du darfst Dein Leben selbstbestimmt leben und Deinen Töchter hier gutes Vorbild sein. Du sprichst doch mit Deinen Töchtern, über das Fehlverhalten Deiner Mutter, ihnen gegenüber. (z.B. wie sie sich beim Essen, solange ihr Mann da ist, verhält) Ehrlichkeit lernt Deine Tochter hier gerade nicht.

    Wenn Du Deiner Mutter Grenzen setzen kannst, sie, sie einhalten kann, brauchst Du den Kontakt zu ihr nicht abzubrechen.

    Alles Liebe Weitsicht

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