hallo zusammen.. und auch gleich mehr zu mir :)

  • Hallo Tumi, hallo Anke :)

    Schön, daß Du mal reinschaust.. und Anke, danke für Deinen Erfahrungsbericht :)

    Eine Frage kommt dabei hoch..
    Wie sieht es aus, sollte man keinem Alkoholiker eine Chance geben?
    Es klingt hart, aber es gibt immer die Möglichkeit eines Rückfalls, und dann geht es einem wie Anke oder auch den vielen anderen..


    Sicherlich ist es bei mir eine ganz andere Sache..
    schließlich ist nicht trocken.. aber er versucht es.. so hoffe ich.

    Er hat sich eine SHG ausgesucht und will in die LZT. Wir wissen sogar schon, wo es hingeht.. nur diese blöde Genehmigung kann bis zu 2 Monaten dauern.

    Ich habe gedacht, er packt es.. nun hatte er einen Rückfall.
    Seit Freitag trinkt er wieder nicht.. und versucht es erneut..

    Offen war er auch, er hat es mir erzählt, als wir uns besser kennenlernten... nur weiß ich manchmal nicht ob er alles ernst meint oder es für die Menschen um sich herum macht.

    Er kümmert sich, aber braucht immer eine gewissen Hilfestellung, ob von seinen Eltern oder mir. Ansonsten verschlampt er Termine oder verschläft den ganzen Tag.. und ruft mich dann Nachts bei der Arbeit an.

    Das ist auch sehr schön, ich mag es, mit ihm zu telefonieren.. aber ich würde auch gerne mal am Tag etwas mit ihm unternehmen..
    Ich habe mich inzwischen soweit an meine Nachtschicht gewöhnt, daß ich auch am Tag meine Sachen erledigen kann und ein paar Stunden für mich habe..die würde ich doch gerne mit ihm verbringen..

    und den schönen Tag gönne ich mir, immer und immer wieder..
    nur wäre es mir manchmal lieber, er würde daran teilhaben..

    nun ja, ich wünsche Euch allen noch einen schönen Resttag!

    Gruß RI

    Das gefährlichste Unterfangen auf der Welt ist, einen Abgrund mit zwei Sprüngen zu überqueren.
    (David Lyod George)

  • Liebe Ri,
    ich denke, die Frage ist nicht ob man/frau/Du oder ich einem Alkoholiker eine Chance geben sollten sondern wieviel DU einstecken kannst? Was kannst Du noch verkraften? Wie lange machen Körper und Seele das auf- und ab-Spiel mit.

    Ich sehe das mittlerweile ganz "einfach". Wer sich von Profis helfen lassen will, der kann es. Wer sich helfen lassen will, der soll einfach Taten wachsen lassen und auf die vielen Worte drum herum verzichten.

    Überzeugen irgendwann die Taten, kann man/frau/ sich über eine neue Regelung besinnen. Bis dahin lautet meine Regelung: "mein Weg, mein Ziel und mein Leben".

    Vor einem Rückfall dürfte niemand gefeit sein - somit auch nicht vor einem Leben mit Happy-End. Es muss die Kraft zu finden sein, immer und in jeder Situation das eigene Leben selbständig losgelöst vom alkoholkranken Partner zufriedenstellend zu bewältigen. Denn nur dann, denke ich, kann man/frau überhaupt ein Partner für einen Menschen sein, der trocken werden will.

    Ich wünsche Dir viel Kraft auf Deinem Weg.

    Dagmar

  • Hallo ri,

    ich finde die Frage auch schwierig.
    Aber ich glaube, man darf sich diese Frage überhaupt nicht grundsätzlich stellen, das wird gefährlich...

    Ich meine, natürlich wäre es ethisch höchst verwerflich zu sagen: Mit einem Alkoholiker darf niemals wieder jemand eine Beziehung eingehen. Wär ja grausam.

    Aber wenn du dir diese Frage stellst, kommst du ganz schnell dahin zu sagen: Ich gehe jetzt diese Beziehung ein, weil ich ihm eine Chance geben will. Sozusagen als gute Tat.
    Und das ist natürlich echt nicht so gut.

    Ich glaube, so war es bei mir. :oops:
    Also, natürlich wollte ich auch einen Freund haben, natürlich habe ich mich auch wohl gefühlt bei ihm.
    Aber dieser Wunsch, diesem armen Wesen eine Chance zu geben, hat, glaub ich, auch eine Rolle gespielt. Und das darf eigentlich überhaupt kein Motiv sein.

    Und jetzt denke ich manchmal: Hätte ich doch bloß damals die Finger von ihm gelassen.
    Mein Problem ist inzwischen weniger sein Alkoholismus selbst und die Auswirkungen, sondern meine Verstrickung darin.
    Dieses verfluchte schlechte Gewissen.
    Immer noch.
    Obwohl ich nun seit 16 Jahren mit diesem KErl zu tun habe und zur Genüge "geholfen" habe und er mich oft genug hat hängen lassen.

    Ein bisschen ist es wirklich wie das Abrutschen in eine Sucht.
    Es fängt ganz harmlos und irgendwie interessant an: ein Gläschen hier und da, noch hat man alles selbstverständlich im Griff und kann jederzeit aufhören.
    Aber plötzlich ist man an einem Punkt, an dem man sich nur noch unter größter Willensanstrengung lösen kann aus dieser Verbindung.

    Aber diese grundsätzliche Frage, die würde ich lieber nicht weiter verfolgen.

    Liebe Grüße
    Doro

  • Hallo Zusammen...

    Die letzten Wochen waren sehr stressig,
    also habe ich meistens hier nur ein wenig gelesen.


    Ich glaube, nach dem Rückfall, am Hochzeitstag seines Bruders kam V. nicht wieder richtig auf die Beine.

    Er hatte sich zwar bei einer Shg angemeldet und auch um seine Sachen für die Lzt gekümmert,
    aber als ich ihn am Donnerstag vor 2 Wochen abholen wollte, stieg er mehr oder weniger betrunken ins Auto.

    Ich habe ihn dann sozusagen rausgeschmissen und als er fragte, ob jetzt alles mit uns vorbei ist, habe ich es bejaht.

    Am Wochenende darauf haben wir einiges per Sms geschrieben. Er war total durcheinander.. und ich habe mir beinahe Sorgen gemacht. Aber er behauptete seit Donnerstag nichts mehr getrunken zu haben.

    Als ich ihm Montag seine Sachen bringen wollte, hat seine Ma mich im Treppenhaus abgefangen.. Ihm ginge es nicht gut, er hat seit Donnerstag nichts getrunken und wäre total am halluzinieren. Es wäre angeblich besser wenn ich ihn so nicht sehe.
    Auch mit einigen netten Worten wollte sie aber nicht einsehen, daß er ins Krankenhaus muß. Wenn er nicht will, wollte sie es so versuchen.

    Als ich Mittwoch noch nichts wieder von ihnen gehört hatte, bin ich fast wahnsinnig geworden.
    Am Freitag habe ich ihn dann auf dem Handy erreicht und zum Glück war er im Krankenhaus zur Entgiftung.
    Er ist Dienstag mit dem Krankenwagen hingebracht worden.

    Gestern Abend habe ich eine Sms bekommen, daß er Mittwoch entlassen wird und gerne mit mir reden würde.
    Danach kam eine Nachricht, daß seine Langzeittherapie Anfang Mai genehmigt ist.

    Jetzt kreisen die Gedanken wieder, ob ich mich mit ihm treffen soll.
    und vor allem, wenn wir uns dann treffen, was ich ihm sagen soll.

    Ich weiß ja momentan selbst nicht, was ich will.
    Einerseits sind die Gefühle noch da, andererseits weiß ich momentan nicht ob ich wirklich noch mit ihm zusammen sein will.. ob ich ihm noch mal vertrauen kann.

    Ich werde mir Zeit nehmen, schauen wie es mit ihm weitergeht.. und hoffe, daß ich dann auch weiß, was für mich gut geht.

    Ich möchte nochmal Danke sagen für die vielen Antworten und die Unterstützung hier :)

    Liebe Grüße RI

    Das gefährlichste Unterfangen auf der Welt ist, einen Abgrund mit zwei Sprüngen zu überqueren.
    (David Lyod George)

  • Hallo zusammen ...
    jetzt sind fast zwei Monate rum..
    vor 4 Tagen hätte ich noch gesagt, wunderschöne zwei Monate.. die schönsten überhaupt.

    Er wohnt ja noch bei seiner Ma.
    Freitag Nacht erhielt ich per sms die Nachricht, *Ich halte es hier nicht mehr aus, ich muß hier raus!*

    Samstag haben wir zusammen eine Freundin besucht.. er war seltsam ruhig und anhänglich.
    Nachdem ich ihn drauf angesprochen habe, hat er von einigen Problemen mit seiner Insoverwaltung gesprochen, danach schien es ihm einigermaßen besser zu gehen.

    Wir wollten dann zur Spätvorstellung ins Kino.
    Ich habe ihn nach 20 Minuten mehr oder weniger aus dem Kino geschleppt, da er sich eindeutig zuviel Insulin gespritzt hat, also total unterzuckert war.

    Eine Sache, die ihm sonst nie passiert.

    Sonntag haben wir den Tag miteinander verbracht.
    Er ist wie ausgewechselt. Er klebt an mir. Immer wieder diese Frage ob ich noch da bin, nach der LZT.
    Er schläft manchmal fast im Stehen ein und stolpert über seine eigenen Füße., kommt mir fast vor wie ein kleines Kind.

    Ich habe ihn gefragt, ob er wieder trinkt.
    Er sagt nein.

    Ich bin nicht die Einzige, die das befürchtet, seinen Eltern geht es genauso. Man merkt, daß ihm das zu schaffen macht...

    Sein Vater will ihn Mittwoch ins Krankenhaus bringen, angeblich weil es besser ist, vor der LZT nochmal einen Check zu machen-

    ich versuche ihm zu vertrauen, aber das ungute Gefühl taucht immer wieder auf.
    Es ist an Kleinigkeiten festgemacht, wie das er plötzlich regelmäßig Kaugummi kaut.. oder immer unten vorm Haus auf mich wartet. Angeblich geht er vorher einmal um den Block...

    Ich habe schon fast nen schlechtes Gewissen, daß ich ihm so misstraue... aber wie kann ich sicher gehen, daß er mich nicht belügt?

    Die ganze Nacht kreisen meine Gedanken jetzt schon darum.. und ich treffe mich nachher mit ihm und habe keine Ahnung wie ich mich verhalten soll.

    Ich weiß das er erblich bedingt auch unter Depressionen leidet... vielleicht ist es auch ein Anfall in dieser Richtung.. und ich sollte für ihn da sein.

    Aber jedes Mal, wenn er sich dann wieder kaum auf den Beinen halten kann... kommt die Frage ob er wieder trinkt wieder auf.

    Er war vor ein paar Tagen doch noch ganz anders..
    Wie finde ich raus, ob er wirklich wieder säuft? und bei mir nicht gerade einfach nur die Sicherungen druchbrennen?

    Das gefährlichste Unterfangen auf der Welt ist, einen Abgrund mit zwei Sprüngen zu überqueren.
    (David Lyod George)

  • Zitat

    Ich habe schon fast nen schlechtes Gewissen, daß ich ihm so misstraue... aber wie kann ich sicher gehen, daß er mich nicht belügt?

    Zitat

    Wie finde ich raus, ob er wirklich wieder säuft? und bei mir nicht gerade einfach nur die Sicherungen druchbrennen?

    Hallo ri

    ich trau mich jetzt auch mal, bei anderen zu schreiben :shock:

    so, wie du deinen Freund beschreibst, mit dem Kaugummi usw., ist es mehr als wahrscheinlich, DASS er trinkt.

    Dein Misstrauen ist also berechtigt. Wenn er dann angeblich aber doch nichts getrunken hat, warum solltest du ein schlechtes Gewissen wegen deiner Gefühle/Wahrnehmungen haben??

    Liebe ri,

    ich weiß, wie es dir geht, weil ich auch Wochen/Monate damit verbracht habe, "Beweise" zu finden, dass mein Freund wirklich trinkt und ich nicht nur Paranoia schiebe. Bei mir war es so, dass ich Angst vor der Wahrheit hatte, bzw. die Wahrheit nicht akzeptieren konnte/wollte. Welche Konsequenzen hätte es denn für Dich, wenn Du sicher weißt, dass er trinkt?
    Ich hatte Angst, dann konsequent sein zu müssen und war noch nicht wirklich bereit dazu. Vielleicht geht es Dir ja auch so. Ist jetzt bloß eine Vermutung.

    Vielleicht schaffst Du es, dich nicht zu sehr mit diesen Fragen selbst "aufzureiben". Das wünsche ich Dir und mir selbst auch.

    LG
    Baumstamm

  • Danke Baumstamm,
    für Deine Antwort...


    Nicht zu sehr mit diesen Fragen aufreißen..
    es fällt schwer..
    Sie begleiten einen überall hin.
    Selbst die Arbeit lenkt momentan nicht ab, und erscheint manchmal nebensächlich.
    Dabei weiß ich, daß gehört zu meinem Leben und ich sollte mich darum kümmern, aber momentan kreisen nur Gedanken.

    Heute war er wieder völlig klar im Kopf...Er hatte ein paar Probleme seinen Suppenteller gerade zu halten...aber alles andere war völlig okai.. auch kein Kaugummi oder sonstwas...

    und dann kommt wieder das schlechte Gewissen, zuviel Misstrauen? Vielleicht hatte er einfach nur 4 schlechte Tage...
    sollt ich ihn nicht unterstützen anstatt zu misstrauen?


    Die Konsequenzen kennt er und auch ich ;)
    Wir wissen beide, daß wir mit einem Rückfall rechnen müssen...
    also gilt, wenn er mich belügt, werde ich ihn verlassen.
    wenn er dazu steht und versucht, es wieder in den Griff zu bekommen, bleibe ich an seiner Seite.

    Es ist besch.. daß nicht einfach alles schwarz und weiß ist..
    sondern, daß es diese Graulinien gibt und man nicht genau weiß, was los ist.

    Ich weiß, daß ich ihm nicht wirklich helfen kann..
    aber ich will für ihn da sein. Gerade weil er neben dem Alkohol noch eine Menge andere Probleme hat.
    aber ich habe wahnsinnige Angst, daß ich mich dabei verlaufe..

    Das gefährlichste Unterfangen auf der Welt ist, einen Abgrund mit zwei Sprüngen zu überqueren.
    (David Lyod George)

  • Nun habe ich die Bestätigung..
    er trinkt wieder.

    Ich wollte heute morgen um 10 uhr bei ihm sein..
    aber er schläft jetzt noch.

    Er hat sich also sicherlich die Kante gegeben..


    und ich habe keine Ahnung was ich tun soll...

    Das gefährlichste Unterfangen auf der Welt ist, einen Abgrund mit zwei Sprüngen zu überqueren.
    (David Lyod George)

  • Hallo ri

    es tut mir leid für dich. Überleg erst mal in Ruhe, was du für dich willst. Ob du so ein Leben voller Ungewissheit weitermachen willst.

    Mein Mann war letztes Jahr auf LZT, ein paar Wochen danach war das gleiche Spiel wie bei dir, Kaugummis, Hustenbonbons, er musste so viel in der Werkstatt reparieren. Ich war auch misstrauisch, wollte es aber doch nicht wahrhaben. Dann konnte ich einen Rückfall nicht übersehen, hab ihm wieder eine Chance gegeben, bis zum nächsten Rückfall.

    Weihnachten hab ich mich getrennt, leb jetzt mit meinen Kindern allein und bin froh, dass ich jetzt Zeit hab, mich um mich zu kümmern. Es war am Anfang ganz schlimm, aber heute gehts mir gut.

    Ich schick dir ganz viel Kraft für deine Entscheidung!

    julchen

  • Ich weiß noch nicht wirklich was ich will..
    denke noch darüber nach..

    Aber ich bin gerade etwas sauer und muß es loswerden!

    Ist es normal das Krankenhäuser, Menschen die entgiften wollen, einen Termin nächste Woche geben?

    V. war heute im Krankenhaus und hat um Hilfe gebeten.
    Leider ist dieses das einzige in Bremen dass eine Entgiftung durchführt.. wir sind halt ein kleines Bundesland..
    Die haben ihn weggeschickt und ihm nen Termin nächste Woche gegeben!!!

    Ich meine, ich kann verstehen.. weil es zu wenig Pfleger gibt.. und so können sie wahrscheinlich nichts dafür!
    aber andererseits.. darf man Hilfesuchende denn einfach so wegschicken?

    Das gefährlichste Unterfangen auf der Welt ist, einen Abgrund mit zwei Sprüngen zu überqueren.
    (David Lyod George)

  • Hallo Ri,
    ich denke mal auch Krankenhäuser haben nur eine begrenzte Anzahl von Betten und können diese nicht einfach aus dem Ärmel schütteln. Es wäre schon etwas "Geldverschwendung" Zimmer über Jahrzehnte freizuhalten für Süchtige, die jahrzehnte benötigen um sich überhaupt zu distanzieren, ansatzweise, von ihrer Sucht.

    Wie oft muss manch ein Mensch auf eine Organspende warten? Wieviele Menschen müssen sterben, weil eben keine Organspende kommt. Da wäre es für mich vermessen, wenn Entgiftungsplätze quasi auf Vorrat gehandelt werden.

    Andere Frage: es gibt in meiner Nähe entsprechende Krankenhäuser da geht es sofort. Das gibt es doch bei Euch auch, oder? Da müsste er dann halt mal 100 km fahren. Aber wenn er wirklich will, dann sollte das auch gelten wenn eine gewisse Anfahrt in Kauf genommen werden soll.

    So Ri, was machst Du? Wie gehst Du mit Deiner Zeit um und Deinen Gedanken wenn Du Dir keine Gedanken machst, wie böse die Welt mit ihm umgeht? Du bist wichtig und nicht er. Er beginnt doch nun für sich selber zu sorgen - tue es ihm nach und sorge für Dich!

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Ich sorge für mich ;)

    Heute morgen musste ich zur Schule und danach war ich mit einer Freundin bei unserem Lieblingsitaliener ;)

    Die Gedanken bleiben trotzdem irgendwie bei ihm hängen.. immer und immer wieder..
    und dann kam halt die Sms, daß sie ihn nicht aufgenommen haben..
    und sicher verstehe ich es mit den Betten auch..

    aber ich werde heute Abend früh schlafen gehen.. die letzten Nächte waren kurz..
    Gleich schön in die Badewanne gehen.. und ein wenig lesen..

    Da wir nicht zusammenwohnen, habe ich immer ein wenig Abstand..
    und weil er momentan bei seiner Mama wohnt, kümmert sich trotzdem jemand um ihn.

    Eigentlich könnte ich also, rein logisch betrachtet, ganz entspannt sein.. trotzdem warte ich auf seinen Anruf heute Abend, um zu erfahren wie es ihm geht..

    Ziemlich bescheuert, oder?

    Das gefährlichste Unterfangen auf der Welt ist, einen Abgrund mit zwei Sprüngen zu überqueren.
    (David Lyod George)

  • Hallo ri

    du schreibst, du könntest ganz entspannt sein, er wohnt bei seiner Mama, da kümmert sich ja trotzdem jemand um ihn.

    Er ist aber ein erwachsener Mann, es sollte sich niemand um ihn kümmern müssen. Ich kenne den Gedanken sehr gut, ich war froh, als mein Mann auf LZT war, da kümmern sich Leute um ihn und ich hab frei!
    Und wenn mein Mann mir das mit dem Krankenhaus erzählt hätte, wär ich nicht sicher gewesen, ob das so ist oder er gelogen hätte.
    Ich will dich nicht ärgern, vor allem da du so nett bei mir geschrieben hast, aber so war es halt bei uns.
    Denk an dich, wart nicht auf seinen Anruf, der ändert nichts!

    Schöne Grüße

    julchen

  • Nein, Du ärgerst mich nicht ;)

    und ich weiß, daß er sich um sich kümmen muß..
    Du hast also ganz klar Recht.
    Im Kopf weiß ich das.. aber doch will man für ihn da sein.. da ist noch so viel Gefühl...

    er war mehr oder weniger dazu gezwungen seine Wohnung an seinen Bruder abzugeben( um diesen zu unterstützen), was er eigentlich gar nicht wollte und deswegen wohnt er bei seiner Ma.

    Ich wollte damit eigentlich auch nur sagen, es ist bescheuert, daß ich mir Gedanken mache..
    es wäre ja im Notfall jemand da.

    Aber man macht sich Gedanken.. und irgendwie lassen sich diese auch nicht wirklich abstellen.
    Denn man sieht ja wie schlecht es ihm geht.

    Ich habe gerade mit ihm telefoniert.
    Im Krankenhaus haben sie ihm erzählt, er solle bis nächste Woche weitertrinken und dann wiederkommen.
    Er sucht jetzt seit Stunden im Internet nach einem Krankenhaus ( im Umkreis), welches auch stationäre Entgiftungen anbietet und hat alle Krankenhäuser in Bremen durchtelefoniert.

    Er war ziemlich fertig und wirkte als wüsste er keinen Ausweg..
    Ich habe ihm angeboten, ihn auch ins Krankenhaus zu fahren, wenn es weiter entfernt wäre.

    Nun will er Richtung Oldenburg, Wilhelmshaven, etc.
    telefonieren...
    allerdings morgen früh..

    ich hoffe nur sein Wille bleibt, bis notfalls nächste Woche!

    Das gefährlichste Unterfangen auf der Welt ist, einen Abgrund mit zwei Sprüngen zu überqueren.
    (David Lyod George)

  • ganz blöde Frage.. aber gibt es irgendwo eine Liste über Krankenhäuser, die stationäre Entgiftungen durchführen?

    Das gefährlichste Unterfangen auf der Welt ist, einen Abgrund mit zwei Sprüngen zu überqueren.
    (David Lyod George)

  • Zitat von ri

    ganz blöde Frage.. aber gibt es irgendwo eine Liste über Krankenhäuser, die stationäre Entgiftungen durchführen?

    Bin gerade aus dem Bett gepoltert, weil die Katzenbande meinte, es sei mal lustig nachts Jagd zu spielen.. na ja :shock:

    Zu Deiner Frage:
    Vielleicht mal die Suchtberatung anruffen? Die wissen da meist Plätze bzw. Kliniken, so habe ich das persönlich erlebt und weiß es.
    Persönliche Ironie zu meiner persönlichen Geschichte ist das der Vater meines Mannes sowie seine Frau seit Jahren dort ihre Arbeit tun.
    Und sie immer einen AB laufen haben und versuchen zeitnah zu unterstützen.

    Mein Mann war zwar zu Einzelgesprächen etc. für den "Sozialbogen", aber der bezog sich auf die LZT und nicht Entgiftung.Also kann ich mir aber kaum vorstellen, dass man jemanden, der versucht einen Platz zu einer Entgiftung zu finden, nicht hilft.
    Könnte mir vorstellen, dass Stellen wie Kreuzbund usw. da auch gute Ansprechartner sind, da meist auch Menschen sind, die privat noch zu erreichen sind, auch am Wochenende.
    Da ist vielleicht nicht jeder sofort erreichbar, aber ich denke, Rückruf ist bei der Schilderung der Dringlichkeit schon sehr sicher.

    Wie es ausschaut, wenn man sich einfach in einer Klinik mit den Worten: "Ich will entgiften und eine Therapie " vor die Aufnahme stellt, weiß ich nicht, aber vielleicht auch ein Versuch wert, wenn es ein ernsthafter Wille ist.
    Ich weiß, dass es auch Menschen gibt, die so sehr "abgestürzt" sind, dass sie in Kliniken eingewiesen wurden, weil sie zum Beispiel einen Unfall hatten oder Angehörige Angst bekamen etc., wo dann die Entgiftung als therapeutische/medizinische Massnahme einfach angewandt wurde.
    Aber dies nicht als Empfehlung sich in ein "Koma" zu trinken, nur vielleicht kann man mit einer klar vorgetragenen Dringlichkeit und einem klar formulierten Willen auch eher einen Platz bekommen als mit Larifari-Erzählerei.

    Denn es bleibt wie es ist: Nur halb gewollt wird nichts. Nur wegen anderen gewollt wird nichts... Wer für sich will, der hat eine Chance.
    Und leider- sorry, sehe ich so- "verstopfen auch viele vermeintlich Therapieinteressierte für wirklich Interessierte Plätze.

    LG,
    Erika- die mal versucht doch wieder ins Bett zukommen

  • Das mit den Katzen kenne ich ;)

    Bei mir und auch bei V. ist es ähnlich.. manchmal wollen die aber auch keine Ruhe geben.

    Dieses Notfall Lösung in ein Krankenhaus zu kommen, so schlimm, es klingt, er hat sie auch am Telefon formuliert.
    Nur umgekehrt. Beim letzten mal hat er versucht kalt zu entziehen, und wurde dann mit dem Krankenwagen weggebracht... ich habe es ihm gestern irgendwie klar machen können, daß er es nicht noch mal machen soll.. und hoffe es hat gewirkt.

    Einen Therapieantrag hat er schon vor 2 Monaten gestellt.. und nu der Rückfall..

    Das Krankenhaus nimmt nur noch 3 Alkoholiker am Tag auf.. und nur in Dringlichkeitsfällen.. oder mit Termin.
    Ich war sehr erschrocken, aber das nicht nur eine Larifari Erzählerei stattgefunden hat, da bin ich mir sicher.. denn er hat seinen Paps gebeten ihn dorthin zu fahren.. und von dieser Seite wird Unterstützung dagewesen sein.

    Ich danke Dir erstmal für die Antwort und hoffe, daß er heute morgen mehr erreicht.. Gestern Abend war er ziemlich fertig.. und wusste nicht wirklich was er machen sollte...

    Das einzige was ich ihm dazu gesagt habe,* er solle nicht aufgeben, wenn er es will, wird er einen Weg finden*

    Und nun hoffe ich..

    Das gefährlichste Unterfangen auf der Welt ist, einen Abgrund mit zwei Sprüngen zu überqueren.
    (David Lyod George)

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