Hallo nochmal,
um das Thema "Kind beschützen ?" nochmal aufzugreifen:
Mir fiel gerade auf, dass sehr sehr viele hier bereits aus Alkoholikerfamilien kamen/kommen und dann auch einen Partner, der trinkt, gerieten.
Ich dachte, so "blöd" bin nur ich bin so blöd gewesen (mein Vater ist auch Trinker, kenn den gar nicht anders, seit 1990, da war ich 11, weiss ich gottseidank nichtmehr wo er ist und was er macht) und denke, warum haben die Alarmglocken nicht schon damals gleich nach dem Kennenlernen geläutet und man hat das Weite gesucht... Insofern tröstlich, dass man nicht alleine so von einem Dilemma ins andere geriet.
Haben wir ein Verhaltensmuster als Kind gelernt und vorgelebt bekommen, dass dann den - nenn ich es mal Schaden - anrichtet, dass man selbst als Erwachsener noch die Gesellschaft genaudieser problematischen Existenzen sucht..
Noch mehr oder erst Recht ein Grund, der dafür spricht, sein Kind davor zu bewahren, und den Kontakt zum trinkenden Vater nicht noch zu forcieren. Am besten wäre wohl das Kind ihm gar nicht mehr zu geben (vermutlich wäre das auch die Meinung eines jeden Jugendamtes). Wenn nur nicht der starke Wille, andere zu beherrschen, Dinge zu entscheiden, Wahrheitverdreherei, Schuld-immer-bei-anderen-suchen, bis hin zu Aggressionen und Wutausbrüchen bei denen zu erwarten ist, denen man das widerum erläutern müsste...
Wo ja "früher" dann nichtmal mehr der Gedanke "mein Kind soll seinen Vater nicht verlieren" sondern eher, der "ich will dem Vater nicht sein Kind nehmen" im Vordergrund stand. Auch eine krasse Vorstellung; man wollte doch immer eine gute Mutter sein; dabei ist einen trinkenden Partner zu ertragen und dem Kind als Vorbild zuzumuten, wohl eher das Gegenteil. Erkenntnis ist der erste Weg zur Besserung..
Irgendwie gibt es ein Leben vor dem Austausch mit den Leuten hier beherrscht von Schuldgefühlen, dem sich alleine mit dem Problem fühlen, zweifelnden Gedanken, Ängsten und Depris. Nach dem Trauern, nach der Trennung, dem weinen um die Familie (bei mir sehr ausgeprägt) kommt erstmal nichts. Was gibt es Neues, auf was man sich konzentriert? Ausser das übliche halt, Kind,Job. Muss man sich irgendwie neu aufstellen habe ich so festgestellt und darauf lauern, was man denn nun gern will. Und das Warten "wie ist er heute drauf?meldet er sich?was macht er?geht er wieder nächtelang weg?ist er wieder verschollen?versetzt er uns oder nicht?wird das nochmal was?" , das dann wegfällt, muss man anders nutzen..
Dann schlägt die Trauer in Abgrenzung und Ablehnung um, bis hin zu "den Spieß umdrehen" und ihm noch ein schönes Leben im Suff zu wünschen.
Hoffentlich auch normal.
Gibt ja auch immer wieder Ärzte, die meinen Alkoholikerkinder sind gefährdet, selber später ein Problem mit dem Trinken zu bekommen. Genug Trinkergenerationen gibt es auch in einer Familie vereint..
Dass aber die Kinder gefährdet sind, später an so einen Partner zu geraten, davor warnen die nicht.
Wieder mal eine Erkenntnis gewonnen hier. Heute würde ich den Thread "Kind beschützen !" nennen - ohne Fragezeichen.
Einen schönen Sonntagabend allen
morgan