• Danke, liebe Mö,
    für deine Antwort.
    Ich kann es nur bewundern, mit so viel Energie Kind, Haushalt und Arbeit auf die Reihe zu kriegen.
    Es freut mich, dass dein Kind so selbständig werden konnte, nicht zuletzt durch die Hilfe einer liebevollen Mutter, toll.
    Heute fühle ich mich wie gerädert, konnte bei der Schwüle heute Nacht kaum schlafen. Das Programm für den Tag habe ich auch schon festgelegt; einen wichtigen Termin, Haushalt, Einkaufen.........
    Ich will es mit einem guten Frühstück in Ruhe angehen lassen und danach in den Tag starten.
    Herzliche Grüße und einen guten, erfüllten Tag.
    Rosita

  • Hallo Rosita,
    hab den ganzen Vormittag damit verbracht Deinen Thread von A bis Z zu lesen. Oh Mann, starker Tobak!
    Ich kann Deine Ratlosigkeit und Verzweiflung, wie DU dich ändern sollst und kannst total nachvollziehen. Man ist in seine Rolle hineingeboren, hineingewachsen. Ist nach Familienregeln: "liebes, nettes Mädchen sein", "Man widerspricht nicht" (weder dem Chef, dem Partner, noch irgend einem anderen "höheren" Wesen), "man hat zu dienen und immer allen es recht zu machen" etc. etc. erzogen und geprägt worden.
    Wenn man sich das überlegt: Sind wir noch im Mittelalter?
    Heute sieht es doch so aus, dass wir Frauen eigentlich keinen "Ernährer" und "Beschützer" mehr brauchen und selbst unsere "Frau" stehen, ob im Beruf, Familie, Haushalt, selbst bei technischen Dingen (Männerdomäne).
    Diese Entwicklung hat nur noch nicht in unseren Köpfen stattgefunden und sich dort manifestiert. Auch die Männer haben es noch nicht kapiert. Oder doch? Mir kommt es manchmal so vor, dass sie Angst haben, eine selbständige Frau zu haben, die sich von ihnen nicht mehr - wie sonst gewohnt - manipulieren lässt und klein machen lässt. Ich glaube, dass das mit Minderwertigkeitsgefühlen zu tun hat. Eine Rolle abzugeben, die doch von Urzeiten her den Männern vorbehalten war. Unbewusst haben Sie Angst davor. Und wenn dann der Freund Alkohol oder die Freundin Alkoholika dazu kommt, dann lassen Sie ihre Angst auf die Art und Weise raus, dass sie einen bewusst demütigen und verletzen. Verständnis dafür? Ja und nein.
    Du schreibst, dass Du schon eine Therapie hinter Dir hast. Was war das für eine?
    Ich war Jahrzehnte auch "abhängig". Zwar nicht vom Alkohol oder Tabletten, sondern von der Arbeit (Workaholic) und von der Anerkennung anderer.
    Dass hatte mir nach jahrelangem Mobbing eine Depression und Burn-Out verschafft. Ich konnte nicht mehr, wollte Schluss machen, wusste irgendwie, dass alles an mir liegt, wusste aber keinen Ausweg, geschweige denn, wie ich es formulieren sollte.
    Hatte Glück. Bin zu meiner Hausärztin gegangen. Für mich die letzte Möglichkeit Hilfe zu bekommen, bevor alles zu spät war. Sie hat zwischen meinen ausgesprochenen Sätzen "gelesen" und verstanden. Ich durfte noch nicht einmal mehr die Praxis verlassen, kam sofort in die Klinik. Sie hat mein Leben gerettet! Das weiß sie auch, ich hab´s ihr gesagt.
    In der Klinik habe ich nach Wochen erst einmal gelernt, was bei mir nicht "richtig" läuft. Es läuft alles richtig, ist nur falsch "programmiert". Ich hatte gar kein Selbstbewusstsein, hab mich nie als Frau gefühlt, immer als Neutrum, hab mich immer nur über andere definiert, nie über mich selbst. Hab alles gemacht und noch mehr - für die Anderen, um Anerkennung zu bekommen. MEIN Lebenselixier!
    Ich weiß noch wie der damalige Stationsarzt gesagt hat, dass er mich erst einmal für ca. 6 Wochen krank schreibt. Ich nein, so lange nicht, die Arbeit. Wie dumm - sag ich heute. Es dämmerte mir aber schon innerhalb der ersten 4-5 Wochen intensiver Therapie, dass mir die 6 Wochen wohl nicht reichen werden um "gesund" zu werden. Bei mir schlich sich immer mehr das Bewusstsein ein: Jetzt bin ICH erst einmal dran, ich muss jetzt an MICH denken und die Arbeit ist mir egal! Sie wurde mir auch immer mehr egal. Anfragen meines Chefs, ob ich die Klinik nicht stundenweise zum Arbeiten mal verlassen könnte, riefen Entsetzen in mir wach und wurden natürlich abgelehnt. Aber glaube mir, damals noch mit schlechtem Gewissen.
    Auch sollte ich am Wochenende, wenn ich "Freigang" hatte zum Arbeiten kommen. Irrsinn, wenn ich mir das jetzt so überlege. Welche Dreistigkeit!
    Kurz zusammengefasst:
    Ich habe eine Verhaltenstherapie gemacht, viele, viele Steine aus meinem Weg geräumt, hart, sehr hart an mir gearbeitet und viel erreicht. Ich bin aus dem Tal heraus, aber noch nicht auf dem Gipfel, obwohl ich ihn schon lange sehe!
    Ich lasse mich nicht mehr klein machen, behaupte mich und stehe für das ein, was ICH für richtig halte und bleibe meinen Prinzipien treu.
    Am Tag meiner Entlassung aus der Klinik - nach ca. 3 Monaten - hatte ich meine Kündigung im Briefkasten (angeblich betriebsbedingt). Habe dagegen geklagt, war 3x vorm Arbeitsgericht (1. wegen Kündigung, 2. wegen einstweiliger Verfügung wegen Mobbing und Schikane, 3. wegen Arbeitszeugnis). Damit nicht genug. Heute nach 1 1/2 Jahren ist das mit meinen Ex-Chef noch immer nicht erledigt. Er ist auch mein Vermieter. Nach dem er arbeitsrechtlich nicht gegen mich (und auch sonst nicht mehr) angekommen ist, ging es im mietrechtlichen Bereich weiter. Lügen, Provokationen, bis hin zur Räumungsklage. Habe deswegen jetzt schon 2 Gerichtstermine hinter mir. Aber er kriegt mich nicht klein, nicht zu SEINEN Bedingungen!!! Manchmal bin ich zwar noch niedergeschlagen und frage mich für was denn das alles. Es gibt nur eine Antwort: FÜR MICH UND MEIN NEUES LEBEN!
    Ich schlafe ruhig, bin zu 99,9 % gut drauf, hab mich selbständig gemacht (mit meiner Leidenschaft und meinen Hobbies), bin ein total "anderer Mensch", was mir auch jeder, der mich noch von "früher" kennt, auch immer wieder bestätigt und ich fühle mich endlich als Frau und strahle das auch aus.
    Ich liebe meinen "Problemfall" auch immer noch und will und wollte immer alles verstehen. Ich hab aber erkennen müssen, dass die Menschen nicht einfach gestrickt sind und sich keiner tief in seine Seele blicken lässt (Männer schon gar nicht). Ich glaube, Männer haben eh´ ein Problem mit Gefühlen, vor allem wenn es sie selbst betrifft, umzugehen bzw. überhaupt erst einmals zu erkennen und zu definieren.
    Ich liebe ihn, aber mich liebe ich mehr!
    Ich möchte für mich nicht noch einmal am Abgrund stehen.
    Irgenwo habe ich mal gelesen: Lieben heißt auch loslassen können!
    Vielleicht ist das noch ein größerer Teil von Liebe.
    Such Dir wirklich professionelle Hilfe, geh zum Therapeuten etc. (ich geh übrigens immer noch hin - ist irgendwie meine "Krücke"). Es gibt genug "Baustellen" in unserer Seele.
    Und vor allem, wenn die "Fliehst", dann flieh zu DIR SELBST.

    Ach zum Thema Schuld noch eines, was sich mir sehr eingeprägt hat: Mein Therpeut sagte: Schuld muss man nur empfinden und ist gerechtfertigt, wenn man bewusst gegen Recht und Ordnung und das Gesetz verstoßen hat. Ansonsten sind Schuldgefühle nicht angebracht.

    Nachdenklich? War ich damals auch.

    Schicke Dir Sonnenstrahlen in Dein Herz und viel viel Mut. Du bist nicht allein und schon auf den richtigen Weg. Der Weg geht nur durch die Angst, nicht drum herum.


    Hope

  • Hallo, liebe Hope,
    da hast du ja heute einen Marathon hingelegt; den ganzen Thread gelesen und ausführlich geantwortet.
    Ja - ich hatte schon mehrere Therapien. Die letzte im vergangenen Jahr. Es geht immer bis zu einem bestimmten Punkt - bis dahin, wo ich selbst handeln muss. Es dauert bei mir lange, bis es vom Kopf in den Bauch rutscht.
    Durch das viele Lesen von entsprechender Literatur und die Hilfe des Forums, bin ich schon ein Stück weitergekommen.
    Ich habe Probleme mit meiner Sensibilität, die absolut ausgeprägt ist, die mich oft zwischen den Zeilen und Worten erkennen lässt, was mein Gegenüber meint.
    Durch die vielen Schicksalsschläge bin ich sehr verletzlich geworden.
    Mein Mann beleidigt mich bis ins Mark! Ich will es an mir abprallen lassen, was mir jetzt schon mal öfter gelingt.
    Deine Einstellung gefällt mir gut. Man kann einem anderen nur soweit helfen, wie er sich helfen lässt. Mein Mann erkennt nicht mal sein Problem und sagt auch, dass es mein Problem wäre, wenn ich mit seinem Trinken nicht zurecht käme. Ich würde mir es eh einbilden!
    Soll er machen - ich arbeite auch hart an mir, kostet mich viel Kraft. Wenn ich mich dann wieder beleidigen lasse, ist das wie ein Hammer vor den Kopf - es lähmt mich............
    Das ärgert mich selbst. Nun ja - ich arbeite weiter daran und bin schon mal froh, es erkannt zu haben.
    Liebe Hope - mach weiter so! dann klappt es mit dem Selbstbewusstsein - bei mir hoffentlich auch.
    Ganz liebe Grüße. Rosita

  • Dann aber schnellllllllllllll...........liebe Mö :wink:

    Ich muss heute erst später zur Arbeit.
    Heute Nacht bin ich durch die Schwüle mehrmals wach gewesen, obwohl ich mich ja über den Sommer total freue.

    Wie ich meine Gefühle beschreiben soll, weiß ich nicht recht; irgendwie leer, unzufrieden...........ich weiß auch nicht. Ich habe das Gefühl wie Don Quichotte gegen Windmühlen zu kämpfen. Die Machtlosigkeit gegenüber dem Trinken macht mir sehr zu schaffen, da ich es nicht einordnen kann. Ich verstehe nicht, wie man sich nur so ruinieren kann und das tagtäglich!
    Es ist grausam!
    Trotzdem will ich mich von diesen Gedanken lösen und meinen Weg gehen; wenns auch schwer fällt.
    Wünsche euch Mut und Kraft auf diesem Weg ebenfalls zu bleiben.
    Rosita

  • Hallo Rosita,
    ich muss Deinem Mann in einem Recht geben: Es geht DICH nichts (mehr) an, ob er trinkt oder nicht. Es ist SEINE Entscheidung!
    Widersprechen muss ich ihm, wenn er meint, dass Du Dir das alles nur einbildest. Du bist - wie Du selbst schreibst - viel zu sensibel und hast eine gute Intuition, Du verstehst es "zwischen" den Zeilen zu lesen. Super gut! Für DICH!
    Ich glaube allerdings auch, dass Dein Mann g e n a u weiß, dass Du es Dir NICHT einbildest. Er will nur den Schein noch wahren - aus Scham, Schuldeingeständnis oder sonst was. Ich denke gerade einen Satz: Erst wenn er NICHT mehr sagt, dass Du Dir das alles einbildest, ist für ihn der erste kleine Schritt gemacht.

    Wenn Du Deine Gefühle als leer, unzufrieden, machtlos sein, beschreibst, bist Du dabei irgendwie innerlich ruhig oder droht Dir Kopf, Herz und Körper zu platzen? Würde mich mal interessieren.

    Hope

  • Liebe Hope,

    Zitat

    Wenn Du Deine Gefühle als leer, unzufrieden, machtlos sein, beschreibst, bist Du dabei irgendwie innerlich ruhig oder droht Dir Kopf, Herz und Körper zu platzen?


    Ich bin da eher ruhig, das *Kopf-Platzen* ist nicht mehr da.
    Sicherlich kann mein Mann solange trinken wie er will, dennoch stört es mich, es nervt, es macht mich traurig.
    Nur manchmal sage ich noch was dazu, denn es nutzt ja nichts. Wenn ich gravierende Dinge sage, die er veranstaltet hat, lenkt er auf ein anderes Thema, was mir zeigt, dass er sehr wohl weiß, dass das nicht ok ist.
    Ich bin halt unendlich traurig, dass es bei uns so weit gekommen ist, was ich am Anfang unserer Ehe nicht für möglich gehalten habe.
    Rosita

  • Hallo Rosita,
    muss lachen - aber aus Freude!
    Dass Du innerlich eher ruhig bist, ist doch das erste Zeichen, dass sich bei DIR etwas getan hat. Klasse, bin stolz auf Dich! Oft merkt man die "kleinen Fortschritte" nicht so, aber sie sind da!
    Klar stört es Dich, klar nervt es Dich, klar bist Du traurig. Weil Du weißt und hoffst, dass es anders sein könnte, nur dieser I.... merkt es nicht und ist sich nicht im klaren darüber.
    ABER: Er muss es selber merken, sonst hilft alles auf Dauer nichts. Alles ist dann nur eine neue Fassade.

    An der Situation, wie sie jetzt ist, kannst DU nichts ändern. DU hast alles getan, was in DEINER Macht steht. Mehr geht nicht!
    JETZT BIST DU DRAN!
    Versuche Dir so wenig Gedanken über WAS WÄRE WENN´S zu machen.
    Genieße für DICH wieder die kleinen Dinge des Alltags.
    Tu´ was Du für Dich willst und Dir Freude macht und bleibe dabei. Auch wenn er sauer ist. Warum denn? Er könnte es mit Dir doch auch schön haben, aber er zieht ja einen anderen Lebensstil vor. Seine Entscheidung.

    Ach, freu ich mich, über Deine Antwort!

    Nochmals, ganz gelöstes und heiteres Lachen.

    Hope

  • Liebe Hope,
    das tut mir jetzt aber echt gut:

    Zitat

    Versuche Dir so wenig Gedanken über WAS WÄRE WENN´S zu machen.
    Genieße für DICH wieder die kleinen Dinge des Alltags.


    Das will ich versuchen. Deshalb bilde ich mich immer weiter fort - besonders kulturell - macht mir Spaß.
    Das wollte ich dir noch gerne mitteilen, bevor ich zur Arbeit fahre.
    Pass auf dich auf und bleibe auf deinem Weg.
    Herzliche sonnige Grüße :D
    Rosita

  • Hallo Rosita,
    schreib mir doch mal, mit was genau Du Dich weiter fortbildest, interessiert mich und vor allem, was Dir alles so Spaß macht.

    Ich "versuche" auf meinen Weg zu bleiben und vor allem bei meiner Entscheidung. Ihr helft mir ungemein dabei!!! Bin so froh, dass ich mich mit Euch austauschen kann. Hätte noch vor 3 Wochen nicht gedacht, dass ich mal ein Internet-Formum-"Süch....." sein könnte und jede Antwort noch so herbei sehnen würde.

    Gibt mir innere Sicherheit und Stabilität! Vor allem, weil ich sehe, dass wir alle "in einem Boot" sitzen und doch irgendwie mehr oder minder alle gleich reagieren. Zieht mich nicht runter, sondern baut mich auf!

    Bis demnächst
    Hope

  • Hallo Hope,
    freut mich, dass dir das Forum auch so gut gefällt. Mir hat es sehr geholfen und hilft es täglich. Wenn ich nicht ins Internet kann, fehlt mir was am Tag.

    Du fragst nach meiner Weiterbildung; das eine ist die Fortbildung in meinem Beruf, damit ich auch auf dem neuesten Stand bleibe und mit den jüngeren Mitarbeitern mithalten kann.
    Das andere Standbein ist die Kultur - Literatur, Schreiben, Prosa und Lyrik und Künstlerische Gestaltungen.
    Dafür brauche ich immer wieder neue Anregungen, die ich in meiner Werkstatt umsetze. Skulpturen jeglicher Art mit verschiedenen Materialien. Hier kann ich meiner Fantasie freien Lauf lassen und abschalten.
    Wenn ein *Werk* vollendet ist, bin ich total glücklich - daran kann ich mich erfreuen.
    Ganz liebe Grüße. Rosita

  • Liebe Rosita,
    muss wieder ganz kräftig und beherzt lachen. Hatte von Anfang an irgendwie das Gefühle, dass wir "verwandte Seelen" sind. Bei Mo geht es mir genauso!
    Hab schon als Kind auch immer wieder geschrieben, meist Gedichte (ernst oder heiter, je nachdem wie mir gerade danach war). Auch hab ich schon immer gern und leidenschaftlich gemalt. ABER immer nur Malen-nach-Zahlen, weil ich es mir nicht zugetraut habe, auch selbst kreativ zu sein und das dann dabei wei gutes herauskommt.
    In meiner Therapie hat mich die Muse geküsst - hat mächtigen Knutschfleck hinterlassen - und seitdem male ich was das Zeug hält. Alles frei Schnauz und meine Bilder sind gut, wirklich gut. Hab schon ganze Wände in Wohnungen, Garagentore etc. inzwischen bemalt und bekommt sogar kleine Aufträge für Bilder.

    Ich kann Dir so gut das Gefühl nachempfinden, wenn ein "Werk" vollendet ist. Total super! Streichelt ungemein das Selbstwertgefühl!

    Kann mich gar nicht mehr einkriegen vor lauter glücklichem Gekicher.

    Wünsch Dir auch so einen heiteren, glücklichen Tag!
    Und danke dafür, dass DU in mir geschenkt hast.

    Schick Dir davon eine ganz große Portion zurück (reicht für uns beide).

    Hope

  • Liebe Hope,
    das ist echt suuuuuuuuuuper :D
    freut mich auch total.
    Dann können wir ja bald eine Ausstellung organisieren :wink:

    Wünsche dir auch von Herzen einen sonnigen lyrischen Tag.
    Rosita

  • Liebe MO :wink: , schön, dass du das so siehst, klasse!

    Heute ist mir allerdings ganz anders zumute, denn ich kreise auch wieder ganz schön rum. Mir wird immer bewusster - bei genauem Hinschauen - wie kaputt das alles ist.
    Die Trinkerei hat so viel zerstört; was ich auch bei dir gelesen habe. Es gibt keine Zweisamkeit mehr, keine gemeinsame anregende Gespräche, kein Vertrauen.
    Das tut gerade besonders weh. Gestern hatte ich ein intensives Gespräch darüber mit meinem Kind. Das muss sich erst mal bei mir *setzen*.
    Gerade was traurig :(
    Rosita

  • Bei manchen dauert es lange, liebe Rosita, bei anderen kommt das Bewußtsein niemals. Ich selber gehör(t)e zur langsamen Kategorie. Leider war ich blind und habe über die vielen Jahren die sichtbaren Veränderungen nicht registrieren wollen, die mir eigentlich hätten zeigen müssen was läuft.

    Ich gebe Mo aber Recht: zu bemerken wie jemand einmal bei sich selber ist ist der Anfang. Und das gelingt Dir nun ab und zu.

    Ich denke zwar immer noch, Dein Partner bekommt viel zu viel Energie von Dir, die viel besser bei Dir aufgehoben wäre, aber das ist einfach Deine Entscheidung und Dein Weg. Ich für mich habe "festgestellt", dass mein Expartner durch die Energie lebte, die er durch mich erhielt. Bitte nicht lachen: aber gerade als würde er spüren, wenn ich mich intensiv mit Gedanken an ihn beschäftigt hatte, dann tauchte er wieder auf (wenn auch ich ihn ignorierete und die Türe geschlossen hielt). Gerade so als würde er es spüren und mit diesen, meinen!, Energien spielen wollen.

    Nicht unlogisch, wenn man / frau bedenkt, dass er in all den Jahren der Beziehung sehr wohl die Macht hatte meine Gemütsverfassung zu bestimmen. Sei es durch Angst, durch Hoffnung ect. Er hatte Macht ... vielleicht nur diese eine .... die zu verlieren hat ihm bestimmt nicht gefallen.... Hat er doch vielleicht seinen Selbstwert dadurch bezogen.....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Oh MO,
    du glaubst nicht wie ich das gebrauche:

    Zitat

    Heute schick ich das Kraftpaket!


    Es ist bei mir nicht so, dass ich mir Sorgen um seinen Pegelstand mache, eher, wie reagiert er wieder? Wie ist er zu uns? Meinetwegen kann er sich in Grund und Boden trinken - mir egal - nur soll er uns damit in Ruhe lassen!!!
    Mit meinem Sohn habe ich geredet, ihm auch ein Buch für Teenies über dieses Thema gegeben. Er nimmt es nicht an, da er glaubt, es sei wie von einer Sekte aufgebaut. Er lehnt es mit derben Worten entschieden ab. Auch in eine Gruppe möchte er in keinem Fall; er sträubt sich.
    Ich muss erst mal für mich sehen, dass ich wieder aus dem Loch komme, dann sehen wir weiter.
    Wünsche dir noch einen angenehmen Nachmittag und Abend.
    Drücke dich auch. Rosita

  • Hallo Rosita,

    es ist schwierig für die Kinder, sie sind hin und her gerissen....du hast es ihm angeboten und mehr kannst du nicht tun, vielleicht wird er es heimlich lesen.....leb es ihm vor das ist das Beste was du tun kannst....aber es braucht Zeit....mein Großer versteht und hinterfragt auch erst jetzt nach 2 Jahren.

    Lieben Gruß
    Nicole

  • Danke Nicole,
    für deine Antwort.
    Ja - das stimmt. Ich versuche mein Bestes.
    Es ist halt schade, aber er kann nicht *glauben* was die Schritte angeht. Er sieht es anders. Ich muss ihn lassen - loslassen - so schwer es auch hier fällt.
    Die Machtlosigkeit zeigt sich momentan wieder an allen Fronten.
    Ich schicke dir auch liebe Grüße
    Rosita

  • Zitat von Rosita


    Die Trinkerei hat so viel zerstört;

    Hallo Rosita,

    das Empfinden hatte ich zuerst auch. Inzwischen konnte ich erkennen, dass SEINE Trinkerei nur MEINE eigenen Defizite endlich unübersehbar gemacht hat und ich anfing, an ihnen zu arbeiten. Inzwischen kann ich auch sagen, dass ich ohne "sein" Trinken nie auf diesen Zufriedenheitsweg gekommen wäre. Und von daher kann ich noch nicht mal mehr sagen, dass die Trinkerei so viel zerstört hat. Im Gegenteil, ohne diese Trinkerei hätte ich womöglich noch jahrelang im Außen nach etwas gesucht, was ich letztendlich nur in mir selbst finden kann.

    LG

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Liebe Ette,
    den Aspekt finde ich sehr interessant.

    Zitat

    Inzwischen konnte ich erkennen, dass SEINE Trinkerei nur MEINE eigenen Defizite endlich unübersehbar gemacht hat und ich anfing, an ihnen zu arbeiten.


    Könntest du das bitte mal weiter erklären. Vielleicht steige ich dann eher hinter MEINE Defizite, da ich es so nicht wahrnehmen kann.
    Ganz lieben Dank. Rosita

  • Sehe ich für mich auch so, liebe Rosita.

    Er trank, die Situation wurde unerträglich - dennoch: ich ging nicht! Somit ist mein Defizit für mich selber verantwortlich zu handeln. Meine Gesundheit ging den Bach runter - ich war nicht in der Lage diese durch eine (kurzzeitige oder was auch immer) Trennung zu schützen.

    Warum war ich todtraurig über die Situation mit dem Partner? Warum konnte ich nicht loslassen? Warum er...er...er.... weil mein Defizit war, dass ich MICH gar nicht mehr kannte, spürte, lebte.

    Ich denke, Ette wird Dir auch noch ihre eigene Erklärung nachliefern. Bei mir ist es in jedem Fall auch so gewsen: durch seinen Fall musste ich überlegen, ob ich ihn an die Hand nehme um mich mitreißen zu lassen oder ob ich ganz schnell versuche mir ein Geländer oder eine Stütze zu greifen, damit ich selber überlebe und nicht ins tiefe Tal stürze.

    Lieben Gruß von Dagmar

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