• Hallo liebes Forum!

    Karsten war so nett mich hier freizuschalten, deshalb möchte ich mich kurz vorstellen.

    Ich heiße Marina, bin 25 Jahre alt und habe ein Problem mit Alkohol.
    Ich habe früher "nur" auf Party´s getrunken, vor zwei Jahren angefangen täglich alleine Wein zu trinken (bis zu 0,5 l pro Abend) und weiterhin auf Party´s (ca. 1 Mal im Monat).
    Mitte Februar diesen Jahres habe ich beschlossen das tägliche Trinken zu unterlassen und seit 14. März habe ich gar nichts mehr getrunken.
    Ich habe mir schon länger Gedanken über mein Trinkverhalten gemacht unter anderem weil die meisten Menschen in meinem Umfeld Alkoholiker sind und ich selber nicht so enden möchte. Warum ich selber angefangen habe regelmäßig zu trinken weiß ich nicht. Momentan macht es mir nichts aus dass ich nicht trinke und es macht mir auch nichts aus wenn andere Menschen in meiner Gegenwart trinken (wie gesagt momentan).
    Ich spiele mit dem Gedanken mir eine reale SGH zu suchen und eine Therapie zu machen. Wie ist das bei einer Therapie, werden die Kosten von der KK übernommen? Und wie läuft es in einer realen SGH ab?
    Eine Entgiftung wird bei mir nicht mehr nötig sein wenn ich schon über zwei Wochen nichts getrunken habe oder?

    Viele Grüße
    Marina

  • Hallo Marina,

    erst mal herzlich willkommen hier im Forum.

    Ich bin gerade dabei einen Therapieantrag zu stellen.
    Das erfolgt über den zuständigen Renterträger, der dann
    auch die Kosten übernimmt.


    Gruss kante

  • Hallo Marina,

    herzlich willkommen im Forum!

    Darf ich Dich fragen, wie Du Dein "Problem mit dem Alkohol" einschätzt, siehst Du Dich als Alkoholikerin oder sind da noch Zweifel vorhanden?

    Lobanshee

  • Ich hatte erst Zweifel, aber da die Grenzen zwischen Missbrauch und Alkoholsucht sowieso fließend sind brauch ich mich da wohl nicht groß rausreden. Auf jeden Fall bin ich mir sicher dass ich keinen normalen Umgang mit Alkohol habe/hatte und deshalb bin ich wohl oder übel auch Alkoholiker. Natürlich könnte ich jetzt noch eine Weile ausprobieren ob ich "kontrolliert" trinken kann, aber wenn ich hier so lese dass eigentlich alle mal in der Phase waren und es keinem was gebracht hat, werde ich davon Abstand nehmen. Ich trinke derzeit keinen Alkohol und möchte daran arbeiten dass es so bleibt, das ist mein pimäres Ziel!

    Lg Marina

  • Hallo Marina!

    Herzlich Willkommen auch von mir, einer aus dem Co - bereich.
    Ob du eine Entgiftung brauchst, oder auch nicht, kann ich nicht beurteilen, aber auf jeden Fall dein Arzt!
    Zu dem musst du zuerst gehen.
    Und der gibt dir dann den Krankenschein für Therapie oder schickt dich sonst wo hin, was du brauchst.
    Denk dran, der Arzt hat Schweigepflicht, es muss also keiner was erfahren, wenn DU es nicht willst.
    Aber besser ist es wenn du dich outest. Es befreit.
    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Ja zum Arzt werde ich auf jeden Fall gehen müssen. Ich hab auch noch nie meine Werte testen lassen....
    Bisher habe ich es nur meinem Mann erzählt. Der sieht mich zwar nicht als Alkoholikerin, fand es aber auch nicht normal und gut dass ich alleine getrunken habe und unterstützt mich auf jeden Fall in meinem Vorhaben nichts mehr zu trinken.
    Zu meinen Verwandten hab ich schon desöfteren gesagt dass ich die ewige Sauferei (von ihnen und auch von mir) nicht normal finde, die lachen mich nur aus und haben Sprüche drauf wie "Wein ist die beste Medizin" oder "Bier gibt Kraft" und dann "komm Mädel, da drauf trink ma einen". Und von denen allen bin ich diejenige, die wirklich am wenigsten getrunken hat, wenn ich denen erzähle dass ich Alkoholiker bin, die lachen sich schlapp. Aber eigentlich kanns ja nicht mein Problem sein was sie denken. Familienfeiern oder Arbeiten im Wirtshaus (Familienbetrieb, ich zum Glück nicht hauptberuflich eingebunden) wären dann halt absofort tabu. Weil da gibts IMMER was zu Saufen!
    Und meinen Schwiegervater müsste ich theoretisch auch vor die Türe setzen (zwecks alkoholfreiem Umfeld), der wohnt nämlich bei uns und trinkt jeden Abend Wein wenn er zu Hause ist! Ob mein Mann mich bei diesem Vorhaben auch unterstützen wird????

  • Hi Partymix,

    Herzlich Willkommen auch von mir!

    Ich will dir etwas erzählen.
    Ich habe auch (vor 2-3 Jahren) so wie du jetzt zu meinen Freunden gesagt, dass ich die Trinkerei nicht normal wäre. Viele lachten mich aus.
    Die lauten Überlegung, ob ich Alkoholikerin wäre, wurden ignoriert, ausgelacht und da kam immer: "Komm hör auf, du bist doch keine Alkoholikerin, wir trinken doch auch."

    Mein Rat: mit den Menschen, die in deinem Umfeld trinken, wirst du kein Gespräch über das Thema Alkoholismus finden können. Ob Problem oder nicht, das musst du selbst entscheiden.
    Ich habe irgenwann mal aufgehört darüber zu reden, damit ich nicht hören musste: "du bist doch keine Alkoholikerin".
    Ich trank aber weiter und stürzte von Tag zu Tag weiter ab.
    Bei meiner Engiftung im Nov.08 im KH hatte ich viel Zeit nachzudenken.
    Und weißt du was? Mir ist klar geworden, das waren keine Freunde. Keiner von den hat mich unterstützt, mir geholfen. Niemand. Zum Schluss war ich alleine.
    Ich habe die Kontakte abgebrochen, rede mit vielen nicht mehr.
    Und es fehlt nicht einmal. Wenigstens ersparre ich mir heute die Erzählungen wer was wo und wieviel getrunken hat. Interessiert mich nicht.

    Wg deinem Schwiegervater: harte Nuss die Situation aber da können dir bestimmt andere Forenteilnehmer hier einen Rat geben, ich hätte jetzt Null Ahnung wie ich mich verhalten sollte.

    Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft
    live2008

  • Hallo Partymix,

    auch von mir ein liebes Hallo :wink: Hast ja schon einige Anregungen bekommen.

    Für eine Therapie müsstest Du in eine Suchtberatungsstelle, da kann Dein Mann überings auch mit gehen, falls er das möchte. So erfährt er auch aus erster Hand, wie wichtig ein trockenes Umfeld ist.

    So könntet Ihr dann hinterher beraten, wie es mit Schwiegervater weiter laufen soll.

    MLG Mandy

  • Hallo Partymix!

    Da will ich Dich doch auch herzlich willkommen heissen!

    Ich wünsche Dir viele gute Erkenntnisse,die Du aus den verschiedenen Threads ziehen kannst.

    Bis bald
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo an alle,

    erst mal vielen Dank für eure Antworten! Das tut gut wenn man sich endlich mal mit jemandem austauschen kann der einen nicht auslacht!!!

    Das mit meinem Schwiegervater ist echt ein Problem. Wir haben ein Haus gebaut in dem er eine kleine Wohnung (Wohnschlafzimmer und Bad) hat. Er wollte eigentlich gar nicht mit, es war aber unser gemeinsamer Wunsch ihn mitzunehmen, da ich ihn liebe wie meinen eigenen Vater (ich habe selber keinen) und wir es besser fanden auch für später, da er sonst auch alleine wäre.
    Wir essen Abends immer zusammen, was auch sehr schön ist. Wir haben früher immer gemeinsam ein Glas Wein getrunken. Er liebt Wein über alles (er trinkt nicht viel aber zu regelmäßig) und fährt auch oft nach Italien und Südtirol auf Weinproben etc. Er dürfte halt dann sozusagen nur noch in seinem Zimmer trinken, wenn da Alkohol gebunkert ist könnte ich aber jederzeit rankommen und einen gemeinsamen Keller haben wir auch wo die Flaschen Reihenweise gelagert sind! Ihn vor die Türe setzten wäre das letzte was ich wollte! Was gut ist, er drängt mich nicht zu trinken. Als ich die letzten Wochen nein gesagt hab als er mir ein Glas holen wollte hat er es akzeptiert und auch nicht nachgebohrt warum ich nichts möchte. Da war ich schon mal froh!

    Die Sache mit meinen Freunden ist eigentlich nicht schwer. Die Leute die mich nur zum Partymachen brauchen, auf die kann ich verzichten. Und die engeren Freunde werden es verstehen und darauf Rücksicht nehmen. Es tut nur weh dass mich meine eigene Familie (Mutter, Schwester, Tante, Oma) auslacht und die nicht einsehen dass ich zu meinem Problem stehen und es bekämpfen will (im Gegensatz zu ihnen)!

  • Hallo Partymix,

    und auch noch ein liebes Willkommen von mir hier bei uns :O).

    Sag mal... bevor Du nun rum und numdenkst, wie Du das mit Deinem Schwiegervater nun halten möchtest... rede doch einfach mal mit ihm?! Versuch ihm Deine Gedanken und Ängste zu erklären. Du weißt doch noch gar nicht, wie er darüber denkt. Wie Du ja schon mit Erleichterung festgestellt hast:

    Zitat

    Als ich die letzten Wochen nein gesagt hab als er mir ein Glas holen wollte hat er es akzeptiert und auch nicht nachgebohrt warum ich nichts möchte.

    Versuch macht kluch :wink:


    Liebe Grüße

    ClaudiA

  • Hallo Claudia,

    natürlich kann ich mit ihm reden und ihm sagen dass ich nix mehr trinken will und ich Sorge habe dass mir sein Alkoholkonsum gefährlich werden kann, aber möchte ich ihm zumuten dass er wegen mir seinen Weinkeller räumen muss und nur noch auswärts trinken darf weil ich sonst jeder Zeit an das Zeug kommen würde?
    Derzeit ist es so dass ich nicht auf die Idee kommen würde was zu trinken, obwohl was im Haus ist, natürlich nicht bei mir in der Wohnung aber im Keller. Ich bin auch noch nicht auf die Idee gekommen mir sein Glas zu schnappen beim Abendessen weil ich nichts trinken MÖCHTE. Aber ich hab natürlich gelesen dass einen sowas ganz plötzlich überkommen kann und dann Feierabend ist mit trocken sein. Könnt ihr mal berichten wie das bei euch so war bzw. mal eine Situation erläutern wo euch das total überfallen hat obwohl ihr fest davon überzeut wart dass ihr nichts trinken wollt!? Ich nehme das Glas Wein zwar bewusst wahr was er trinkt (ist ja klar, das war vor kurzem auch noch mein tägliches Ritual) aber ich verspüre keinen Verzicht sondern sage mir "schön, das Essen schmeckt ohne genauso gut und ich bin nacher nicht beduselt". Aber das ist wahrscheinlich die Tücke am Anfang....

    Viele Grüße
    Marina

  • Allo Partymix

    Willkommen im Forum.

    Zitat

    ... aber möchte ich ihm zumuten dass er wegen mir seinen Weinkeller räumen muss und nur noch auswärts trinken darf weil ich sonst jeder Zeit an das Zeug kommen würde?


    Ich stell' mal die Gegenfrage: Möchtest Du Dir zumuten, Dein Leben auf's
    Spiel zu setzten, nur damit er seinen Weinkeller nicht auszuräumen braucht,
    und in er Zukunft auch weiterhin seinen (über alles geliebten!) Wein trinken
    kann? Griffnähe ist ausgesprochen tückisch.

    Lieben Gruß
    Ghiuirgean

  • Hallo Marina,
    herzlich willkommen, und ich bin angnehm überrascht über deinen Sinneswandel. Find ich gut, das du dich so hinterfragst und entschlossen handelst. Du hast viele Fragen, da ist verständlich und hier bist du unter Gleichgesinnten mit viel Erfahrung.
    Zur Threapie, kann über Krankenversicherung oder Rentenversicherung laufen. Geht da ,nur wer die Kosten übernihmt. Es gibt auch Suchtnahe Psyschosomatik, da war ich z.B. Es gibt da vieles.Kannst dich ja im Vorfeld erkundigen. Nüchtern bist du ja, da geht ja einiges.
    Mach mit deinem Mann langsam, du änderst dich, das ist unausweichlich, wenn du es den Ernst meinst.
    Zu den Weinvorräten im Keller, ist es wirklich so, das kann dir jeder hier bestätigen, das es Momente gibt, wo verschiedenen Situationen im Leben aufeinmal kommen, und somit viele Verknüpfungen in uns, mit Alk. in Verbindung geracht werden, und da ist Alk. im hause sehr gefährlich.
    Rede mit ihm und sag offen was mit dir los ist, und das du ohne Alk. Leben willst. Es dauert und erfordert Geduld, ich nenn es mal Basisarbeit an sich selber.
    Das dich keiner als Alkoholiker sieht, ist auch klar in deinem Umfeld wo du bisher unterwegs warst, das ist so.
    Respekt vor deiner Entscheidung , ich hab noch 20 Jahre gebraucht, mit Tiefs und Löcher , seelischen Schmerzen und den damit verbundenen Leidvollen Erfahrungen.
    Frag nur, hier findest du Antworten.
    LG
    Jürgen

  • Danke an alle!

    Mein Sinneswandel kam durch dieses Forum. Ich hab die letzten Tage ganz viel hier gelesen und gemerkt, dass es bei allen mal so losging wie bei mir. Erst hab ich mir schon gedacht dass das Trinken ja nur ab und zu beim Weggehen sein muss und ich da nicht drauf verzichten möchte. Wobei ich mir dann schon eingestand, dass man eigentlich nur Party macht um zu Saufen. Ihr kennt ja sicher alle den Spruch "auf dem Fest hätte ich es nüchtern nicht ausgehalten". Tja, dann mach ich eben nicht mehr Party. Schont den Geldbeutel und es gibt noch viele schöne andere Wochenendaktivitäten an denen man am nächsten Tag nicht mit dickem Kopf aufwacht. Grad jetzt wo Frühling wird, ist es doch super wenn man den ganzen Tag ausnutzen kann und nicht verkatert im Bett liegen muss. Sieht mein Mann zum Glück genauso!
    Meine Mutter und Co. werden Terror machen wenn ich sage dass ich nicht mehr im Gasthaus aushelfe! Da kommen noch nette Zeiten auf mich zu.
    Mit meinem Schwiegervater kann man schon reden. Ein bisschen brauch ich aber glaub ich noch bis ich mich traue ihm das so zu sagen. Er hat ja mitgekriegt dass ich nix trinke und auch nicht gefragt. Aber ich weiß, ein Grundbaustein ist Offenheit zur Familie....

  • Hallo Partymix,
    vertrau dir und deinem Gefühl. Wenn es dir jetzt schon sagt, das du nicht mehr dort helfen willst, dann ist das doch ein gutes Zeichen.Es ist deinen Entscheidung, und trägt auch zur Stärkung deines Selbstbewußtseins bei, was nie verkehrt ist.
    Und es gibt wahrlich genügend Aktivitäten ohne Alk.Es ist alles viel freier, klarer.
    Erdling hat das ja gut beschrieben, wenn man trinkt ist man mit denen zusammen die auch trinken. Und andersrum ist es genauso, das ist was feines. und du lernst ganz andere Menschen mit der Zeit kennen. Freu dich drauf.
    LG
    Jürgen

  • Einen wunderschönen Montag euch allen!

    Das Wochenende war echt super. Keine Party, klarer Kopf, viel Sport und Sonne. Hab gestern bedient bei uns zu Hause (Biergarten war brechend voll), ist mir aber nicht schwer gefallen das Bier durch die Gegend zu schleppen (ich weiß dass es keine Dauerlösung ist). Hab auch mal bewusst darauf geachtet wer was trinkt, da sind schon einige Leute dabei, die nur ne Schorle bestellen und trotzdem Spaß haben.
    Mein Schwiegervater war am We unterwegs, ich wurde nicht mit dem Glas Wein beim Abendessen konfrontiert, habe aber dadurch auch nicht mit ihm gesprochen. Wer weiß ob ich es getan hätte wenn er da gewesen wäre....
    Ich glaube zwar auch nicht dass er negativ reagieren wird, hab aber trotzdem Angst davor.

    Viele Grüße
    Marina

  • Hallo Partymix,

    wie Jürgen schon geschrieben hat, ist es wirklich bewundernswert, dass Du in Deinem Alter schon die Erkenntnis hast, die Notbremse zu ziehen! Wie Du an dem Durchschnittsalter siehst, haben die meisten von uns 10, wenn nicht 20 Jahre gebraucht!

    Zitat von Partymix


    Meine Mutter und Co. werden Terror machen wenn ich sage dass ich nicht mehr im Gasthaus aushelfe!

    Ich verstehe Deine Problematik, aber ich glaube, Du hast mittlerweile einiges an Wissen, Information, Werkzeug eben, um die Suchtproblematik des Alkohols zu erklären und somit Deine Entscheidung zu begründen.

    Es ist ja auch nicht so, dass Du nicht mehr der Familie aushelfen willst. Du greifst ja nicht Deine Mutter und Co. an, sondern das Problem Alkohol und das Du Dich dem nicht aussetzen kannst und möchtest. Gibt es andere Möglichkeiten auszuhelfen - evtl. Buchhaltung oder ähnliches?

    Wenn nicht, Du musst eben an Dich denken. Jeder ist ersetzbar, auch ein Familienbetrieb geht ohne ein Familienmitglied weiter. Deine Mutter muss verstehen, dass Du nicht sie, die Familie und den Gasthof selbst ablehnst, sondern den Alkohol. Für sie ist das evtl. eine sehr emotionale Sache, die Tradition der Familie und so. Aber ...attackiert Euch nicht gegenseitig, sondern bleibt beim Thema.

    Wünsche Dir weiterhin viel Stärke!

    Starfish

  • Allo Marina

    Bei Deiner Problematik fallen mir immer wieder die gleichen Beispiele ein:

    Hätt' ich 'ne Katzenallergie, wär' keine Katze in meiner Wohnung.
    Würd' ich ab morgen im Rollstuhl sitzen, würd' ich umziehen (1. Stock).
    (Die Liste läßt sich sicher noch lang' fortsetzen...)

    Und keiner würd' komisch gucken!
    In 'ner trinkenden Gesellschaft wie der
    unseren allerdings ist es relativ schwierig, Alkoholkonsum mit Krankheit in
    Verbindung zu bringen (von Alkoholvergiftung mal abgesehen) und noch
    viel schwieriger zu vermitteln, daß man Alkoholiker/in ist, ohne unter der
    Brücke zu schlafen oder in der Innenstadt vor sich hin zu vegetieren.

    Solange die Menschen in Deiner Umgebung nicht verstehen, daß es sich
    um eine TODbringende unheilbare Krankheit handelt, werden sie glauben,
    daß Du übertreibst, wenn Du keinen Alkohol in Deinem Haus mehr haben
    willst, oder Du nicht länger im Gasthaus arbeiten kannst.

    Ich weiß leider nicht, wieviel 'n qualifizierter Entzug (Entgiftung) in AKH
    kostet. In Hamburg dauert der 21 Tage und dafür hatte die Krankenkasse
    3 (drei) Mal anstandslos Geld über, zu meiner Brille (-11,5 Dioptrin) gibt's
    nix dazu. Offensichtlich hält die Krankenkasse die Alkoholkrankheit auch
    für eine ernstzunehmende Krankheit. Oder weiß jemand hier vielleicht, ob
    die schon mal Geld für 'ne "schlechte Angewohnheit" rausgetan haben?

    Ich wünsch' Dir Kraft.

    Lieben Gruß
    Ghiuirgean

  • Ich weiß, ich sehe es ja genauso wie ihr dass ich mich eigentlich nicht schämen brauche für meine Krankheit. Ich hab es mir ja auch nicht ausgesucht dass der Alkohol immer wichtiger wurde in meinem Leben. Und doch ist da eine Hemmschwelle, die schwer zu überschreiten ist.

    Aber meine Mutter versteht es nicht und wird es auch nicht verstehen. Sie ist ja selber abhängig, sieht das aber ganz und gar nicht so. Sie ist eher der Meinung dass Leute die keinen Alkohol trinken ungesund sind. Wir sind in Bayern und da ist das Bier nun mal Grundnahrungsmittel! Eh klar! Ich habe schon gesagt dass ich in nächster Zeit nur noch in äußersten Notfällen zur Verfügung stehe, da hat man zwar dumm geguckt, aber sie können mich auch nicht dazu zwingen dass ich dort arbeite. Es ist nicht mein Hauptberuf (da hab ich mich von Anfang an dagegen entschieden weil ich schon ahnte was mir sonst blüht) und ich lebe nicht davon. Dann müssen sie halt noch eine Bedienung einstellen, auch wenn die teurer kommt als ich, kann ich auch nix machen. Stress gibts so und so wenn ich dort aufhöre, sie wird es in hundert Jahren nicht akzeptieren WARUM ich aufhören will!

    Gestern war wieder ein nüchterner schöner Tag, bin Cabrio gefahren (juhu, endlich kann ich jederzeit wieder Autofahren) war Laufen und hab mich in die Sonne gelegt. Abends hab ich für meinen Mann und mich was leckeres gekocht. Mein Schwiegervater war nicht da, er ist aktives Mitglied bei der Feuerwehr und da ist derzeit Maibaumstüberl angesagt (jaja, die Bayerischen Bräuche immer verbunden mit Saufen). So bleibt mir der Anblick des Rotweins erspart :-)!

    Wünsch euch allen einen schönen trockenen Tag!

    Grüße
    Marina

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