bin ratlos und überforder

  • Hallo Mogli!

    Ich glaube nicht, dass du da was falsch erahnst.
    Er sagt doch selbst, dass er schon mal ein Alkoholproblem hatte. Das heißt im Klartext normalerweise: Er ist süchtig, und zwar lebenslang.
    Also kann er gar nicht jetzt normal mit Alkohol umgehen. Entweder er schafft es, gar nichts zu trinken, oder er trinkt eben und dann hat er eben keine richtige Kontrolle und erzählt dir höchstwahrscheinlich auch nicht die Wahrheit, was sein Trinken betrifft.

    Und ein Alkoholiker wird auch nicht einer Freundin zuliebe aufhören können, einfach so. Nur wenn er es selbst einsieht und will.
    Deshalb glaube ich auch nicht, dass du jetzt das Gefühl haben solltest, dass du ihn auf den rechten Weg bringen musst. Denn du wirst es nicht einfach so schaffen, läufst aber Gefahr, dich total aufzureiben. Es klingt ein bisschen unsozial, als wenn man jemandem die Hilfe verweigert. Aber hier im Forum wimmelt es in der Co-Abteilung von Menschen, die sich jahrelang oder jahrzehntelang dafür aufgerieben haben, einen anderen Menschen vom Trinken abzubringen und dabei selbst kaputt gegangen sind.

    Meine "Tipps":
    Du hast ja noch Abstand, das ist gut. Pass auf, dass du dich da nicht zu sehr reinziehen lässt.
    Informier dich über die Krankheit Alkoholismus (z.B. hier im Forum), damit du sein Verhalten besser einschätzen kannst.

    Liebe Grüße
    Doro

  • Hi Mogli,
    herzlich willkommen hier im Forum.
    Wenn es Dir nicht selbst schon längst komisch vorkäme, hättest Du wohl nicht hier geschrieben. Was sagt Dir denn Dein Bauchgefühl?

    Du spürst doch schon längst, dass das was er sagt und das wie er sich verhält, nicht zusammenpasst, oder? Sonst würdest Du die Fragen nicht stellen.

    Wenn Dir eine Freundin diese Geschichte als ihre erzählen würde und Dich um Rat bitten würde, was würdest Du wohl Deiner Freundin raten?

    LG Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Hallo mogli,

    ich möchte dir als trockener Alkoholiker antworten und ich mach es kurz: Das klingt alles gar nicht gut und ich empfehle dir dringend, das Weite zu suchen.

    Du kannst ihm nicht helfen. Das kann er nur ganz alleine. Du kannst ihm gegenüber deine Bedenken äußern, aber leider muss er von ganz alleine aufwachen.

    Alles Gute
    Eric

  • Oje, Mogli, als ich das hier gelesen habe...

    Zitat

    ich bin seit 6 monaten krebsfrei dachte nicht das ich gleich ins nächste chaos stürze

    ... dachte ich zwei Dinge.
    1.) Jetzt hast du ein neues Leben geschenkt bekommen. Verschleudere deine Zeit nicht an einen Kampf, den du nicht gewinnen kannst.
    2.) Wieso stürzt es dich überhaupt ins Chaos?

    Andererseits verstehe ich dich natürlich, weil ichs ja selbst kenne, dieses Gefühl, doch helfen zu MÜSSEN, weil alles andere hartherzig wäre.
    Vielleicht willst du auch was zurückgeben, was du von anderen erfahren hast.
    Das hat bei mir auch eine große Rolle gespielt. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich was zu geben habe: Zuversicht, Liebe, Hilfe.

    Das Problem ist ja bloß, dass es einfach nicht funktioniert, einem Alkoholiker zu helfen, wenn er nicht will.
    Das ist jedenfalls meine Erfahrung und ich habe wirklich lange versucht, meinen jetzigen Mann zu kurieren. Zuerst mehr oder weniger direkt (gutes Zureden, Zuhören, Druck machen), später habe ich ihn dann "gelassen" und einfach versucht, ihm etwas Ordnung, Freude und Geborgenheit in sein Leben zu bringen. Aber das hat irgendwie alles nicht dazu geführt, dass er aufgehört hat. Stattdessen fing das Chaos in seinem Leben an, auf mein geordnetes Leben überzuschwappen, und irgendwann wurde er auch gegen mich immer aggressiver. Dann habe ich mich getrennt. Und einige Jahre später wurde er trocken und zwar erst, als er körperlich absolut am Boden war (und noch dazu obdachlos). Es hat mir total das Herz zerrissen, das kannst du mir glauben.
    Später, als er trocken war, hab ich mich noch einmal auf ihn eingelassen und einige Jahre war es gut, bis er jetzt einen Rückfall hatte und wieder aggressiv geworden ist.

    Das ist meine Geschichte - 16 Jahre in Kurzform.

    Deshalb finde ich es auch schwer, deine Frage zu beantworten, weil das einfach nicht der springende Punkt ist, ob du ihn darauf ansprichst oder nicht. Es ist nicht so einfach.

    Deshalb: Was du auch weiter mit ihm tust, pass einfach auf dich selbst sehr auf, dass du eben nicht selbst auch im Chaos endest.

    Ich hoffe, du kannst sehen, dass hier im Forum NICHT lauter hartherzige Menschen sitzen.

    Vielleicht liest du einfach ein bisschen die Geschichten der anderen und machst dir ein Bild.

    Ganz liebe Grüße
    Doro

  • Liebe Mogli, der einzige Weg ist das lassen..sein lassen, manche nennen es auch loslassen. Ich lese das Du Ihn sehr magst. Wenn Du wirklich mit Ihm zu tun haben willst ist Vorsicht angebracht. Das Du Dich nicht verlierst. Du schreibst ja schon hier mehr über Ihn als über Dich... was macht das mit Dir? Wie fühlst Du Dich? Wie möchtest Du für Dich handeln? Welche Vorstellungen hast DU?
    Laß Ihn einfach seinen Weg gehen und seine eigenen Entscheidungen treffen. Wenn er trinken möchte wird er das tun... dann eben wenn Du wegbist oder vor einem Treffen. Es ist seine Entscheidung mit seinem Leben so umzugehen... vielleicht ist es auch ein Wink vom Schicksal. Das Du Dich auch noch mal hinterfragst.. Wofür ist es gut? Was macht es mit Dir... was schließt Du für Dich daraus.
    Du kannst eines tun: Dein Leben leben....!!!

    Liebe Grüße und alles Gute von Karotte, die jeden Tag versucht zu lassen und denkt das sich das mit der Zeit immer mehr einprägt...

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo Mogli!

    Gerade weil du den Krebs besiegt hast, eine sehr, sehr oft tödlich verlaufenden Krankheit, solltest du dir mit deinem Leben ganz viel wert sein.
    Du solltest dir den schönsten Weg suchen, den du nur finden kannst.
    Lebe. Tu nur was für dich gut ist.
    Freu dich über jeden neuen Tag.

    Meine Schwester kämpft noch gegen ihren Brustkrebs an. Wir hoffen und beten täglich, dass sie ihn bezwingt.
    Im letzten Jahr hat sich ihre und unsere Lebenseinstellung sehr geändert.
    Was ist wichtig im Leben???

    Ich wünsche dir alles, alles Gute und schicke liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

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