Es tut so weh und er tritt nach !

  • Hallo Luci..

    Es wird wohl immer wieder mal schmerzen. und wo er steht liest man ganz gut, oder? Bei schuldzuweisung an anderen.. ist ja auch praktisch.. nimm diesen Ball nicht an..es ist ein klares foul...
    Vieles hast du schon klar im Kopf..ich weiß, dass das Umsetzen uns oft schwer fällt und wir gerne in unsere Muster fallen würden, weil es sich vertraut anfühl, aber wir sind doch nun an einem Punkt, wo wir daas eben nicht mehr können..zum Glück ..

    Ich schick dir einen kraftvollen Gruß

    LG Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • hallo luci!

    einfach mal ein....

    DAS HAST DU SEHR;SEHR;GUT UND STARK "durchgezogen/durchgehalten"!

    schrei nach HILFE!

    du bist NICHT allein...

    wir können DIR kraft,trost,gehör und austausch GEBEN...

    dickes fettes kraftpaket für DICH schickt DIR...

    caro :wink:

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Liebe Luci,

    das mit dem "er tritt nach" kenne ich zu gut, sogar ohne Alkohol.
    Meine Verwandtschaft tritt bei mir nach. Sie trinken nicht, doch ihr Verhalten ist wie das, eines Alkoholikers.

    Vor rd. 2 Jahren kehrte ich meine Reaktion genau um:
    anstatt scharf zurück zu schießen, Anschuldigungen mit Gegenanschuldigungen zu erwidern, sagte ich ganz ehrlich mein Gefühl:
    ich sagte zu meiner Cousine, welche MIR vorwarf, dass MEINE MUTTER eine Alkoholikerin war, also ich sagte ihr ganz ehrlich und ruhig, dass sie mich mit solchen Vorwürfen sehr verletze.

    Ich sagte ihr, dass ich noch heute unter der Sucht meiner lange schon toten Mutter leide und dass sie nun den Finger in eine offene Wunde legt und dass ich sicher keine Schuld an unserem Familiendrama habe.

    Ihre Reaktion war:
    Sie legte noch einen drauf und sagte mir, mein Vater sei ein Nichtsnutz gewesen.

    Dann fragte ich sie, was es ihr bringe, mir zum ersten Hieb nun noch einen zu verpassen und sie sagte mir, ich sei nicht besser als meine versoffenen Eltern.

    Daraufhin beendete ich die Konversation und habe nie wieder Kontakt mit ihr gehabt.

    Ich versuche immer, den Kontakt zu Menschen, die mich so angehen, abzubrechen.
    Doch es ist sooo schwer.
    Dann lerne ich neue Menschen kennen - speziell bei potenziellen Partnern - und finde wieder und wieder dieses Muster.
    Als könnte ich blind in die Masse greifen und genau "ihn" finden.
    Ihn, der MIR die Schuld zuweist, dass etwas nicht klappt, dass wir uns nicht verstehen, dass wir doch keine Beziehung haben können.
    Ihn, der mich in Therapie schickt, ihn, dem alles wichtiger ist als ich, ihn, der mich verletzt, ihn, der meine Bedürfnisse ignoriert.

    Doch in den letzten Jahren finden sich auch neue Muster.
    Neu an mir ist, dass ich auch mal sage, was mich verletzt.
    Neu an Erfahrung ist, dass es tatsächlich Menschen gibt, die dann darauf Rücksicht nehmen und nicht mehr in die Kerbe schlagen.

    Leider ist diese Erfahung noch sehr neu und selten.

    Doch es ist auch selten, dass ich den Mut habe, meine Angst und meine Verletzheit zu zeigen.

    Aber es gibt auch andere Menschen ... ich (und vielleicht geht es Dir und anderen hier ja auch so ) also ich muss sie wohl nur zu erkennen lernen.

    Ich wünsche Dir Kraft und innere Klarheit, um von ihm los zu kommen.

    Seelchen

    Accentuate the positive ! (Al Jarreau)

    Gott gebe mir die Gelassenheit ...
    ... manchmal funktioniert`s tatsächlich!

  • Liebes Seelchen,
    ich denke, es ist die gesündeste Verhaltensweise sich diejenigen vom Hals und der Nähe zu schaffen, deren Ziel es ist uns zu verletzen.

    Meiner Meinung nach gibt es viele schwache Menschen, die ihre Stärke daraus beziehen andere noch schwächer zu machen. Somit erhalten sie ein Gefühl der "Stärke" Jipiie, der habe ich es gegeben. Diese Menschen wollen Opfer und keine Gegner.

    Solange wir uns nicht als Opfer zur Verfügung stellen, können wir ohne Blessuren aus dem Kontakt zu diesen Menschen aussteigen.

    Ich gebe Dir Recht, es ist schwer Grenzen zu ziehen und seine eigenen Regeln einzuhalten bzw. sie zu schützen. Aber das müssen wir eben lernen um nicht "Opfer" von solchen Hau-drauf-Hassateuren zu sein.

    Oh, es gibt mehr Menschen, die Rücksicht nehmen als Hau-drauf-Spezialisten. Aber wir müssen eben erst unser Umfeld "umdrehen" und manchmal die Augen auf machen. Blender ins Abseits schicken und sich mal die stilleren Modelle betrachten.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • ...........mir wurde in diesem Zusammenhang mal gesagt, ich sei wie ein Pfannekuchen, den man von beiden Seiten platt klopfen kann..........
    auch das hat mir wehgetan, mich aber zum Nachdenken gebracht.
    Rosita

  • Liebe Luci,

    ich habe mich auch lange Zeit von meinem alkoholabhängigen Freund verletzen lassen. Geholfen hat mir die Einsicht, dass Alkohol eine Droge und ein Nervengift ist. Ein abhängiger Trinker hat ein geringes Selbstwertgefühl, das er durch das Betäuben all seiner negativen Gefühle aufwerten möchte, folglich überträgt er seine Selbstverachtung auf die Partnerin, die sich als Co.-Abhängige dafür zur Verfügung stellt. Hinzu kommt, dass unter Einfluss von Alkohol die Wahnehmung verzerrt und die Hemmschwelle erheblich reduziert ist, von daher sind die Worte und Taten völlig unreal und nicht ernst zu nehmen. Wir Co.`s mit ebenfalls einem geringen Selbstwertgefühl - deshalb passt es so gut miteinander- nehmen ihn aber ernst und lassen uns von seiner vermeintlichen Stärke provozieren, verletzen und mit hinunter ziehen. Das ist die Suchtspirale, wir sind so leicht zu treffen und nehmen alles persönlich. Sind sogar unwissentlich süchtig nach diesen Verletzungen, um uns anschließend darüber beschweren zu können. Erst wenn wir uns verändern, stärker und selbstbewusster werden, finden solche Angriffe keinen Nährboden mehr und gehen ins Leere. Eine starke, gesunde Frau würde sich nicht von den Angriffen eines Süchtigen treffen lassen. Wir sind hier, um miteinander zu teilen und unseren Weg in die Klarheit und Unabhängigkeit zu gehen. Den abhängigen Trinker können wir nicht verändern, das ist seine Sache, nur uns selbst können wir verändern, dafür gibt es viele Möglichkeiten der Hilfe.

    Lieben Gruß Laurina :wink:

    Hinter jeder Sucht steht eine Sehnsucht, hinter jeder Sehnsucht steht eine Hoffnung.

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