Ursprünge von Coabhängigkeit, - die liebe Familie?

  • Hallo, ich frage mich immer wieder woher das alles so kommt. Das beschäftigt mich sehr. Bei mir, aber auch bei anderen Menschen die ich so in meinem Leben treffe.
    Manchmal wenn ich bei den Kindern von Alkoholkranken lese erinnert mich das auch an mich.
    Soweit ich aber weiß waren weder meine Eltern Alkis noch deren Eltern. Das verstehe ich irgendwie nicht.
    Wenn ich aber meine Eltern, bzw. deren Geschwister anschaue sehe ich immer wieder "Alkohol".
    Meine Mutter hat 2 Brüder, beide Alkoholiker, einer davon ist schon daran gestorben. Mind. 2 Schwestern hatten einen Alkoholabhängigen Mann. Mind. 2 Schwestern zeigen starkes Co Verhalten und mind. eine hat auch Depressionen. Ich glaube meine eine Oma hatte auch Depressionen.
    Wie kann in einer Generation da so eine Häufung auftreten wenn in der vorherigen anscheinend keine Alkoholproblem da war.

    Ich weiß nicht wie es bei meinen ELtern war. ich denke aber das z.B. meine Mutter immer noch stark von Ihrer Kindheit beeinflußt ist (recht Gefühlskalt und streng, Leistungsdefiniert) und dies auch an mich weitergegeben hat.
    Bei meinem Vater gibt es auch ein Problem, ich weiß aber nicht so richtig was für eins. Er hat früher auch oft bier getrunken zum Feierabend außerdem in der Gastronomie gearbeitet und wenn es Treffen gab wurde auch schon ordentlich gebechert. Da kannte er kein Nein und keine Grenzen.

    Ein Mensch den ich grade besser kennenlerne hat auch eine sehr lieblose Kindheit gehabt. Auch mit Schlägen. Er zeigt starke Zeichen von Workaholic und starke Verdrängungsmechanismen, und trinkt auch gern.

    Coabhängigkeit entsteht so wie ich das ehe auch bei Kindern deren Eltern kein Alkohol- oder Suchtproblem haben... aber wi und warum können/sind da gleiche Muster?

    Oder kann es ein das ich es nie mitbekommen habe?
    Im Thread was einen EKA ausmacht war dieser Link zu BKK, auch da kann ich mich bei den 4 Typen von Kindern und ihrem Verhalten total gut einsortieren...erkenne mich wieder und auch meine Schwester ...

    Ich habe in Beziehungen jeglicher Art starke Probleme. z.B. zu vertrauen, Grenzen halten und Grenzen zeigen, mich sicher zu fühlen (fehlende Slbstsicherheit, starkes hinterfragen, Selbstzweifel), mich nicht von Gefühlen überrennen zu lassen ...etc.

    Wahrscheinlich ist es mir nicht möglich eine gute und gesunde Beziehung aufzubauen, vorallem mit jemand neuen...
    Denn es fällt mir so schwer bei mir zu bleiben...
    Da ist dann plötzlich eine so große Sehnsucht nach dem anderen... das macht mir Sorgen...

    Grüße
    Karotte mit den vielen Fragezeichen

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Liebe Karotte,
    auch in meiner Familie gibt es keinen Alkoholismus. Aber eine strenge Erziehung, Eltern (Großeltern) die keine Gefühle zeigen können und somit meine Suche nach Anerkennung. Im schlechtesten Fall nach dem bereits bekannten Muster von Menschen, die eben keine Gefühle zeigen können oder gefühlsmässig verarmt sein könnten.

    Nur mit dem Unterschied: meine Eltern waren in sich bemüht, konnten eben nicht anders - mein alkoholkranker Freund hätte wohl anders können, wäre da nicht seine Krankheit.

    Hinzu kommt die Erziehung als duldende Frau und als positiver Mensch, der stets ein gutes Beispiel und geduldig und liebenswert ist. Leider dachte auch in meiner Erziehung niemand daran dass dieses auch dazu dienen kann ausgenutzt zu werden.

    Ich selber habe ja so und so mein Problem mit dem Begriff Co-Abhängigkeit - würde da viel lieber in Sachen Beziehungssucht ect. ausweichen. Das ich letztendlich bei einem Alki gelandet bin könnte Zufall sein, zumal der Alki wohl noch narzisstisch programmiert sein dürfte. Ein "nur" Narzisst hätte auch gereicht für selbige Verhaltensweisen.

    Wer zuviel helfen muss, eigene Grenzen nicht setzen darf oder kann, der muss depressiv werden - war ich auch!!!

    Ach Karotte, und wie ich das kenne... das bei sich selber bleiben wenn die Gedanken viel zu oft zu einem anderen Menschen fliegen.... Aber betrachte Dich mal: es wird anders oder? Die Gedanken fliegen am Anfang und dann hältst Du inne und überlegst (anders als zuvor wo es nur noch ein Ziel gab "ihn"). So zumindest spielt es sich bei mir ab. Ich spüre, Achtung Bodenverlust, "Daggi an Erde - bitte Bodenberühung".... dann wird es schmerzhaft und nach ein paar Tagen bin ich wieder geerdet.

    Lieben Gruß von Daggi

  • Ja, das stimmt. Danke Dagmar das Du mich darauf aufmerksam gemacht hast. Ich habe diesen Menschen gestern getroffen und seitdem habe ih das Gefühl Ihn unbedingt so schnell wie möglich wiedersehen zu wollen. Ich bin total hibbelig und aufgeregt.
    Aber klar, schon jetzt denke ich auch: Nein, so geht es nicht...ist nicht gut etc. Innen fühlt sich alles irgendwie schmerzhaft an... wie soll ich so nur eine "normale" Beziehung aufbauen... mich stark fühlen, für mich selber Ok sein...
    Ich glaube ich mache mich auch vor Ihm klein. ... ach das ist alles so schwer und ich fühle mich so hilflos...

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo Karotte,

    jeder Mensch wird mit einer Liebesfähigkeit geboren, was ihm/ihr schon im Mutterleib (ist es willkommen) passiert ist, oder was in der Familie vorgelebt wird, ist mit ausschlaggebend für süchtiges Verhalten.

    Wie ich mich spiegeln kann, in den Augen meiner Eltern, ist der Anfang für ein zufriedenes und lieben könnendes Leben. Ob sie mich sein lassen können von meinem wahren Wesen her, mich fordern und fördern oder ob ich ihr verlängerter Arm sein soll, um das zu erreichen, was sie selbst nicht geschafft haben, oder ob ich nur ihre Bedürfnisse stillen soll. Hierbei ist jedes Kind überfordert.

    Als Kind brauche ich Eltern, die mir Liebe, Wärme und Geborgenheit schenken. Hierbei entwickelt sich der eigene Selbstwert und das Vertrauen in mich selbst und andere.

    Der Sinn vom menschlichen Da-Sein ist Lieben und geliebt zu werden. Wenn das gelebt und vor allen Dingen gefühlt werden kann, braucht es keine Abhängigkeiten und Süchte.

    Alkohol, andere Suchtmittel, abhängiges Verhalten sollen Halt und Wärme geben, die ich leider vergeblich bei Menschen (Eltern), als Kind, suchte.

    2 Generationen zurück schauend erkennen wir doch was die damalige Erziehung und der Krieg mit unseren Vorfahren machte. (Schläge und Demütigungen von Einzelnen). Der Krieg mit seinen schrecklichen Auswirkungen stecken uns Kindern und Enkeln heute noch in den Knochen. Da ist viel Traumatisches geschehen, brauche keine alkoholabhängigen Eltern gehabt zu haben, um die Auswirkungen der damaligen Zeit von Eltern und Grosseltern, als Kind weiter vermittelt zu bekommen habe. Auch die Kirchen haben ihren Anteil dazu beigetragen, dass Menschen sich von ihrem Körper und Gefühlen getrennt haben. (Ängste erzeugten durch Drohung mit der Hölle und einem strafenden Gott)

    Aufklärung und neue liebevollere Verhaltensmuster sind notwendig damit wir zur Quelle (Liebe) zurückfinden und Mitmenschlichkeit (Empathie) zur Selbstverständlichkeit in unserem Alltag, besonders Kindern gegenüber, werden. Denn Kinder sind die Gesellschaft von morgen, soziales Verhalten wird hier geprägt.

    In der Kindheit fängt das Leben an, wenn mich hier lieblose Elternfiguren erziehen, habe ich wenig Resourcen, als Erwachsene, um süchtiges Verhalten zu vermeiden.

    Wir haben die Chance als Erwachsene heute neue liebevollere Verhaltensmuster zu lernen, ist nicht immer einfach, ich weiss.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Liebe Karotte,
    ich denke, ich bin/war mal wieder in einer ähnlichen Situation. Irgendwie habe ich gemerkt, uups, das ist nicht stimmig. Es war wieder das "schüchterne Modell" bei welchem ich als Aktiver stundenlange Gespräche geliefert bekam, während aber die "Schüchternheit" Eigeninitiative der Gegenseite verhindert.

    Schade, wäre ein toller Mensch gewesen, was wir bisher so austauschen konnten. Aber ich will diese Augenhöhe und das, dass beide Seiten aufeinander zugehen. Nicht einer dem anderen "nachrennen" soll sondern aufeinander zu - von zwei Seiten.

    Das Erkennen war übel, übel, übel.... aber sind wir hier nicht schon wieder bei meiner Familie, die mich liebte aber es mir nicht zeigen kann? Wäre das nicht wieder eine solche Verknüpfung. Egal, wie wertvoll der Mensch ist, egal, wie aufopferungsvoll er sein mag ... was Freundschaft/Kontakt/Partnerschaft betrifft muss auch eine gegenseitige Annäherung erfolgen. Ist unschön und schwer.....

    So, da hat jetzt gerade jemand meine Energien gespürt und sich kurz aktiv sehen lassen, sofern man/frau das in Anbetracht der Situation sagen kann. Weißt Du, mir fehlen unsere guten Gespräche und auch die Offenheit und Vertrautheit, die da ist. Dennoch: ich bin sicher, dass jede-/r über seinen Schatten springen kann. Auch meine Mutter versucht es nun, langsam, fast nicht spürbar, aber sie versucht es.

    Ich will damit sagen, mein Leben lang wird mich wohl der Akzent begleiten, aber ich muss ihn nicht als meinen "Fehler" sehen sondern muss versuchen ihn als eine meiner Seiten zu betrachten. So quasi als Lernweg für zwei Menschen. Den, der nicht wieder alte Wege betreten sollte (ich) und die Gegenseite, die viel stärker ist als sie von sich selber glaubt.

    Wie recht Weitsicht doch hat. Zumal hinter jedem Menschen ein Schicksal steckt, welches ihn geprägt hat und vielleicht aus dem normalen, liebevollen, Leben geworfen hat. In erlebe gerade den Fall, in welchem jemand jahrelang seine sterbende Mutter begleitet hat und dadurch sein Leben vernachlässigt hat. Nur: es bringt nichts wenn ich nun hyperaktiv werde - dieser Mensch muss wieder ins Leben zurück, auch was Kontakte betrifft.

    Ja, liebe Karotte, es ist ein steiniger Weg, manchmal fühlt er sich einsam an, aber er muss wohl so gehen um eben die von Weitsicht genannten neuen Wege zu betreten und auf ihnen in ein glücklicheres, selbstbestimmteres Leben mit anderen Menschen zuzugehen. Auf Menschen, die uns dann in Augenhöhe begegnen können.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Also, Coabhängigkeit hängt auch in Euren Augen nicht unbedingt mit einer Familie mit Suchterkrankung zusammen.
    Das was Du sagst Weitsicht, denke ich mir auch so... die Härte und Lieblosigkeit... und anscheinend führt das zu ähnlichen oder gleichen Verhaltensmustern bei den Kindern wie bei den Kindern von Suchtkranken....
    Also ist die Lieblosigkeit wohl der Kern...
    Tja, bloß wie komme ich klar mit diesem Umfeld... wird wohl wieterhin ein hauptsächliches Seinlassen sein... wobei es mir bei engeren Kontakt sehr schwer fällt. Und Beziehungstechnisch Angst macht... soviele Menschen die ich treffe habe ähnliche Probleme...das ist einfach nur krass...und macht das Miteinander oftmals so schwer.

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo Karotte,

    erstmal gern geschehen :wink:

    mir geht es da ähnlich wie dir, meine Eltern sind auch keine Alkoholiker.

    Aber schaue ich hin was sie mir mitgeben konnten und was nicht dann ähnelt das diesem schon.

    Gefühlskälte, nicht über Gefühle reden, keine Anerkennung, zu wenig Aufmerksamkeit usw.

    Meine Mutter war 17 als sie mich bekam und mein Vater 18, heute versuche ich mir das zu geben was sie nicht konnten.

    Und durch mein erkennen kann ich diesen Kreislauf in meiner Familie unterbrechen. Ich kann meinen Kindern das geben was mir gefehlt hat, ist nicht einfach aber es geht und ich hoffe das die Jahre mit meinem Ex auch positives für die Kinder gehabt hat.

    Jetzt gebe ich mir und meinen Kids das wonach ich immer auf der Suche war.

    Und tschüss
    Elocin

  • Ja, Ihr Lieben, ich denke auch, wir können nur im kleinen beginnen: angefangen bei uns mit der Selbstliebe und Selbstschätzung. Das aber weitergeben an diejenigen, die uns am Herzen liegen. Denn auch diese Menschen spüren ja etwas durch Herzenswärme.
    Ich denke auch nach wie vor, dass mein Ex mich nicht nur als Helferlein seiner Sucht erwählt hat sondern weil ich im Prinzip im Herzen die Liebe spüre, die er nicht hatte. Das bedeutet im Umkehrschluss diejenigen, die nicht zeigen können was sie empfinden sind bei weitem nicht lieblos sondern einfach "nur" unfähig es zu zeigen.

    Ich bin weiterhin so naiv und gehe davon aus, der eine oder andere kann und wird es lernen, wenn wir aus uns heraus gehen. Das ist meine Facette von "lieben" ohne etwas zurück zu bekommen der Gegenseite etwas geben.

    Ja, liebe Karotte, sehr viele Menschen haben ähnliche Probleme. Ist auch logisch in dieser Zeit der Hetze, Ellbogenanwendung und Ängste aller Facetten. Aber, liebe Karotte, wenn es bei den Menschen verschütt ist, dann heisst es nicht, es ist nicht vorhanden. So wie du oder ich aus unseren Mustern heraus konnten oder es gerade lernen, können es auch andere Menschen. Natürlich, sie müssen wollen und wohl auch einen gewissen "Leidensdruck" verspüren um etwas zu ändern.

    Das ist halt auch ein Thema (für mich) das recht nah an die Philosophie geht. Je nach der eigenen Lebenseinstellung geben wir etwas nach außen, was zurück kommen kann.

    Was meinst Du, liebe Karotte, wie mir das zu wissen auf den Zeiger geht. Zumal wenn ich weiß, dass der Mitmensch sich selber für sein Umfeld total zurück nimmt (somit also das Gegenteil vom Erlebten). Wenn die Werte für mich das sind, was ich bei einem Menschen für wertvoll halte und zudem weiß dass es nicht nur Worte sind, sondern die Taten vorangegangen waren. Dennoch: Mut, Lieblosigkeit, Selbstvertrauen und dadurch eine ehrliche Beziehung dürften eng zusammen hängen. Da wo jemand wenig Liebe erfahren hat bestehen starke Selbstzweifel (so war es bei mir) dadurch war auch mein Mutpotential gering. In Folge auch für mich eine große Schwierigkeit negative Gefühle in mir auszuhalten.

    Selbst der charakterlich Beste Mensch wird ohne Mut und ohne Selbstliebe ein zweifelnder und ängstlicher Partner sein, somit vielleicht auch verdammt zu Unehrlichkeit aufgrund der geringen Selbstschätzung.

    Ist das denn nicht der Kernpunkt von Kindern von Suchtkranken, von Co-Abhängigen oder/und Depressiven? Wenn die Seele krank ist, weint, es niemand hört und niemand trösten kann oder will.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar,

    Zitat


    Ich bin weiterhin so naiv und gehe davon aus, der eine oder andere kann und wird es lernen, wenn wir aus uns heraus gehen. Das ist meine Facette von "lieben" ohne etwas zurück zu bekommen der Gegenseite etwas geben.

    Das ist nicht naiv, ich bemerke es grad bei meinen Eltern. Ich habe mich verändert und ich spüre und bemerke das sie sich auch gaaaaaanz langsam verändern. Ohne das ich über dieses Thema groß geredet habe, langsam und behutsam geh ich mit ihnen um, damit sie sich öffnen können.

    Und tschüss
    Elocin

  • Das freut mich Elocin, dass Du meine Vermutungen über die Realität belegen kannst. Schau, ich denke (vielleicht wieder naiv ;) wenn Menschen Offenheit und Achtung nicht kennengelernt haben, so können sie diese auch nicht vermissen. Wenn aber vorgelebt wird, wie es auch sein kann, so wäre die Möglichkeit des "Erkennens".

    Warum werden Leute eigenartig, gestört oder gar zu Mördern. Sicher nicht weil sie böse sein wollen sondern weil sie peux un peux von Unzufriedenheit in Unzufriedenheit, von Wut zu Hass in ihrem Herz gewandert sind, bis am Schluss nur noch ein Hass gegen alles andere da war. Aber angefangen ein ein Mensch im Regelfall so sein Leben nicht.

    Viel Glück, liebe Elocin für Deine Eltern und deren neue Erfahrungen.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo, momentan sieht es bei mir in der Familie nicht so aus als würde sich etwas ändern. Und ich habe für mich erst vor kurzem wieder festgestellt das mir vieles nicht gut tut. Gerade so Familienaktion, Treffen etc. Vorallendingen wenn mehrere Zusammen sind... meistens fühle ich mich da auch sehr unwohl.
    Ich denke bei meiner Mutter ist auch etwas in gang gekommen, weiß aber noch nicht ob es weitergeht. Es ist sehr schwer zu reden und auch zu verstehen. Da wo ich unsicher bin oder mich schlecht fühle reagiere ich eher mit Rückzug.
    Aber an eine Kusine und eine Tante bin ich etwas rangekommen... da baut sich wieder ein leichter Kontakt auf. mal schauen was wird... vielleicht kann ich etwas weitergeben. Wenn nicht werde ich Sie lassen müssen und für mich meine Grenzen ziehen.

    Lg Karotte
    :wink:

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Zitat


    langsam und behutsam geh ich mit ihnen um, damit sie sich öffnen können.

    Liebe Elocin,

    genau das ist es, was Kinder von Ihren Eltern, vorgelebt werden und erfahren sollten und sie werden sich öffnen und wir dürfen viel von unseren Kindern lernen, da sie mit ihren Gefühlen noch so intensiv verbunden sind.


    Wann kann ein Mensch sich öffnen?, wenn er sich verstanden fühlt in seinem Denken und Fühlen, bei empathischen Menschen eben.

    Deine Eltern können stolz sein auf ihre Tochter. Normalerweise hätten sie Dir geben sollen, was Du heute ihnen geben kannst. Ist eine ebenso verkehrte Welt wie bei uns EKA`s, wir sorgten uns für das Wohlergehen unserer alkoholabhängigen und co-abhängigen Eltern.

    Ein Unterschied ist da, Du bist heute erwachsen, weisst was Du machst, ich wünsche Euch ein gegenseitiges Näherkommen, das Euch für die Vergangenheit entschädigt und jede/r seinen inneren Frieden und Liebe findet.

    Hier erkenne ich eine bessere Chance um zu einem guten Abschluss, für sich selbst, zu kommen, wenn Eltern noch leben und es zur Aussprache und verändertem Verhalten kommen kann. Schön wenn beide Seiten dazu offen sind. Alles andere endet unbefriedigend, sie sind nunmal unsere Wurzeln und ich liebte sie als ich klein war und hasste sie, je mehr ich begreifen konnte was sie mit ihrem Verhalten bei uns Kindern an Schmerzen und Ängsten auslösten. Diese ambivalenten Gefühle spüre ich heute noch, wenn ich an sie denke.

    Ich wünsche Dir mit Deinen Eltern und für Deine Familie (Kinder) einen besseren, friedlicheren, versöhnenden Ausgang.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo Karotte,

    richtig, die Wurzeln unserer Co- bzw. Beziehungsabhängigkeit liegen in unserer Kindheit. Unsere Eltern haben uns bekommen, manchmal gewünscht, manchmal als „Verkehrsunfall“. Sie haben uns nach bestem Wissen und Gewissen und nach ihren eigenen Fähigkeiten erzogen. Es wird wenig Sinn machen, denke ich, sie für ihre Fehlverhalten, wie wir es erlebt haben, zur Verantwortung zu ziehen. Zumal wir alle in einem Alter sind, das es uns möglich macht, selbst Verantwortung für uns zu übernehmen. Wir müssen nicht mehr so leben, wie wir es von unseren Eltern beigebracht bekamen. Als Erwachsene liegt es in unserer eigenen Verantwortung, für unser zufriedenes Leben zu sorgen. Diese Verantwortung können wir weder an unsere Eltern, noch an unsere Chefs oder die „böse Welt“ abgeben. Wir haben es selbst in der Hand, unser Leben und Erleben so zu gestalten, dass es uns gut geht. Nur leider stochern wir allzu gern dort herum, wo keine wirkliche Veränderung möglich ist, nämlich bei Anderen. Neue Partner, neue Freunde, ein anderer Job sollen uns helfen zufrieden zu sein und genesen zu können. Das funktioniert aber in der Regel nicht, weil wir nur uns selbst verändern können und nicht unsere Zufriedenheit von einer Veränderung der „Äußerlichkeiten“ abhängig machen dürfen.

    Es ist meines Erachtens schon wichtig zu gucken, woher unsere Co-Strukturen kommen. Die so gefundenen Erkenntnisse annehmen, akzeptieren und dann SELBST dafür zu sorgen, dass es vorwärts geht. Denn Teile unserer Persönlichkeit sind aufgrund unserer Geschichten nicht wirklich erwachsen geworden und somit fällt es uns schwer, unser inneres Kind so anzunehmen, wie es erforderlich ist. Wir nehmen uns nicht wirklich an, so wie wir als Kind von unseren Eltern nicht vollends und vorbehaltlos angenommen worden sind. Dieses Annehmen der eigenen Person kann niemand für uns tun. Kein Partner, kein Chef, kein Freund und erst recht niemand, der selbst abhängig ist.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Ja Liebe Ette, da stimme ich Dir vollkommen zu. Das sehe ich auch so. Mir geht es nun auch darum wie damit nun jetzt und heute umgehen. Mit den Strukturen in der Familie und der Art und Weise der Menschen...mit denen ich teilweise Probleme habe. z.B. wenn ich bei jemandem starke Coabhängigkeit beobachte...

    Und dann der weitere Punkt: Wo und Wie da weiter wenn ich denn nun die Wurzeln aufgedeckt habe...
    Und auch das Bewußtsein das ich oft Costrukturen bei Menschen erlebe die nichts mit Suchtkranken Eltern zu tun hat, sondern mit Elteren die keine Liebe für Ihre Kinder hatten...

    Wie siehst Du das...?
    Liebe Grüße
    Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo Karotte,

    bleib bei dir! :wink: Hier und jetzt.

    Schlaf schön
    Elocin

  • Liebe Karotte,

    jeder hat eine eigene Kindheit mit eigenen Empfindungen und auch mit seiner Sichtweise, eben einer eigenen Vergangenheit.

    Ich für mich habe beschlossen die Vergangenheit ruhen zu lassen, ich kann sie eh nicht ändern, und verantwortlich möchte ich dafür auch niemanden mehr machen.

    Das was ich aus meinem Leben mache, liegt allein an mir.

    LG die kawi

  • Liebe Karotte!

    Es hat bei mir auch sehr lange gebraucht, bis ich gemerkt habe, dass es an mir liegt, mein Leben zu verändern.
    Immer nur habe ich auf meinen trinkenden Mann, meine Eltern, Familie überhaupt, Kolleginnen ... gesehen, und gedacht:
    Warum hören sie nicht auf, mich zu ärgern, quälen, belügen, intrigieren, ....?
    Immer wieder habe ich gedacht, wenn sie aufhören, gehts mir besser.
    Nur dann!!!
    Aber als ich es einsah, dass sie sich wahrscheinlich genauso wenig ändern wollten, wie ich, hats bei mir geklickt.
    Na und weil ich ja schon immer der "Klügere" sein wollte habe ich halt den Anfang gemacht.
    Für mich - dabei gespürt, wie gut es MIR tut.
    Und ! siehe da! Plötzlich kommen die anderen ganz anders auf mich zu.
    Reden anders mit mir. Behandeln mich anders.
    Ich spüre plötzlich RESPEKT - Achtung.
    Weil ich mir jetzt etwas WERT bin, sehen die anderen auch einen WERT in mir.

    Das so meine Gedanken für Heute.
    Einen schönen Tag dir und liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Guten Morgen!

    Elocin, Kawi, Gotti, DANKE für Eure Antworten...toll das Ihr vorbeischaut.
    Dieses Bei mir sein...das ist der Schlüssel bestimmt. Und es fällt mir oft so schwer. Außerdem habe ich ja vor einigen Wochen wieder versucht etwas Kontakt zur Familie zu finden... aber meine Person, vielleicht auch meine doch vorhandene Stärke stiße auf ...mmhh...Feindseligkeit?...sowas...
    Und das macht mir schon zu schaffen. Klar, es ist wohl besser dann eben keinen Kontakt mehr zu bestimmten Teilen des Familienverbandes zu pflegen...doch ich finde es traurig und schade...und fühle mich da manchmal schon sehr ausgestoßen....
    Geduld ist eben auch nicht meine Stärke... werds wohl versuchen langsamer, bedachter anzugehen...oder bei bestimmten Leuten zu lassen.
    Ich denke ich werde versuchen mit 2 Menschen wieder etwas mehr Kontakt aufzubauen...dann mal weiterschauen.
    Meinen Vater...mmmhh, da bin ich mir sehr unsicher. Der hat bald Geburtstag, aber er hat sich seit einiger Ewigkeit nicht mehr gemeldet...
    Mir hat immer ein Vater gefehlt... da ist einfach so eine Lücke in meinem Leben...die schmerzt manchmal sehr.
    Leider haben die "Kerle" die ich treffe auch immer eher verstörte Eltern oder keinen Kontakt.... Schade.
    Gut, aber so ist es nun mal. Ich kann es ja nicht ändern.
    Ich bin dankbar für die tollen Menschen die ich kenne.. auch wenn ich mir manchmal mehr, bzw. näheren Kontakt wünsche...

    Es ist schon so das das lassen (loslassen) für so ziemlich alles gilt...die Menschen sein lassen...ja.

    Liebe Grüße Euch!!!

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Zitat von Karotte

    Leider haben die "Kerle" die ich treffe auch immer eher verstörte Eltern oder keinen Kontakt.... Schade.

    Hallo Karottin,

    das hört sich fast an wie: die, die ich will wollen mich nicht und die, die mich wollen will ich nicht und dazwischen greife ich immer in die Schei....

    Wenn Du mal richtig sauber machst, ist überall was dran. Da kommt dann wieder der schöne Satz: es fängt bei Dir an und hört bei Dir auf. Also genau dazwischen, in der Mitte.

    Karotten können auf die wunderbarste Art zubereitet werden. Zur Zeit schlage ich sie kleingeschnitten und angebraten mit unter die Sahne für den Spargel. Es kommt immer darauf an was Du daraus machst.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

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