echte Liebe oder nur Co-abhängig

  • Hallo zusammen!

    Ich habe bisher nur im Forum Erwachsene Kinder geschrieben, da mein Vater Alkoholiker ist.

    Mir geht seit Wochen eine Frage in Kopf herum: ich glaube, ich habe mich in einen Mann verliebt, aber er kifft fast täglich.Für mich ein Problem, das weiß er auch.

    Eine Beziehung haben wir nicht, bisher nur Freundschaft. Ich bin mir meiner Gefühle so unsicher. Liebe ich ihn wirklich oder will ich mich jetzt nur in eine solche Beziehung stürzen, damit ich mich nicht um mich selbst kümmern muss und damit ich mich nicht mit meinen eigenen Problemen auseinander setzen muss?

    Ist es nicht der totale Wahnsinn, sich auf eine abhängige Person einzulassen?

    Wenn wir zusammen was machen und das ist sehr, sehr oft, dann kifft er nicht, nur wenn ich weg bin. Die Unternehmungen sind auch immer sehr schön, er ist extrem einfühlsam, merkt immer, wenn mit mir was los ist. Er ist auch die einzige Person, mit der ich über meinen Vater rede. Ich kenne ihn auch schon länger, wir waren schon länger lose befreundet.

    Wie kann ich mir wenigstens über meine eigenen Gefühle klar werden? Bin total durcheinander. Ich will nicht co-abhängig sein/werden.

    Gruß
    Kämpferherz

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • Guten Morgen, Kämpferherz,
    ist ja immer wieder erstaunlich, dass man auf eine abhängige Person "fliegt". War /ist bei mir auch so.
    Mein Vater war abhängig, mein erster Mann und der jetzige. Ich habe die Mechanismen auch noch nicht gefunden.
    Wünsche dir, dass du dich selbst findest und den für dich richtigen Weg beschreitest.
    LG Rosita

  • Hallo kämpferin,

    es ist nicht erstaunlich, dass du an einen abhängigen mann gerätst. Will ich der statistik glauben, passiert das einem drittel der menschen, die mit einem trinkenden eltern teil aufgewachsen sind. Interaktionsmuster, die wir als kind gelernt haben, lassen uns diesen weg gehen. Mir wurde das relativ spät bewusst, weil ich nicht der meinung war, mit einem alkoholiker elternteil aufgewachsen zu sein.

    Es liegt an mir selbst, muster aus meiner kindheit zu verändern. Dazu gehört für mich auch, das weite zu suchen, sollte ich mich in einen problematisch suchtmittel kosumierenden mann verlieben. Und da gibt’s ne ganze menge von.

    Lg
    ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Vielen Dank für eure Antworten!

    Ich weiß immer noch nicht, wie ich mich verhalten soll.

    Bis jetzt sind wir ja nur Freunde, ich weiß ja garnicht, ob er auch eine Beziehung will. Wenn ich seinen Drogenkonsum anspreche, weicht er entweder aus, oder meistens gibt er zu, dass er große Probleme damit hat, kann ohne zu kiffen nicht schlafen, ist nicht leistungsfähig etc.

    Ich werde das ganze mal langsam auf mich zukommen lassen. Mich nicht zu sehr an ihn hängen, ich versuche, locker zu bleiben.

    Wird wohl das beste sein, auch wenns schwerfällt. Wir hängen in letzter zeit ja dauernd zusammen rum.

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • Hallo Kämpferherz!

    Wach auf! möchte ich dir zurufen... Wenn jetzt schon alle Alarmglocken bei dir klingeln, ja was muß dann noch alles dazukommen, daß du auf deinen Bauch hörst?

    Wenn er heute kifft, was macht er morgen? Sucht kann sich verselbständigen, wenn er sie nicht stoppen will und so wie es aussieht will er ja nicht.

    Zitat

    ...oder will ich mich jetzt nur in eine solche Beziehung stürzen, damit ich mich nicht um mich selbst kümmern muss und damit ich mich nicht mit meinen eigenen Problemen auseinander setzen muss?

    Das ist eine interessante Frage.

    Hast du da mal weiter drüber nachgedacht?

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ich denke, ihr hab schon recht.

    Ich kenne ihn schon fast seit 3 Jahren und habe erst jetzt mitbekommen, dass er kifft. Man merkt ihm da auch nicht viel an, er ist auch ein Arbeitskollege, immer pünktlich, sieht immer top aus, nicht so, wie ich das von meinem Vater kenne. Ich wäre nie dahinter gekommen, wenn er es nicht selbst gesagt hätte.

    In den letzten Jahren ist schon eine sehr starke emotionale Bindung entstanden, da er mir sehr geholfen hat. Ich kenne kaum einen hilfsbereiteren Menschen.

    Er weiß auch, dass ich sein Kiffen nicht gut finde, das habe ich ihm gleich gesagt, als er mir davon erzählt hat. Er weiß auch, dass er ein Problem hat, hat schon paarmal versucht aufzuhören, geht zur Drogenbeartung und zum Psychologen deshalb.

    Ich hab nur so ne riesige Angst, dass ich emotional zu sehr mit reingezogen werde. Um mich zu lösen, ist die Freundschaft in den letzten drei Jahre zu tief und zu innig geworden. ich will ihn nicht verlieren.

    Ich hab nur keine Ahnung ob und wie ich ihm helfen soll, er startet ja gerade wieder ein Versuch aufzuhören. Bisher mische ich mich da nicht ein, sondern höre nur zu, wenn er reden will.

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
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    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

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