Der stille Trinker

  • Hallo blume,
    ich glaube, wenn man mit einem "Stillen" zusammenlebt, hat man es leichter, direkt auf den Punkt zu kommen, denn man muss nicht befürchten, dass er total austickt. Bei mir ist das jedenfalls so. Allerdings weiß ich nie so genau, ob das, was ich sage, auch bei ihm ankommt. Aber raus muss es auf jeden Fall, denn sonst unterstützen wir durch unser Wegschauen und die Toleranz gegenüber dem Alkohol die Sucht! Und irgendwann trinkt sich der Partner ganz im Stillen zu Tode!
    LG mauve

  • Hallo Mauve,

    Ich habe gerade Deine netten Worte in meinem Thread gelesen.

    Mein Mann ist leider doch schon eingeschlafen.
    Aber tretzdem freue ich mich, daß unse Gespräch zumindest heute eine Einsicht gebracht hat.

    Freust Du Dich auf Deinen Sohn?

  • Hallo Ihr Lieben,
    ich möchte dieser Geschichte ein Happy End wünschen, komme aber leider nicht umhin meine Erfahrungen auch mal kurz "einzuwerfen". Und zwar ohne zu behaupten, dass ein Mensch wie der andere ist°! Was ich erlebt habe könnte einmalig sein.

    "Mein" "stiller Trinker" war rund 10 Jahre still und bescheiden, ruhig, genügsam und tat es allen "recht". Scheinbar aber nicht, weil er es wollte sondern vermutlich weil es ihm so anerzogen wurde.

    Im 11. Jahr tickte er von heute auf morgen aus, wurde gewalttätig, wollte das Haus anzünden, wurde mehrfach straffällig und sehr, sehr laut.....

    Beim "stillen Trinker", der auch noch als lieber Mensch wirkte, konnte ich nicht gehen weil er war "ja doch eine gute Seele".

    Seine wahre Seele kannte ich nicht und werde sie auch nie kennenlernen. Denn der stille Trinker wurde von heute auf morgen ein lauter Säufer, der keine Moral und Regeln mehr kannte.

    Ich hoffe, dass mit dem hier angesprochenen "stillen Trinker" niemals selbiges passiert.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Liebe Neraa,
    ja, ich freue mich riesig und bin echt aufgeregt. Ich werde es genießen, seine Sachen endlich wieder in den Schrank zu räumen und nicht in die Reisetasche, ihm abends wieder richtig Gute-Nacht sagen zu können und nicht nur 5 Minuten am Telefon das Nötigste zu besprechen. Es sind die kleinen Sachen, die immens fehlen, wenn das Kind nicht da ist. Einen Vorteil hats, er geht nicht so zeitig erwachsen aus dem Haus. Hat ein Beurlaubungsjahr von der Schule bekommen, so dass er jetzt das verpasste Jahr in Ruhe nachholen kann. Dann hab ich ihn also später länger. (Egoistischer Galgenhumor!)
    Sei nicht traurig, dass Dein Mann sich schon zumSchlafen gelegt hat. Schlaf kann manchmal auch Sucht bekämpfen helfen. So hab ich mir vor zwei Jahren das Rauchen abgewöhnt. Tagsüber viel beschäftigt, abends ganz zeitig ins Bett. Da war die Versuchung zu Rauchen und die Suche nach Ersatz (Schoki) eben einfach verpennt.

  • Liebe Mauve,

    Das mein Mann abends einschäft passiert in der Frühschicht häufiger, also geh ich das gelassen an.

    Ich freue mich einfach darüber, daß es guter Abend war.

    Die Sache mit dem Rauchen muß ich mir merken, davon möchte ich auch noch loskommen, das ist meine Sucht Nr.2

    Ich wünsch Dir ein schönes Wochenende genieße die zeit mit Deinem Sohn.

    Liebe Grüße

  • :) Ein WE ohne Alkohol und insgesamt der fünfte Tag!
    Habe von meiner Psychologin ein gutes Buch für den Suchtkranken mitbekommen und am Freitag mit den Worten "Lies es oder nicht" auf den Tisch gelegt, am Samstag hat er es das erste Mal in der Hand gehabt und sich rein vertieft. Ich glaube, so langsam kommt die Erkenntnis bei ihm an.
    Wenn er dann noch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen würde, könnte ich endlich etwas aufatmen. Er weiß jedenfalls, dass er von mir nur diese eine Chance bekommt, sollte er nicht durchkommen, ist Schluss mit lustig.
    Unser Junior ist seit Samstag aus der Klinik wieder daheim. Mit ihm habe ich gestern auch gleich Klartext gesprochen, damit er weiß, wie er verschiedene Verhaltensweisen seines Vaters zu werten hat bzw. diese ja nicht auf sich bezieht! Anfangs war er doch geschockt, da, wie schon mehrfach erwähnt, bei uns die Trinkerei ganz im Stillen abläuft und somit fast unbemerkt bleibt, doch dann kam die Reaktion: "Jetzt wird mir so manches klar!" Gemeint ist die ständige Vergesslichkeit, Unlust auf Aktivitäten etc.
    Übrigens, mein Mann konnte nur Trinken, weil ich es lange Zeit toleriert habe, es nicht wahrhaben wollte, mich von ihm habe "einlullen" lassen. Ich habe viel zu viele von seinen Aufgaben in der Familie übernommen. Damit ist jetzt Schluss. Er muss selbst Verantwortung übernehmen!

  • Hallo Mauve,

    das freut mich für Euch.

    Ich war wirklich gespannt darrauf, zu erfahren, ob Dein Mann es gestern auch durchgehalten hat. Ich denke, daß sind die schwierigsten Momente in der Anfangsphase, auch dann auf den Alkohol zu verzichten, wenn man quasi dazu verführt wird.
    Mir ging das mit dem Rauchen ähnlich, wenn ich mal versucht habe aufzuhören.

    Ich wünsche Dir und Euch einen schönen Tag

    Liebe Grüße

    Neraa

  • Hallo, alle miteinander,
    die erste alkoholfreie Woche liegt nun hinter uns! Den körperlichen Stress hat mein Mann ziemlich gut bewältigt. Ansonsten konnte man einige fast schon skurrile Sachen beobachten: Kaffekochen ohne Kaffeekanne in der Maschine, Mittagessen fürs Kind gemacht-es waren nur die Fischstäbchen auf dem Teller, die Beilagen waren am Abend noch in der Mikrowelle.....Es ist also sehr offensichtlich, dass da ein echter Kampf mit sich selbst ausgefochten wird.
    Leider nur mit sich selbst, denn bis jetzt hat er immer noch keine professionelle Hilfe gesucht bzw. angenommen.
    Heute früh große Auseinandersetzung! Ich hatte mich gestern mit unserem pubertierenden Sohn in den Haaren, der ganz offensichtlich und wissentlich wieder mal Grenzen überschritt, doch von meinem Mann kam einafch keine Reaktion. Er meinte, er hätte das "so gar nicht mitbekommen". Ist das nun zuviel verlangt, wenn ich erwarte, dass er sich trotz eigener Probleme auch um unseren Sohn kümmert? Oder kann er das im Moment nicht schaffen? Meine Güte, mich fragt doch auch keiner, ob mir gerade danach ist, mein Kind zu erziehen oder nicht!

    Eine eben mal zweifelnde mauve!

  • Hallo Mauve,

    freut mich wieder etwas von Dir zu lesen.

    Herzlichen Glückwunsch zu Eurer ersten bestandenen Woche.

    Mit Tipps kann ich Dir leider nicht weiterhelfen, aber ich kann Deinen Ärger nachvollziehen.

    Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute und freue Dich an dem was Du schon erreicht hast.

    Liebe Grüße

    Neraa

  • Hallo neraa,
    ja, es ist ein Kreuz mit den Erwartungen, die man an den andern hat. Vor allem, wenn sie nicht erfüllt werden.
    Aber ich glaube, es ist absolut typisches Verhalten eines Alkoholikers, dass er ja keine Verantwortung übnernehmen will! Hätte er sich gestern abend in die Diskussion mit unserem Junior eingemischt, hätte er ja Position beziehen müssen, und das kann eben manchmal auch unbequem sein. Ist doch immer toll, wenn man sich eben STILL zurücklehnt, und die anderen machen lässt.
    Das hab ich ihm heute früh auch gleich mal aufs Butterbrot geschmiert, bin nicht mehr bereit, irgendwas zu schlucken! Und trotzdem nagt es noch den ganzen Tag an mir rum, die Wut ist bis jetzt auch nur minimal geringer! Heute könnte ich einen Boxsack gebrauchen!!!
    Wo stehst Du zur Zeit! Habe kurz in Deinem Thread gelesen.Es macht den Anschein, als wärst Du auch in einem stetigen Auf und Ab! Lass Dich nicht unterkriegen!!!
    LG mauve

  • Hallo Mauve,

    Das mit dem Boxsack, hat mir mal jemand gesagt, sei gar keine schlechte Idee, um seinen Frust abzulassen.

    Was meinst Du, hätte Dein Mann denn zu Eurer Diskussion beigetragen?
    Und was hättest Du von seinem Beitrag gehalten?

    Wenn mein Mann sich in eine Diskussion mit meinen Mädels einmischt, bin ich mit seinem Beitrag meist noch unzufriedener, als wenn er sich heraushält.

    Wie´s bei mir aussieht?
    Naja, ich komme zu der Erkenntnis, daß ich reif für die berühmte Mühle bin :P

    Liebe Grüße

  • Liebe Mauve,
    hmm, so ganz einfach hört sich Eure Geschichte nicht an. Zwar hat er (wohl auf Deinen Druck) derzeit aufgehört zu konsumieren, aber ich habe so das Gefühl, dass es ganz schön schwer sein dürfte, dass Ihr gegenseitig Eure Erwartungen erfüllt.

    Ich befürchte nämlich, das "wohlgeschmierte" Butterbrot könnte Euch beiden den Hunger auf mehr vergehen lassen.

    Es hat schon seinen Grund, warum mittlerweile Trockene davon sprechen die Arbeit geht erst richtig los wenn die Nüchternheit sich einstellt. Das Verantwortung zu übernehmen ist eine Aufgabe, die nicht nur mit dem Alkohol zu tun haben muss. Es gibt nämlich Menschen, die auch nüchtern dieses nicht können oder wollen.

    Du hast Ansprüche an Deinen Partner, verständlich, wobei sich aber die Frage stellt, ob er überhaupt in der Lage ist, sich derzeit mit seiner eigenen Forderung an sich (oder dem Wunsch von Dir) trocken zu bleiben arrangieren kann.

    Ehrlich gesagt, ich stelle mir das für beide Partner (nebst der Kinder, die sicherlich subtil die Schwankungen spüren) verdammt schwer vor. Ehrlich gesagt, im nachhinein kann ich von mir sagen, ich hätte es nicht geschafft selber auf einen klaren Weg zu kommen wenn ich die Trockenheit meines Expartners hätte zum selbigen Zeitpunkt erleben müssen. Eben wegen der Anforderungen die man/frau stellt und sich denkt, mensch, der ist doch nüchtern, das muss er doch schaffen...

    Ich wünsche Euch viel Glück, ERfolg und gutes Durchhaltevermögen - aber auch die notwendige Ruhe/Akzeptanz für den anderen.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar,
    ich denke der wichtigste Schritt bei uns wäre, wenn mein Mann sich zu einer LZT entschließen könnte. Denn meiner Meinung nach kann er nicht einen (für ihn) essenziellen Teil seines Lebens einfach weglassen (Trinken), ohne sein Leben auch zu verändern. Die Frage, ob er denn trocken überhaupt in der Lage wäre, Verantwortung zu übernehmen, ist, aus der Nähe betrachtet, ziemlich unbequem.
    Wir sind seit knapp 20 Jahren zusammen (seine Hemmschwelle dem Alkohol gegenüber sank vor ca. 4-5 Jahren), und wenn ich diese Revue passieren lasse, muss ich feststellen, dass Entscheidungen immer meine Sache waren. Egal ob es um Wohnungen geht, die ich mir allein ansehen musste, wohin und wann wir in Urlaub fahren bis hin zu den alltäglichen Sachen in der Familie. Einerseits war das aufgrund der auswärtigen Arbeit meines Mannes zwingend notwendig, andererseits habe ich einfach ständig und ohne zu hinterfragen mehr und mehr Aufgaben übernommen, damit es auch ein wenig vorwärts geht bei uns. Sonst hätten wir wohl in den letzten Jahren z.B. nicht einen Urlaub gemacht etc.
    Heißt also objektiv betrachtet, ich breche unter der Last der Verantwortung bald zusammen, während mein Mann sich darauf berufen kann, dass er das ausführende Element ist. Ich hätte ihn also eigentlich viel eher zurück ins Boot holen müssen!
    Danke,Dagmar, für die Erkenntnis!!! Manchmal ist der Denkanstoß von Außen dringend nötig!

    LG mauve

  • Weißt Du Mauve,
    das mit der Hemmschwelle kam bei uns ganz brutal, schnellstens und bedeutete die Drohung das "Haus in Schutt und Asche zu legen". Diese Persönlichkeitsveränderung, Herabsetzung aller Moral und Hemmschwellen war für mich ein Schock ohne gleichen. Vielleicht ein heilsamer, denn ich bin dann gegangen.

    Bei meinem Ex-Partner, Spiegeltrinker, würde ich sagen, er hat jeden Tag konsumiert. Seine früheren Freunde hielten jedoch regelmässige Trinkpausen von rund vier Wochen als Beweis genug, dass sie keine Alkoholiker sind.

    So ist das mit der Last, ja liebe Mauve, man/frau bricht fast zusammen, wird unzufrieden und ist am Schluss noch der Muffel, dem alles zu viel wird....

    Ja, mir wurde es zuviel.... ich bin gegangen ... es ist alles immer noch viel, weil ich finanziell unter dem Sozialsatz lebe und quasi mit wasser vom Brunnen und Holzfeuerung versuche die eine oder andere Summe zu sparen. Aber es ist ein anderes "zu viel" als vorher ....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Liebe Dagmar,
    ja, der ökonomische Aspekt ist sehr bedeutend bei den Überlegungen, wie weit man mit einem Alkoholiker mitgeht. Es ist einfach auch frustrierend, dass eigentlich alles, was man sich in den langen Jahren aufgebaut hat, mit einem Mal den Bach runter geht. Meine Güte, eigentlich müssten wir uns schon das erste Mal leicht zurücklehnen können und die ersten Früchte dessen genießen, was wir seit 20 Jahren geschaffen haben. Stattdessen fangen wir nochmal ganz von vorne an!Ich hoffe sehr, dass er es vielleicht beim ersten Mal schafft, obwohl seine Chancen nicht gut stehen, wenn er es allein versucht.
    Ich glaube, auch mein Mann ist Spiegeltrinker, da man ihm eigentlich selbst nach einem halben Kasten Bier noch nicht anmerkt, dass er überhaupt etwas intus hat. Und er trank stetig, zumindest an den Wochenenden. Wie es unter der Woche aussah, habe ich ja nicht mitbekommen, da er auswärts war.
    Ich bin jedenfalls bis jetzt immerhin schon so weit, dass ich sein Verhalten nicht mehr decke. Darauf bin ich schon ziemlich stolz. Und er wird zudem lernen müssen, sich wieder bzw. überhaupt in die Familie zu integrieren, auch wenns manchmal anstrengend ist. Nur dann bin ich bereit, ihn zu begleiten. Leicht gesagt, mal sehen, wie ich in einigen Wochen darüber denke!
    LG mauve

  • Zitat von mauve

    Liebe Dagmar,
    ja, der ökonomische Aspekt ist sehr bedeutend bei den Überlegungen, wie weit man mit einem Alkoholiker mitgeht. Es ist einfach auch frustrierend, dass eigentlich alles, was man sich in den langen Jahren aufgebaut hat, mit einem Mal den Bach runter geht. Meine Güte, eigentlich müssten wir uns schon das erste Mal leicht zurücklehnen können und die ersten Früchte dessen genießen, was wir seit 20 Jahren geschaffen haben. Stattdessen fangen wir nochmal ganz von vorne an!LG mauve

    ich lese hier oft, dass verheiratete frauen sich sorgen um ihre finanzielle zukunft machen. und gleichzeitig lese ich, wieviel kraft gerade diese frauen in den vergangenen jahren aufgebracht haben - familie, kinder, selbst noch arbeiten, haushalt und das alles unter dieser enormen belastung mit einem alk-kranken mann zuhause.
    ich wundere mich etwas darüber, dass frauen zuweilen glauben, wenn der mann weg ist, dass alles zusammenbricht - dabei ist es doch umgekehrt.
    ich finde, ihr könnt stolz auf das sein, was ihr bisher erreicht habt, besonders auf eure kraft vertrauen - wieviel kann denn möglich sein, wenn der belastende faktor (trinkender mann) nicht mehr da ist!!!!!

    beano

  • Hallo beano,
    vielleicht stecken wir einfach zu sehr in den althergebrachten Strukturen der Familie. Und, wir sind eben Cos und lange Zeit nicht fähig gewesen, unsere eigenen Bedürfnisse zu erkennen. Waren mit denen des Partners beschäftigt.
    Ich denke, je nach Leidensdruck findet man schon seinen Weg da raus!
    LG nochmal auch hier! mauve

  • :( Und immer wieder lernt man Neues.....
    An diesem WE war es die Erfahrung, wie man sich den Alkohol doch schönreden kann.
    Hatten Besuch übers WE von seinem Bruder inklusive Schwägerin. Als das Gespräch auf den Aspekt "Sucht" kam (sein Bruder war bis dahin nicht informiert), war die erste Reaktion "Na, so schlimm wirds doch nicht sein". Originalton mein Mann "Nein, nein, ich habs ja auch im Griff. Ich habe ja nur Bier getrunken."
    Nun, ich hab mir das Desaster eine Weile angehört, und als es dann zu fett wurde einfach mal die Frage in den Raum geworfen, ob täglich 7-8 Liter Bier, zumindest am Wochenende, nicht vielleicht doch schlimm wären. Also, wenn ich versuchen würde, die selbe Menge an Wasser zu trinken, würde es mir zu den Ohren wieder herauskommen.
    Die Reaktion seiner Familie war dann doch der Hammer: "Tja, seit er mit Dir zusammen ist, raucht er ja auch!". Unterschwellig ist damit wohl gemeint, dass ich für all seine Laster gerade stehen soll...das Rauchen, das Saufen....na toll!
    Als hätte ich ihm jemals ne "Fluppe" in den Mund gesteckt und verlangt, dass er sie raucht. Oder die Flasche Bier schon geöffnet in die Hand gedrückt.
    Für mich war das der Zeitpunkt, übers WE auf mein Grundstück zu verschwinden. Aber es nagt und nagt an mir!!! Und obwohl er jetzt den 12. trockenen Tag hinter sich hat, zeigt es dann doch, dass seine wirkliche Einsicht noch ganz weit weg ist!
    Grüße von mauve (zerknirscht!)

  • Guten Morgen,Mauve
    ich kann Deine Zerknirschtheit gut nachvollziehen,
    gerade Menschen, die sich nicht so mit dem Thema Alkohol befassen und das ganze Ausmaß nicht mitbekommen , haben kein Verständnis dafür.
    Es wird einfach schöngeredet,wie Du schon sagst.
    Ja und Gründe für die Trinkerei werden sowieso immer bei den anderen gesucht.
    Ich muss mir oft anhören, das ich doch netter ,liebevoller,zu ihm sein soll (Worte meines Schwiegervaters), das habe ich über 20 Jahre gemacht und was hat es mir gebracht ?, nichts seine Trinkerei ist in den letzten 4-5 Jahren so extrem geworden das ich selbst noch nicht weiss ,wie es weitergehen soll.Gerade als ich angefangen habe mir nicht mehr alles gefallen zu lassen,ihn nicht mehr überall gedeckt habe,war ich aufeinmal gefühlskalt,solche Sprüche tun unwahrscheinlich weh.
    Ich denke dann immer; sie können es nicht besser wissen ,da sie das ganze Ausmaß ja nicht kennen ,immerhin hat man es ja jahrelang versucht zu vertuschen b.z.w. es selbst nicht begriffen.
    Wenn ich eins für mich begriffen habe,dann ist es "ich bin nicht Schuld,das mein Mann zuviel trinkt"und lasse es mir auch nicht mehr einreden, ansonsten stehe ich selbst noch ziemlich auch wackligen Füssen und versuche mein Leben für mich neu in den Griff zu bekommen ,
    Ich wünsche Dir einen schönen Wochenstart und ärgere Dich nicht über die Worte der anderen,
    viele Grüsse Britta

  • Danke Britta,
    für die verständnisvollen Worte!
    So ein wenig Seelenbalsam hat mir nach dem Wochenende wirklich gefehlt.
    Auch mein Verstand ist schon so weit, dass er begriffen hat, dass jeder seine Entscheidungen selbst trifft und nicht den anderen dafür verantwortlich machen kann. Aber oft geht halt das Gefühl nicht mit dem Verstand einher. Und dann ist man schrecklich verletzt!
    Und dass Leute, die einfach gar keine Ahnung haben, wie das so ist mit einem Trinker, sich dann noch an eine Meinungsäußerung wagen, ist einfach frustrierend!
    Ich ärgere mich ja auch über mich selbst, denn die passenden Antworten auf die unqualifizierten Meinungen fallen mir immer erst viel später ein, da muss ich wohl noch üben.
    LG mauve

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