Spiegeltrinker nüchtern?

  • Hallo, ich hab wegen meiner Kinder mal ne Frage:

    Mein Mann, von dem ich jetzt getrennt bin, ist offenbar Spiegeltrinker.
    Jedenfalls trinkt er, soweit ich weiß, jeden Tag, wobei er abends mir enthemmter erscheint (was ich so mitbekomme von seinen Telefonanrufen).
    Sein Verhalten (geht nicht arbeiten, kriegt nichts auf die Reihe) zeigt mir, dass er offenbar nach wie vor trinkt.
    Immer wieder höre ich aber von Leuten, die mit ihm zu tun haben, dass er in dieser oder jener Situation nüchtern gewesen sei.

    Jetzt meine Frage:
    Wird ein Spiegeltrinker zwischendurch auch mal richtig nüchtern?
    Kann es sein, dass er trotz Trunkenheit nüchtern wirkt?
    Riecht man es immer?

    Relevant ist die Frage für mich deshalb, weil es um den Umgang mit den Kindern geht. Wenn jetzt z.B. ein Gericht entscheiden würde, dass er die Kinder nüchtern sehen darf, wie stelle ich denn fest, ob er nüchtern ist?

    Ich hab schon früher einige Jahre in seiner nassen Zeit mit ihm zusammengelebt und hab oft lange Phasen über nur an seinem Verhalten gemerkt, dass er wohl viel trinkt. Ich war manchmal echt verwirrt, weil man gar keine richtige Fahne mehr gerochen hat.

    Vielleicht könnt ihr mir das mal erklären.
    Dankeschön,
    Doro

  • Vielleicht noch als Info: Er hat schon ne ziemlich lange Trinkerkarriere hinter sich, also ich kann mir nicht vorstellen, dass er wenig trinkt. Und sein Verhalten deutet einfach darauf hin, dass er ganz schön voll ist abends. Oft jedenfalls.

    Grüße
    Doro

  • Hallo Doro,

    nüchtern ist er wenn er 0,0 Promille hat. :wink: und das lässt sich mit einem Alkoholmat nachprüfen.

    Es gibt auch auf deine Frage keine pauschale Antwort da keiner das Trinkverhalten eines andren von außen beurteilen kann inwieweit er nüchtern oder betrunken ist. Jeder sieht das anders und es wäre auch rein spekulativ.

    Deine Sorge in aller Ehren und ich finde es auch klasse das du die Weitsicht hast nur das solltest du mit den zuständigen Stellen bereden.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Doro,

    nachdem Du mit Deinem Mann Kinder hast, wirst Du ja über längere Zeit mit ihm zusammen gewesen sein und somit auch die Auswirkungen des Alkohols bei ihm kennen.

    Jedenfall kann ich mir nicht vorstellen, dass Dir hier jemand per Ferndiagnose Auskunft über das Trinkverhalten eines Menschen geben kann, den er nicht mal persönlich kennt.

    Da sich nicht alle Menschen nach Alkoholgenuß gleich verhalten, würde ich mir nie ein Urteil über andere diesbezüglich erlauben und schon gar nicht nach irgenwelchen Schilderungen von jemandem.

    Gruß
    Alpenrose

  • Hartmut
    Leider hat das nicht so viel mit Weitsicht zu tun, es geht um sehr akute Auseinandersetzung um die Frage, ob er die Kinder alleine sehen darf oder nicht und ob z.B. die Tagesmutter sie ihm herausgeben muss.
    Hab heute mit dem Jugendamt darüber gestritten.

    Zitat

    Es gibt auch auf deine Frage keine pauschale Antwort da keiner das Trinkverhalten eines andren von außen beurteilen kann inwieweit er nüchtern oder betrunken ist. Jeder sieht das anders und es wäre auch rein spekulativ.

    Ja, das ist auch mein Eindruck. Diese Aussage bestätigt mich.
    Deshalb ärgert mich so ein Hinweis eines Jugendamtsmitarbeiters auch: Er kann die Kinder haben, wenn er nüchtern ist.
    Ich hab keine Ahnung, wann er wirklich nüchtern ist. Ich weiß nur, wann er definitiv nicht nüchtern ist, aber es gibt Zustände dazwischen, die ich nicht beurteilen kann.

    Alpenrose
    Ich bin auf die Idee gekommen, die Frage hier zu stellen, nachdem ich vorhin einen Beitrag gelesen habe zum Thema Spiegeltrinker, der eigentlich in die Richtung ging, dass ein Spiegeltrinker tendenziell immer wieder nachschütten muss, um seinen Pegel zu halten. Und dann dachte ich: Dann kann er ja eigentlich nicht so einfach nüchtern bleiben?
    Aber ich erwarte natürlich keine Ferndiagnose, sondern eher Hinweise dazu, was so möglich ist.

    Danke erstmal, diese beiden Beiträge bestätigen im Grunde, was ich auch denke. Man sieht es nicht jedem Alkoholiker so einfach an, ob und wie viel er getrunken hat.

    Gruß
    Doro

  • Hallo Doro,

    meine FReundin, von de rich mich vor einigen Tagen getrennt habe, war/ist Spiegeltrinkerin. Ich hatte bis vor 3 Wochen keine Ahnung was das genau ist, kann Dir aber aus meinem winzigen Erfahrungsschatz sagen, dass Spiegeltrinker "durchgehend" trinken. Der Eine weniger, der Andere mehr!!!
    Auf Spiegeltrinker wirkt der Alkohol nicht unbedingt so, wie er auf Nicht-Trinker wirken würde, auch der Geruchspegel kann sich in Grenzen halten. Für mich zu erkennen sind Spiegeltrinker aber an der Farbe der Augen, an der Gesichtshaut und auch Gesichtsform (zuweilen etwas aufgedunsen) und natürlich am Zittern der Hände. Auch ist der Speichel beim Reden dick- bzw. zähflüssiger und die Bewegungen des Körpers langsamer oder nicht so koordiniert.
    Zudem - Spiegeltrinker haben immer Alkohol bei sich (Flachmann in der Jacken oder Handtasche) etc.

    Nun, dies aus meinem kleinen Erfahrungs"schatz"

    Dir ganz liebe Grüße
    beano

  • Hallo Doro!

    Ich weiss nicht, ob mein Mann Spiegeltrinker oder Quartalssäufer, oder sonstwas war, aber sehr viele Bekannte, Nachbarn usw. haben bei ihm NIE das Problem des Alkohols gesehen geschweige denn gerochen.
    Ein Fremder hätte wahrscheinlich nie gedacht, dass er Alkoholiker ist.

    Auch für mich war es manchmal - schizophren ? - nicht zu erkennen, hat er oder hat er nicht.
    Damals habe ich ja auch mitgetrunken, bzw. ab und zu getrunken, so dass ich den "Geruch" anders in der Nase hatte.
    Jetzt, nach so langer abstinenter Zeit, rieche ich alles intensiver.
    Und nachdem ich hier und in der Gruppe ja so etliches an Erfahrungen sammeln konnte, hat sich mein Horizont zum Thema unheimlich erweitert.
    Bilde mir ein - oder ist es so - einen Alkoholiker schon von Weitem zu erkennen.
    Wie gesagt, ein nüchterner Blick ist entscheidend.

    Liebe Grüße und ein wenig Mut und Kraft für die nächsten "Kämpfe" wünscht dir Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Liebe Doro,
    auch ich empfand/empfinde Deine Frage als wichtig. War ich doch auch jemand, die aufgrund eines ständigen Spiegels nicht registrieren konnte (da ja nicht in meiner Gegenwart konsumiert wurde) was sich auftut. Mir ging es wie Gotti gerochen habe ich nichts, weil ich auch nicht "proberieche" wenn er dann mal später aus der Werkstatt kam, dann dachte ich an Autoreparatur und nicht an mehr.

    Ich habe es bald 10 Jahre nicht geschnallt, dass täglich zugeführt wurde. Erkennen konnte ich erst, wenn das Spiegellevel überschritten war. Ich habe mir sagen lassen (ob korrekt oder nicht kann ich nicht beantworten) dass der Spiegel wohl bei einigen niemals auf Null fährt. Oftmals würde wohl deshalb ein in den Schlaf trinken erfolgen, damit so viel Pegel ist, dass er für den nächsten Arbeitstag genügt.

    Wie gesagt, leider kann ich Dir nicht helfen, weil ich dieses Spieglein nicht sehen konnte.

    Leider musste ich feststellen, als ich dann wusste was läuft und "kontrollieren konnte" dass bei 4 Bier ein Normallevel erreicht war und er nüchtern und ausgeglichen wirkte. Bei 7 kam die Berauschung und schlechte Gehweise, na und den Rest kann ich nicht nachvollziehen.

    Ich kann mir vorstellen, dass diese Frage als "unrelevant" für Außenstehende wirkt. Egal welche Menge, egal welcher Spiegel, krank ist krank....

    Aber genau diese Krankheit konnte ich so fast ein Jahrzehnt nicht bemerken. Es war ein entsetzlicher Schock als ich vor der Wahrheit stand - die mich nämlich von heute auf morgen überrannte.... Klar, blauäugig war "sie" also ich kann man/frau sagen. Oder einfach dämlich vertrauensvoll....

    Übrigens hat auch mir die Polizei gesagt, einen Spiegeltrinker morgens blasen zu lassen wäre aussichtslos, da würde er nämlich wieder unter soundsoviel Promille fallen. Ein Thema also, über welches sich auch Gesetzeshüter Gedanken machen müssen. Es ging damals um einen Einsatz als meine Schutzmaßnahme, wo es schwer war zu handeln und auch der Staatsanwalt eingeschaltet war.

    Liebe Doro, ich glaube, an Deiner Stelle würde ich einfach nur versuchen Euch zu schützen. Egal, ob er was oder nichts oder nur den Spiegel hat. Einfach versuchen die Kinder zu stabilisieren (man/frau weiss ja nie wie die Zukunft spielt) die Kiddies stark machen "nein" zu sagen. Sie mit Handy ausrüsten, damit sie Dich anrufen können und sagen ich will nicht mehr.

    Ich denke über ihn und das Spiegeltrinken, was für mich immer noch mit vielen Fragen besetzt ist, dürfte man/frau/kinder nicht weiterkommen. Eher mit Schutzmassnahmen um Kinder grundsätzlich stark zu machen.

    Toi toi toi wünscht Dir Daggi

  • Daggi, meine Kinder sind noch zu klein: 3 und knapp 2 Jahre alt, die könnten noch nicht mal ein Handy bedienen. (Kaputt machen schon. :wink: )

    Mir gings hier auch wirklich nur darum, dass ich bestätigt haben wollte und ja nun bekommen habe, dass diese Aussage irgendwie Schwachsinn ist bei einem Spiegeltrinker, dass er sie dann haben darf, wenn sie nüchtern sind.
    Weil man es gar nicht richtig beurteilen kann vom bloßen Augenschein oder vom Geruch her.
    Wenn, dann müsste er richtig ausgenüchtert (sprich entgiftet) oder so sein.

    Mich ärgert sowas, weil das Jugendamt doch eigentlich Erfahrung mit Alkoholismus haben dürfte, wird ja häufiger vorkommen.

    Für mich ist die Frage damit erstmal erledigt, ihr könnt meinetwegen den Thread hier schließen.

    Danke
    Doro

  • Zitat

    dass er sie dann haben darf, wenn sie nüchtern sind.

    Was hab ich denn da wieder geschrieben.
    Ist ja voll der Brüller. :lol:

    Sorry, ich meine: dass er sie dann haben darf, wenn er nüchtern ist.

    Gruß
    Doro

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