abhängig?! doch nicht bei uns!!

  • Hallo LaChela,

    das hört sich echt kreativ an, schön :) Kunst und Musik helfen eben wirklich, seelische Kräfte zu sammeln - und Philosophie und Literatur haben mir auch immer sehr geholfen, hatte Philosophie als Wahlfach.
    Was für Abifächer hast Du denn? Es ist schon eine schöne und aufregende Phase und danach kommen auch lauter interessante Sachen.
    Das mit dem Ausheulen der Mutter kenn ich auch nur zu gut. Das schlimme daran ist der emotionale Zwang, der oft dahinter steckt. Nein sagen ist nicht, ständig werden Grenzen überschritten und die eigenen Kräfte strapaziert. Eltern- und Kindrollen werden vertauscht und Verantwortlichkeiten nicht angenommen. Es ist eine große Last, in einer solchen Familie zu leben.

    Hoffe, Du kannst Dir mit Deinen Künsten eine schöne Zeit machen :)

    Liebe Grüße,
    Lavandula

  • Puuuuhhh...hätte platzenn können heute vor Wut! Musste mich so beherrschen, dass ich nicht laut los schreie, um meinem Ärger Luft zu machen :twisted: Und eigentlich war es nur eine Kleinigkeit über die ich sauer war, nichts weshalb man so rasend sein müsste. Komisch. Hätte fast die Kontrolle über mich selbst verloren. Dabei war es nur eine kleine Ungerechtigkeit, nichts weiter tragisches. Weiß selbst nicht warum da auf einmal dieses starke Gefühl in mir war...

    Jetzt ist es vorbei. Und ich bin eher niedergeschlagen, etwas traurig, weil die Schule heute einfach nicht so toll war. Dabei habe ich nichtmal meine Deutschklausur wiederbekommen :roll: . Bald schon ist Weihnachten und danach dauert es nicht lange bis zum Abi. Und dann werde ich in die große weite Welt ziehen (oooh jaaa, ich konnte ein Teilstipendium für ein Praktikum im Ausland ergattern 8):lol: )... Ich weiß noch nicht, ob mich das jetzt glücklich oder traurig stimmt. Ein bisschen sentimental. Aber was soll's? Schule war auch nie perfekt und hier zu leben schon gar nicht. Also sollte ich mich doch freuen. Warum gelingt mir das einfach nicht??!

    Liebe Grüße
    LaChela

  • Morgen LaChela,

    wenn man einmal angefangen hat, das Familiensystem, in dem man lebt, anzuschauen und auch zu kritisieren bzw. sich eine eigene Meinung zu bilden, kommen viele lange unterdrückte Gefühle zum Vorschein - und man trainiert auch wie ich finde, das Gefühle zeigen überhaupt mal und ist dementsprechend ungelenk am Anfang.
    Manchmal piekst jemand auch einfach in eine Wunde. Das mit der Ungerechtigkeit, die mich nervt, wenn ich besonders kritisch bin, kenn ich auch zur genüge. Aber denk mal, was für ungerechte Zustände man zuhause einfach hinnimmt. Die Toleranz für ein solches Thema ist meist völlig erschöpft!
    Genauso ist es mit (mangelnder) Unterstützung oder mit schönen/unschönen Erlebnissen.
    Aber wenn man einmal angefangen hat, sich zu bewegen und sich für sich und nicht nur zur Aufrechterhaltung des kranken Familiensystems entschieden hat, kommt einfach einiges ins Rollen.
    Komme mir manchmal auch unsagbar streng vor bei z.B. Schlamperei oder Faulheit, also Unachtsamkeit insgesamt und Gleichgültigkeit - ich hab mir das so erklärt, dass ich einfach am eigenen Leib gespürt hab, was dabei herauskommen kann... Und möchte diese Erlebnisse unglaublich ungern wiederholen.
    Klar, heute ist es etwas anderes als damals, als ich klein war und abhängig.
    Die Gefühlswelt reagiert erst im Nachgang, später als der Geist eine Änderung (der Denkweise) beschlossen hat. Die Änderung muss erst durchsickern.

    Und dann sind Gefühle völlig normal - diese Idee hat man als EKA ja erstmal gar nicht, da sie einem gründlich ausgetrieben wurde. Kein Platz auch noch für die Gefühle der Kinder, so was Überflüssiges, so ein Luxus. Dass die Gefühle aber genau die Lotsen sind, die einen durchs Leben und hin zu guten und richtigen Entscheidungen führen können, dass sie einen anzeigen, wenn was schief läuft, das hat einem keiner beigeracht in der Alk.Familie. Denn sonst würde das starre, verknasterte System ja in Frage gestellt und abgelehnt.
    Als Kind, das da raus will, hat man schon sehr viel zu leisten und gerät in emotionale Zerreissproben. Aber besser als immer einfach im Muff und im Zwang weitermachen. Finde ich!
    Für mich ist das bis heute noch oft schwierig, gerade die Gefühlswelt... Aber es wird, nach und nach.
    Hauptsache, man lässt sich nicht unterkriegen...

    LG,
    Lavandula

  • War schon länger nicht mehr hier, aber der Abi-Stress hat mich nun voll im Griff. Im Moment bekomme ich Stress von allen Seiten, es ist wirklich viel. Nicht nur in der Schule muss ich jetzt Gas geben, auch zu Hause wird viel von mir verlangt und dann habe ich noch meinen Job, den ich ungern aufgeben möchte (bekomme kein Taschengeld und hätte dann eben gar nichts mehr zur eigenen Verfügung. Mit 18 Jahren stört das einfach so abhängig zu sein).
    Noch dazu quält mich mein Gewissen. Habe etwas getan, dass ich für richtig hielt und auch immer noch halte, aber es war keine leichte Entscheidung und auch wenn ich mich wahrscheinlich für das richtige entschieden habe, gibt es da immer noch meine innere Stimme, die mir was anderes erzählen will.

    Abends falle ich meistens einfach nur erschöpft ins Bett, schlafe die ganze Nacht durch und schrecke morgens auf. Ich hoffe wirklich, dass es bald besser wird...

    Liebe Grüße
    LaChela

  • Hallo LaChela,

    ich wünsch Dir alles Gute und viel Kraft für Deine jetzige Phase - und sowieso für alle Phasen ;) ;)

    Suuuper wie Du das hinbekommst mit so vielen Dingen parallel - und lausche allen Deinen inneren Stimmen, auch und gerade wenn irgendwas zuviel werden sollte!

    Liebe Lavendelgrüße

  • Danke, lavandula =)

    Kraft kann ich im Moment am besten gebrauchen!! Habe mir heute Nachmittag eine ganze Stunde(!) Pause gegönnt und danach weitergelernt.
    habe heute drei Stunden lang Klausur geschrieben. Hab das ganze Wochenende dafür gelernt- und was kommt dran? Genau!! Das einzige, das ich nicht gelernt habe :evil: . So ein Sch***. Hätte ich mir auch nen schönen Sonntag machen können, wenn ich das gewusst hätte...
    Morgen stehen wieder vier Stunden Klausur an :roll: Freu mich wahnsinnig. Aber diesmal habe ich nicht umsonst gelernt, ganz bestimmt nicht...
    Und dann auch noch immer bis 4 Uhr Schule. Da fragt man sich, ob der Berufsalltag überhaupt stressiger sein kann?? Hatte heute wie gesagt eine Stunde "Freizeit", die ich auf der Couch verbracht habe und "gönne" mir jetzt ein paar Minuten um hier zu schreiben...
    Hach, tut das gut mich selbst zu bemitleiden :wink:
    AAAAAAber wenn ich das morgen geschafft habe, gibt es erstmal eine Woche KLAUSURFREI :D Ein kleiner Lichtblick immerhin.

    Es ist normal für mich geworden, dass mein vater jetzt irgendwo in der liegt und uns nicht wirklich beachtet, bzw. mich anmeckert. Ich ignoriere es. Habe jetzt nicht die Zeit und auch nicht die Kraft mich damit zu belasten. Aber seltsamerweise merke ich gerade, dass er mir ein wenig gleichgültig geworden ist- kontrollieren würde ich definitiv nicht mehr. Allein der Gedanke kommt mir komisch vor...

    Liebe Grüße und euch eine stressfreiere Woche!!

  • ...Und schon wieder eine Woche rum. Kann nicht fassen, dass die Zeit angefangen hat so zu rasen. Ich wünschte manchmal sie würde stehenbleiben, denn alles was nach April kommt, ist für mich derzeit ein großes schwarzes Loch... Ich weiß zwar was ich will, aber trotzdem habe ich solche Angst vor dem Ungewissen. Vielleicht wird alles besser, aber ganz sicher wird alles anders.
    Vielleicht ist es gut, dass sich mein Leben nach dem Abi vollständig verändern wird, aber es ist und bleibt ein gewagter Schritt, einfach so auszuziehen, in eine fremde Stadt, weit weg von hier. Ohne meinen Bruder muss ich dort leben.
    Ohne auch nur irgendetwas Vertrautes zu haben. Ja, ich habe wahnsinnige Angst!
    Warum gelingt es mir nicht endlich mich zu freuen?
    Am liebsten würde ich jetzt heulen...
    Es gibt auch viele positive Dinge, aber es fällt mir sehr schwer diese im Moment zu erkennen.
    Ging es jemandem auch mal so?
    Liebe Grüße
    LaChela

  • Hallo LaChela,

    ich stand auch mal vor dem Schritt ins Ungewisse, damals nach dem Abi - und habe ihn NICHT gemacht. Hm. Das war so wie es war damals. Und es hing mir sehr lange nach innendrin... Bin ganz was einfaches geworden berufsmäßig. Paar Philosophen sind später trotzdem in meine Birne kommen und vieles andere mehr... :wink:

    Früher gab es mal Initiationsriten. Immer dann, wenn ein Mensch einen neuen Lebensabschnitt erreichte wurde ein Zeremoniell gehalten. Getragen von der Gemeinschaft, nicht nur von der Familie, da wurden die Kinder in den nächsten Lebensabschnitt begleitet. Klar war das von Angst begleitet beim Einzelnen, aber auch von der Sicherheit getragen zu werden, Rückhalt zu haben. In unserer Gesellschaft gibt es solche wichtigen unterstützenden Rituale leider nicht mehr.

    Vielleicht überlegst du dir selber eins, z. B. etwas eingraben oder ins Wasser oder Feuer werfen..., irgendsowas. 8) Vielleicht mit einem Menschen, der dir wichtig ist.


    Das mit der Freude kommt mit Zeitverzögerung, Geduld, Geduld! :wink: Und wenn du die schönen Dinge hinterher erkennst ist das doch besser, als wenn du sie gar nicht erkennst. Manchmal läuft man mit sich selber nicht synchron, das wird...


    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Danke für die gute Idee, Linde :D
    Jetzt muss mir nur noch etwas Passendes einfallen. Etwas verbrennen möchte ich nicht unbedingt, denn ich sage immer scherzhaft, wenn eine Klausur nicht gut war, dass meine Lehrer sie sofort verbrennen können (ohne dass ich die Note vorher sehe... :wink: ). Deshalb ist das zu negativ für mich...
    Ich glaube, ich schreibe mal so eine E-mail an mich selbst, die mir dann in ein paar Jahren zugesendet wird. Kennt ihr das? Das wird sicherlich interessant, nur muss ich daran denken, meine Adresse nicht zu ändern.
    Vielleicht lache ich in ein paar jahren über meine jetzigen Ängste und Sorgen.

    Ich verstehe mich selbst nicht: Jahrelang denke ich: Nur noch x Jahre, dann habe ich Abi und kann ausziehen.
    Jetzt sind es nur noch 5 Monate und ich werde fast verrückt. Es ist so eine Art Sehnsucht. In der Schule habe ich so viel Hilfe und Unterstützung erfahren, von Lehrern und Freunden. Und jetzt ist das alles vorbei? Alles, wofür ich 13 Jahre lang gelebtz habe, soll nun zu Ende sein?? Im Grunde hat die Schule meinem Leben bisher den Sinn gegeben. Jetzt muss ich diesen irgendwie selber finden oder definieren...

    Liebe Grüße
    LaChela

  • Hallo LaChela,

    das was du zuletzt ansprichst, das war bei mir der Knackpunkt. Ich habe unglaublich gerne gelernt, ich war immer wie ein Schwamm am Aufsaugen.

    Was ich aber nie gelernt habe war, mir neue Ziele zu setzen und wenn ich denn eines hatte, wie ich da hinkomme... :roll:

    Mutlos und ängstlich habe ich n i c h t s gemacht. Wie innerlich erstarrt.

    Denn Sinn selber definieren und dann in Bewegung kommen, da habe ich Jahrzehnte für gebraucht. Hm. Handlungsfähig werden und tun was Meins ist... Es wird, es wird, grins.


    Das mit der e-mail hört sich spooky an. :wink: Ja mach mal, oder pflanz ein Bäumchen irgendwo. Dir fällt genau das richtige ein.

    Lg, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hey LaChela (:

    habe mir jetzt den anfang und das ende deines treaths durchgelesen und muss feststellen, dass ich dich wirklich sehr bewundere ! am anfang noch total voller sorge & das du nun soweit bist, gar nicht mehr zu kontrollieren & deinen vater weitesgehend zu ignorieren, finde ich echt stark von dir!! wirklich sehr toll!! ich wünschte, ich wäre auch einmal so weit, aber ich glaube, dass wird noch dauern.. vllt auch erst, wenn ich hilfe bekomme!!

    es ist einfach schwer, so zu denken, denn man hat sich in eine situation geritten, in der man sich verantwortlich für seine "kranken" eltern fühlt.
    wir sind die kinder, sie sind für uns zuständig..

    es ist alles nicht so einfach, aber hier angemeldet zu sein & mit menschen wie dir zu schreiben tut sehr gut.. :)

    hast du dir eigl auch hilfe geholt oder hast du es so geschafft?

    ich wegen der schule, mach dir keinen kopp, ich schreibe donnerstag Latein & habe noch GAR NICHTS gemacht.. ich glaub, ich lass es einfach ^^

    was hast du für LK´s?


    Liebste Grüße, Kim :*

  • Hab mal wieder länger nicht hier geschrieben. Das liegt zum Einen daran, dass ich sehr biel Stress um die Ohren habe (gehe zusätzlich zur Schule noch ca. 10 Stunden pro Woche arbeiten) aber zum anderen auch deshalb weil es mir in den letzten Tagen recht gut ging :D .
    Ich bin ein Arbeitstier, vielleicht ein workaholic? Wenn ich arbeite geht es mir gut. Aber ist das nicht auch gefährlich? Ich merke, dass ich nicht so sehr auf meinen Körper achte, wenn ich Stress habe. Dann esse ich halt nichts, merke das Magenknurren nichtmal. Ich schlafe auch recht schlecht, kann nie einschlafen und habe oft Alpträume. Manchmal denke ich, dass Arbeit auch nur eine Flucht für mich ist.
    Ich glaube, dass ich viele Gefühle durch arbeiten unterdrücke, nicht nur Hunger, sondern auch Traurigkeit. Hatte heute neun Stunden Schule, habe eine Stunde Hausaufgaben gemacht und war dann noch drei Stunden Nachhilfe geben. Das war anstrengend!! Jetzt fühle ich mich gerädert und will nur noch schlafen.

    Kann man ein Burn out Syndrom bekommen, obwohl man Spaß an seiner Arbeit hat? Mhh, das stimmt mich gerade ein bisschen nachdenklich.
    Liebe Grüße
    LaChela

  • Zitat von LaChela


    Ich bin ein Arbeitstier, vielleicht ein workaholic? Wenn ich arbeite geht es mir gut. Aber ist das nicht auch gefährlich? Ich merke, dass ich nicht so sehr auf meinen Körper achte, wenn ich Stress habe. Dann esse ich halt nichts, merke das Magenknurren nichtmal. Ich schlafe auch recht schlecht, kann nie einschlafen und habe oft Alpträume. Manchmal denke ich, dass Arbeit auch nur eine Flucht für mich ist.
    Ich glaube, dass ich viele Gefühle durch arbeiten unterdrücke, nicht nur Hunger, sondern auch Traurigkeit. Hatte heute neun Stunden Schule, habe eine Stunde Hausaufgaben gemacht und war dann noch drei Stunden Nachhilfe geben. Das war anstrengend!! Jetzt fühle ich mich gerädert und will nur noch schlafen.

    Kann man ein Burn out Syndrom bekommen, obwohl man Spaß an seiner Arbeit hat? Mhh, das stimmt mich gerade ein bisschen nachdenklich.
    Liebe Grüße
    LaChela

    Hallo LaChela,

    das alles hast Du m.E. ganz richtig erkannt, ich kenne das auch so. Pass gut auf Dich auf und höre auf Deinen Körper, Deinen Geist und Deine Seele. Das erfordert Übung, aber es lohnt sich!! Ansonsten steigt die Wahrscheinlichkeit, krank zu werden aufgrund der falsch erlernten Verhaltensmuster (der ewig erfahrenen Belohnungen für krank machendes Verhalten) enorm an.

    LG,
    Lavandula

  • Hallo :D

    Heute war es ganz ähnlich wie gestern, hatte zwar nicht ganz soviel Stress, aber hab ihn mir dann doch selber noch irgendwie geschaffen :roll: .
    Müsste jetzt auch noch eigentlich Hausaufgaben machen, aber ich fühle mich totmüüüüüüüüüde...
    Hoffentlich schaffe ich es heute mal ein bisschen eher zu schlafen. In letzter Zeit habe ich wirklich Schlafstörungen, das hatte ich in dieser Form noch nie. Ich lieger abends mindestens eineinhalb Stunden im Bett, wälze mich von einer Seite auf die andere, aber schlafe nicht ein. Und dann wache ich morgens, meist nach einem Alptraum völlig gerädert auf. Frage mich woher das kommt. Eigentlich will ich einfach nur Ruhe haben, aber es ist einfach keine Ruhe in Sicht. Das Wochenende muss ich arbeiten und dann kommt schon die nächste Woche... Und vor den Ferien habe ich ein bisschen Angst. Weihnachten ist mein Vater meist unausstehlich, denn dann bekommt er immer noch Probleme mit seiner Familie, trinkt mehr und will bemitleidet werden. Hoffentlich ruiniert er nicht wiedermal Heiligabend :cry: .
    Dafür hasse ich ihn dann wirklich :evil:
    Liebe Grüße
    LaChela

  • Lavandula: Ich versuche ja immer auf meinen Körper zu achten, aber es gelingt mir in Stressphasen einfach nicht...Hast du da vielleicht einen Tip für mich? Ich denke mir immer z. B. "Iss langsam", aber dann bleibe ich trotzdem hektisch und voller Anspannung. Wackel in letzter Zeit auch immer mit einem Fuß, wen ich sitze oder tippe mit einem Stift auf den Tisch. ich glaube, dass das alles Anzeichen von Nervosität sind. Ach ja, mein Auge zuckt auch noch immer, total nervig...

    Liebe Grüße
    LaChela

  • Hallo LaChela,

    das mit dem Rumzappeln und Zucken und Hektik war bei mir immer dann, wenn ich in einer angespannten Situation drinsteckte. Irgenwo muß die Energie ja hin. Um's mal mit Brehms Tierleben zu sagen, entweder Angreifen oder Fliehen... und wenn man keines von beiden macht oder machen kann, dann fängt das wie von selber an innendrin rumzuzappeln...

    Ich fasse Augentics als Alarmsignal meines Körpers auf und schaue (!) dann, daß ich den Abstand zu der Situation so verändere, daß innendrin keine Spannung mehr ist.

    Kannst du am Heiligabend nicht mit deiner Clique weg? 16-18 Uhr family und dann Abflug..? Du bist volljährig! Dein Vater kann an Weihnachten machen was er will, wenn er sich besaufen will wird er das tun, das ist Seins. Aber du kannst deinen Abstand wählen.


    Lg, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Linde =)

    Das was du schreibst klingt einleuchtend, aber ich weiß leider nicht genau, was mcih so sehr "anspannt". Kann es der Druck vor dem Abi sein? Falscher Ehrgeiz vielleicht? Mir kommt es so vor, als könnte ich den Stress gar nicht abstellen, als würde er ewig weitergehen, ich sehe kein Land. Und die Zeit, in der ich mich entspannen sollte, also in den Ferien, macht mir Angst.

    Leider kann ich Weihnachten nichts mit Freunden machen. Die haben alle ihre heile-Welt-Familie, in der sich alle immer ganz besonders auf diesen Tag freuen und an dem sich niemand streitet und alle glücklich sind. Und sowieso ist Weihnachten immer ganz toll -.-
    Ich gebe es offen zu: Ja, ich bin eifersüchtig, nein richtig neidisch, zu gerne würde ich Weihnachten auch so verbringen.
    Sooo schlimm wird es schon nicht rede ich mir immer wieder ein. Bisher habe ich es auch immer überstanden und manchmal war es wirklich schön. Früher, als ich noch Kind war, war er manchmal sogar noch zur Bescherung fast nüchtern. In den letzten Jahren hatte er schon eine oder mehrere Flaschen Wein intus. Und dann wird glückliche Familie gespielt, wie sehr mich das anko***!!!

    Liebe Grüße,
    LaChela

  • Hallo LaChela!

    "Heile-Welt- Familien" ! - die gibt es doch nur im Fernsehen!
    Behaupte ich mal ganz deutlich. So richtig friedlich geht es Weihnachten sicher nur in ganz wenigen Familien zu.
    Gerade wenn alle aus dem Stress der Vorbereitungen abschalten sollen, wollen, findet sich doch meistens ein Knackpunkt.

    Vlt. solltest du deine Bekannten und Freunde einmal fragen, ob sie nicht irgendwann an den Feiertagen - macht eine bestimmte Stunde aus - mal ans Telefon können, und mit dir reden. Man kann ja über die Geschenke reden oder so.? Und daraus wird sich ergeben, wer Zeit für dich hat.

    Ich hoffe ganz sehr, dass du in den Ferien Ruhe und Erholung findest, und wieder Kraft tanken kannst, für den Endspurt zum Abitur.
    Ausserdem wünsche ich dir viele gute Gespräche und Leute die Zeit für dich haben, deine Freizeit mit dir zu verbringen!

    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Danke, Gotti!
    Gestern hatte ich mal wieder ein sehr guttuendes Gespräch mit der Freundin, der ich erzählt habe, dass mein Vater Alkoholiker ist. Bei ihr fühle ich mich verstanden und das tut unendlich gut. War gestern im Kino und danach noch einen Cocktail (alkoholfrei, musste noch Auto fahren) trinken. Ein sehr schöner Abend also.
    Ja, du hast recht, es gibt wahrscheinlich keine Heile-Welt-Familien, aber immerhin besser funktionierende als meine. Und doch bin ich neidisch.
    Manchmal wünschte ich mir, dass meine Eltern ein bisschen mehr für mich da wären. Mir zuhören, mir zur Seite stehen und mich unterstützen (nicht finanziell, meine ich jetzt, denn das tun sie). Würde mich gerne von ihnen verstanden fühlen und nicht immer in ihren diejenige sein, die "doch eh nur übertreibt".
    Leider ist das nicht so - und eigentlich bin ich ja schon daran gewöhnt, also sollte es normal für mich sein.
    Aber wenn ich von anderen dann höre, wie es bei ihnen ist, und dass sie ja mit ihren Eltern "über alles" reden können, macht mich das traurig und es versetzt mir einen Stich.
    Eigentlich bin ich erwachsen, aber im Moment fühlt es sich noch nicht so sehr danach an. Oder zumindest habe ich mir erwachsen sein nicht so vorgestellt.

    Und dann ist das noch das Problem mit meiner Cousine. Habe hier schonmal berichtet, dass sie Drogen nimmt. Ich weiß jetzt, dass bei ihr im Haus auch verkauft wird und habe sie angezeigt. Wusste mir nicht anders zu helfen, nur weiter zusehen, wie alle anderen wollte ich nicht.
    Habe vorher versucht meine Eltern zu mobilisieren, habe ihnen gesagt, dass wir doch was tun müssen, aber sie wollten keinen "Familienkrieg" heraufbeschwören und meinten zu mir, dass ich nie wieder glücklich werden würde, wenn ich sie anzeige. Den Familienkrieg gibt es sowieso schon, darüber brauche ich mir keine Gedanken zu machen. Der Gedanke mit dem Ganzen allein dazustehen ist da schon schlimmer. Jetzt will noch ein Bekannter Anzeige erstatten, ihm wurde vom Vater meiner Cousine wiederum mit einer Anzeige wegen Verleumdung gedroht. Bisher habe ich nur eine anonyme Anzeige erstattet, die zwar nicht viel bringt, aber namentlich konnte ich mich da echt nicht melden.
    Ich weiß langsam echt nicht mehr weiter. Es gibt so viele Dinge, die mich im Moment belasten und ich stehe damit ganz allein da. Das ist nicht gut. :cry:

    Und dann ist mir heute mal wieder aufgefallen, wie viele Suchtstrukturen es in meiner Familie gibt. Bin heute Mittag meinem Cousin begegnet, der schon ziemlich angetrunken war, meinen Onkel habe ich besucht und er hatte ebenfalls eine "Fahne" (und das um 12:00 mittags, obwohl er noch Auto gefahren ist). Mein anderer Cousin ist adipös (heißt das so? Meine fettsüchtig), mehrere Onkel und Tanten sind Alkoholiker, meine Oma ist Alkohol- und Medikamentenabhängig.
    Ich möchte nicht abhängig werden. Ich werde mich mit aller Kraft dagegen wehren und dafür kämpfen gesund zu bleiben. So ein Sche** "Leben" will ich nicht!!!

    Puhh, das war ganzschön viel.
    Wünsche euch ein schönes Wochenende!
    LaChela

  • Chela, wenn ich Deine Berichte so lese, bin ich eigentlich ziemlich überzeugt, dass Dir das gelingen wird: nicht abhängig werden.
    Eine beschissene Kindheit haben ist im Grunde nix besonderes. Die gibts wie Sand am Meer. Mit Vorliebe lässt sie sich als Deckmäntelchen für eigene Schwächen heranziehen: Ich kann garnix dafür dass ich saufe, das liegt bei uns in der Familie. Mhm, eh klar ...
    Du bist glaub ich eher eine, die ein fettes Stoppschild aufstellt und den Dreck hinter sich lässt! Ich glaub an Dich!

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!