Ich bin jetzt auch da

  • Sorry mir fiel kein passender Threadtitel ein.

    Tja, jetzt bin ich also auch hier, Karsten hat mich freigeschaltet. Im Vorstellungsbereich kennen mich schon einige, aber da kann ja nicht jeder lesen. Also hier nochmal:

    Ich (45) trinke schon lange zu viel, aber in den letzten 2 Jahren nahm es Überhand. Da es mir psychisch und physisch immer schlechter ging, habe ich den Weg zur Suchtberatung gesucht und gefunden.
    Die Therapeutin konnte mich dann in einigen Gesprächen von der Notwendigkeit einer Entgiftung überzeugen.
    Die Entgiftung habe ich ohne Entzugserscheinungen überstanden. Medikamente bekam ich nur am ersten Tag, da mein Blutdruck rasant am steigen war.

    Jetzt bin ich seit 6 Tagen wieder in "Freiheit" ;) und muß mich der Realität stellen. Die ersten Tage ging es mir nicht so gut, ich war recht verwirrt und auch körperlich irgendwie matschig. Komisch in der Klinik ging es mir besser.

    Diese Woche war ich bei der Therapeutin und wir haben den Antrag auf eine ambulante Therapie fertig gemacht, das Attest vom Arzt fehlt noch. Dann war ich noch bei einer SHG und der Vorbereitungsgruppe zur Therapie. Andere SHG werde ich mir in den nächsten Tagen ansehen.
    Einigen Papierkram habe ich aufgearbeitet, etwas im Garten gemacht, Strandspaziergänge....aber die meiste Zeit verbringe ich momentan mit Grübeln und hier lesen.

    Ein paar gefährliche Situationen konnte/musste ich auch bewältigen.

    Heute habe meiner Mutter von der Krankheit erzählt und noch lange mit Ihr darüber geredet. Danach ging es mir richtig gut. :)

    So, das war's erstmal, bis bald.

    LG hanson.

  • Hallo Hanson

    Herzlich Willkommen !:-)

    Ich wünsche dir hier einen guten und hilfreichen Austausch!

    Liebe Grüße von
    Backmaus

  • Hallo hanson,

    ich bin auch recht neu hier. Das was du jetzt vor dir hast, hab ich vor 2 1/2 Jahren durchgemacht.

    Ich muss erst mal 2 Personen loben: dich, weil du aktiv begonnen hast dich um deine stabilität zu kümmern (also therapeut und shg)

    Und deinen Therapeuten. Er gibt dich ja auch als Patienten ab, wenn du in die Therapie gehst. Es zeugt von einigem Verantwortungsgefühl für ihn, dass er in DEINEM Sinne dir die Therapie nahelegt.

    Immer wichtig: Mach das was du kannst, veränderungen gehen in kleinen Schritten.

    Grüße
    Axel

  • Moin @all,
    danke für das herzliche Willkommen :) und das, obwohl ich ganz vergessen habe überhaupt hallo zu sagen :oops: .

    Da ich meine Gedanken und Gefühle momentan noch nicht so recht in Einklang bringen kann, kümmer mich erstmal verstärkt um den Körper. Bewegung, Ernährung, Entspannungstraining, etc.
    Während der Entgiftung habe ich körperlich ziemlich abgebaut.

    @Substantiv: Die Therapie mache ich bei der Therapeutin, die mich auch bisher betreut hat. Das hat in meinen Augen den Vorteil, dass wir nicht wieder bei Null anfangen müssen, und sie mich auch nass kennt und somit meine Änderungen besser beurteilen kann.

    So, jetzt muss ich erstmal zum Doc.

    LG hanson.

  • Zitat von kawi

    wie war beim Doc?


    Langweilig! Der Doc kann mir im Moment eh nicht helfen. Ich brauchte nur das Attest für den REHA Antrag und eine Überweisung zum Augenarzt.

    Gleich düse ich noch zur SHG vom Blauen Kreuz. Hoffentlich gefällt es mir da besser als bei den AA. Das war irgendwie nicht so mein Geschmack...

    Gruß hanson

  • Moin,
    ich bin mal wieder da.

    Inzwischen habe ich 2 weitere SHG besucht, die mir beide gefallen haben. In der einen sind die meisten schon ewig trocken, so dass Alk kaum noch ein Thema ist und mehr über Probleme des Alltags gesprochen wird.
    Die andere Gruppe ist was die trockene Zeit angeht wesentlich gemischter. Es waren auch 2 dabei, die grade einen Rückfall hatten, das war natürlich erstmal das Hauptthema, aber der Alltgag mit seinen Tücken kam auch nicht zu kurz.
    Ich glaube die 2. Gruppe bringt mir im Moment mehr, aber ich geh auch noch mal zur anderen Gruppe und schau mir evtl. 1-2 SHG mehr an. Haupptsache ich verzettel mich dabei nicht.

    Da mir bei der Entgiftung das Entspannungstraining, Körperwahrnehmung und Rückenschule gut gefallen und geholfen hat, habe ich jetzt einen QiGong-Kurs angefangen. Das ist diese chinesesische Mischung aus Bewegung und Meditation, die helfen soll Geist und Körper in Einklang zu bringen.
    Viel habe ich dabei noch nicht gelernt, aber ich mach täglich ein paar Übungen und habe das Gefühl, dass ich dadurch ruhiger und ausgeglichener werde.

    Gestern rief noch ein Bekannter an, den ich bei der Entgiftung kennengelernt habe. Eigentlich wollte er eine stationäre Langzeittherapie machen, aber die wurde nicht genehmigt. Das ist sehr schade für ihn, aber er schafft es bestimmt auch so.
    Für mich ist das ganz gut (wie egoistisch), da er in der Klinik zu meinen Hauptgesprächspartner gehörte. Wie hatten viele für beide ergiebige Gespräche, so dass wir Adressen und Tel.Nr. getauscht haben. Er wohnt ja nur ein paar km entfernt. :D

    LG + gut N8,
    Thorsten.

  • Hallo und herzlich willkommen hier im Forum, lieber Thorsten :) Schön, das auch Du zu uns gefunden hast :D Wünsch dir ganz viel Kraft auf deinem trockenen Weg. Berichte weiter wie es dir geht und lass dich von eventuellen Rückschlägen nicht entmutigen. T R O C K E N H E I T lohnt sich in jedem Fall. Liebe Grüsse schreibt Franky

  • Guten Tag,Thorsten!

    Herzlich willkommen im Forum!

    Du gehst mit viel Elan zur Sache!Gut!
    Aber auch ruhigere Zeiten werden Dir gut tun.Einfach Deinen Weg einhalten.Diesen findest Du in Dir aufgezeichnet.

    Ich wünsche Dir,dass Du auch noch die richtige SHG für Dich findest.
    Das Forum ist ja schon eine solche,also bist Du nicht alleine,das ist wichtig.

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Moin,

    ...tja...

    die letzten Wochen ging es Schritt für Schritt voran. Alles nur kleine Schritte, aber mir geht es gut, meine Ziele werden klarer, und ich sehe Perspektiven für mich. Ich steuer langsam aber zielstrebig darauf zu und nehme die nötigen Hilfen dankbar an.
    Natürlich gabs auch kleine Rückschläge und kritische Situationen, die ich aber gut bewältigt habe (finde ich zumindest).

    Heute dann aber ein MEGA-RÜCKSCHLAG......
    Post von der Rentenversicherung. Meine ambulante Therapie an meinem Wohnort ist abgelehnt, sie wollen stationär 400km weiter weg therapieren....

    Natürlich kommt so eine besch***** Meldung am Wochenende, damit ich erstmal 2 unruhuge Tage habe, bis ich mit meinem Arzt bzw. mit meiner Therapeutin darüber sprechen kann. Meine Frau ist dies Wochende auch nicht da...toll...schei**e...

    Bringt ein Widerspruch gegen den Bescheid etwas? Ich glaube nicht, dass ich eine stationäre Therapie machen werde.

    betrübte Grüße, Thorsten.

  • Hallo Thorsten!

    Es ist ja schon weit weg,klar.Aber ausser dem Weg dahin und dem Weg nach Hause hast Du Ruhe und Zeit,Dich ganz Deiner Therapie zu widmen.
    Eine stationäre LZT sehe ich immer als Chance an.Es ist eine,Pack sie!

    Alles Gute und liebe Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • glück auf thorsten

    zuallererst glückwunsch zu den "keinen schritten" :wink:

    :arrow: lzt in 400km - sprich mit deiner frau - schaut es euch vor ort an > sprich dort mit den therapeuten < wie sind die kontaktmöglichkeiten :?:

    du musst garnichts - du hast jede menge hilfe um trocken zu bleiben :!:

    du entscheidest über dein leben - nich der alk - das ist das wichtigste


    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Moin

    Zitat

    Es ist ja schon weit weg,klar.Aber ausser dem Weg dahin und dem Weg nach Hause hast Du Ruhe und Zeit,Dich ganz Deiner Therapie zu widmen.


    Ich möchte mich gar nicht ganz der Therapie widmen. Ich möchte mich dem Leben ohne Käseglocke widmen, und die Therapie soll mich dabei begleiten und unterstützen.
    Die Enfernung ist ja nicht so sehr das Problem. Ich hätte direkt nach der Entgiftung in eine stationäre Kllinik hier in der Gegend gehen können, habe mich aber nach Rücksprache mit Therapeutin und meiner Frau für eine ambulante Therapie entschieden und meine Planung darauf ausgerichtet.
    Die Probleme die ich mit Arbeit und Beziehung habe kann ich hier besser angehen. Die übrigen Probleme lassen sich ambulant (fast) genauso gut lösen. Wozu geben Arzt und Therapeutin denn überhaupt ein Empfehlung für ein ambulante Therapie ab, wenn ein Aktenschieber bei der RV sich nicht darum schert?

    4 Monate stationär würden das, was ich in letzter Zeit erreicht habe über den Haufen werfen. Zudem sehe ich dabei meine Ehe gefährdet, da die Partnerarbeit dadurch ausbleiben würde.

    Ich werde das ganze in Ruhe mit meiner Frau, der Therapeutin und in der SHG besprechen, bevor ich mich entscheide. Im Moment sehe ich es so, dass ich lieber auf die Therapie verzichte, wenn die RV ihre Meinung nicht ändert.

    Die Klinik macht übrigends einen guten Eindruck. Brunnen-Klinik in Horn-Bad Meinberg. In Horn war ich mal auf Klassenfahrt.

    LG Thorsten

  • Zitat von hanson

    Im Moment sehe ich es so, dass ich lieber auf die Therapie verzichte, wenn die RV ihre Meinung nicht ändert.


    Hallo,

    wenn ich so denken würde, müsste ich mich fragen, wo meine Prioritäten liegen. Ist mir meine Trockenheit wichtiger oder höre ich auf mein Suchtgedächtnis, welches mir schon wieder das Hintertürchen zeigen will.

    Zitat von hanson

    Wozu geben Arzt und Therapeutin denn überhaupt ein Empfehlung für ein ambulante Therapie ab, wenn ein Aktenschieber bei der RV sich nicht darum schert?


    Was macht Dich so sicher, welche Empfehlung die abgegeben haben?

    Zitat von hanson

    Die Probleme die ich mit Arbeit und Beziehung habe kann ich hier besser angehen. Die übrigen Probleme lassen sich ambulant (fast) genauso gut lösen.


    Das kannst Du nach so kurzer Trockenheit wissen und entscheiden?

    Schönen Tag noch

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • hi hanson,

    ich kann dir nur von mir sagen, dass die zeit der therapie nicht nur sinnvoll war, sondern auch die einzige möglichkeit, um ehrlich mit mir selbst umzugehen: keine ablenkung durch firmentermine, keine ausreden durch paargespräche, kein sonstiges störendes "nebenher".

    diese art der abgeschiedenheit in einer käseglocke ist durchaus dazu geeignet gewesen, dass ich mich erst mal mir selber stellen musste um meine ansprüche an mich selbst kritisch und realistisch hinterfragen zu können.

    ich finde es immer wieder schade wenn suchtkranke am anfang eines für sie neuen weges erst mal die hilfsangebote ablehnen, ohne die tauglichkeit für sich selbst überhaupt einschätzen zu können.

    ich selbst habe bis heute keinen einzigen alkoholiker kennen gelernt, der langfristig trocken ist (mehr als 5 jahre) und (s)eine stationäre langzeittherapie als sinnlos oder kontraproduktiv bezeichnet hätte. im gegenteil, viele davon haben sich nach einigen jahren eine auffrischung "gegönnt".

    vielleicht magst du darüber ja einfach mal nachdenken. nicht alles, was dir momentan angst macht oder unsicherheit erzeugt, muss für dich potentiell schlecht sein. oder meinst du, die große zahl der wirklich langzeittrockenen und der therapeuten irrt sich?

    cu
    MrHardcore

  • @ hanson , ich habe deine Geschichte gelesen mir ginge es für 7 Jahren genauso habe ein langzeit Therapie gemacht wollte sogar nach 3 Monaten abbrechen weil ich dachte ich bin durch , auf anraten der Therapeut habe ich es komplett durchgezogen und es hat die letzten 4 Wochen nochmal klick gemacht , übrigens ich war 1200 km von mein Familie getrennt und das auch noch über Weihnachten und Silvester wo die meisten Mittstreiter aus der Klinik zu ihren Familie durften und du hockst da fast alleine rumm, aber die ganze Quälerei hat sich auf alle Fälle gelohnt , z.b über 7 Jahren trocken und mein Sohn kann ich auch wieder in die Augen schauen mein Arbeitgeber zollt mich Respekt für das was ich erreicht habe und vielesmehr .

    Frans
    .

  • glück auf

    Zitat von MrHardcore

    ich selbst habe bis heute keinen einzigen alkoholiker kennen gelernt, der langfristig trocken ist (mehr als 5 jahre) und (s)eine stationäre langzeittherapie als sinnlos oder kontraproduktiv bezeichnet hätte.

    ich bin 22 jahre trocken - war nie in einer therapie (nur selbsthilfe)
    ich durfte in dieser zeit über 2000 leute kennen lernen denen es genau so geht

    langzeittherapie = sicher weder sinnlos noch kontraproduktiv - aber ist sie desshalb unbedingt erforderlich :?:


    ^ :arrow: entscheide mit deiner frau wies weitergeht - es wird das richtige sein :!:


    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat von silberkralle

    ^ :arrow: entscheide mit deiner frau wies weitergeht - es wird das richtige sein :!:


    Ich will ja nicht bestreiten, dass Frau auch Ihre Meinung dazu sagen darf. Aber letztlich ist dies die Entscheidung des Süchtigen. Wenn er nicht unterstützt wird oder werden kann, muss wieder die Prioritätenliste entscheiden.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

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