Neuanfang ohne Alkohol

  • Hallo zusammen,

    habe schon lange nichts mehr geschrieben. Leider ist mein Computer irreparabel abgestürzt. Mußte mir erst wieder ein neues Gerät anschaffen.
    Anfangs hatte ich richtige Entwöhnungs-Schwierigkeiten auf das so geliebte Gerät zu verzichten. Nach einer Weile hat sich die Lage aber wieder relativ entspannt.

    Insgesamt geht es mir gut. Eine Zeit lang war zwischen meinen Lebensgefährten und mir die totale Funkstille. So hatte ich einige Wochen Zeit diese Beziehung zu überdenken.
    Ich muss gestehen, daß ich mich ohne Ihn schon oft sehr einsam fühle.
    Zuvor habe ich fast jeden Tag zu Mittag gekocht. Seit ich alleine lebe, bin ich da sehr nachlässig. Ach, wie war ich glücklich, mußte endlich nichts mehr kochen.
    Neu ist auch, das ich seit Dezember nun arbeitslos bin. Ich habe selbst gekündigt, da mir die Arbeit und alles zuviel wurde.
    Muß mich momentan in allen Dingen sehr einschränken. Auch das ich mit dem Auto den nächsten TÜF nicht mehr schaffen werde, steht bereits fest.

    Das ist für mich aber kein Grund um zu verzweifeln. Ich versuche nun aus der momentanen Situation das Beste zu machen, nehme alles hin wie es ist und genieße meine kurze Freiheit. Zu lange darf ich nicht ohne Arbeit bleiben, sonst ist nämlich auch meine Wohnung weg.

    Dann gestern an seinen Geburtstag habe ich den Exfreund angerufen.
    Es war ein sehr liebes Gespräch. Seit ich letztens mal im Krankenhaus war, gab es zwischen uns keine Streitereien mehr. Er sagt selbst, dass er längst nicht mehr soviel Alkohol verträgt und nur noch selten betrunken ist.
    Kann ich dem glauben?
    Bin schon ein paar Mal auch mit Freunden unterwegs gewesen, habe aber null Interessen für eine neue Bekanntschaft.
    Momentan weiß ich nicht wie es weitergehen soll.

    Aber auf jeden Fall freue mich total, dass ich wieder online bin. Ich hoffe, der Text ist verständlich und ihr seit alle noch da.

    Liebe Grüße von Emma

  • Hallo Emma. Schön, dich wieder zu lesen. Ja, es ist merkwürdig still, wenn Suchtfaktor Mensch wegfällt, auf den wir viele Jahre unseren Blick fokussiert haben. Da kann eine Leere entstehen, die ausgefüllt werden darf. Endlich nicht mehr kochen zu müssen - ja das ist eine Freiheit. Aber Emma, hast du nur für ihn gekocht? Was ist mit dir? Magst du kein warmes Essen? Ich glaube, du merkst worauf ich hinaus will..

    Kann man einem alkoholtrinkenden Menschen glauben, dass er nicht mehr so viel trinkt? Kann man, muss man aber auch nicht. Wir Menschen sehen meistens nur das, was wir sehen wollen. Liebe Emma, was willst du sehen? Wunsch oder Realität? Die Geschichte von zwei Menschen, die gelebt wurde, steht geschrieben. Welches Leben willst du führen? Eine Geschichte mit einem etwas weniger alkoholtrinkenden Menschen?

    Emotionale Sicherheit kann man im Außen suchen oder im Innen finden. Ich bin nun seit über 1,5 Jahren getrennt mit nur einigen wenigen und nur lieben Kontaktaufnahmen durch ihn. Und noch immer mache ich neu Bekanntschaft mit mir selbst und ich bin noch lange lange nicht fertig. Ich arbeite an mir und ich hoffe, er arbeitet an sich, erwarte es aber nicht. Ich habe eigene Probleme. Auf die konzentriere ich mich. Die kann er nicht lösen - nur ich.

    Alles Liebe Emilie. Schön, dass du wieder online bist.

  • Hallo Emilie,

    schön dich zu lesen. :D Du klingst ziemlich selbstbewußt, das freut mich.
    Und man hat dann ja auch die Kraft so manche Stolpersteine aus den Weg zu räumen.
    Du fehlst mir total im Thread "Anerkennen was ist. Reise eines Co´s...."
    Ich werde das wohl alles nochmal lesen!!!
    Wie geht es dir im erw. Bereich? Wie ist es dort?
    Auch lese ich von dir schon wieder ganz schön schwere Fragestellungen!
    Das alles zu beantworten ist huch...harte Arbeit :P .

    Anworten zu:
    Endlich nicht mehr kochen zu müssen - ja das ist eine Freiheit. Aber Emma, hast du nur für ihn gekocht? Was ist mit dir? Magst du kein warmes Essen? Ich glaube, du merkst worauf ich hinaus will..

    Liebe Emilie, bei mir könnte es auch mal eine Pizza sein oder mal ein kleiner Snack im nächsten Imbiss. Jeden Tag zu Mittag warme Küche, jeden Tag, einkaufen, kochen, aufraümen, das ist nicht meins - ich habe ja leider keine Kinder.

    Zitat

    Kann man einem alkoholtrinkenden Menschen glauben, dass er nicht mehr so viel trinkt?

    Ehrlich gesagt, ich kenne mich da nicht so aus. Mein Lebensgefährte,
    Freund, Partner, Expartner... ich liebe ihn.... trotzdem noch immer.
    Er bringt mich zum Lachen und er hat mir immer das Gefühl gegeben, daß ich eine attraktive Frau bin. Und als er mich letztens aus dem
    Krankenhaus abgeholt hat, hat er vor Freude geweint.
    Eigentlich sind wir ja getrennt, obwohl der Kontakt nie ganz abgebrochen war. Dann haben wir einige Wochen nicht mal mehr telefoniert.
    Das rechne ich im hoch an, daß er mir nicht nachspioniert und mir diese Zeit gibt. Genug Zeit gibt um herauszufinden, was ich wirklich will. Ich habe dafür sogar meinen Job gekündigt.

    Wunsch oder Realität? Eigentlich möchte ich beides leben.

    Zitat

    Welches Leben willst du führen? Eine Geschichte mit einem etwas weniger alkoholtrinkenden Menschen?

    Weißt du Emilie, ich habe mich in den letzten Wochen irgendwie, seit ich alleine bin, verändert.
    Ich bin jetzt viel ruhiger und gelassener. Sehe das Alk-desaster nicht mehr gar so eng. Ich trinke auch selber mal ganz gerne ein Glaserl.
    Mein Freund, klar trinkt jeden Tag. Er hat ja davon schon eine Leberzirrhose und kann wirklich nicht mehr saufen ohne Ende.
    Ich gönne im seine Flasche, nur verarschen lass ich mich nicht. Diese vielen emotionalen Entgleisungen auf beiden Seiten, das geht nicht und selbst bin ich jetzt auch überlegter.

    >Aber eins ist sicher. Ich genieße meine Selbstständigkeit und werde auch in Zukunft auf meine Wohnung, Arbeit, Einkommen
    nicht verzichten.<

    Falls ich mit meinen Freund, Exfreund nochmal eine liebenswerte Basis erreiche, so würde mich das ziemlich freuen. Mittlerweile kenne ich ja sein Getue.

    Soviel momentan zu mir.
    Emilie, lass es dir sicher gut gehen und weiter authentisch und frisch fröhlich, wünsche dir alles Glück und das auch deine Wünsche wahr werden.

    Ganz liebe Grüße
    von Emmalein

  • Liebe Emma. Im geschützten Bereich ist es für mich sehr emotional und ergreifend. Auf meinem Weg zu mir als freies und mich selbst liebendes Kind bin ich noch längst nicht so selbstbewusst, wie auf meinem Weg zu mir als freie und mich selbst liebende Frau. Aber den zweiten Weg gehe ich bewusst auch schon viel länger als den ersten Weg. Eine gute Beschreibung für mich: ich habe bis jetzt viel zu oft den zweiten vor dem ersten Schritt gemacht.

    Emilie schrieb am 25.11.2009: Das Leben besteht aus Wiederholungen. Durch Wiederholungen erfahren wir uns. Lernen wir uns kennen. Lernen wir zu leben. Du gehst keine Rückschritte. Du erfährst dich in Wiederholungen.

    Emilie schreibt am 28.01.2010: Du entscheidest, ob und wann du aus der Wiederholung etwas Neues entstehen lässt.

    Ich wünsche dir, dass du deinen Blick zu dir weiter behälst, ihn ausweitest, ihn formst und im Vorwärts immer den ersten vor den zweiten Schritt setzt. Und wenn du über deine eigenen Füsse stolperst, setze dich auf, schau dich um, stehe wieder auf und ändere vielleicht deine Richtung auf einen für dich mit weniger Stolpersteinen besetzten Weg. Alles Liebe Emilie.

  • Hallo ihr Lieben,

    wieder ein kleiner Zwischenbericht von mir.
    Nach einer absolut gerechtfertigten Trennung von einen leider alkoholkranken Mann, bin ich nach knapp einen halben Jahr wieder rückfällig.
    Und ihr wisst ja, er war bis jetzt weder bei einen Arzt und klar gar nie auf nen Entzug. Was hat sich trotzdem in dem halben Jahr verändert?

    Vor der Trennung war ich schon sowas von fertig, genervt, ausgepowert und enttäuscht und es war nur allzu richtig, diesen Mann zu verlassen. Seine cholerischen, angetrunkenen und verbal aggressiven Angriffe und meine verärgerte Mine und frustrierten Gefühlsturbulenzen.

    Dann die letzten Tage haben wir wieder vermehrt miteinander tetefoniert.
    Gestern dann mal wieder ein gemeinsam zusammen verbrachter Tag.
    Und ich muß euch sagen, er sieht schlecht aus. Seine Beine sind von blauen Flecken übersät, die er sich bei einen Kellerstiegenfall zugezogen hat. Seit Monaten hat er sein Bett nicht mehr bezogen und den Rest will ich euch lieber ersparen.
    Aber er ist auch so glaube ich anders und
    das stimmt wirklich, dass er momentan... deutlich weniger zu trinken scheint. Noch nie vorher habe ich ihn Tee mit Zitrone trinken sehen.
    Von den Gefühlen her, er bemüht sich wieder ein guter Partner zu sein, hilft mir beim Kochen und Aufräumen, geht mit dem Hund raus.
    Fast ist er wie ich mir das lange gewünscht habe.

    Ich dachte erst, tendiere wohl aus Liebe nochmal zu der Beziehung. Muß aber jetzt doch feststellen, daß meine Gefühle inzwischen abgeflaut sind.
    Mein Egoismus sagt mir, vergiss ihn. Das Singleleben macht so viel Freude!

    Bin nun gespannt wie sich das weiter entwickeln wird. Was ist richtig was falsch? Macht eine 2. Chance Sinn?


    Schöne Grüße wünscht Emma

  • Hallo Emma,

    was ist in dem halben Jahr bei dir gelaufen? Was hast du für dich getan, für deine Stabilisierung?

    Und wann hat dein Rückfall angefangen?

    Gab es einen Auslöser dafür?

    Geht eine instinktsichere Frau mit einem gesunden Egoismus freiwillig noch einmal in solch eine Situation rein?


    Viele Fragen, ich weiß... :wink:

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • DANKE Linde66 für deine Antwort!

    Zitat

    was ist in dem halben Jahr bei dir gelaufen? Was hast du für dich getan, für deine Stabilisierung?
    Und wann hat dein Rückfall angefangen?
    Gab es einen Auslöser dafür?

    Ja, das ist so entscheidend, denn ich habe mich gottlob aus den erlebten Tiefpunkt hochgerappelt und mich wieder gesundheitlich stabilisieren können.
    Dabei hat mir das "Alleine-sein-können" und die Zeit geholfen um meine Gefühle wahrzunehmen und ernstzunehmen.
    Bestimmt ist eine Genesung bei jeden individuell. Aber für mich hat nun mein eigenes Glück oberste Priorität. Ich gehe immer wieder in mich und prüfe und spüre nach.
    Wie geht jemand mit mir um. Wieviel lasse ich mir gefallen und warum?Warum ärgere ich mich über dieses und jenes.

    Ich entdecke genug Mängel an mir die ich endlich vergnügt anschauen kann.
    Und mein Partner versteht es wie kein anderer alle dazugehörigen Co-Knöpfe zu drücken.
    Doch da bin ich nicht mehr mit meiner Angst behaftet und versuche auch nichts mehr zu verstecken, nein, es gefällt mir sogar meine Schwachstellen aufzufinden und gehe liebevoll damit um.

    Aber ich mache mir nichts vor, mein Freund ist ein Trinker. Ist aber sein Problem. Er weiß, daß wenn er mich respektlos behandelt, bin ich weg.
    Ich fühle mich nicht mehr für ihn verantwortlich. Er lebt so, wie er eben leben will. Ich schätze ihn als Person.
    Ich fühle mich befreit aus der Abhängigkeit , dadurch weniger manipulierbar. Denn die gewünschte 180° Wendung hat er wahrhaft nicht verbracht, ich muß sehr standhaft sein um mich nicht wieder in sein stetiges sich - gehen lassen wollen - reinziehen zu lassen.
    Ein idealer Mann ist er bestimmt nicht.

    Ich suche einen Weg und gehe in. Soll heißen, nur ich bin verantwortlich, einen 24-Std.Tag so zu leben, das ich zufrieden bin. Oft spielt er mit, und sehr oft auch nicht. Dann bin ich nicht mehr verärgert, kann ja die Zeit auch mit einer Freundin verbringen.
    Und immer wieder ziehe ich mich liebend gerne in meine Wohnung zurück.

    Zitat

    Geht eine instinktsichere Frau mit einem gesunden Egoismus freiwillig noch einmal in solch eine Situation rein?

    Das ist eine interessante Frage!
    Es bedeutet mir sehr viel, einen Menschen zu haben, dem ich wichtig bin.
    Ja, denn ich liebe die Auseinandersetzung mit mir.
    Möchte meine Möglichkeiten von Distanz und Nähe ausprobieren.
    Ich mag eine vertrauensvolle Zweisamkeit, aber wenn er ausrasten würde..., nein das ist nicht seine Art.

    :oops: Ich will doch nur einfach ich selber sein.
    Oft weiß ich noch immer nicht was ich will, aber wenigstens weiß ich jetzt mit Sicherheit, was ich nicht mehr will.

    Und es geht mir gut.
    Herzliche Grüße :) Emma

  • Hallo an alle dich mich kennen,

    bin seit ca. 1 Woche wieder mit dem Ex beieinander. Das Zusammenleben läuft gut, aber anders als erwartet.

    Wir haben uns jetzt arrangiert. Zukünftig werden wir nur noch in einer
    freien Beziehung zusammenleben.
    D. h unter einem Dach, ich koche für uns und putze in seinem Haus.
    Ansonsten lasse ich ihn in allen Dingen seinen Freiraum, genauso wie ich
    in allen Dingen meinen Freiraum haben will.

    Jetzt nach der langen harten Zeit, jetzt wo ich mich gesundheitlich endlich richtig gut fühle, fällt es mir wie Schuppen von den Augen, daß eine Partnerschaft zu einen nassen Alkoholiker nichts bringt, mich nicht glücklich macht.
    OK, er ist ja ein lieber und wir streiten nicht, doch ich sehe auch, dass wir nicht mehr harmonieren.
    Der Alkohol macht ihn sooo was von schlapp und langsam. Ich langweile mich.

    Heute war ich auch im Therapiegespräch. Viele neue Lösungen ergeben sich. Werde ab März, so habe ich beschlossen, auch wieder mit einer beruflichen Weiterbildung beginngen.
    Da freu ich mich echt drauf und neue Leute lerne ich auch noch kennen.

    Mein Freund ist sehr happy, daß ich mich nicht entgültig trennen will.
    Und mir soll es helfen, um nicht nochmal ganz von vorne anfangen zu müssen. So haben wir beide unseren Willen und sind trotzdem nicht ganz alleine.
    Trotzdem werde ich mein kleines Appartement behalten, meine kleine Insel.
    Fest steht, ich darf nicht unkonsequent sein, muß wieder viel mehr auf meine Freunde zugehen und muß auch mal aktiv bleiben.
    Schon viel zu lange habe ich die letzten Jahre wie in einen Schneckenhaus gelebt.

    Hoffe mal ganz fest und mein derzeitiger Aufschwung hält an.
    Euch allen ganz liebe Grüße, Kraft und gutes Gelingen in allen was ihr euch vorgenommen habt.

    :arrow: Emma

  • Hallo Emma,
    dir wünsche ich auch ganz viel Kraft und hoffe das du das dort finden wirst, was du suchst. Ich denke an dich und wünsche dir alles Gute!
    Ganz liebe Grüße
    Nancy

  • Vielen Dank liebe Nancy für deine Glückwünsche,

    alles braucht eben halt so seine Zeit. Manchmal sind sehr viele Wünsche und Erwartungen in uns, die lange nicht in Erfüllung gehen.
    Und oft kommt es einfach anders, als man denkt.

    Ich habe aber oft die Erfahrung gemacht, das vieles im nachhinein betrachtet, überraschenderweise trotzdem gut und richtig für mich war.

    Ich glaube einfach ganz fest, daß wenn wir auf unser Herz hören, so sind wir auf den richtigen Weg.

    Glück und Freude für dich, der Mut und die Kraft dazu liegt in dir.
    Lg Emma

  • Hallo liebe Forumfreunde,

    es läuft alles gut in der (Beziehung) und gleichzeitig auch wieder nicht.
    Wie zu erwarten war, trinkt ER wieder sein gewohntes Level.

    Einige Tage konnte er sich mit dem Saufen zurückhalten, mehr nicht.
    Meine Enttäuschung hält sich in Grenzen.
    Er wollte einen Neustart trotz Alkohol haben, ein Aufleben lassen von alten Gefühlen, eine 2. Chance mit jetzt besseren Bedingungen.
    Und ich habe das probiert, bin mit Neugier darauf eingegangen.
    Vlt. auch einfach um zu zeigen, daß die Beziehung nicht an mir gescheitert ist, wie er mir so oft vorgehalten hat.

    Es ist total egal wie ich agiere, ob Co-Abhängig oder nicht, oder selbstbestimmt, gelassen, kompromißbereit. Sein Alkoholkonsum ist der Mittelpunkt, basta.
    Genau genommen ist meine Rolle in diesen Film - solange von seiner Seite keine Krankheitseinsicht kommt - nur unsagbar klein.

    Und mehr braucht es auch nicht, im Gegenteil, meine Intention ist nur hinderlich.
    Dieser Mann braucht eine Partnerin, klar, aber eine die funktioniert, ihm den Alltag erleichtert, die den Haushalt erledigt und auf jeden Fall eine, die wenig Forderungen stellt.
    Wenn man in dieser Konstellation sein auskommen findet, also eine gute CO ist, dann klappt es auch mit der Beziehung, ohne Streit und ohne Stress.

    Aber mir ist das wahrhaftig schon ziemlich egal. Ist sein Bier!
    Ich lebe meine Interessen aus, ich fühle ich befreit, weil ich nicht mehr seine Kuh bin.
    Ich habe wieder meinen Lebensmut gefunden, ohne ihn.
    Und gelassen erwarte ich den Augenblick, wo er auf die Schnauze
    fällt.

    Möchte das nur mal zum Thema Hoffnung so stehen lassen...
    Lieben Gruß von Emma

  • Zu mir hat vorgestern Jemand gesagt: Du bist so eine intelligente Frau. Ich versteh überhaupt nicht, warum du immer noch rauchst. ... Liebe Emma, auf deinem Weg alles Gute. Emilie.

  • Zitat von Emilie_AllEin

    Zu mir hat vorgestern Jemand gesagt: Du bist so eine intelligente Frau. Ich versteh überhaupt nicht, warum du immer noch rauchst. ... Liebe Emma, auf deinem Weg alles Gute. Emilie.

    Ehrlich, liebe Emilie, ich weiß es nicht. Doch wer will findet Wege,...

    Überhaupt habe ich momentan schon wieder mal total den Durchblick verloren.
    Ich lese hier einerseits tolle Geschichten von Paaren, die den Weg aus der Alkoholabhängigkeit gegangen sind, die das geschafft haben.
    Ist auch mein Wunschtraum sozusagen.

    Dann gibt es viele Geschichten, wo die konsequente Trennung durchgezogen wurde zum Glück und das Leben als Single läuft richtig gut.
    Das ist der Weg wo ich große Angst verspüre, weil ich einfach nicht gerne Alleine bleiben will.
    Das hat aber nichts mit Beziehungssucht zu tun, sondern mit dem Eingeständnis, dass ich gerne jemanden um mich habe.
    Zudem muß man wissen, daß ich sehr vereinsamt und lieblos aufgewachsen bin. Daher wohl die Panik.

    Andererseits kann ich sehr wohl gut für mich sorgen, auch ohne Partner, bin sowieso ein freiheitsliebender und ein vielseitiger Typ.
    Schon immer kann und mußte ich ohne fremde Hilfe ausgekommen. Im Gegenteil es fällt mir immer noch total schwer mal etwas anzunehmen.
    Auch das habe ich gelernt. Ich schätze meine Selbständigkeit sehr hoch.

    Dann ist da die Geschichte mit meinen Alk-Freund, der für mich der idealer Mann wäre, weil er einfach diese humorvolle, anziehenden und gefühlvollen Seiten hat, die ich so mag, usw,.
    Aber er hat sich durch den Alkohol ruiniert. Aber richtig und das ist nun die ungeschönte Realität. Er ist nicht mehr wie zu Anfang unserer
    Beziehung. Zwar versucht er immer noch irgendwie den Schein zu waren, doch als Partnerin weiß man ja, was da los ist.
    Eine Therapie lehnt er na klar, kategorisch ab.

    Also was bleibt? Die Tatsachen sprechen für sich. Die Partnerschaft hat keinen Sinn mehr, alles andere ist Wunschdenken.
    Da heißt es jetzt wohl Abschied nehmen.
    Der Traum ist nun ausgeträumt.

    Und wieder muß ich weiter....so ein Mist!
    LG Emma

  • Liebe Emma. (Leider) können wir unsere Geschichten nicht mit den Geschichten anderer vergleichen. Manchmal geht es gut. Manchmal nicht. Das muss Jeder für sich entscheiden. Die Hauptsache ist, dass deine Geschichte für dich gut passt. Wenn die an der Seite eines Suchtkranken gut funktioniert, dann ist das wohl auch ok, wenn der Suchtkranke das auch will - also beide das Gleiche wollen.. Was ich sagen will, wenn es für dich passt, dann passt der Schuh eben. Und wenn nicht, dann nicht. Schließlich - ich rauche auch noch immer ...

    Mich wundert einzig der Punkt, dass du schreibst, dass du dich eigentlich langweilst und es dir missfällt, dem Stück-für-Stück-Verfall zuzuschauen, aber dennoch versuchst mit diesem Bewusstsein dabei zu bleiben und zuzuschauen. Liebe Emma, ich würde niemals wagen, dir zu sagen, was du tun sollst. Das darfst du ganz allein entscheiden. Jedes Leben in seiner Form hat seine positiven und negativen Seiten. Du kannst dir aussuchen, wie du leben magst, wie du was wertest. Das ist das Schöne am Leben und am Vorwärtsgehen.

    Eines kann ich dir aber mit Sicherheit sagen: Wenn du eine Tür schließt, gehen andere auf - wir müssen nur auch die Augen öffnen und hinein gehen wollen. Wann - das entscheidet Jeder für sich selbst. Heute kannst du die Türen für die Zukunft öffnen. Heute kannst du die Türen der Vergangenheit schließen. Heute - alles passiert nur hier und jetzt. Du kannst, wenn du willst, was du willst. Ich schicke dir ganz viel Mut und Kraft. Ich weiß um diesen Entscheidungskreis. Vielleicht ist dir geholfen, wenn du weißt, dass du nicht nur dir hilfst, wenn du dir hilfst.

    Alles Liebe Emilie.

  • Liebe Emma,

    der Wunsch nach einer Partnerschaft ist absolut legitim. Die Aufgabe, die sich uns stellt, ist an der Gesundung unseres Egos zu arbeiten und zwar ohne Fokus auf eine lähmende und kräftezehrende Beziehung.

    Echte Liebe ist Freiheit, Energie und Frieden - alles andere ist keine Liebe...

    Dein Freund ist nicht mehr der, der er mal war. Der Alk hat ihn verändert. Er kann kein guter Partner für Dich und Deine menschlichen Bedürfnisse sein - ich spreche aus Erfahrung.

    Liebe Grüße - Kopfmensch

  • Uuups Kopfmensch,
    ich verstehe Deine Worte und dann auch wieder nicht.

    Verstehen kann ich Dich dahingehend, dass mein Ex-Partner, selbst wenn er trocken werden würde, für mich kein Partner mehr sein könnte da die Geschehnisse der Vergangenheit präsent sind und wir nie wieder bei NULL anfangen könnten.

    Nicht verstehen Deiner Worte heisst sprichst Du davon, dass ein nasser Alkoholiker kein Partner sein kann oder auch ein gesundender, und somit trockener Partner keine "Partner" sein kann.

    Ich persönlich würde so und so befürchten, dass eine ehemalige suchtbezogene Partnerschaft nicht oder nur sehr schwer auf gesunde Grundlagen gestellt werden kann. Ich persönliche vermute das weil ich für mich die Gefahr sehen würde wieder als hochgradiger Co zu wandeln, denke aber nicht jeder ist so "krank" wie ich.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar,

    meine Worte beziehen sich auf die Beziehung mit einem nassen Alkoholiker. Zu einer Beziehung mit einem trockenen Alkoholiker kann ich keine Aussage machen - das habe ich nicht erlebt.

    Lieben Gruß Kopfmensch

  • O.k., dann kann ich Dir gut folgen. Ich persönlich kenne auch keine Beziehung von Nass auf Trocken. Somit kann auch ich das nicht beurteilen.

    Ich denke nur für mich persönlich sagen zu müssen, mir würde es schaden weil ich (zumindest jetzt noch) drohen würde in alte Muster zu fallen.

    Anders dürfte es sein, wenn man/frau jemanden "trockenen" kennenlernt - ohne die Haß-/Liebe-Tiraden, die in einer Co-abhängigen-Suchtbeziehung gelaufen sind.

    So, nun wieder zu Emma's Hoffnungen, von denen es schöner wäre, liebe Emma, wenn es Wünsche für Dich sind, die DU DIR erfüllen kannst und die nicht von oder durch jemanden anderen erfüllt werden können oder soll(t)en. Du kannst bekanntlich niemanden ändern, ausser Dir/Dich selbst.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • glück auf

    ich kenn ne menge paare bei denen der mann (meist) oder die frau trocken geworden ist und die sich - mit viel geduld und gegenseitigem verstehen - wieder ne gute familie aufgebaut haben
    bissl liebe muss natürlich noch vorhanden sein

    schön abend

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

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