• Hallo zusammen, ich habe mal eine Frage an alle die sie mir viellicht beantworten können.
    Mein Vater sagte zu uns er arbeitet außerhalb seines Wohnortes und sei erst im Dezember wieder zu Hause. Nun weiß ich aber das dies nicht stimmt.
    Er arbeitet zwar 2-3 Stunden, ist dann aber wieder zu hause.

    Meine Schwester möchte nun am Sonntag bei ihm zu hause vorbei fahren, weil er extra wegen ihr angeblich nach hause fährt damit sie zusammen Mittag essen können.
    Sie will ihn jetzt Fragen stellen so das er sich selber verspricht und ihm bewußt wird, dass wir wissen er lügt.
    Aber wir wissen nicht wirklich wie man jemand in die Enge treiben kann.

    Wie merkt man das jemand weiter lügt? Was fällt einem an der Körperhaltung und Mimik auf?

    lg cora

    Selbst ein Weg von 1000 Meilen, beginnt mit dem ersten kleinen Schritt.

  • Also ich erkenne Lügner oft daran, daß sie einem nicht mehr in die Augen schauen beim Gespräch, es gibt aber auch Menschen die das von je her nicht machen (was mich aufregt).

    Es werden auch die Erzählungen sowieso mager ausfallen, denn in 3 Stunden erlebt er nicht so viel.

    Aber am besten kennt ihr ihn eigentlich immer noch selbst.

    Na mal viel Erfolg :wink:

    Das Leben ist kein Ponyhof..!

  • hi cora

    was versprecht ihr euch von der aktion? nach meiner erfahrung wird das wenig bringen, ich hat meine mutter auch oft genug in die enge getrieben (wie du es so treffend ausdrückst), in dem moment hat sie zwar einiges "versprochen" aber tatsächlich nix geändert. klar, ist ja auch ihr leben, hat sie jedes recht es so zu gestalten wie sie mag.

    das meine mutter log wie gedruckt, das hat mich lange zeit auch tierisch aufgeregt. letzten endes aber selbst wenn sie dann mal offen sprach, es hat nichts an den tatsachen geändert. im ersten moment, aber nicht auf dauer. sie belog in erster linie nicht mich, sondern sich selbst- mir wollte sie dabei nie weh tun.

    jemand sagte mal: die lüge ist die schwester der sucht - wie wahr! hört sich pauschal abgekanzelt an, diese pauschale aussage hat mir aber geholfen das ganze nicht mehr persönlich zu nehmen.

    cora, pass gut auf dich, ich würd mich freuen mal was von dir zu lesen!

    lg -Dani-

  • Hey Cora,

    ich frag mich auch, was die Aktion bringen soll. Ich mein, sie wird was bringen, aber nur Frust bei Euch, mehr nicht. Ich hatte Dir ja in Deinem anderen Thread schon geschrieben (glaub ich), dass sich der Alki die Wahrheit bzw seine Wahrnehmung davon so zurecht legt, wie es ihm grad passt. Und er denkt nur von Situation zu Situation, will heissen, wenn Ihr ihn am Sonntag beim Lügen ertappt, dann ist für ihn DIESE EINE Lüge daneben gegangen. Diese Erkenntnis wird aber für die kommenden Situationen nicht weiter in Betracht gezogen, höchstens, um beim nächsten Mal die Lüge noch professioneller aufzuziehen, um nicht erwischt zu werden. Lügen gehört beim Alki zum Alltag. Du brauchst Dir nur mal vorzustellen, wie er so stramm vor Dir steht, dass es ihn kaum noch auf den Beinen hält und Du fragst: "Hast Du getrunken?" (Angesichts der Situation eigentlich auch eine ziemlich dämliche Frage!!) Er wird trotzdem antworten: "Nein..!!"

    Cora, ich muss mich Dani anschliessen, Du suchst immernoch nach Hilfe für Deinen Vater, die er aber nur selbst suchen und finden kann und zwar genau dann, wenn er die Einsicht in seine Sucht gefunden hat.
    Tu Dir selbst einen Gefallen und verwende die Energie, die Du derzeit verwendest, um Deinen Vater beim Lügen zu ertappen, für Dich. Schau Dich um z.B. nach einer SHG, lies hier weiter, ggf kann auch ein Buch zum Thema Co-Abhängigkeit (hab leider grad keine Tipp parat) helfen. Du bist nicht dafür verantwortlich, dass Dein Vater säuft, folglich kann es auch nicht Deine Aufgabe sein, ihn davon abzubringen. Durch Eure Aktionen verzögert Ihr evtl sogar das Erreichen des "Tiefpunktes", den der Alki braucht, um seine Sucht zu erkennen und etwas dagegen tun zu wollen.
    Dein Vater ist aber nicht hier, sondern Du, ergo können wir DIR helfen, Deinem Vater nicht. Dafür müsste er sich schon selbst anmelden..

    Ich wünsch Dir ganz viel Kraft

    Bis bald

    Der Insulaner

  • Hallo Cora,

    das Lügen ist für den Alk.Kranken nur eine Methode, weiter machen zu können wie vorher. Dann wird die Wahrheit eben etwas ausgedehnt, egal, Hauptsache er muss sich nicht ändern.
    Alle drumherum 'hüpfen im Dreieck' und engagieren sich und halten damit nur das System der kranken Familie nach Leibeskräften aufrecht.
    So weh es tut, der Alkohol geht dem Alkoholkranken über alles. Wenn alle mitspielen, ändert sich gar nichts. Es ist ja auch seine Entscheidung der 'Lebensgestaltung' - Loslassen, sonst fällst Du immer tiefer mit runter!! Hab ich auch gemacht, war die richtige Entscheidung für mich.

    Liebe Lavendelgrüße :)

  • Hallo Cora,

    hier ist noch jemand, der sich nach dem Sinn Deiner geplanten Aktion fragt. Das würde nur auf Frust für alle Beteiligten hinaus laufen, nicht mehr. Lügen gehört zum Alkoholismus wie der Schnupfen zur Erkältung. Du kannst Deinen Vater nicht trocken zwingen, es ist sein Leben, er kann damit machen was er will.

    Jemanden in die Enge treiben um ihn zu etwas zu bewegen, was er offenkundig nicht will oder auch kann, hat noch nie zum Erfolg geführt. Oder bist Du einsichtig und zugänglich wenn man Dich in die Enge treibt? Also ich bin es nicht..... eher im Gegenteil.....

    Dein Vater mag zwar Alkoholiker sein, aber er ist kein kleines Kind, das man bevormunden und zu seinem Glück zwingen kann. Er ist ein erwachsener Mann und der beste Weg mit ihm klar zu kommen ist, ihn wie einen erwachsenen und somit für sich selbst und seine Taten zuständigen und verantwortlichen Menschen zu behandeln.

    Gruß
    Skye

  • Hallo an alle, Hallo Caro,

    ich kann dich gut verstehen. Meine Eltern sind beide Alkoholkrank.

    Gestern habe ich mit meiner Ma telefoniert und ihr das Versprechen abgerungen, dass sie nüchtern ist, wenn ich heute anrufe. Ich hab vor ner Stunde angerufen. Vom Schlafen ist sie natürlich ein wenig ausgenüchtert, aber ich glaube, wenn ich sie heute mittag wieder höre, ist alles beim alten.

    Was ich damit sagen will: ich bin auch noch nicht so weit, die zwei aufzugeben. Noch lange nicht. Ich versuche auch noch immer, ihnen klar zu machen, dass sie sich nicht verstecken können! Wir wissen es alle! Und trotzdem lügen beide. Weil sie es nicht zugeben wollen, vielleicht auch können.

    Ich glaube, wir haben Angst, dass, wenn wir aufhören es zu probieren, wir sie aufgeben. Und wir wollen nicht aufgeben. Wir lieben sie.

    Viele Grüße
    Trillian

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