Hallo Linde,
ich habe gerade gemerkt, dass auch Wut ein Auslöser für Suchtgedanken ist. Da freue ich mich mal auf eine 3/4 Stunde Fernsehen und dann kommt aber zwischendurch mein Mann mit unserem "Kleinen" nach Hause. Dieser hatte ein Tischtennisspiel und schläft heute noch bei einem Freund. Also: Weg vom Fernseher, Essen machen, kurzes Gespräch mit dem Sohnemann (Wie war`s beim TT?).
Das alles hat mich soeben absolut belastet. Es ist immer wieder das Gleiche. Durch die Kinder habe ich so gut wie keinen Raum für mich. Wie viele Diskussionen hatten mein Mann und ich schon bzgl. eines eigenen Receivers im Zimmer des "Großen" (12 1/2 Jahre alt). Am Wochenende ist es immer besonders "lustig": Die Kinder wollen Supertalent oder ab Morgen wieder DSDS gucken; wir Erwachsenen wollen vielleicht auch mal einen schönen Krimi gucken. Was das immer für hausgemachte Probleme sind bei nur einem Fernsehanschluss.
Aber es soll ja alles besser werden. Da ja mein erneuter Auszug nun schon öfters Thema war, wir es aber doch nochmal miteinander versuchen wollen, ist für die Zeit meiner Abwesenheit (LZT) hier einiges geplant. Das Zimmer vom Großen wird jugendgerecht neu gestaltet; natürlich auch mit eigenem Receiver zum Fernsehschauen. Der Fernseher ist wg. Playstation schon vorhanden. Es gibt dann halt Regeln, an die sich die Kinder halten müssen. Aber im Umgang mit dem PC klappt das bisher auch bestens, da habe ich also keine Bedenken.
Ausserdem soll tatsächlich nach nun fast einem Jahr, wo die Therapeutin in der ambulanten Therapie das zum Thema gemacht hatte, für mich ein Rückzugsraum entstehen. In unserem Hobbyraum steht dann irgendwann mein Schlafsofa und ein Fernsehanschluß soll auch verlegt werden.
Also, die Hoffnung stirbt zuletzt. Mein Mann hat jetzt auch endlich eingesehen, dass ich dauerhaft nur trocken bleibe, wenn ich mich auch regelmäßig zurückziehen kann. Ich habe 5 Jahre alleine gelebt und ich brauche diese Ruhemöglichkeit wie die Luft zum Atmen.
So, nun habe ich mir auch erstmal Luft verschafft. Schreiben ist tatsächlich in solchen Momenten die beste Medizin.
Mein Mann bringt jetzt noch den Kleinen zum Freund und wenn er wieder da ist, dann gehe ich in mein Bett (mein derzeitiger Rückzugsraum). Dort lese ich und die beiden Männer können im Wohnzimmer fernsehen. So kommt heute Abend wenigstens jeder auf seine Kosten.
Also, ich verabschiede mich für heute. Ich hoffe doch, dass jetzt nichts mehr quer läuft. Lieben Gruß von Bianca