Hallo Ihr Lieben
Ich weiss, Ich habe gelesen, dass es vielen ähnlich geht wie mir.
Aber Ich muss es noch mal zum Thema machen.
Ich bin zwar getrennt und denke, dass Ich das Schlimmste hinter mir habe, dieses Aushalten, Durchhalten und sich wieder auf die eigenen Sachen konzentrieren.
Anfangen vieles zu erledigen, was so lange liegengeblieben ist, als er noch da war, in meiner Wohnung.
Anfangen sich wieder zu Hause zu fühlen, in meiner eigenen Wohnung!
Ok soweit geht der tägliche Fortschritt weiter. Mal ist es ein Krampf und mal ist sogar Freude dabei. Aller Anfang ist schwer!
Aber es gibt immer wieder Tage, wo Ich merke, es geht nicht.
Ich will vorwärts machen, bin wieder wie gelähmt und bekomme eine Wut.
Schreie mit den Kindern, sehe noch die Auswirkungen, weil ich mir nicht intensiv genug Zeit genommen habe für die Kinder, in der Zeit als er noch da war.
Ich fühle mich immer noch "ohnmächtig" und es ist fast so, als hätte seine Präsenz wieder überhand genommen, als wäre er da.
UND: Ich denke tatsächlich, ICH KÖNNTE ES OHNE IHN, ALLEINE NICHT SCHAFFEN!
Ist das normal??? Wenn Ich daran denke , wie schlecht es mir ging.
Ist es das , was er mir auch stellenweise einreden wollte, das Ich mit den Kindern schreite, und Ich nicht schreien darf etc.
Es passiert, das ist klar. Aber als er da war, war ich oft gefrustet und zur meiner Schande muss ich gestehen, meine Kinder haben das auch abbekommen.
Jetzt, wenn Ich eine Wut habe, wenn Ich sehe, was ich hier noch alles alleine zu bewältigen habe, dann habe Ich das Gefühl in der ganzen Arbeit zu ersticken!
Nach meinen Wutausbruch, kommt dann die Trauer, ja auch die Trauer um ihn, um diese Momente der Hoffnung, um diese Momente am Anfang , wo Ich dachte wir sind ein gutes Team, wo wir so viel zusammen geschafft haben
Ich weiss, es war kurz, aber es war ein so tolles Gefühl.
Oder wenn ich alleine im Bett liege. Die Haustür ist verschlossen, ganz sicher, aber ich habe Angst meine Tür könnte aufgehen und er könnte, doch plötzlich in meinem Schlafzimmer stehen.
In solchen Momenten bin Ich aufgestanden, und habe noch mal die Haustür kontrolliert. In der Hoffnung, hinterher Ruhe zu finden, um endlich einschlafen zu können.
Aber dann ist es wieder...Ich lege mich erst hin, wenn Ich müde bin, weil vorher brauche ich es nicht zu versuchen. Sobald ich liege, geht die Achterbahn der Gedanken wieder los, die Gespenster sind wieder da. Ich kann mich nur ganz schlecht beruhigen. Am Morgen bin Ich dann nicht entspannt und verliere dann auch schnell wieder meine Fassung und fange an zu Schreien, wenn ein Misst passiert ist, weil Ich einfach das Gefühl immer noch habe, ich hätte hier nicht alles unter Kontrolle, die pure Panik, total unentspannt...Ein Teufelskreis! Ich fühle mich wie 10 Versager, wenn ich mal wieder die Fassung verliere.
Ich wünsche dann oft, dass das alles nicht wahr ist, dass er zurück kommt, mich in seine Arme nimmt und mir sagt, dass es ihm alles sehr leid tut. Das Ich mich beruhigen kann.
Aber nein, Ich weiss, ich darf soetwas noch nicht mal denken, denn Ich muss selber weiter meine Frau stehen und versuchen, verdammt noch mal wieder die Sonne in mein Leben zu lassen, irgendwann.
Ich wünschte, Ich könnte schon mal öfter als bisher, meine Kinder in die Arme nehmen, und wieder mehr Frieden finden.
Danke Euch, fürs Zuhören. Ich hoffe, Ich habe Euch nicht allzusehr geschockt!
Gruß und schönen Tag
Sinnesrausch