Warum lässt man sowas zu???

  • Verfasst am: 06.01.2010, 21:18 Titel: Warum lässt man das zu???

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    Hallo zusammen,

    ich bin "neu" hier und Co-abhängig.
    Ich bin seit 2,5 Jahren mehr oder weniger mit einem Mann zusammen der Alkoholabhängig ist und konsumiert.
    Wenn ich darüber nachdenke was alles in dieser Zeit passiert ist und ich zugelassen habe, muss ich mir selbst an den "Kopf langen" und mich fragen wie man sowas zulassen kann. Aber das ist wohl die eigene Abhängigkeit.
    Als ich ihn kennengelernt habe war er seit 6 Jahren trocken. Vielleicht hätten mir damals schon Dinge auffallen müssen, wär man nicht soo verliebt.
    Am Anfang war es Launenhaftigkeit, monatelanger Rückzug.
    Zwischendurch kam es zu Treffen, bei denen ich dachte jetzt ist alles wieder "gut" und nach ein paar Tagen war wieder alles vorbei. Was sich bis heute nicht geändert hat. Ich ihm immer "helfen" wollte. Entweder daß ich sein Haus sauber gemacht habe, Wäsche waschen, etc. alles was so liegen blieb, Gespräche, Gespräche, Gespräche....
    Dann fing es an, daß ich behandelt wurde oder mich behandeln lies, wie wenn ich niemand wäre. Ohne jeglichen Respekt.
    Z.B. waren wir mit seinen Kindern im Schwimmbad und er meinte zu mir - ach, geh doch wieder auf deinen Platz zurück... So auf die Art ich bin eh nur eine Spaßbremse.
    Ganz schlimm wurde es ab dem Zeitpunkt als ich schwanger wurde. Unsere Tochter ist jetzt 9 Monate. Sie war nicht "geplant". Ihn hatte scheinbar die Tatsache wieder Vater zu werden komplett überfordert und er wurde während der Schwangerschaft Rückfällig. Er ging mehrmals auf mich los, Beschimpfungen, Streit... Meine Vorstellung war eine "heile" Familie. Daß wir beide für die Kleine da sind. Ich hätte während der Schwangerschaft schon einen entgültigen Schlussstrich ziehen sollen, aber ich hatte und habe immer wieder Schuldgefühle, was mir auch zu einem großen Teil suggestiert wurde (was ich zugelassen habe), daß ICH Schuld daran bin, daß ER wieder trinkt. Unsere Beziehung ist Schuld.
    Seit dieser Zeit trank er immer häufiger und immer mehr. Die Bedürfnisse von der Kleinen und mir werden gar nicht wahrgenommen. Er sieht nur sich selbst. Alles dreht sich um ihn. Wie es ihm geht, er hat mehr oder weniger das Recht ständig irgendwo zu hocken (er ist so gut wie nicht mehr zuhause. Gut daß wir in getrennten Wohnungen leben), Party zu machen, nehm ich mir das Recht raus MAL etwas zu machen, steckt natürlich ein andere Mann dahinter und ich hab nichts anderes zu tun als ihn zu betrügen. Worauf wieder Beschimpfungen und Agressionen folgen.
    Wir haben mehrmals zuhause einen Entzug gemacht. War der körperliche Entzug vorbei, wurde Streit provoziert um einen "Grund zum trinken" zu haben. Er ging in eine Klinik hat nach 3 Wochen abgebrochen. Nach den letzten "Saufeskapaden" wo er wieder auf mich (vor unserer Tochter) losging, mich auf´s übelste beschimpft und beleidigt hat, mir gedroht hat usw. usw. hat er nun wieder beschlossen einen Entzug zu machen. Allerdings würde diese Therapie eine lange Zeit dauern (ca. 2 Jahre) und er danach nicht mehr zurückkommen möchte (Was ich im Moment noch nicht so ganz glauben kann).
    Obwohl mir bewusst ist, daß das der einzig richtige Weg ist und ich für meine Tochter und für mich ein anderes "Umfeld" schaffen muss/möchte, daß das keine Zukunft haben kann, kommen immer wieder die Ängste doch Schuld zu sein, weil man ja sooo böse ist und was wenn der andere wirklich "weg" ist?? Dann kommt die eigene Abhängigkeit....
    Es gäb noch vieles zu erzählen, aber das ist erstmal genug
    Ich hoffe ich hab nicht allzu wirr geschrieben und ihr könnt mich verstehen.

    Liebe Grüsse

    Underground

  • Hallo Underground,

    herzlich willkommen und ich wünsche Dir einen guten Austausch.

    Zitat

    Aber das ist wohl die eigene Abhängigkeit.


    Eine gute Erkenntnis.


    Zitat

    Er sieht nur sich selbst. Alles dreht sich um ihn.


    Was tust Du für Dich?

    Zitat

    Wir haben mehrmals zuhause einen Entzug gemacht.


    Du weißt schon, dass dieses „zuhause“, mal eben diskret in die Tonne auch in der Kiste enden kann?

    Zitat

    Ich hoffe ich hab nicht allzu wirr geschrieben und ihr könnt mich verstehen.


    Nö, Du bist klar und deutlich zu verstehen.


    Zitat

    Es gäb noch vieles zu erzählen, aber das ist erstmal genug


    Dann auf, wie kannst Du Dir helfen?


    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Kaltblut,

    danke für´s antworten. :)
    Ja, ich weiß daß so ein Entzug Zuhause so ausgehen kann.
    Ich war auch nicht begeistert davon und hab mehrmals einen Arzt gerufen. Mich schlau gemacht wie wo was passieren kann.
    Am Ende hat es nichts gebracht und bringt es nichts. Wobei ich jemand kenne, der auch den Entzug Zuhause gemacht hat und seitdem trocken ist.
    Ist ne gute Frage was ich für mich tun kann?! Ich hab mich komplett nach ihm ausgerichtet und hab´s irgendwie nicht bemerkt.
    Vor ein paar Jahren war ich schon einmal in der gleichen Situation. Nicht so heftig, aber auch derjenige war abhängig. Drogenabhängig. Entzug wieder Zuhause, aber er hat es geschafft. Und ich war der Überzeugung das würde nicht nochmal passieren.
    Falsch gedacht. Vor der Geburt meiner Tochter war ich noch oft bei Freunden. Aber seither mache ich für mich eigentlich gar nichts mehr, ausser Kind und Haushalt. Unterstützung habe ich von ihm nie bekommen. Egal wie oft ich darum gebeten habe. Klar, ist ja auch nur mit sich und seinem Leiden beschäftigt. Ausser daß ich gesagt bekommen habe ich sei ne schlechte Mutter usw. Hat mir im Streit mit dem Jugendamt gedroht und um ihm keine Angriffsfläche bieten zukönnen hab ich´s vorweggekommen und selbst jemand kommen lassen. War natürlich nichts zu "beanstanden". Aber traurig auf was für einem Niveau sich alles abspielt. Und alleine lassen würde ich ihn nicht mit ihr.
    Ich war vor kurzem seit Ewigkeiten mal wieder mit einem Freund im Kino. :) Was nur leider nicht sehr entspannend war, da er nur paar Meter weiter stockbesoffen sich am Bahnhof aufgehalten hat und ich nur am kucken war ihm nicht über den Weg zulaufen und daß nichts passiert.
    Und ne Freundin und ich haben beschlossen jetzt regelmässig Musik zu machen. Was super gut tut. Allerdings muss ich die Kleine so gut wie immer mitnehmen, da ich nur meine Mutter habe, die sich ab und an um sie kümmert, damit ich etwas "Freizeit" habe. Was meistens wieder für Putzen, Einkaufen, etc. drauf geht.
    Ich weiß gar nicht ob ich jemals auf mich und meine Bedürfnisse wirklich geschaut habe. Ich glaube nicht. Eine kurze Zeit gab es mal. Nach der Trennung von meinem damaligen Freund. Ruck zuck hat es sich wieder umgeschlagen. Und bin da wo ich schon einmal stand.
    Kennst du das Sprichwort Geben ist seeliger denn Nehmen?? Was eigentlich ja nicht richtig ist, nur wenn man darauf suggestiert ist, ist es schwer anders zu denken. Dann kommt wieder mein schlechtes Gewissen. Ich bin zu egoistisch. Ich stell mich in den Mittelpunkt usw.
    Oje, jetzt hab ich schon wieder einen halben Roman geschrieben. :)

    Wünsch dir einen schönen Abend...

    Lieber Gruß

    Underground

  • glück auf underground
    [quote='underground']Geben ist seeliger denn Nehmen/quote]

    gieb ihm die freiheit sich totzusaufen - kümmer dich um dein wohlbefinden

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat von underground

    Und bin da wo ich schon einmal stand.

    Hallo underground,

    dann los, dorthin, wo es Dir gut tut, wo es Euch gut tut, denn Du bist ja nicht mehr alleine. Du hast das Recht für zwei egoistisch zu sein.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo,

    totsaufen lassen.... harte Worte. Ich weiß daß es nicht wirklich in meiner Macht steht was zu tun.
    Ich habe seit Tagen nichts mehr gehört. Was mich noch mehr beunruhigt.
    Wie es ist, ist es nichts. Bekomm ich ständig Anrufe wird es mir zuviel, hör ich nichts, mache ich mir Sorgen und habe Angst.
    Obwohl ich das Spiel jetzt zugenügend kenne, habe ich immer wieder Angst. Angst daß etwas passiert, Angst daß er nichts mehr mit uns zutun haben möchte. Ich sollte diejenige sein die so nichts mehr mit ihm zutun haben will. Wenn ich ihn in seinem Verhalten erlebe kann ich das. Ist Rückzug angesagt kommen wie gesagt die Ängste.
    Wie geht man mit jemanden um der abhängig ist? Ist Fallenlassen der einzige Weg? Und der härteste zugleich.
    Schwieriger wird es noch mit Kind. Dann denke ich, daß ich ihr den Vater nicht nehmen möchte. Klar, er kümmert sich weder um sie, noch sieht er sie regelmässig. Alles keine guten Voraussetzungen. Mit Sicherheit ist es auch nicht gut, wenn sie die ganzen Streitereien mitbekommt. Wenn er mal wieder ausrastet..... Aber er ist ihr Vater.
    Ich habe selbst nicht wirklich eine Familie gehabt, mein Vater hat sich für uns auch nicht wirklich intressiert und konnte keine Verantwortung übernehmen. Obwohl er kein Suchtproblem hat. Und ich will wohl mit aller Macht verhindern, daß es ihr genauso geht.

    Liebe Grüsse

    Underground

  • Hallo Underground,

    denke an Dich und Deine Tochter... wenn es ihr nicht so ergehen soll wie Dir, dann bist Du ohne ihn wohl echt besser dran... auch wenn es schwer ist.

    Wenn Du Dich hier durch die Beiträge liest, wirst Du immer wieder darauf stoßen, dass Fallenlassen der einzige Weg ist...

    Du kannst den anderen nicht ändern, nur Dich selbst. Du oder auch Dein Kind werdet kein Grund für ihn sein, mit dem Trinken aufzuhören. Diese Erfahrung habe ich selbst als Kind gemacht und bin nun hier als EKA unterwegs....

    Ich wünsche Dir viel Erkenntnis, Kraft und Mut.

    LG.. Pedi

  • Hallo Pedi,

    ich freue mich gerade die Nachricht von dir zu lesen.
    Unabhängig davon war ich auf deinem Thread und hab mir deine Geschichte angeschaut. Bekanntlich gibt es ja keine Zufälle. :)
    Du hast einen Satz geschrieben der es trifft. Nicht daran zu glauben, daß ein "normaler" Mann an "sowas" wie uns/mir Intresse haben könnte.
    Ich denke mehr oder weniger auch nur noch daran - was ist falsch mit mir? Werd ich jemals in einer Beziehung "glücklich" sein? Werd ich es überhaupt mal schaffen mich zu "ändern"?
    Selbstbewusstsein gleich Null. Dafür jede Menge Selbstzweifel.
    Dieses Muster von Abhängigkeit ob Alkohol oder Drogen zieht sich durch alle Beziehungen. Wie oft ich auch spüre daß es mir nicht gut tut, ich keine Kraft mehr habe, doch eigentlich gar nicht mehr möchte, schaffe ich es nicht den Schlussstrich zu ziehen.
    Ich hoffe es dieses Mal umsetzen zu können. Vielleicht auch mit und durch eure Hilfe und Erfahrungen. :)
    Was mich "ankotzt" (entschuldige, ich kann es gerade nicht anders benennen) ich weiß alles und krieg es nicht gebacken zu verändern. Vielleicht bin ich zu ungeduldig, erwarte zuviel von mir selbst? Vielleicht bin ich auch nicht fähig mich mit mir auseinanderzusetzen. Ich weiß es nicht. Ich bin wütend über mich selbst. Ich zerbrech mir immer wieder meinen Kopf über den anderen. Was er wohl macht, trinkt er oder nicht? Geht es ihm gut oder nicht? Gibt es vielleicht schon eine andere? Meldet er sich wieder oder nicht? An was hält man fest? Schön ist es doch nicht. Es gibt einem Leid und Schmerz. Wie kann man das wollen/brauchen?

    Ich wünsch dir einen ganz schönen Samstag Abend...

    Lieber Gruß

    Underground

  • Hallo Underground,

    ja, die Ungeduld... auch bei mir ein großes Thema. Und Wut über mich selbst... die habe ich inzwischen ablegen können. Ich sage mir, dass ich mir das alles nicht ausgesucht habe; hätte ich es besser gewußt, hätte ich es besser gemacht. Mit Wut auf mich selbst ziehe ich mich nur weiter runter.

    Wenn ich an all meine Beziehungen zurück denke, raufe ich mir echt die Haare! Selbstlos bis ins Mark, ich. Hab immer alles gemacht, damit ich gefalle und "richtig" bin. Auch bei meiner ersten großen Liebe war das schon so. Der hatte zwar kein Suchtproblem, hat mich aber 2x betrogen.

    Der Verstand ist schlau, das stimmt... rein theoretisch habe ich auch (fast) alles verstanden, aber das Gefühl kommt nicht hinterher. Ich mache es so, wenn ich mir z.B. irgendetwas Gutes getan habe, beobachte ich, wie es nicht wirklich für mich anfühlt. Dafür nehme ich mir wirklich Zeit und mache das ganz bewußt. So hat das Herz die Möglichkeit, den Verstand einzuholen. Auch das erfordert (wieder mal) ein gewisses Maß an Disziplin, mal Innehalten, Zeit lassen usw., aber es lohnt sich. :wink:

    Selbstzweifel sind immer wieder da, denn es geht auf und ab. Mal fühle ich mich gut und optimistisch, dann wieder müde, schlapp, mutlos. Jedenfalls habe ich mir geschworen: keine Beziehungen z.Zt. (nu stehen sie auch nicht gerade Schlange bei mir), Konzentration nur auf mich selbst....

    Leid und Schmerz sind uns vertraut, deshalb halten wir immer wieder daran fest und können so schlecht loslassen. Das ist unser Entzug, hab ich das Gefühl... wir können uns hier auf jeden Fall eine große Hilfe und Unterstützung sein. Für mich ist dieses Forum sehr, sehr wichtig geworden.

    Hab einen schönen Sonntag! 8)

    LG.. Pedi

  • Hi Pedi,
    Guten Abend an alle :-),

    meine Ängste waren mal wieder unbegründet. Er lebt noch, scheint nicht auf Therapie wie gewollt zu sein usw...
    Hatte heute mehrere Anrufe (die ich nicht mitgekriegt habe) und total die wirren SMS wo ich mal wieder überhaupt nicht verstand was das soll und was er möchte? Hatte geschrieben, daß ich nicht verstehe was er sagen möchte und wo ich denn seine Sachen die er noch hier hat (mal wieder) hinschicken soll? Irgendwann kam nochmal ein Anruf, bei dem erst gar nicht geredet hat und auf meine Frage was er denn möchte, aufgelegt hat.
    Soviel dazu....
    Ich habe mich im Internet nach Selbsthilfegruppen umgeschaut und welche gefunden die hier in der Nähe stattfinden. Hoffe mal daß das noch alls aktuell ist und werde in Zukunft in eine Selbsthilfegruppe gehen. Also auf alle Fälle schaue / höre ich mir mal an wie das da ist.
    Heute Abend war mal wieder ein Moment in dem ich dachte, wie schön - RUHE.
    Aber das ist das Kranke daran. Meldet sich der Andere ist man wieder beruhigt und bestätigt wenn er so weitermacht wie sonst auch, hört man nichts verfällt man in Angst.
    Ich weiß daß ich ein schönes Leben haben möchte mit meinem Kind zusammen und vorallem daß ihr Leben schön, ruhig und ausgeglichen ist. Ich weiß daß es mit ihm nicht funktionieren kann.
    Der Wille ist da, nur steh ich noch ziemlich am Anfang.
    Ich habe glaube ich heute begriffen, daß jeder Mensch das Recht so zu leben wie er möchte. Und wenn sich jemand dafür entscheidet, daß er trinken möchte, sich vielleicht sogar wirklich tot säuft, dann ist es SEINE Entscheidung. Genauso wie ich leben kann wie ich es möchte. In soweit das möglich ist. LOSLASSEN.
    Hoffe, die Erkenntnis habe ich morgen auch noch. :)
    Du hast Recht, man sollte viiieel bewusster wahrnehmen was man tut. Seine Aufmerksamkeit nur auf die momentane Handlung richten. Hat bis jetzt nur noch nicht geklappt.
    Betrogen werden - meistens gehören zwei dazu wenn so etwas passiert.
    Früher habe ich auch alles dafür getan, daß der Andere bleibt und es aus Angst mehr oder weniger "hingenommen". Heute glaube ich seh ich das zum Glück anders.
    Glaube auch, daß es das "Vertraute" ist, das wir festhalten. Was gleichzeitig die Angst vor Neuem bedeutet. :)

    Euch allen einen schönen Sonntag Abend...

    Liebe Grüsse

    Underground

  • ojjee, ich sehe gerade, sollte in Zukunft erstmal die Vorschau anzeigen.
    Sorry, hab zwischendurch paar Buchstaben und Wörter vergessen. Schneller gedacht als geschrieben. :)
    Hoffe ist dennoch zu verstehen *g.

  • Hallo Underground,
    schön das du hier gelandet bist... es wird dir sicherlich gut tun. Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll um dir ermutigende Worte zu schicken.
    " ich weiß alles und krieg es nicht gebacken zu verändern."- Theorie und Praxis sind bekanntlich zweierlei. Da geht es bestimmt einigen hier so. Belesen zu sein, was dieses Thema betrifft oder im Rahmen einer Ausbildung eine Menge an Theorie kennengelernt zu haben und hier gute Ratschläge geben, die man selbst nicht oder nur schwer leben kann.
    Du hast zumindest erstmal eine Menge erkannt und kannst nicht danach handeln: das ist auch nicht so einfach- mal eben aus alten Verhaltensmustern ausbrechen, die einen von klein auf geprägt haben.
    Hast du schon mal über professionelle Hilfe nachgedacht? Könnte vielleicht unterstützend wirken.
    Zudem müsstest du für deine Tochter zum Muttertier werden und dich und sie schützen. Doch auch das ist leichter gesagt als getan- ich verstehe deinen Zwiespalt. Doch was habt ihr für eine Zukunft, wenn er dir und euch schon jetzt alles mögliche antut... antun darf? Finde deine Selbstachtung wieder: für dich und deine Tochter. Sie braucht dich... ob sie ihn als Vater braucht??? Meine Mutter hat es mir aus den selben Gedankengängen, wie deinen ermöglicht, ihn alle zwei Wochen zu sehen. Heute glaube ich, mit der Aussage "dein Vater ist sehr krank" oder ähnliches, hätte ich vielleicht besser umgehen lernen können, als mit seinem Alkoholismus und den Folgen daraus. Meine Mutter konnte sich damals "einfach" scheiden lassen, was ich immer sehr unfair fand. Ich habe es erst vor sechs Jahren geschafft. Mein Vater hatte zuvor nachhaltig eine Menge geschafft, was ich jetzt zu bewältigen habe. So weh es tat und tut, konnte ich ihn auch nur fallen lassen. Über Quantität und Qualität des Kontaktes brauche ich hier nicht näher ausführen. Im Dezember ist er allein an den Folgen seines Konsums gestorben. Auch meinen letzten Partner musste ich fallen lassen- es scheint nur wenig Erfolgsgeschichten zu geben. Körperliches Angehen wäre für mich allerdings schon sehr Grenzwertig (wenn ich das richtig verstanden habe)
    NIEMAND hat das Recht, dich so zu behandeln!
    Was willst und brauchst du für dich?
    Ich wünsch dir ganz viel Bauchgefühl und Stärke für dich und dein Kind und das du einen Weg für euch findest.
    LG Marina

  • Liebe Underground.
    Du fragst Dich, warum läßt man sowas zu?
    Warum trinkt der Partner?
    Abhängigkeit = nicht anders können.
    Man mag das als Liebe empfinden, doch wenn man genau hinschaut, dann hat es wenig damit zu tun.
    Es ist keine Liebe , wenn man so egoistisch veranchlöässigt udn beschimpft wird.
    Es sit auch keine Liebe , wenn man alles hinnimmt an Miesen Dingen, was der PArtner macht. Wenn man sich für ihn aufopfert bis zur Selbstaufgabe.
    Wenn man es nicht schafft sein Kind und sich selsbt zu schützen.

    Das ist Krankheit. Schwere Krankheit, die ncihtmal eben so auf die Schnelle zu heilen ist.

    Du schreisbt, Du möchtest Deinem Kind nciht den Vater nehmen.
    Möchtest Du leiebr Deinem Kind die Kindheit nehmen?
    Und- welcher Vater? Er kann auch weiterhin seine Vaterrolle in Anspruch nehmen. Schieb das nicht als Vorwand vor, weil Du es nicht schaffst Dich zu lösen.

    Lies mal in den Threads der erwachsenen Kindern ( wie ich es auch bin) von Alkoholikern. Da wird Dir vielelicht ein Licht aufgehen.
    Ich sage es einfach mal so: Du wirst die Seele Deiner Kinder zerstören, wenn DU bei ihm bleibst und der schaden wird sogar noch tiefer sein und noch schwieriger therapierbar als bei Dir und Deinem Partner. Denn schäden, die schon in der Kindheit entstehen werden das ganze Leben der Kinder beeinflussen und begleiten.

    Immer , wenn ich solche eine Geschcihte hier im Forum lese werde ich wütend, traurig etc.
    Es gibt Dinge im Leben, die man nur einmal machen kann, die man nicht wieder gut machen kann. Und Du mußt jetzt stark sein, jetzt handeln.
    Die Liebe zu Deinen Kidnern sollte Dir die Kraft geben jetzt auszusteigen aus diesem Teufelskreis der Süchte.
    Tu es für sie, wenn Du es nciht schaffst es für Dich zu tun.
    Dein Partner wird schon für sich entscheiden. Wenn er ein guter Vater ist wird er wieterhin für die Kinder da sein.
    Wenn er eine Therapie amchen will, wird er sich drum kümmern.
    Wenn er weiter trinken will, lass ihn.
    Du merkst es vielleicht nicht, aber DU selber hast das Schicksal in der Hand, mehr als Du denkst.
    Wenn er Dich wriklich liebt wird er ohnehin zu Dir zurück kommen.
    Wenn da keine Liebe ist oder war hast Du ohnehin verloren, denn DU kannst niemandnen dazu zwingen Dich zu lieben oder gar überzeugen dadurch, dass Du Dich für ihn aufopferst. Du denkst zwar,d ass DU was gutes für ihn tust. Aber er sieht es ganz anders: Er will trinken- udn DU wilslt ihn daran hindern. Vielleicht schwer zu verstehen in der Situation wo Du gerade bist. Aber denk mal drüber nach. Du versuchst die ganze eit deinen Mann zu überzeugen, zu kontrollieren, überreden zu etwas,w as er garnciht will. Sowas nervt. Udn wenne r es wollte- dann würde er es tun. Ganz einfach. Guck bei den Alkoholikern, die hier im Forum schrieben. Sie haben sich selsbt entschlossen diesen Weg zu gehen.
    Keiner der nassen Alkoholiker wird Dir heir in Deinen Thread schreiben: Ganz einfach, Du mußt Deinen Partner so lange bearbeiten, anflehen, betteln , heulen oder sonst was , dann wird er aufhören zu trinken. Keiner wird sowas schrieben, weil es einfach SO nicht funktioniert.

  • Hallihallo,

    vielen Dank für eure Antworten und klaren Worte!
    Ich habe die letzten Tage in meiner freien Zeit nicht viel anderes gemacht als mich hier durchzulesen. Und bin glaube ich dabei einiges zu verstehen und zu erkennen.
    Es nützt nichts immer wieder zu erzählen was einem passiert ist. Man hat es zugelassen. Lässt es zu.
    Daß solche Beziehungen nichts mit Liebe zu tun haben, steht ausser Frage.
    Pure Abhängigkeit, Angst, Mitleid, etc.
    Ich habe verstanden, daß man nicht erzwingen kann, daß der Andere aufhört zu trinken. Und vermutlich alle Gespräche nichts bringen.
    Wenn ich das nicht möchte, muss ich mein Leben ändern.
    Und das möchte ich. Für meine Tochter und für mich!
    Heute findet die Selbsthilfegruppe der Al-Anon´s statt. Ich werde hingehen. Vermutlich sollte man jede Hilfe in Anspruch nehmen die man bekommen kann um aus dieser Situation rauszufinden.
    Ich frage mich immer wieder warum man das mit sich machen lässt? Zum einen Teil die Co-Abhängigkeit. Der eine lässt mehr zu bis er sich trennt, ein anderer wieder weniger.
    Es ist wie gesagt nicht daß erste Mal daß ich mich in so einer Situation / Beziehung wieder finde. In der Beziehung davor, war ich so fertig, daß ich glücklich war in eine Klinik zu gehen um Hilfe zu bekommen. Damals wurde bei mir Borderline diagnostiziert. Zum Glück ist es so wie damals nicht mehr gekommen. Es gibt nach wie vor Tage an denen ich mich verletzen könnte oder mich gerne "wegmachen" würde, aber es beherscht mich nicht mehr und ich tue nichts mehr. Was ich damit sagen möchte ist, daß ich mir im Moment nicht sicher bin ob es alleine nur Co-Abhängigkeit ist oder auch noch Boderline. Es ist bekannt daß Menschen mit diesem Syndrom extreme Beziehungen leben und viel "ertragen" wo andere längst gegangen wären. Aber wie auch immer. Entscheidend ist, zu verstehen und etwas dagegen zu unternehmen. Und ich möchte ein ruhiges Leben haben.
    Meine Befürchtung ist im Moment die, WAS ist wenn er dasteht? Gestern und heute geht es mir gut. Was soll ich tun wenn er betrunken hier auftaucht, blöd wird? Vermutlich sagt ihr jetzt die Polizei rufen. Wenn die so schnell hier sein können? Und die Scham vor den Nachbarn.
    Er kennt meine Ängste. Ich hatte ihm erzählt was früher passiert ist.
    Leider wird alles gegen mich genutzt.

    Lieber Gruß und bis bald

    Underground

  • Hallo ihr Alle,

    so ich war gestern in der Anon-Gruppe. Zuerst war ich etwas skeptisch und dachte wo bin ich da gelandet. Aber es hat sich als ganz gut rausgestellt und ich bin mit einem guten Gefühl gegangen.
    Und wie es so oft ist, dann wenn man anfängt oder den Entschluss gefasst hat etwas ändern zu wollen, kommen auf einmal wieder Nachrichten.
    So war es auch gestern. Kaum draussen ging´s Handy. Zuhause Anrufe.
    Er wird heute auf Entzug gehen und danach auf LZT. Sagt er.
    Und schon wieder passiert das, was nicht mehr passieren soll. Die Gedanken kreisen sich wieder mehr oder weniger nur um IHN. Ängste kommen wieder auf. Was wird passieren? Wird er wirklich gehen? Wird er es durchziehen? Wird er wirklich für sooo lange Zeit weg sein? Wird er uns vergessen? Blöde Ängste, ich weiß.
    Oh man, ich will mich nicht mehr beeinflussen lassen. Nur geht´s noch schneller wie es mir lieb ist. Zumindest hab ich nicht rumdiskutiert und ihm viel Erfolg für gewunschen.
    Ich sag mir immer, daß ich nichts ändern kann. Ausser mein Leben.
    Ein Kampf. Ob man auch mit dieser Abhängigkeit immer ein Süchtiger ist?
    So grad kam wieder ein Anruf... und ich hab wieder angefangen zu diskutieren. Da er noch einige Sachen hier hat - die ich nicht nach Hause schicken sollte weil er ja auf Therapie geht - jetzt soll ich sie doch wieder nach Hause schicken. Er kann doch noch nicht gehen... Ach, soll einer verstehen. Und dann wieder ich hätte einen Anderen. Wie oft ich mir das schon reinziehen musste. Monatelang beschimpft deswegen wurde obwohl gaaaar nichts ist. Aber er macht ein Geheimnis daraus wenn ich frage wo er denn gerade ist oder in der Nacht war? ARS....... Entschuldigt. Bin grad wieder total wütend. So eine Arroganz. Ein dummes Geschwätz. Ich soll keine SMS an ihn schicken, die für einen anderen gedacht sind. Hallooooo??? Er hat mir die total die wirren Mails geschrieben und angerufen. Ich hatte ihm zurückgeschrieben, daß ich nicht verstehe was er mir sagen möchte und wohin ich die Sachen schicken soll?? Das ist noch total paranoid dazu.

    Freu mich wenn ihr mir schreibt...

    Grüsse

    Underground

  • Hi Underground,

    schön, dass Du bei Al-Anon warst!

    Ich denke, er spürt, dass Du anfängst, Deine eigenen Wege zu gehen. Das birgt für ihn natürlich die Gefahr, dass Du ihm als Co nicht mehr zur Verfügung stehst... aber so ist es ja auch richtig, dass Du nun Deinen Weg gehst.

    Andererseits geht er seinen Weg in Richtung LZT, was Dich wiederum beunruhigt, wie Du schreibst...

    Das stürzt Euch vermutlich beide ins Gefühlschaos... verständlich... aber versuche, Dir und Deinem neuen Weg treu zu bleiben, behalte nur Dich im Blick, nicht ihn. Er ist für sich, Du für Dich verantwortlich. Du kannst nur Dein Leben ändern, nicht seins. Wenn Du´s schaffst, lass Dich gar nicht erst auf Diskussionen ein.

    Ich hoffe, dies kann Dich ein wenig unterstützen.

    LG.. Pedi

  • Zitat

    wie meinst du das?

    Hallo Hartmut,

    hatte gestern eine Nachricht in meinen Thread geschrieben. Das war die Antwort auf Pedi´s Nachricht und was so alles passiert war an diesem Tag.

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