will nicht mehr alleine kämpfen!

  • Lieber Mario, ich habe eine tiefe innere Abneigungen gegen alle Orte an denen Alkohol ausgeschänkt wird, mir missfällt die "nasse" Athmosphäre und das ganze laute, geschwätzige Ambiente.
    Ich werde mittwochs mit meiner Freundin in ein rauchfreies, alkohofreies vegetarisches Restaurant gehen, sie findet die Idee toll.
    Ich weiß, Ehrlichkeit wäre nach einem Jahr "Trockenheit" (mit 2 Rückfällen) an der Zeit, vielleicht springe ich über meinen Schatten.
    Es kostete mich große Überwindung meiner Familie reinen Wein (das ist jetzt aber mal ein netter Freudscher Versprecher :shock::D ) einzuschenken.
    LG, murmeltier
    Gehe jetzt nach Hause auf meinen crosstrainer!

  • Nabend murmeltier,
    ich habe auch einen ziemlich bammel vor einigen Situation die in naher Zukunft auf mich zukommen und auch mit meiner Sucht zu tun haben.
    Für mich ist das eine "große" Sache, jemand anders sagt warscheinlich : warum machst du Dir denn so einen Kopf darum, mach es doch einfach.
    Ich wollte damit nur sagen, ich kann das Gefühl der Angst vor solchen Situation sehr gut nach empfinden, wie warscheinlich viele hier im Forum.
    Für mich war es nicht so schwer mich im Bekanntenkreis zu outen, weil eh schon alle wussten das ich zuviel trank zu der Zeit. Mein outen bestand dann eher darin, das ich selbst eingestanden hab, das ich auf einem ganz übeln Weg war.
    Ich weis nicht ob es Dir auch so geht, was mir trotz allem etwas Angst gemacht hat, beim outen war, das ich durch das eingestehn meiner Sucht, mir die letzte Gefühlte Hintertür zugeschlagen habe. Bis zu dem Zeitpunkt hätte ich einen Rückfall "nur vor mir selbst" gehabt und ab dem outen würde ein Rückfall deutlich mehr vertrauensverlust bedeuten.
    Es war aber auf alle Fälle richtig es zu tun und ich würde aus meiner Erfahrung auch sagen, es gehört zu einer gesunden abstinez einfach dazu.
    Viele Grüße
    Mario

  • Hallo murmeltier,

    mir fiel das anfängliche Outen ebenfalls sehr schwer. Wobei ich das für mich so gehandhabt habe, daß ich ausnahmslos alle davon unterrichtet habe, die es sofort zu meinem eigenen Schutz wissen mussten. Dafür musste ich ebenso über meinen eigenen Schatten springen. Das fiel mir nicht leicht. Doch im nachhinein gesehen bin ich sehr froh, diesen Mut aufgebracht zu haben.

    Ich habe mich sehr zurückgezogen, um für mich meinen eigenen Tritt in der Trockenheit finden zu können. Habe mich keinen Situationen ausgesetzt, wo ich in Konflikte geraten konnte. Denn das habe ich für mich sofort erkannt, daß dies überaus gefährliche Situationen für mich sind. Entweder war ich soweit, daß ich mich klar zu erkennen geben konnte oder wenn ich noch nicht soweit war, habe ich mit Abwesenheit geglänzt.

    Nach und nach habe ich mir dahingehend Stärke aufbauen können, und stelle immer wieder erfreut fest, daß es mir wesentlich leichter fällt, mich heute klarer zu erkennen zu geben.

    Auch ich fühle mich in diesen "nassen" Atmosphären überhaupt nicht mehr wohl, deswegen entziehe ich mich ihnen weiterhin. Darüber bin ich für mich sehr froh, daß ich mich diese Situationen gar nicht mehr aussetze, sondern stattdessen Dinge tue, die mir guttun. Wo ich mich wohlfühlen kann, ohne diese Gefahr im Nacken zu haben.

    Welche Reaktion fürchtest du von deiner Freundin denn konkret, wenn du offen und ehrlich von dir berichtest?

    Schöne Grüße
    Mieken

  • @mieken :D Mein Hauptproblem beim "Outen" ist beruflich bedingt. Mein LG und ich arbeiten im med. Bereich, unser gesamter Bekanntenkreis stammt aus diesem Umfeld. Ich habe Angst durch das Bekanntwerden meiner Krankheit berufliche Nachteile zu erfahren, noch dazu wo mein LG in einer sehr verantwortungsvollen Position steht. Natürlich weiß ich, daß Alkohol-, und Medikamentenmissbrauch gerade in dieser "feinen Gesellschaft" gang und gebe ist, zu oft habe ich Bruncheinladungen mit Sektfrühstück, oder Abendveranstaltungen mit massenhaft Alk-konsum erlebt.
    Auch meine Freundin arbeitet in diesem Bereich, ich mag sie sehr, aber sie hat auch sehr viele gute Bekannte aus unserem beruflichen Umfeld.
    Da ich ja ausnahmslos zuhause und heimlich getrunken habe, konnte ich meine Sucht immer verbergen, Katerstimmung habe ich immer als Migräne oder "nervösem Magen" getarnt. Auch meine Klinikaufenthalte liefen offiziell untre "Burnout", ich weiß das alles ist sehr verlogen, aber ich kann nicht anders! :oops:
    Meine Famillie und meine engsten Freunde haben übrigens sehr verständnisvoll aber auch sehr konstruktiv reagiert, und auf diese Menschen kommt es mir auch an, denen vertraue ich bedingungslos.
    Ich bin sicher, daß einige das nicht vrestehen werden, ich fühle mich bei dieser Schwindelei auch nicht wohl, weiß aber nicht was der richtige Weg wäre.
    Mario : Ich denke auch, daß ich zu Anfang meiner Abstinenz ein Hintertürl offen halten wollte um ein eventuelles Versagen nicht rechtfertigen zu müssen. Das führte natürlich zu schwierigen Situationen z.B. wenn ich Familientreffen fern geblieben bin, weil ich wußte, daß dort Alkohol konsumiert werden würde.
    Es ist seit meinem fam. outing wesentlich leichter, obwohl es noch einfacher wäre, wenn die anderen aktiver auf meine Sucht reagieren würden, und in meiner Gegenwart keinen Alkohol trinken würden, was aber öfters nicht der Fall war. Leider, aber sie sind schon mehrheitlich der Ansicht, daß ich in Zukunft selber über meine Sucht siegen sollte. "Es zwingt dich ja keiner zum Trinken": habe ich da schon gehört! :evil:
    LG, daisydee

  • Liebes Murmeltier oder heißt Du jetzt daisydee? ;-),

    Zitat

    Ich habe Angst durch das Bekanntwerden meiner Krankheit berufliche Nachteile zu erfahren, noch dazu wo mein LG in einer sehr verantwortungsvollen Position steht.

    Hierzu habe ich folgende Gedanken:

    Wenn man sich auf seine Nüchternheit konzentriert, dann bedeutet das nicht, dass man seinen Partner, seinen Job, oder irgendeine andere Beziehung aufgeben muss, aber man muss die Bereitschaft dazu aufbringen, wenn die Beziehung oder die Situation die Nüchternheit gefährdet.

    Oder anders ausgedrückt:

    Was hilft Dir die beste berufliche Situation, wenn Du wieder anfängst zu trinken? Irgendwann ist die durch das Trinken wahrscheinlich ohnehin weg.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es für meine Stabilität sehr wichtig ist, dass ich mich deutlich positioniere. Wenn die anderen sich dann von mir distanzieren, dann ist das ihre Sache.

    Ich weiß, dass das am Anfang nicht ganz leicht ist, aber je klarer und fester mein Wunsch ist, ein abstinentes Leben zu führen desto leichter fällt es, sich auch klar zu äußern.

    Letztlich und zu allererst geht es ja buchstäblich um mein/ Dein Leben!

    Zitat

    "Es zwingt dich ja keiner zum Trinken": habe ich da schon gehört!

    Es zwingt Dich auch keiner, den Kontakt mit der Familie aufrecht zu erhalten, wenn es Dir nicht gut tut.

    Liebe Grüße
    Manfred

  • Hallo Murmeltier,

    Zitat

    ich weiß das alles ist sehr verlogen, aber ich kann nicht anders!

    Letzten Endes entscheidest sowieso du, wie du mit deinen Dingen umgehst :)

    Dein Thread Titel heißt: "will nicht mehr alleine kämpfen"

    Ich schätze wenn du selbst offener zu dir stehen könntest, würde dir deine Trockenheitsarbeit nicht wie ein Kampf erscheinen, sondern eher in die Richtung gehen, daß du aus deiner inneren Überzeugung handelst. Das bekommt eine andere Wertigkeit und hilft manchen schweren Anstieg viel leichter zu erklimmen.

    Wie sollst du so angenommen werden wie du bist, wenn du dein Selbst versteckst?

    Bei mir selbst war es anfangs lange so, daß ich mich trocken mehr für meinen Abhängigkeit geschämt habe, als zu den Zeiten wo ich noch gesoffen habe. Bis mir irgendwann aufging, daß ich ab diesem Tag keinen Grund mehr hatte mich wegen des Alkohols zu schämen, denn ich bin ja aufgestanden und angefangen, aktiv etwas gegen meine Sucht zu unternehmen. Das Versteckspielen sollte und durfte ab da für mich ein Ende haben. Mir gelingt das auch nicht immer und bei jedem. Doch ich unterscheide für mich ganz deutlich, wo ich meine Trockenheit in Gefahr bringen könnte. Welche Dinge mich später einholen können und mich so ggf. von hinten überrollen können. Solche Dinge entwickeln oft eine eigene Dynamik, die dich dann handlungsunfähig machen, wenn du es am wenigsten gebrauchen kannst.

    Zitat

    ...ich fühle mich bei dieser Schwindelei auch nicht wohl, weiß aber nicht was der richtige Weg wäre.

    Der richtige Weg ist Ehrlichkeit und Offenheit. Fang bei dir selbst an :)

    Lg Mieken

  • @ mario :lol: Doppelname - kommt davon wenn man statt zu arbeiten schnell noch diverse Forenbeiträge schreibt!!!
    @ zu euren Antworten: :idea: Ich denke daß es für mich im Augenblick am wichtigsten ist mich denen gegenüber zu öffnen, denen ich 1. vertraue und 2. die mir am Herzen liegen.
    Ich werde aber bei Nachfragen nicht mehr "Ich bin auf Diät" etc. vorschieben, sondern kurz und bündig antworten "Ich trinke keinen Alkohol, er tut mir nicht gut", das hat letztens einer in einer deutschen Kochshow geantwortet, was das Gegenüber sich dabei denkt ist dessen Sache. Vielleicht ist es zum Teil feige oder unehrlich, aber ich will nicht mit einem Schild zu geschäftlichen Meetings gehen auf dem steht:"Achtung, sprechen Sie mich nicht auf Alkohol an, ich bin Alkoholikerin und halte das vielleicht nicht aus!", oder "Trocken seit 01.01.2009!" :?
    Nun, wieder ernsthaft, ich werde nicht mehr leugnen, aber auch nicht alle darauf stossen, so wie eine Bekannte von mir, die mit ihrer manischen Depression hausieren geht, als wärs ein Ehrentitel.
    Versteht ihr was ich meine?
    Möglicherweise kann ich in 1-2 Jahren offener damit umgehen, vielleicht brauche ich noch mehr Abstand zu meiner nassen Zeit und den wirren Bildern in meinem Kopf die die Gaedanken daran erzeugen. :?
    Heute nach dem Sport hat meine Freundin zu mir gesagt, ich sei endlich zur Ruhe gekommen, ich sei zwar stiller als früher aber auch gelassener und zuversichtlicher, das ist ja schon ein Anfang???
    LG, murmeltier

  • Maria : Ja, heute nachmittag. die waren alle sehr nett und hilfsbereich, ich kam mir überhaupt nicht wie eine Bittstellerin vor.
    Ich habe zum einen stapelweise Infomaterial und Formulare erzalten.
    Es gibt zum einen einmalige Förderungen z.B für Wohnungskaution, Einrichtungsgutscheine, sogar ein Übersiedelungshilfsdienst vom Sozialamt ( :shock: Wahnsinn, an solche Dinge habe ich noch garnicht gedacht!)
    Frauenhaus ist in meinem Fall nicht zuständig, aber es gibt in meiner Stadt zwei Wohnhäuser extra für Familien in Notsituationen, das sind 1-2 Zimmerwohnungen, die für einen Zeitraum von 3-6 Monaten zur Verfügung gestellt werden entweder kostenfrei oder, je nach Einkommen sehr günstig.
    Eine weitere Möglichkeit, auch bei schon älteren Kindern sind die Mutter/Kind- Wohngemeinschaften. Das heißt, daß sich 2 oder mehre Mütter zusammen mit den Kindern nach Studentenvorbild Wohnungskosten teilen.
    Leider sind die Anmeldelisten sehr lang, paralell sollte ich mich auch für günstige Gemeinde/Genossenschaftswohnungen anmelden - Wartezeit bis zu 3 Jahren!!!
    Obwohl ich nicht katholisch bin darf ich aber jede Woche zum Mutter/Kind-Kreis in meiner Bezirkskirche gehen, dort findet man auch viele Betroffene und vielleicht ergibt sich da schneller etwas. :)
    Jezt muß ich mich einmal durch sämtliche Broschüren und Adessen durchgraben, hätte nie gedacht wie viel Hilfe man erfährt, wenn man nachfragt!!!
    LG, murmeltier

  • glück auf murmeltier

    Zitat von murmeltier

    ich will nicht mit einem Schild zu geschäftlichen Meetings gehen auf dem steht:"Achtung, sprechen Sie mich nicht auf Alkohol an, ich bin Alkoholikerin und halte das vielleicht nicht aus!", oder "Trocken seit 01.01.2009!" :?

    :arrow: genau das ^ will ich :arrow: ernsthaft :!:
    :arrow: bin nur zu faul andauernd das schild zu schleppen :P < scherz > bin nich zu faul nur - son großes schild schränkt die beweglichkeit ein :wink:

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat von murmeltier

    irgendwie beginnen hier alle Namen mit "M", ähm...inklusive mir! :D

    :idea: meiner auch :arrow: aber der nick nich :arrow: "mein nick" < dann passts wieder :wink:

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Maria : Mein LG trinkt seit Mittwoch od. Donnerstag voriger Woche nichts mehr, anfangs war er sehr nervös und hektisch, jetzt gehts ihm gut, er hat auch keine körperlichen Beeinträchtigungen.
    Allerdings hat er sich auch nicht bei der Suchtberatung gemeldet, wie ich ihm vorgeschlagen habe, daher bin ich sehr skeptisch. :?
    Der erste Schritt zur Trockenheit ist für mich die Selbsterkenntnis die aber unmittelbar damit verknüpft ist, sich erstmal ärztliche und psychologische Hilfe zu holen, - gibt sicher nur ganz wenige die das ganz alleine schaffen.
    Außerdem ist es was anderes seinem selber süchtigen Partner gegenüber Einsicht zu zeigen, als einem erfahrenen Suchtexperten etwas "vorzumachen".
    Ich ordne das für mich als "Beschwichtigung" ein, würde mich aber gerne vom Gegenteil übrezeugen lassen. 8)
    Alkohol habe ich keinen im Haus, und ich werde das auch in Zukunft mit aller Kraft verteidigen, es ist schon ein schönes, sauberes Gefühl, so als wäre alles frisch gewaschen und erneuert. Weiß jetzt nicht ob ich das richtig wiedergeben kann. Es fühlt sich richtig an! :D
    So, jetzt sollte ich mich an die Arbeit machen,
    Euch allen einen schönen Tag,
    ich denke an Euch
    LG, murmeltier

  • Hallo Murmeltier,

    ich werde dich hier nicht vom Gegenteil überzeugen wollen, bei diesem Thema kann ich nicht mitreden aber mit Sicherheit viele andere.

    Zitat

    Außerdem ist es was anderes seinem selber süchtigen Partner gegenüber Einsicht zu zeigen, als einem erfahrenen Suchtexperten etwas "vorzumachen".
    Ich ordne das für mich als "Beschwichtigung" ein, würde mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen lassen.


    Wünsche dir trockene 24 h

    Gruß
    Maria

  • Zitat von silberkralle

    wer is mehr experte als der der selber jahrelang richtig gesoffen hat :?:

    Aus dieser Sicht hast du sicher auch wieder recht. :shock::lol:
    Aber da ich es ohne Hilfe meines Arztes (Psychiater) und Betreuung durch meinen Therapeuten niemals soweit geschafft hätte, weil ich noch weiß wie groß mein Saufdruck die ersten 6 Monate war, glaube ich nicht daß mein LG einfach von heute auf morgen sagen kann, - ich trink nix mehr! 8)
    Versteht mich bitte nicht falsch, natürlich wäre es mein größter Wunsch wenn wir beide trocken werden würden, er ist ja eigentlich (= nüchtrn) eine Seele von einem Mann, der Alkohol und unsere "Saufabende" haben die Liebe und Beziehung ertränkt, sie ist sprichwörtlich abgesoffen... :roll:
    Ob es sich noch lohnt zusammenzubleiben? Können sich zwei Suchtkranke wirklich gegenseitig stützen? Muß ich mich nicht nur mit meinem Suchtgedächtnis auseinandersetzen, sindern auch mit seinem?
    Was passiert wenn einer schwach wird?
    Aber das Wochenende steht eh bald wieder vor der Tür, ich bin skeptisch ob er das ohne Alkohol durchsteht... wir werden sehen :twisted:
    Würde mich freuen von Euren Erfahrungen zu hören
    LG, murmeltier

  • Hallo Murmeltier,

    Zitat

    eine Seele von einem Mann, der Alkohol und unsere "Saufabende" haben die Liebe und Beziehung ertränkt, sie ist sprichwörtlich abgesoffen...
    Ob es sich noch lohnt zusammenzubleiben? Können sich zwei Suchtkranke wirklich gegenseitig stützen? Muß ich mich nicht nur mit meinem Suchtgedächtnis auseinandersetzen, sindern auch mit seinem?
    Was passiert wenn einer schwach wird?


    Du schreibst ja so als wärest du entschieden zu gehen, zumindest habe ich dieses Gefühl beim lesen ist das so?

    Ob es sich lohnt zusammenzubleiben? Das kann dir glaube ich keiner beantworten, so wie du aber eures zusammenleben beschrieben hast würde ich sagen, Nein.

    Zitat

    Können sich zwei Suchtkranke wirklich gegenseitig stützen?


    und gleich diese Frage dazu

    Zitat

    Was passiert wenn einer schwach wird?


    Da hast du schon denke ich die Antwort, ich wäre am Anfang meines Weges keine Stütze für einen Partner der auch suchtkrank ist, im Gegenteil ich würde untergehen ich hatte nur noch ganz wenig Kraft, nur für mich.

    Was passiert wenn einer schwach wird?

    Sag du es mir, was passiert mit dir wenn er am Wochenende trinkt?
    Mit welchen Gedanken spielst du?

    Noch etwas dazu

    Zitat

    Aber da ich es ohne Hilfe meines Arztes (Psychiater) und Betreuung durch meinen Therapeuten niemals soweit geschafft hätte, weil ich noch weiß wie groß mein Saufdruck die ersten 6 Monate war, glaube ich nicht daß mein LG einfach von heute auf morgen sagen kann, - ich trink nix mehr!


    Es geht jetzt nicht um deinen LG, aber ist das nicht so einwenig Schubladendenken, weil du es mit Psychiater und Therapeuten geschafft hasst, kann ein anderer Mensch auch nur so schaffen?

    Gruß
    Maria

  • Liebe maria :D
    ich muß zugeben ich bin sehr unsicher über die weitere Zukunft mit meinem LG. :?
    Die Vernunft sagt mir, daß eine räumliche Trennung für alle der bessere Weg wäre, - ich bin noch nicht stark genug für uns beide, und ich bin nicht wirklich überzeugt daß er aufhören will zu trinken.
    Die andere Seite ist aber, daß ich mit meinem Sohn dieses Wochenende vorsichtig gesprochen habe und der sehr an meinem LG hängt, und auch sein Zimmer, seine Umgebung etc. nicht aufgeben möchte. Wir haben beide geweint - ich war nach dem Gespräch noch unentschlossener als bevor. :(
    Am schönsten wäre es in unserer Situation den Alkohol für immer aus unserem Leben zu verbannen, diese Woche war so entspannt, keine bösen Worte, keine Missverständnisse - aber ich denke es ist naiv daran zu glauben oder es auch nur zu hoffen. :roll:
    Das Leben ist kein Hollywood-Film mit Happy-End, ich bin da illusionslos.
    Deshalb werde ich mich trotzdem auf die Listen für Wohnungen und eventuell Wohngemeinschaften setzen lassen, das geht eh nicht von hier auf heute und werde die verbliebene Zeit damit verbringen, meine Trockenheitsarbeit zu verinnerlichen und eventuell auch an der Beziehung zu arbeiten. Nur letzteres obliegt nicht nur mir allein...
    LG, murmeltier

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