Mein Leben als Co - wie komm ich da raus?

  • Hallo,

    klingt fast genauso wie bei mir. Er hat mich seelisch fertig gemacht. Ich habe eine Autoimunerkrankung bekommen (Schilddrüsenüberfunktion) bei der ich natürlich am Anfang auch supernervös war. Seitdem hat er immer das Argument wenn ich mich aufrege, ich spinne ja und solle sehen, daß ich meine TAbletten richtig einnehme.
    Ich bin mittlerweile schon länger bei einer HÖmöopathin, die ich auch ein bisschen als Therapeuten ansehe.
    Das beste ist immer, wenn mein Arzt sagt, ich müßte mir die Schilddrüse rausnehmen lassen, oder Radiojodtheraphie. Dann wäre ich aber mehrere TAge weg von zu HAuse. Bis jetzt habe ich mich noch nciht getraut ihm zu sagen, daß ich meine Kinder nicht alleine bei meinem MAnn lassen möchte (die Jüngste ist 2).
    Würdet Ihr euch trauen eurem Arzt zu sagen, euer Mann ist Alkoholiker?
    Ich schäme mich immer noch.

    Anke

  • Hallo estelldilorca und anke18.

    klingt auch schon fast nach meinem Freund. Er hat immer einen Schuldigen gesucht und versank dann in seinem Mitleid. Und hat alle zugequatscht das die anderen sie nicht alle hätten und so ne sche**ße musste ich mir fast jeden Tag anhören.!

    Vertrau dich deinem Arzt an, wenn du vertrauen zu ihm hast! Alkoholismus ist eine Krankheit!

    Ich kann deine Zweifel verstehen. Wohin mit den Kindern wenn du weg bist?? Mmh...
    Gibt es vielleicht jemanden, der bei euch wohnen könnte z.B. Mutter, Vater, Verwandte, Freunde.. denen du vertraust? Und die euer Problem kennen?

    Damit sie mit aufpassen könnten?! Dann wärst du auch beruhigt und könntest dich endlich um Dich kümmern damit du wieder gesund wirst!!

    Liebe Grüße und gute Besserung!!!

  • Hallo Lucy,

    ja, das mit dem Schneckenhaus kenne ich auch! Die meiste Zeit denke ich daran, wie und wann ich die Trennung durchziehen kann und bin auch sicher, dass ich es will! Dann gibt es ab und zu Momente, wo das kleine Mädchen in mir will, dass alles wieder gut wird und am liebsten die Augen vor der Wahrheit verschließen will! Es ist immer wieder sehr schmerzhaft, sich die Realität vor Augen zu halten. Aber das ist wirklich wichtig! Wir müssen an uns denken! Ich habe da ein sehr abschreckendes Beispiel: Meine leibliche Mutter lebt alleine und versucht, jeden, den sie kennt, an sich zu "ketten", weil sie jemanden "braucht". Sie findet das Leben so schrecklich, dass sie (nach eigenen Angaben) in einer Traumwelt lebt, die aus Fernsehen und Tagträumen besteht, die Realität will sie nicht sehen!

    Hallo Anke,

    also Ärzten gegenüber fällt es mir gar nicht schwer, zuzugeben, dass mein Mann Alkoholiker ist! Ich rede auch mit Freunden offen darüber! Ich weiss nur nicht, ob ich seiner Familie davon etwas sagen sollte, aber ich denke, dass die das auch wissen. Es gibt nur Situationen, wo es mir peinlich ist, wenn er ans Telefon oder an die Tür geht und lallt! Da könnte ich echt im Erdboden versinken, weil es so offensichtlich ist. Das ist aber Fremdschämen...

    Die Hoffnung, dass mein Mann sich ändert, habe ich schon länger aufgegeben! Ich kämpfe nur noch mit Mitleid und schlechtem Gewissen, wenn ich mich trenne!

    LG,
    Anesa

  • Hallo Ihr Lieben :D ,

    vielen Dank für eure Antworten, sie geben mir die Kraft in die richtige Richtung zu gehen. ich gehe am Mittwoch zu den Therapeuten und hol mir endlich Hilfe für mich, denn ich komme immer mehr zu der einsicht dass ich ihn nicht helfen kann. Ja und ich werde auch eine mutter kind kur beantragen, da es meiner tochter (9 Jahre) auch nicht wirklich gut geht. Sie sitzt oft in der schule und weint, wegen ihren papa. Das macht mich traurig und gleichzeitig wütend. :twisted: Ich denke oft über eine trennung nach, aber momentan fehlt mir dazu der mut und leider auch die finanziellen mittel. Aber ich werde weiter an mir arbeiten / kleine schritte machen, denn es gibt ganz schön viel zu tun. Bin zur zeit auch am überlegen ob ich für meine „kleene“ auch ´nen Therapeut such.. denke das werd ich auch machen, denn sie kommt mit dieser situation auch nicht mehr klar.

    Ich wünsch euch allen einen schönen Montag und freu mich schon auf eure antworten.

    Liebe Grüße :lol:
    Lucy

  • Hallo,

    mir geht´s nicht gut. habe mich wieder "einlullen" lassen, dass er aufhört usw. und was ist wieder das ende vom lied? er trinkt wieder. ich bin so sauer auf mich. warum glaube ich ihm denn immer wieder? bin ich einfach zu schwach um aus diesem teufelskreis auszubrechen? ich weiß es nicht. wollte ja eigentlich zum therapeuten gehen aber da war wieder das kleine mädchen die ihre heile welt, in der alles gut ist, haben will. ich bin völlig durcheinander kann keinen klaren gedanken fassen.
    komme mir vor wie ein käfer der auf den rücken liegt und nicht mehr aufstehen kann. Wie habt ihr es geschafft wieder auf die beine zu kommen?

    liebe grüße
    Lucy

  • Hallo Lucy,

    ein kräftiger Windstoss und der Käfer schafft es meist wieder weiterzukrabbeln :wink:

    Es ist zwar traurig, dass Du wieder diese Erfahrung machen musstest, aber statt im Selbstmitleid zu baden, solltest Du nun tatsächlich mal konsequent durchziehen, was Du Dir ja eigentlich vorgenommen hattest.

    Und was Ihr da Eurem Mädel antut - was glaubst Du, was Du jetzt tatsächlich in erster Linie machen solltest. Schau, dass Du Deinem Mädel hilfst. Es kann doch nicht sein, dass ein Kind in der Schule sitzt und weint, weil sie mit der Situation zu Hause nicht mehr klar kommt. Sie braucht Dich, Du bist ihr Halt und sie lernt doch von Dir :shock:

    Hör auf, Dich einlullen zu lassen, sondern geh Deine kleinen Schritte kontinuierlich und konsequent. Denk darüber nach, ob Du noch mehr Jahre auf die Art und Weise verbringen möchtest. Wende Dich an eine Beratungsstelle, lass Dir aufzeigen was es an Möglichkeiten gibt - auch in finanzieller Hinsicht. Fang einfach an ....

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Liebe Lucy,


    ich bin auch ganz neu hier. Habe lange mitgelesen, aber konnte mich nicht aufraffen, zu schreiben.
    Ich wollte nicht wieder in ein Helfer-Syndrom verfallen, wie ich es schon einmal erfolglos getan hatte bei meinem ersten Partner.

    Aber jetzt habe ich mich entschlossen, mir alles von der Seele zu schreiben und will einen eigenen Thread eröffnen.

    Zu Deinem Thema:
    diese Gefühle kenne ich nur zu gut. Immer die Selbstvorwürfe, warum bin ich so schwach. Die zerstörte Hoffnung, alles das ist völlig normal.

    Wir als Angehörige müssen vermutlich auch auf einen Punkt kommen, wo wir sagen, bis hierhin und nicht weiter. Leider kann das sehr sehr lange dauern.
    Im Grunde genommen geht es uns ebenso, wie dem Partner. Es gibt nur eine Veränderung, wenn wir es wirklich selbst wollen, sonst funktioniert das nicht. Meine beste Freundin, selbst trockene Alkoholikerin hat mir schon so oft gesagt, ich solle mich endlich trennen. Aber es ging einfach nicht, ich war noch nicht soweit, auch nicht so vielen Jahren. Ob ich es jetzt bin, ich denke, ja ich hoffe, der Knoten ist bei mir endlich geplatzt.

    Ich durchlebe jetzt schon die 2. Co-Alkoholier "Karriere" mit allen Höhen und Tiefen. Sie geht seit über 17 Jahren.
    Inzwischen hat sich vieles verändert auch in unserer gemeinsamen Beziehung und ich hoffe, endlich diesen Punkt erreicht zu haben, wo ich "loslassen" kann, ohne dass es mir sehr weh tut.

    Ich wünsche Dir viel Kraft, dass Du es endlich schaffst, loszulassen.
    Für Dich und vor allen Dingen auch für Deine Tochter.

    Lasse Dich nicht entmutigen, irgendwie geht es immer weiter !

  • Hallo Diandra,

    danke für deine klaren worte, den sogenannten tritt in den hintern. ja du hast recht von selbst bemitleiden wird es auch nicht besser. und nein ich möchte nicht noch viele jahre auf die art und weise verbringen. dazu hab ich keine lust und auch keine kraft. und meiner tochter muß ich das auch nicht zumuten. aber trotzdem ist da die angst alleine zu sein die ungewissheit die angst vor dem was kommt. und gegen diese angst muß ich kämpfen, denn die ist es auch die mich immer wieder umfallen läßt. es tut gut hier zu schreiben und zu wissen das ich hier die ungeschminkte und unvoreingenommene meinung gesagt bekomm.

    danke dafür :)

    liebe grüße
    katja

  • Hallo Antilope,

    danke für deine antwort und schön das du dich hier angemeldest hast. ich habe am anfang und auch jetzt noch viel hier gelesen und war echt überrascht wie viele das gleiche / ähnliche durchmachen wie ich. es ist schon verrückt wieso tun wir uns das eigentlich an? Ständig irgendwelche versprechen die wir glauben und dann werden wir doch wieder enttäuscht. ich mag nicht mehr so weiter machen.

    ich schick dir Kraft für deinen weg.

    Viele grüße
    katja

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