Hallo zusammen,
ersteinmal Danke für alle Antworten/Erfahrungen auf meine Fragen.
Hier meine Erfahrungen der letzten Woche: Mir war schnell klar, daß mein Mann es nicht mehr kontrollieren kann.Also habe ich mich schlau gemacht: Suchtberatungsstelle, Frauenberatungsstelle....
Versucht unauffällig im Vorbeigehen die Öffnungszeiten der Suchtberatungsstelle herauszukriegen. Hat geklappt. Zwei Tage warten. Mit klopfendem Herzen losgezogen, Gott sei Dank nochmal auf die Öffnungszeiten geschaut , wäre fast in die offene Beratung für Betroffene gelaufen, statt in die der Angehörigen. Für Angehörige gibt es ersteinmal nur ne Telefonnummer . Wieder zwei Tage warten....
Mit Puls von 180 angerufen..."FRau..... ist für die Angehörigen zuständig, die ist erst MOrgen wieder da... ". Hatte den Eindruck, daß ich dieser Frau lästig war. Hat leider gedauert bis ich mich getraut habe nochmal anzurufen, war vorher bei der Frauenberatung, die mir sehr gut getan hat, mich bestärkt hat und mich und mein Vorgehen so unterstützt, wie ich es für richtig halte. Die Informationen dort sind natürlich sehr allgemein, aber sie geben einem Adressen, an die man sich wenden kann.
Also wieder Suchtberatung angerufen.... Frau..... ist erst am Montag wieder da. Diesmal habe ich wenigsten eine Durchwahl erhalten. Mal sehen ob ich Montag mehr erfahre.
Hebe mir verschieden Bücher gekauft: Die Heilung des inneren Kindes (finde ich sehr gut, so allgemein um an sich zu arbeiten) und "co-Abhängigkeit Was Sucht für die Familie bedeutet" (bin hier noch ganz am Anfang, da ich es nicht in der Öffentlichkeit lese) Finde ist bis jetzt mehr ein Sachbuch, leider von 1990 (das Buch das ich haben wollte gibt es nur noch gebraucht.) Es kommt auch der Eindruck rüber, daß in vielen Stellen noch der Tenor herrscht, der Alkoholkranke ist krank, da du Co-Abhängig bist, bzw. du machst in noch kränker, da du Co bist. Hat mich sehr wütend gemacht. In meinem Fall weiß ich, mein Mann war Alkoholiker bevor ich Co wurde. Ob ich auch so Co geworden wäre kann ich nicht beurteilen und ob ich es noch wäre, wenn ich nicht mit ihm zusammen wäre kann ich auch nicht sagen.
Habe dann mit einer NAchbarin einfach so lange gequatscht und erfahre zufällig: Ihr Exmann war spielsüchtig. Sie hat sich auch deshalb von ihm getrennt, hat aber lange gedauert, war auch einiges hin und her. Sagte dann noch wäre genauso schlimm wie mit einem Alk verheiratet zu sein.
Ich hätte es ihr am liebsten erzählt, konnte es aber wegen der Kinder nicht .
Für mich steht ersteinmal fest: ich werde jetzt sehr egoistisch sein und nur noch an mich und meine Kinder denken.
P.S.: HAbe natürlich auch vorher mit meinem Mann gesprochen: "Er wüßte ja er wäre Alkoholiker und wir würden uns Hilfe suchen, ob er nicht auch Hilfe möchte....".Er hat auf die übliche Weise reagiert: ich spinne, alle wären Alkis, er hat kein Problem , er braucht keine Hilfe..
Habe nachdem ich bei der Frauenberatung war mal nachgefragt, ob er denn eine Familien oder Paartherapie mitmachen würde. Die Antwort war ein s"Nein". Habe ich nicht anderes erwartet. Also kann ich vergessen, daß er mit in die Suchtberatung geht.
Werde nächste Woche mehr berichten. Vielen Dank fürs Lesen
Anke