Meine Mutter ist seit mindestens 16 Jahren alkoholikerin

  • Hallo Nadja,

    herzlich Willkommen hier bei uns Erwachsenen Kindern!

    Ich kann sehr gut nachempfinden, wie es dir geht, auch meine Mutter trinkt, auch mein Vater schaut weg. Das Thema wird totgeschwiegen...

    Ich habe auch erst hier im Forum einen Ort gefunden, wo ich mich mit Menschen austauschen kann, die wissen, worum es bei uns EK geht.

    Ich wünsche dir einen hilfreichen Austausch. Schreib dir alles von der Seele, es ist fast immer jemand online. Selbst wenn nicht gleich jemand antwortet, du wirst verstanden!


    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Nadja,

    auch von mir herzlich Willkommen hier im Forum bei uns Kindern!

    Ich kann mich Linde nur anschließen auch ich habe hier einen Ort gefunden wo ich mich austauschen kann vorallem wo jeder versteht worum es geht.

    Auch ich wünsche Dir einen hilfreichen Austausch!

    LG
    Marina

  • Hallo Nadja,

    auch von mir ein Herzliches Willkommen im Forum. Du kannst Dir hier alles, was Dich belastet, von der Seele schreiben.

    Ich glaube, die Scham, jemanden vom Alkoholismus eines Angehörigen zu erzählen, kennen wir alle. Bei uns wurde zuhause auch totgeschwiegen, dass mein Vater Alkoholiker ist, obwohl das ein offenes Geheimnis war.

    Mit der Zeit wirst Du merken, dass diejenigen Menschen, die Dich als Nadja mögen, nicht mit Ablehnung reagieren, wenn Du ihnen von Deinen Sorgen erzählst. Diejenigen, die das tun, sind keine wirklichen Freunde.

    Neben diesem Forum gibt es auch Selbsthilfegruppen für Erwachsene Kinder von Alkoholikern. Schau mal im Internet nach der Al Anon Webseite. Da findest Du nach Postleitzahlen gegliedert, die Treffen der Selbsthilfegruppen aufgelistet.

    Ich gehe seit einigen Wochen regelmäßig dort hin und fühle mich sehr gut aufgehoben. Es ist ein Verständnis und eine Wärme vorhanden, wie auch hier im Forum. Nur dass man in der SHG direkt Kontakt mit Menschen hat, was auch gut tut.

    Alles Gute,

    Sonnenstrahl

    Jeder kleine Schritt führt näher zum Leben.

  • Herzlich Willkommen Nadja!

    Du kannst nur Dich selbst retten! Den ersten Schritt hast Du hier schon getan. Hast Du irgendeine Möglichkeit von dort weg zu kommen?

    liebe Grüße
    Wärme

  • Liebe Nadja,
    diese Hilflosigkeit, die Angst und vor allen Dingen die Scham kann sicherlich jeder hier bestens nachvollziehen.

    Ich bin mit ca. 18 Jahren so am Ende gewesen, dass ich all meinen Mut zusammengenommen habe und mich mit meiner Familie an einen Tisch gesetzt habe und unter Tränen gestanden habe, dass ich kurz vor dem Zusammenklappen bin. Meine Eltern und meine Schwester haben ganz geschockt reagiert, nun war es raus, dass Thema "Alkohol" lag wie ausgekotzt auf dem Tisch. Sie haben mir alle beteuert wie leid es Ihnen tut und das sie ja keine Ahnung hatten wie es mir geht...etc.pp.
    Ich kam mir vor wie ein Versager.
    Aber ich war es nicht. Die ganze Aktion hat bewirkt, dass ich mit meiner Mum offen über ihre Sucht reden konnte. Sie sagte mir auch ins Gesicht, dass Sie eine Therapie nicht schaffen würde und ich konnte Sie auch nicht vom Gegenteil überzeugen. Aber das Schweigen war gebrochen. Îch habe mein Möglichstes getan, nämlich meine Unterstützung falls Sie einen Entzug macht, angeboten. Sie hat ihn nicht gemacht. Ich war natürlich mega entäuscht, "das ich es nicht wert war" das sie eine Therapie anfängt, aber ich hatte auch die grosse Einsicht, dass ICH ihr NICHT helfen kann. Sie muss es wollen und auch durchhalten.

    Mit Freunden und Bekannten habe ich bisher nur positive Erfahrungen gemacht. Es hat mich am Anfang auch grosse Überwindung gekostet, aber im nachhinein bin ich froh, dass ich damit angefangen haben "nicht mehr zu schweigen".

    Es waren Menschen dabei die genau wussten von was ich rede, da Sie selber betroffen sind. Diejenigen die dieses Problem nicht kannten, haben mir ihr offenes Ohr geliehen und die Möglichkeit mich nicht immer verstellen zu müssen. Ich habe es natürlich nicht Jedem erzählt, aber enge Freunde und Bekannte wissen Bescheid. Es fühlt sich gut an, dass SCHWEIGEN zu durchbrechen.
    Auch wenn die meisten nicht wissen und nicht verstehen können wie ich mich fühle, darf ich mich bei Ihnen auskotzen - und das tut einfach gut.

    Ich möchte dir mit meiner kleinen Geschichte keinen Weg weisen, aber vielleicht ein wenig Hoffnung schenken.

    Ich wünsche dir viel, viel Kraft und Mut bei deinem weiteren Weg. Kämpfe um Dich - DU bist es wert.

  • glück auf nadia

    Zitat von Nadja

    Hi,
    heute ist wieder so ein Tag, wo meine Mutter wieder trinkt. Es ist jetzt 2 Tage gut gegangen. Zuhause ist wieder ein riesen stress.
    Mein Bruder meint,man muss unserer Mutter das Gefühl geben, das man für sie da ist. Aber ich kann in so einer Situation nicht ruhig bleiben. Ich kann doch nicht immer rücksicht auf meine Mutter nehmen.
    Ich hab so eine Wut auf sie!

    :?: kannst du deinen bruder mit an den rechner nehmen und hier lesen lassen :?:

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Nadja,

    Zitat

    Mein Bruder meint,wir sollten zuhause einfach mal "die Karten auf den Tisch legen" ,man kann doch nicht einfach alles tot schweigen und alles soweiter laufen lassen,und das noch über jahre.....das geht einfach nicht. die frage ist nur,ob es was bringt?!

    Aus meiner eigenen Erfahrung herraus kann ich dir schreiben, das alles was du sagst lediglich einene selbstreinigenden Effekt haben wird. Damit Erlöst du dich selbst vom Schweigen. Wenn du es aus dem Hintergrund dann machen würdest, dann würde es dir sicher Helfen. Es tut nämlich gut mal was zu sagen und es nicht immer zu schlucken.

    Aber denke nicht, das du damit eine Änderung des Verhaltens in deiner Familie erreichen wirst. Meine Mutter trank ihr leben lang weiter, obwohl ich das Totschweigen schon mir 16 Jahren satt hatte und ihr meine Meinung geigte. Geholfen hat das in der Richtung nicht. Da ich Co Abhängige bin, war ich damals der Meinung, ich könnte ihr da raus helfen. Doch das ist ein Trugschluss.Meine Mutter wird sich sicherlich zu tode saufen und ich werde ihr dabei zusehen müssen.Oder ich gehe und seh sie nie wider. Ändern kann ich nichts, es ist ihre Entscheidung. Nur ich selbst kann versuchen einigermassen gut damit umzugehen und es ist verdammt hart, das tut teilweise extrem weh.

    Ich selbst musste mich erst mal lösen, erst jetzt schaffe ich es.Eine innere Gefühlsmässige Lösung und die Akzeptanz der Situation ist da sehr wichtig. Verlier nicht den Mut, meine Geschichte ist eine Jahrzehntelange Geschichte, an der ich heute noch schwer Arbeite.

    Liebe Grüße Mel

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