• .... ihr wisst schon ;)

    Hallo zuerst mal an Alle,

    nachdem ich heute frei geschaltet wurde möchte ich gleich mal einen Thread eröffnen. Ich bin ehrlich ganz aufgeregt, dass ich jetzt wirklich hier schreibe, gelesen habe ich schon sehr lange.

    Das bin ich:

    Ich bin 37 Jahre alt, allein stehend, berufstätig und glücklich in meinem Job. Wenn da nicht der Alkohol wäre….. Ich habe die letzten 2 Jahre so alle 3 bis 4 Wochen Freitagabend (zur Belohnung nach der anstrengenden Arbeitswoche) und Samstag (wegen meinen Wochenenddepressionen) getrunken, Samstag auch tagsüber. Wenn ich frei hatte wurden daraus mehrere Tage. Ich habe es immer wieder geschafft aufzuhören, jedoch in meiner Seele ist der Schaden groß. Es gab eine Zeit, so mit 27 bis 31 da habe ich jeden Abend Wein getrunken. Bis zu einer Flasche Wein am Abend. Da ich heftige Angstzustände und Panikattacken bekam, habe ich dies beendet und trinke seit 6 Jahren unter der Woche keinen Alkohol mehr. Ich mache seit ich 31 bin Psychotherapie und ich habe dadurch die Angstzustände sehr gut in den Griff bekommen. Eigentlich wäre jetzt alles soweit ok, wenn ich nicht diese „Alkoholtage“ hätte. Mein Job ist prima und ich habe schon einiges erreicht, habe ganz gute Freunde, eine schöne Wohnung, usw. Nur überfällt mich immer wieder an einer Grenze „am Horizont“ eine furchtbare Leere und Depression, die ich gewohnheitsgemäß dann mit Alkohol gefüllt habe. Immer wieder dachte ich hier geht es nicht weiter. Und es ist doch immer weiter gegangen ;) Auch größere Probleme haben mich zum Öffnen der Weinflasche bewegt, mit den ganz normalen Problemen kann ich mittlerweile gut umgehen.

    Mit jedem Rausch ging es mir schlechter, wusste ich doch, das ist nicht normal! Meine Psyche hat sehr darunter gelitten.

    Am 2.2.10 hatte ich frei und habe zum letzten Mal getrunken. Dann ist etwas für mich sehr Schlimmes passiert, was ohne meinen Alkoholkonsum nicht passiert wäre. Danach stand ich regelrecht unter Schock und weiß: so will ich nicht weitermachen!

    Ich habe in den letzten Jahren schon gut gelernt ohne Alkohol zufrieden zu sein, ja es ist doch alles entspannter, nun wage ich den Schritt mich ganz von ihm zu verabschieden!

    Heute bin ich beim Tag 10 und froh das 2. Wochenende nüchtern zu sein und aufgeregt hier bei Euch gelandet zu sein. Ihr müsst wissen, ein riesiges Problem von mir ist es über meine Probleme zu reden. Da ich schon seit einiger Zeit alle meine Sorgen dem Tagebuch anvertraue, wage ich mich nun einen Schritt weiter in dieses Forum.

    Ich freue mich auf den Austausch mit Euch!
    Annastasia

  • Hallo Annastasia!

    Herzlich Willkommen hier im Forum.

    Ich führe schon Tagebuch seit der Schulzeit, die lagern mittlerweile in verstaubten Kisten. :lol: Hier schreibe ich und es findet ein Austausch statt. Mir hilft das enorm.

    Also, komme erst mal ruhig hier an, lies dich ein und wenn es dir zu öffentlich sein sollte, dann wechsle in den geschützten Forenbereich.

    Wie ist das mit dir und dem Wochenende? Hast du vorgebaut? Wie gestaltest du es?


    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Linde, hallo Matthias,

    vielen Dank für die Begrüßung. Bin auch sehr gespannt was mich im Austausch hier erwartet.

    Linde, ich habe mich ein bisschen in dein Thema eingelesen und gesehen, dass du EKA bist. Werde auf jeden Fall noch weiter lesen.

    Gleich eine Frage, ich schreibe noch nicht soo lange Tagebuch, dass ich verstaubte Kisten hätte, ich habe mich aber schon gefragt, was man später mit den Tagebüchern macht. List du die noch oder verstauben die nur? Mir bringt das Tagebuchschreiben im Moment Erleichterung, weil das was mich bedrückt niedergeschrieben schon nicht mehr ganz so schlimm ist.
    Jaaa, und du hast eine gute Frage gestellt, was mache ich nun mit den Wochenenden? Da ich ja nicht jedes Wochenende getrunken habe weiß ich schon wie ich mich noch beschäftigen kann. Aber ich weiß auch, dass ich da was ändern möchte. Bei mir ist es so, ich gebe im Beruf meine ganze Energie und bin am Freitagabend erschöpft. Ich könnte dann nicht gleich ausgehen, brauche erst mal Zeit für mich. Wenn ich z.B. Urlaub habe, war es oft so, dass ich die ersten 2-3 Tage abends und manchmal auch tagsüber Wein getrunken habe um mit dieser Erschöpfung Ruhe zu finden. Den restlichen Urlaub konnte ich dann genießen war aber traurig darüber wie er begonnen hat.

    Heute habe ich meine große Wohnung geputzt und eingekauft. Morgen bekomme ich Besuch. Meine Wohnung ist natürlich alkoholfrei und meinem Besuch biete ich sowieso nur Kaffee, Tee oder Säfte an. Aber das ist auch schon länger so.

    Eine Frage an alle, was kann man denn am Wochenende Schönes machen? Bei mir nimmt leider schon das Putzen und Einkaufen viel Zeit in Anspruch. Ich mache unter der Woche einmal abends Sport in einer Gruppe und möchte das nun auch am Wochenende ausbauen. Manchmal gehe ich schwimmen, oft gehe ich mit Freunden Essen. Ich werde mal in mich gehen und überlegen was mir denn gefallen würde. Was macht ihr denn so am Wochenende?

    Viele Grüße
    Annastasia

  • Hallo Annastasia, herzlich willkommen bei uns :)

    Fühl dich hier gut aufgehoben, hier findest du immer jemand
    mit dem du dich austauschen kannst.

    Probleme anzusprechen und Vertrauen zu haben, das sich
    jemand damit beschäftigt, muss ich auch noch lernen...

    Sich Probleme von der Seele schreiben soll ja schon helfen,
    ab und an ein Feedback kann aber nicht schaden, das dachte
    ich mir auch und freue mich jetzt schon jeden Tag auf einen
    regen Austausch hier :D

    Komm hier gut an, schön das du da bist :)

    LG Franky

  • Hallo Annastasia,

    wenn ich Tagebuch geschrieben habe, dann war das ja für genau diesen Moment. "Geplant" habe ich mit den Tagebüchern nichts. Ich habe die einfach so aufgehoben, die allerersten fehlen leider. Die habe ich in einem Schnellschuß so mit 18 entsorgt, weil ich dachte, damit meine grauslige Kindheit gleich mitentsorgen zu können...

    Was ich allerdings immer aufbewahrt habe sind Briefe. Ich habe wirklich noch ALLE Briefe und Postkarten, die mir je geschrieben wurden. Gerade bin ich dabei, das alles zu sichten, um meine löcherige Biographie zu vervollständigen. Nie hätte ich gedacht, was ich alles vergessen habe! :shock::lol:

    Träume schreibe ich auch schon seit immer auf. Die kriegen eine Überschrift und dann versuche ich den Traum in Worte zu fassen.

    Ich glaube, solche Aufzeichnungen können nach Jahren oder Jahrzehnten wahre Schatzkistchen sein.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Franky,

    guten Abend ;) Danke für deinen Eintrag. Ich freue mich, dass mir gleich jemand am ersten Tag sagt, er kann auch nicht so gut über Probleme reden. Weil, wenn man nicht darüber redet denkt man ja man ist irgendwie nicht von dieser Welt. Es geht also noch anderen so. Das witzige ist, dass z.b. Freundinnen zu mir kommen wenn sie über Probleme reden wollen und sagen mir dann wie gut das hilft und ich auch gute Ratschläge geben würde. Nur meine eigenen Probleme verstecke ich und mache sie mit mir selber aus, was natürlich viel Energie kostet. Das soll sich nun ändern, in kleinen Schritten. Der erst Schritt war Tagebuch schreiben, der zweite ist hier im Forum zu schreiben.

    Und du hast etwas angesprochen, was ich wohl auch im Unterbewusstsein empfinde, ja interessiert es den jemanden? Und richtig, Feedback erhalten, ehrliches Feedback, danach sehne ich mich wohl auch.

    Hallo Linde,

    Träume aufschreiben damit hatte ich auch schon mal begonnen und habe mir ein Buch zur Traumdeutung gekauft. Habe es wohl aus Zeitgründen wieder aufgegeben, ist aber eine richtig gute Idee wieder damit anzufangen. Aber jetzt erst mal hier schreiben, eins nach dem anderen. Ich finde es toll, dass du deine schlimme Kindheit so gut aufarbeitet. Das macht mir Mut auch weiter in mich zu gehen. Meine Kindheit war nicht schlimm, sogar recht schön in meiner Erinnerung. Jedoch war meine Familie immer sehr mit sich beschäftigt und ich wurde nie gespiegelt und wohl auch nicht so wirklich ernst genommen. Ehrliches Feedback kenne ich nicht. Als Kind habe ich immer funktioniert und keine Probleme gemacht, habe die lieber in mich rein gefressen. Ich mache meinen Eltern heute keine Vorwürfe mehr, die wussten es ja auch nicht besser. Für mich zählt jetzt, dass ich mich selbst kennen lerne.

    Ich mache mir jetzt eine Liste was ich alles machen könnte:
    1. Träume aufschreiben ;)

    Viele Grüße
    Annastasia

  • Hallo Annastasia,

    Deine Liste ist eine schöne Idee. Auch von mir herzlich Willkommen in der Zuflucht.
    Mir hilft es ungemein zu Wissen, dass meine Gedanken und Gefühle wahrgenommen werden.
    Im übrigen bin ich auch ein Listenschreiber 8)
    Manchmal schreibe ich sogar auf meine Liste, eine Liste zu schreiben :lol:
    Das abhacken wenns dann getan ist macht mir am meißten Freude.

    Jetzt komme gut an, ruh dich aus und richte Dich gemütlich ein. Ich wünsche dir viele, positive Gespräche auf Deiner Reise zum Ich.

    Liebe Grüße
    Wuschel
    :D

  • Hallo Wuschel,

    danke und auch Dir herzlich willkommen. Sehe ich das richtig, du bist auch neu hier? Zumindest habe ich keinen Beitrag von dir gefunden.

    Ja, gell, Listen sind toll ;) Jetzt wo du es sagst, fällt mir auf, dass ich viel mit Listen arbeite. ich habe richtig gelacht, über das was du schreibst... vielleicht muss man manchmal einen Punkt wirklich "abhacken", das Trinken ist so ein Punkt auf der Lebensliste!

    2. ein Stündchen Sport, bei dem man sich richtig verausgabt am Wochenende.

    Schön, dass du sagst deine Gedanken und Gefühle werden wahrgenommen. Ich finde es bewundernswert, wenn das ein Mensch so offen sagt. Mir ist oder war es immer zu peinlich mitzuteilen, dass ich überhaupt Gefühle habe. Das hat sich ja eigentlich schon gebessert, sonst würde ich das jetzt gar nicht so schreiben. Aber ich glaube das ist noch ein ganz großes unbekanntes Land, das ich kennen lernen kann.

    Viele Grüße
    Annastasia

  • Hallo Linde,

    gerade habe ich mehr von dir gelesen. Ich bin entsetzt was du durchgemacht hast und erstaunt wie offen und positiv du dich darüber austauschst und wie du daran arbeitest! Genau so stelle ich mir meinen Weg zu mir auch vor. Bis jetzt habe ich ja nur gelesen hier, aber ich merke jetzt schon, dass, wenn man selbst schreibt, sich ganz neue Welten öffnen.

    Jetzt erst mal eine gute Nacht!
    Annastasia

  • Guten Morgen Annastasia,

    ich hoffe, du hattest eine entspannte Nacht.
    Das Thema Gefühle ist wohl eins der schwierigsten für viele Frauen und Männer. In dem Moment in dem man auf die Welt kommt, ist es das normalste Gefühle zu zeigen und zu äußern. Durch weinen, schreien, lachen usw. Wie sollte sich ein Baby sonst äußern.

    Erstaunlicherweise wird das dann oftmals weg konditioniert um uns der Gesellschaft und den Regeln anzupassen. Besonders uns Männern haftet ja der Ruf an, mehr oder minder gefühlskalt zu sein und oft wird genau das ja auch erwartet.
    Ich glaube, hier muss man mit gesundem Menschenverstand trennen, wann Gefühlsäußerungen angezeigt sind und wann nicht.
    Sicher würde ein Vorstand der auf der Aktionärsversammlung in Tränen ausbricht weil ihn seine Frau verlassen hat befremdlich wirken :shock: Und eine S-Bahn voller weinender Fahrgäste stelle ich mir auch nicht wirklich prickelnd vor :?
    "Die Menschen" haben nun mal Spielregeln aufgestellt. Wobei die Grenzen meines Erachtens fließend sind. Mir persönlich fällt es nicht schwer, auch mal relativ fremden Menschen meine Gefühle mitzuteilen. Getreu meinem Lebensmotto: Blamiere dich jeden Tag 8)

    Klar wirkt das besonders auf die perfekt konditionierten Gefühlsverdränger befremdlich. Aber andere fühlen sich motiviert einzusteigen und da habe ich schon sehr schöne Erlebnisse gehabt.

    Ich kam vor einigen Jahren in dieses Forum und wurde hier trocken. Dann habe ich das Forum verlassen und irgendwann meine Suchtarbeit an mir eingestellt. Der Gedanke, mich ein ganzes Leben lang damit beschäftigen zu müssen, machte mir irgendwie Angst, passte er doch nicht in mein Listendenken und dem Wunsch abzuhaken (abzuhacken?)

    Nach 2,5 Jahren kam der Rückfall im letzten Jahr.

    Heute bin ich wieder hier und sehe alles entspannter. Der Rückfall hat mir einige Dinge eröffnet und auch in meinem Leben haben sich einige Dinge die mir schwer auf der Seele lagen geKLÄRT.

    Ich denke heute, Suchtarbeit ist nur am Anfang Arbeit solange sie noch sehr schwer fällt (die Hardcore-Suchtarbeiter mögen mir diese Äußerung verzeihen).
    Später wird Sie zur Beschäftigung mit der Sucht und sich selbst. Und das ist nicht immer Arbeit sondern kann durchaus ein Vergnügen sein. Denn wer sagt, Arbeit kann keine Freude machen.
    Jeder sollte sich doch eigentlich bis zum Ende seines Lebens mit sich selbst beschäftigen. Schauen, wo es drückt und was anders sein kann um die persönliche Lebensqualität zu erhöhen. Ob Alkoholkrank (ich mag das Wort ja nicht) oder nicht.

    Die anfängliche Euphorie des trocken werdens wird irgendwann nachlassen und es wird Alltag, nicht zu trinken. Die positiven Zusprüche des Umfeldes lassen nach und es wird NORMALität. Eigentlich ein wünschenswerter Zustand, denn man fühlt sich genau dort, wo man hin wollte.

    Warum sollte man jetzt noch Suchtarbeit an sich leisten? Es läuft doch alles :?:

    Leider ist das oftmals der Moment, auf den unser Flaschengeist (nenne ihn wie Du willst) gewartet hat. Denn er hat ja eine Engelsgeduld.

    Hier im Forum finden sich immer Menschen die zuhören und Zuspruch geben. Auch wenn das nicht trinken für andere schon NORMALität geworden ist.

    Und das wunderbare, unsere Geschichten helfen anderen, die den Wunsch haben ihr Leben in eine andere Richtung zu bewegen oder reflektieren möchten, ob ihre Richtung noch stimmt.
    Hm, ich wollte eigentlich nur ein paar Zeilen schreiben und jetzt haue ich Dir Deinen Thread voll. Hihi, naja..

    Ich persönlich schreibe übrigens überwiegend in der internen Abteilung. Denn alles möchte ich der Öffentlichkeit doch nicht zumuten.

    So, jetzt wünsche ich Dir und allen die das lesen einen wunderschönen Sonntag. Ich werde heute in unser neues Schwimmbad gehen. Mit Ausschwimmbecken. Genial bei Schnee.
    Und eine Runde Sauna werde ich mir auch gönnen. Ich liebe es, danach ins kalte Wasser zu hüpfen und mich dann zu wärmen.

    Viele Grüße :D
    Wuschel

  • glück auf annastasia

    > das mit dem aufschreiben is ne tolle sache (lach)
    > ich hab ne "liste" mit meinen "verbrechen" die ich saufenderweise verbrochen hab (da hat das schreiben richtig weh getan) in meinem bettkasten < hat immer die erinnerung gereicht um n rückfall zu vermeiden (freu)
    > aufschreiben + dann wegwerfen > hilft mir bei der sache mit der gelassenheit (weist schon < = hinnehmen was ich nich ändern kann) < klappt immer besser aber noch nich immer (belämmert guck) vor allem wenn ich ner sache hilf-/machtloß gegenübersteh (im ehrenamt + in der familie) - schreib ichs auf und vernichte den zettel > dann isses weg (ausrufezeichen in n augen)

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Wuschel,

    danke Dir für deinen schönen, langen, offenen und lustigen Beitrag!! Wie war dein Besuch im Schwimmbad und in der Sauna? Ich gehe auch sehr gerne schwimmen und in die Sauna und fühle mich hinterher meistens pudelwohl! Du schriebst wirklich sehr geklärt, das kann ich gut lesen.

    Erst mal Glückwunsch zu deinen 2.5 trockenen Jahren. Das hört sich für mich schon sehr lange an. Ich würde auch gerne auf einen längeren trockenen Zeitraum zurückblicken, andererseits möchte ich aber nicht so schnell älter werden. Also lieber die Zeit wie sie ist genießen und an mir arbeiten. Ich würde gerne mehr über deine Geschichte lesen, wie es zum Rückfall kam, wie ist das nach 2,5 Jahren, wie hast du vorher gelebt? Dazu muss ich mich wohl im geschützten Bereich anmelden, was gar keine schlechte Idee ist. Im offenen Bereich ist man so sehr präsent und das macht die Offenheit schwerer. Ich überlege mir das mal.

    So mein Besuch ist wieder weg und ich bin etwas erschöpft. Wir haben Kaffee getrunken, Kuchen gegessen und eben noch Abendessen, dazu gab es Tee. Ich habe irgendwie auch eine soziale Phobie und das Zusammensein mit Menschen strengt mich an ;( Das liegt bestimmt daran, dass ich immer meine Maske aufhabe: alles bestens, alles prima. Ist nicht immer so und im Büro ist es viel leichter, weil ich ja mit den Kollegen täglich zu tun habe. Da ist dann doch mehr Übung da. Aber in meiner Freizeit bin ich am liebsten alleine, oder sagen wir es mal so, es fällt mich am leichtesten alleine zu sein. Ich treffe mich schon mit Leuten brauch aber danach meine Zeit der Erholung.

    Ich bin wirklich gespannt wie es ist, wenn ich mal die erste wirkliche Hürde überwunden habe. Die kommt bei mir ja noch, da ich nur alle 3-4 Wochen Alkohol getrunken habe, dann aber richtig! Wenn der Schalter erst mal umgelegt war konnte ich nicht mehr stoppen und es wurde ein richtiger Rausch. Wenn ich jetzt daran denke, bäh! So was braucht man doch nicht, warum habe ich mir das nur angetan? Oberflächlich weiß ich, ich wollte Ängste und Sorgen einfach mal ne Zeitlang nicht wahrhaben. Aber was so richtig dahinter steckt weiß ich noch nicht. Liegt es in den Genen oder warum musste ich mich wegbeamen? Manchmal denke ich schon, ich fürchte mich auch vor dem Weiterkommen im Leben. Na ja mal sehen wie es nun weitergeht.

    Übrigens ich mag das Wort „alkoholkrank“ auch nicht, mag das jemand? Flaschengeist gefällt mir da schon besser. (Du bist echt lustig ;) Scherz beiseite, mir ist sehr wohl bewusst, dass ich mich damit auseinandersetzen muss und lernen muss dazu zu stehen, wenn es mir besser gehen soll.


    Hallo Matthias,

    da komme ich direkt zu deinem Thema: ich kann dir sagen, ich habe auch schon meine Jugendsünden aufgeschrieben und das waren einige ;) Ich hatte als Teenager und auch noch später eine richtig rebellische Zeit und einiges angestellt. Damit habe ich mir hauptsächlich selber geschadet. Meine Psychologin, bei der bin ich schon lange bin, hat mir mal geraten alles aufzuschreiben was mich aus meiner Vergangenheit so belastet und das habe ich gemacht und mir ging es dabei richtig schlecht. Habe beim Schreiben richtig psychosomatische Beschwerden entwickelt. Als es raus war ging’s mir besser und ich hatte eigentlich das Gefühl schon einige Traumata verarbeitet zu haben. Deswegen bin ich traurig, dass ich mir nun selber wieder neue Traumata hinzugefügt habe.

    Bei kleineren Themen und Problemen habe ich diese auch schon auf Zettel geschrieben, dann im Freien verbrannt und symbolisch ans Universum zur Klärung geschickt ;) Hat immer ein bisschen geholfen ;)

    So ich werde mich dann auch mal in deine Geschichte einlesen! Habe mich echt gefreut, dass du mir ein bisschen mehr als 2 Stichworte geschrieben hast! Ich finde es übrigens richtig klasse, dass du ehrenamtliche Arbeit machst.


    Jetzt wünsche ich euch erstmal einen schönen Abend und sorry wenn mein Geschreibe etwas unsortiert ist, so fühle ich mich gerade.

    Morgen geht die Arbeitswoche wieder los und ich bin auch ein bisschen froh, wieder so ein „anstrengendes Wochenende“ geschafft. In meinen Augen habe ich übrigens 2 Wesen, ein öffentliches und ein privates. Das öffentliche ist stark, positiv und fröhlich, das private ist ängstlich, schüchtern und komisch. Ich wünsche mir diese beiden Wesen nun endlich zu vereinen ;)

    Viele Grüße
    Annastasia

  • glück auf annastasia

    > ich kann nichts unsortiertes erkennen (freu)
    > guten abend + gute nacht
    > guten vereinigten wochenstart < wird schn werden (mit den augen zwinkern)

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Annastasia :)

    Ich finds schön, das du hier schon einige Beiträge geschrieben
    hast.
    Du hast hier bei deinem aktiven Zutun ein Sicherheitsnetz in
    das du dich bedingungslos fallen lassen kannst!
    Hier is immer jemand der ''zuhört'' und dem du deine Probleme
    mitteilen kannst.
    Du darfst natürlich auch mit Rückmeldungen rechnen :wink:

    Liebe Grüsse

    Frank

  • Guten Abend,

    heute war ein sehr guter Tag. Wie schön am Montag frisch aufzuwachen, ohne am Wochenende Alkohol getrunken zu haben.

    Wenn ich aber an die kommenden 2 Wochen denke wird mir angst und bange. Ich habe so viele Termin, die mir alle wichtig sind und sich nicht verschieben lassen. Ich spüre schon förmlich, wie der Druck wächst. Die Termine an sich sind nicht gefährlich, es geht nicht um ausgehen oder so. Ich habe Schulungen außerhalb der Arbeitszeit, Verabredungen mit Leuten die ich gar nicht so gut kenne, die mir aber wichtig sind.

    Ich habe es bisher immer geschafft viel Stress durchzustehen, bin aber hinterher oft in dieses Loch gefallen, in diese Leere und absolute Lustlosigkeit. Das war dann die Zeit in der ich abends angefangen habe eine Flasche Wein zu trinken und am nächsten Vormittag damit weiter gemacht habe, bis zum Abend waren es dann meist 2 Flaschen Wein. Ich hatte immer das Gefühl das zu brauchen um mich zu entspannen.

    DAS will ich nicht mehr!!! Ich habe viele Wochenenden, wenn andere Ausflüge gemacht haben, Partner kennen gelernt, etc. in meinem Loch verbracht. (nach dem Motto: lasst mich doch alle in Ruhe) Ich bin gespannt wie ich nun mit dieser Leere, die ich direkt auf mich zukommen sehe umgehen werde. So extrem stressige Wochen wie die nächste sind selten, vielleicht 4 mal im Jahr. Ich werde einen neuen Weg finden, ich bin sicher!

    Schönen Abend von!
    Annastasia

  • Hi Annastasia,
    ich glaube wir beiden hatten bis jetzt noch nicht das vergnügen, bin der Mario :)

    Vielleicht hilft es dir wenn du im Vorfeld schonmal etwas planst was Du tun kannst, wenn Du nach den Stresstagen heim kommst.
    Schulungen hören sich immer nach viel sitzen an, dann kann man z.B. abends als ausgleich etwas spazieren gehen oder sonstwas an Sport/Bewegung machen.
    Danach z.B. ein schönes essen + eine schöne Dusche und dann vielleicht noch etwas die Füße aufs Sofa legen und einen Film schauen.
    Um sich aktiv zu erholen und fit zu sein für den nächsten Tag (und auch schonmal pläne für den nächsten abend machen ;) ).
    Vielleicht hast Du auch noch ein, durchs trinken vernachlässigtes Hobby, was Du wieder aufleben lassen kannst :)
    Viele Grüße
    Mario

  • Hi Annastasia,

    bleib hier bei uns...

    und du wirst neue Wege finden :wink:

    Liebe Grüsse und eine gute Woche,
    du packst das :)

    Frank

  • Hallo Mario und Frank,

    danke für Euren netten Zuspruch!

    Und Mario, schön dich kennen zu lernen. Was du schreibst stimmt natürlich und so ähnlich werde ich es auch machen. Nach der geistigen Erschöpfung tut es bestimmt gut den Körper zu bewegen, auch wenn er lustlos ist. Gewußt habe ich das schon immer, war nur zu faul und der Wein zu verlockend :( Aber jetzt nimmer !!! :)

    Und Frank, ich freue mich, dass ich hier bleiben kann, die Unterstützung hilft bestimmt. Wie ich gelesen habe geht es dir gut, das freut mich! Mach weiter mit deinem hoffnungsvollen Weg.

    So, ich lese gerade die Geschichte von Silberkralle und bin gespannt wie es weitergeht.

    Gute Nacht!
    Annastasia

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