Hallo an alle,
möchte ein wenig plaudern. Denn durch die Trennung von meinem Freund geht mir so einiges durch den Kopf. Sitze hier bin allein im Moment und möchte einfach reden. Lese den ganzen Morgen schon. Jetzt möchte ich schreiben.
Ich bin so traurig über mich selbst, denn ich war vor meinem Freund verheiratet und weiß jetzt seit 2 Tagen, dass mein Exmann einige Jahre in unserer Ehe gekokst hat. Wurde mir erzählt.
Ich wusste nichts davon. Nur von Haschich. Dadurch dass auch er sehr viel trank hatten wir die Absprache das er einmal die Woche alleine ausging um zu trinken. Mir machte das keinen Spaß. An diesem Tag hat er wohl auch gekokst.
Er war immer sehr kalt zu mir, ist wie ich teils vermutet habe und wie ich teils im nachhinein erfahren habe, mir oft fremd gegangen.
Man war ich blind. So naiv. Bin daran zerbrochen an seiner kühlen Art bis ich selbst angefangen habe zu trinken. Allerdings habe ich getrunken wegen meiner Verdauungsproblemen. Dann kam der totale Absturz. Am Tag der Trennung trank ich soviel, dass ich mich auf der Intensivstation wieder fand.
Wollte mein Leben wieder in den Griff bekommen, da ich nicht auch noch meine Tochter verlieren wollte.
Was ich aber dennoch sagen muss, körperlich abhängig, wie soviele Geschichten von den Alkoholikern, war ich nicht. Nur seelisch. Sehe mich als gefährdet, weil ich bei dieser Trennung und in der Ehe diesen Tick entwickelt habe.
Heute löse ich meine Probleme ohne Alk. Daran habe ich die letzen Jahre an mir gearbeitet. Streß auszuhalten und dann in Ruhe zu lösen.
Jetzt muss ich nur noch meine Co-Abhängigkeit bekämpfen. Denn wie unser Beutelschema wohl so ist, sucht man sich immer wieder das Gleiche, Menschen, die einem einfach nicht gut tun.
Ich möchte so gerne nicht wieder blind sein. Aber habe ich schwache Momente, mache ich Fehler. Immer wieder.
Im Moment bin ich sehr aufmerksam und versuche es nicht wieder zuzulassen, etwas über mich ergehen zu lassen, was ich nicht will. Ich finde das so Co. Klar wir machen halt alle gern die Augen zu, wenn wir die Wahrheit nicht sehen wollen. Versuchen die Situationen auszuhalten und hoffen auf besser Zeiten.
Aber das ganze Thema mit der Sucht ist hart, weil wenn der kranke Mensch sein Leben nicht ändern will, obwohl er sagt er will, es aber dennoch nicht macht.
Das muss ich lernen zu verstehen und nicht den blosen Worten zu vertrauen, sondern Taten. Die aber fehlen.
Denn wie ich ja oben geschrieben habe. War ich total blind in meiner Ehe. Habe immer daran geglaubt, wenn man mit einem Menschen redet, dass das auch verstanden wird und nicht als wäre er eine Wand. Aber das setzt voraus, das mein Gegenüber aufrichtig zu mir ist. Leider war das in meinem Leben bisher nie so. Das tut weh. Warum bin ich nur so blind. Ich würde nie etwas sagen, was nicht der Wahrheit entspricht. Warum lügen soviele Menschen? Das verstehe ich nicht.
Eine Antwort habe ich eigentlich darauf: In meiner Kindheit konnte ich nie mit meinem Vater reden und meine Mutter schwieg alles tot. Da sehe ich ein ganz großes Dilämmer bei mir. Wie kann man das Dauerhaft lernen. Denn ich habe nicht die Kraft in jeder Aussage das Schlimmste vermuten zu müssen um nicht wieder auf die Nase zu fallen. Ich möchte gerne eine Unterhaltung ohne diese Unsicherheit führen. Einfach vertrauen. Was ich auch bisher immer gemacht habe. Wie geht ihr damit um?
Lg
Zeter