Mit voller Kraft voraus...

  • Hallo LaChela,

    ich freu mich für dich, daß du nicht mehr taub bist. Daß du empfinden kannst. Ich war jahrelang wie im Nebel und habe nichts gespürt. Auch nicht das Schöne...

    Bald ist es ja soweit, da hast du auch räumlichen Abstand und kannst dich mit Menschen umgeben, die dir gut tun.

    Lieber Sonntagsgruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo LaChela!

    Tja, er sieht nun langsam "seine Felle davonschwimmen" - vlt. kriegt er es ja mit, dass du am dich Abnabeln bist, und Abstand gewinnst. Da muss er noch mal kräftig an deinen Co- knöpfen spielen.
    Ich wünsche dir ganz viel Kraft, die letzten gemeinsamen Wochen und Tage zu schaffen, zu überleben und dann frei in ein neues Leben zu gehen!!!!
    Lass dich nicht in den letzten Tagen fertigmachen!
    Pass gut auf dich auf!

    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo zusammen=)

    Ich tue so als würde mir das alles nichts ausmachen, zumindest, wenn er dabei ist. Ich hoffe nur, er kauft es mir ab.
    Wenn ich dann allein bin, habe ich dafür keine Kraft mehr, da kommt dann immer alles raus. In letzter Zeit bin ich gerne allein. Kann dann gut nachdenken, habe niemanden, der mich ablenkt oder stört. Aber manchmal bin ich dann auch einsam. Es ist einfach dieses Gefühl, dass niemand aus meinem näheren Umfeld mich wirklich versteht, dass ich also ganz allein mit meinen Gefühlen bin.
    Ein einziges Mal habe ich mich jemandem anvertraut und dass auch nur, weil es wirklich nicht mehr ging und ich habe auch nur die "Hälfte" erzählt. Trotzdem ist es in diesem Moment nur so aus mir herausgesprudelt. Endlich jemand, der mir zuhört und mit mir fühlt. Das war so gut. Seit diesem einen Mal wurde das Thema zwischen uns aber totgeschwiegen. Ich habe mich im Nachhinein so geschämt das alles erzählt zu haben :oops: . Wusste dann gar nicht mehr, wie ich der Person gegenüber auftreten sollte und weiß es bis jetzt noch nicht!

    Ja, bald bin ich weg, weit weg. Aber in den letzten Tagen kommen mir Zweifel. Ist eine Flucht denn wirklich das richtige? Laufe ich nicht weg?
    In der Stadt, in die ich ziehen werde, kenne ich niemanden! Und dieser Gedanke macht mir keine Angst. Das finde ich komisch...
    Ich glaube nicht, dass ich nur durch die große Distanz alle Probleme beseitigt habe, die Gefühle ändern sich dadurch ja nicht. Aber wahrscheinlich fällt es mir in der Ferne leichter an mir zu arbeiten. Dann werde ich nicht mehrtäglich mit einem kranken Umfeld konfrontiert.
    Nach wie vor freue ich mich wahnsinnig auf diesen Neustart!!! Ich kann es kaum erwarten, weiß schon, wie ich mein WG-Zimmer dekorieren möchte :) . Die Wohnung ist echt schön, hat auch eine grooooße Küche, in der man bestimmt super kochen kann=).
    Also mein Bauch schreit, dass er unbedingt weg will, nur der Verstand rebelliert gerade :roll: ...
    In der neuen Stadt werde ich auf jeden Fall nochmal zu einer Beratungsstelle
    gehen. Ich weiß ja jetzt, dass mich da keiner beißt :wink: . Ich merke, dass ich Hilfe brauche, in welcher Form, werde ich später entscheiden.
    Liebe Grüße
    LaChela

  • Morgen ist die letzte Klausur,Morgen ist die letzte Klausur,Morgen ist die letzte Klausur,Morgen ist die letzte Klausur,Morgen ist die letzte Klausur, mein (fast) einziger Gedanke heute. Morgen kommt die Erlösung :wink: . Langsam wurde es mal Zeit, dass dieser Druck endet. Ich bin froh und werde heute auch nichts mehr lernen, so als Vorgeschmack auf Morgen :wink:
    Liebe Grüße
    LaChela

  • Da bin ich doch auch dabei! trotz schmerzendem Handgelenk!!! :wink:
    Alles Liebe von Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Gotti und Linde=)

    Vielen Dank für's Daumendrücken, es hat geholfen :D . Die Klausur ist echt gut gelaufen!! Und jetzt ist es GESCHAFFT!!!
    Jetzt schon dein Handgelenk lieber wieder, Gotti, ich möchte es nicht schuld sein, wenn es schlimmer wird :wink:
    Ein Wahnsinnsgefühl, endlich ist die Befreiung da!
    Heute habe ich erstmal gar nichts gemacht, habe mich einfach in die Sonne gelegt und die Wärme genossen.
    Morgen fange ich dann an zu jobben, muss mir schließlich noch ein bisschen Geld verdienen, damit ich mir noch ein paar Möbel für mein Zimmer kaufen kann.
    Wenn ich so darüber nachdenke, ist es schon komisch nie wieder zur Schule gehen zu müssen :roll: . Es wird mir fehlen! (Die Arbeiten, Klausuren und der ganze Kram natürlich nicht, aber das geht ja "zum Glück" an der Uni genauso weiter...).
    Jetzt bin ich also erwachsen? "So" fühlt sich das an? Jeder will mir das in der letzten Zeit einreden, aber ich glaube es nicht. Bin doch noch so "klein". Wisst ihr was ich meine? Fühlt man sich jemals erwachsen?
    Eigentlich bin ich doch immer noch so unselbstständig, ängstlich und unreif, sicher ich bin älter geworden, aber was heißt das schon? Altern passiert schließlich von selbst...

    Liebe Grüße
    LaChela

  • Hi LaChela,

    was das Alter und das Gefühl des Erwachsen seins angeht fühle ich wie du. Ich bin eine fast 29-jährige 2-fach Mama und fühl mich manchmal auch noch "klein", wie ein zu großes Kind. Schon komisch. Aber solange wir und nicht Windeln antrecken und Daumen lutschend durch die Strassen rennen ist das wohl ganz legitim :)
    Unselbstständig, ängstlich, unreif?
    Zimmer? Job? ... Unselbstständig biste nicht :) auch wenn es sich so anfühlt. Aus den selben Gründen auch nicht unreif. Auch Schule ist durch ... du möchtest auf die Uni ... du trägst Verantwortung für dein Leben ... das würde ich nicht als unreif bezeichnen.
    Ängstlich ... bin ich heute noch ;)
    Ich glaube dieses Gefühl "Ich bin doch noch so klein" ist was, was wir "mitbekommen" haben. Das verunsichert, wie ich finde. Und trotzdem: Schau dich um ... trotzdem läuft alles :)
    Ob man sich jemals erwachsen fühlt weiß ich nicht ... soweit bin ich noch nicht ... aber wir werden es herraus finden :)

    Liebe Grüße
    Hope

  • He Super! Alles geschafft!
    Jetzt fängt DEIN Leben an!!!
    Alles Gute dafür!

    Dass du dich noch klein fühlst kann ich gut nachfühlen. Jetzt musst du "raus" ins kalte Wasser. Aber so wie du dich bis jetzt durchgeboxt hast, wird es dir ganz bestimmt schon nach wenigen Wochen leicht fallen, zu schwimmen!
    Und kaum haste das Abi, gehste schon wieder jobben! Echt fleissig! Da kenn ich andere, die sich erst mal ein, zwei,... Jahre auf die faule Haut legen. :wink:

    Ich wünsche dir viel Spaß im Job, viele freie Stunden, damit du dich auch freuen kannst, diesen grossen Schritt vorwärts gekommen zu sein!
    Und schicke liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo zusammen=)

    Vielen Dank euch allen :D Jaaaaaa!!! Ich bin fertig...lalalalalalalalalalala :D:D:D:D:D:shock::D:D:D:D:D

    Zwar habe ich noch kein einziges Ergebnis, aber sooo schlecht ist es nun nicht gelaufen, dass ich mir Sorgen machen müsste :wink: .

    Heute habe ich es erst richtig realisiert!!
    @ Gotti:
    Der Typ "auf die faule Haut legen" bin ich einfach nicht. Heute arbeiten war ganz gut. Ich muss am Tag nur so 6 Stunden (je nachdem wieviel anfällt) und drei Tage in der Woche habe ich frei. Also seeehr erträglich das Ganze!
    Und das mit dem Schwimmen, da zweifel ich natürlich wieder. Ich habe schon Angst, was da auf mich zukommt, es ist ja alles so fremd. Und das wiederum lässt mich zweifeln, ob ich es schaffen kann. Hoffentlich gehe ich nicht unter :roll: .

    Hopeforlife
    Ich kann mich also darauf einstellen, dass das Gefühl noch länger nicht aufhört. Klar, wenn du mir die Sachen aufzählst, die ich mache, bzw. was ich schon so alles organisiert habem dann klingt das irgendwie stark. Dabei fühle ich mich doch immer schwach :? Was ist es nur, was mich immer und immer wieder an mir zweifeln lässt??

    @Linde
    Also ganz ehrlich...über 40...nee lassen wir das lieber :lol: Deine Frage beantworte ich lieber nicht :wink::lol::D

    So, ich freue mich jetzt noch ein bisschen und gehe dann schlafen. Morgen habe ich frei und mache erstmal nichts. am Wochende wird dann GEFEIERT!!

    Liebe Grüße und euch allen nochmal danke für die lieben Glückwünsche!
    LaChela

  • Liebe Glückwünsche auch von mir ;)
    Alles Gute für Dich!

    LG, Lavandula

  • Hallo zusammen =)

    Danke, lavandula, für die Glückwünsche :D .

    Am Freitag durfte ich feststellen, wie gut es tun kann, mit jemandem zu reden, der ähnliches erlebt wie man selbst. Die Situation hat sich einfach so ergeben und wir haben zusammen geweint. Uns alle unsere Sorgen und Ängste mitgeteilt, nichts verdrängt, sondern einfach ausgesprochen, nichts verheimlicht. Das war wirklich gut. Hinterher haben wir dann zusammen gelacht, aus Erleichterung darüber endlich mit jemandem gesprochen zu haben und vor Staunen, wie ähnlich wir uns sind. Wenn ich könnte, würde ich das Gespräch am liebsten wiederholen, so erleichternd war das. Aber leider ergeben sich so besondere Momente, in denen nur Vertrauen herrscht viel zu selten :cry: .

    Liebe Grüße
    LaChela

  • Und das ist gut so, denn sonst könnte man sie gar nicht wert genug schätzen! :!:

    Ich freu mich für dich, dass du so ein gutes Gespräch hattest und überhaupt jetzt erst mal durchschnaufen kannst!

    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo LaChela,

    muss mal sagen, dass ich mit der Aufarbeitung meines "Problems" erst vor ca. 2Wochen angefangen habe. Also kann es gut sein, dass du in 10 Jahren (also dann in meinem jetzigen Alter) die Sorge nicht mehr hast :)
    Ach ja, wenn du heraus gefunden hast, was dich an dir zweifeln lässt, dann sag mir bitte bescheid ... vielleicht erfahre ich dann auch, was es bei mir ist :) Ja, ich hab das für mich auch noch nicht beantworten können ;)
    Wünsch dir alles Gute :)

  • Hallo alle zusammen =)

    Ich habe längere Zeit nicht mehr geschrieben, nur ab und an mal reingeschaut.
    Mir war einfach nicht nach Schreiben zu Mute.
    Heute Abend hat sich das dann wieder geändert. Ich wünschte, ich könnte euch irgendwas Schönes mitteilen, aber leider ist mir gerade nach ausheulen.
    Mein Vater hatte heute einen Absturz. Ich kann es nicht fassen, wie sehr mich das immer noch fertigmacht. Er selbst hat mir vorgehalten, dass ich mich doch langsam mal an seine Abstürze gewöhnt haben sollte. So schlimm könnte das doch gar nicht mehr für mich sein, man "gewöhnt sich schließlich an alles". So war der Wortlaut. Ich stelle mich nur an, bin zu sensibel für die "grausame Welt, auch Realität genannt".
    Sein Arzt hat ihm schon vorhergesagt, dass die Leberzirrhose nicht mehr weit ist, er begibt sich in akute Gefahr. Da musser vor Schreck mal schnell einen trinken. Ich fasse es nicht. Wie tief muss er denn noch sinken, um zu verstehen??

    Vor kurzer Zeit war er mal ein paar Tage am Stück nüchtern. Plötzlich waren Gespräche möglich, ich habe mich ihm angenähert. Ein Fehler wie ich jetzt wieder feststellen muss. Und ich werde einfach nicht schlau.
    Es war so schön doch mit ihm reden zu können, ganz normal, ohne sich anzubrüllen. Jede Sekunde hatte ich Panik, er könnte auf den Dachboden gehen und sich was zu trinken holen und damit wieder alles zu zerstören. Gestern hat er dann wieder getrunken und heute der Absturz. Es tut jetzt wieder neu weh. Es ist so ein Stich, der nicht aufhören will, ein Messer, das sich immer weiter in meine Magengrube gräbt.

    Liebe Grüße
    LaChela

  • Hallo LaChela,

    fühl dich mal umarmt. Ich weiß, wie weh das tun kann...

    Zitat

    Wie tief muss er denn noch sinken, um zu verstehen??

    Vielleicht ist es ja so, daß die Eltern trinken müssen, um NICHT zu verstehen?

    Vielleicht ist es ihre Art der Flucht vor etwas, das sie nicht leben könnten.

    Meine Mutter hat eine alptraumhafte Biographie, vielleicht trinkt sie, um nicht denken zu müssen? Ich weiß es nicht.

    Ich hatte vor etwa 2 J. ein paar wenige, kurze, "wache" Gespräche mit meiner Mutter, die sind mir sehr kostbar. Wie wenn sie für einen Moment aus dem Nebel aufgetaucht wäre und dann wieder darin verschwand... Wir können daran lernen das so zu nehmen wie es ist und nichts zu erwarten.


    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Linde =)


    Zitat

    Meine Mutter hat eine alptraumhafte Biographie, vielleicht trinkt sie, um nicht denken zu müssen? Ich weiß es nicht.

    Das denke ich bei meinem Vater auch. Nur ist in mir immer noch die Wut, dass das ganze eigentlich eine sehr egoistische Tat ist. Er schützt sich. Und wer hilft uns? Ich würde auch manchmal gerne vergessen, oh ja, vieles wäre leichter, ABER ich suche andere Wege. Ist es dann zu viel verlangt Ähnliches auch von anderen zu erwarten?? ER könnte sich auch Hilfe suchen, hätte es schon VOR der Abhängigkeit gekonnt. Ist da seine Abhängikeit nicht auch ein Stück weit Bequemlichkeit?
    Wut ist immer noch viel zu viel vorhanden. Das schlimme ist diese emotionale Bindung...
    Ich verurteile ihn, obwohl er Schlimmes erlebt hat. Aber er zerstört ja nicht nur sich mit seinem Verhalten. Auch meinen Bruder, meine Mutter, mich. Egal wie viel Abstand (sofern es denn möglich ist, wenn man in einer Wohnung lebt...) ich halte, es holt mich immer wieder ein. Dieser aufgestaute Berg an Emotionen, wohin soll ich damit?
    Wird es besser, wenn 500 km dazwischen liegen. Ich denke nicht zwangsläufig. Irgendwie muss ich es aufarbeiten, verdrängen ist keine Dauerlösung. Allein durch den Auszug muss noch nichts besser werden, zumal dann ja noch die Sorge um meinen Bruder hinzukommt.
    Es tut weh, den eigenen Vater so schwach zu sehen, so heruntergekommen, so ... krank.
    Ich kann mir diesen Verfall nicht weiter ansehen, ohne daran zu zerbrechen. Insofern hilft mir der Auszug schon.
    Ich bin mal wieder verwirrt, wie so oft :roll::wink: Ich glaube, das ist meine Spezialität.
    Einerseits bin ich froh, hier wegzugehen, andererseits habe ich Angst und bin traurig. Warum? Ich weiß es nicht.
    Da sind aber auch die guten Seiten in meinem Vater und das macht alles so kompliziert. Wäre er nur "schlecht", wäre es ein leichtes ihn zu verurteilen und das Ganze abzuhaken. Aber so leicht ist es leider nicht.
    Ich bin traurig und weiß gerade nicht einmal warum :cry: . Vielleicht, weil mal wieder so ein Moment gekommen ist, in dem ich nicht verdrängen kann?

    Liebe Grüße
    LaChela

    Zitat

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