Ich bin absolut beziehungsgestört.

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich muss es mir einfach von der Seele schreiben. Bis vor kurzem konnte ich nicht mehr. Ich bin ein emotionales Wrack.
    Jetzt wo ich hier jeden Abend lesen und schreiben kann, geht es mir einfach bedeutend besser als vorher.

    Hauptsächlich habe ich mich hier angemeldet, da ich jetzt mit 34 feststellte, dass ich absolut beziehungsgestört bin.

    Ich kann es nicht verstehen, das ich es in all den Jahren nicht hinbekommen habe, eine vernünftige Beziehung auf die Reihe zu bekommen. Die "Guten" habe ich vergrault, die "Schlechten" habe ich bedrängt, also extrem geklammert. Und umso mehr haben mich diese mit Füßen getreten.

    Was läuft falsch? Suche ich immer wieder nach der Enttäuschung? Kann es sein, dass ich immer wieder meinen "Vater" in diesen Männern suche?
    Es geht noch nicht einmal darum, das ich mir Männer suche, die Alkohol trinken, aber ich suche mir wirklich diejenigen aus, die selbst verhaltensgestört sind. Die passiv-aggressiv sind und sich immer wieder zurückziehen, sobald ein Konflikt entsteht. Danach raste ich aus, dann kommt die große Heul und Erschöpfungsphase und danach fühle ich mich betäubt und fang wieder von vorn an.meist bin ich dann auch diejenige, die Kompromisse eingeht.
    Normalerweise müsste ich doch ganz emanzipiert reagieren, so wie meine Mutter es mir beigebracht hat. Aber ich kann es nicht.
    Ist es die unbewusste Aggression gegen meine Mutter? Bin ich immer noch wütend, dass sie ihn verlassen hat, dass sie sich scheiden lassen hat? Danach ist er wirklich unter gegangen,er fand keinen wirklichen Halt mehr in seinem Leben. Und ich konnte die neuen Freunde meiner Mutter nicht mehr ertragen und bin in eine Magersucht abgerutscht, und nach einem missglückten Versuch, mir das Leben zu nehmen, dann mit 17 ausgezogen. Als ich 18 war, ist dann mein Vater gestorben.
    Wir Kinder wollten ihn nach der Scheidung nicht mehr besuchen, da wir uns geschämt haben.
    Ist es Scham? Schuldgefühle? Was ist das, dass mich gute Beziehungen immer wieder abbrechen lässt?

    Ich bin wirklich erschrocken darüber wie ich mich selbst immer wieder so behandeln konnte! Ich habe mich nie wertgeschätzt. Mittlerweile sehe ich das anders. Ich würde meinem Körper das nie wieder zumuten. All die Exzesse, all diese seelischen Verletzungen.

    Und wie sieht es aus mit Übertragungssüchten? Ich habe das Gefühl, nur mit einem Mann als Bezugsperson kann ich glücklich sein. Dabei muss dieser Mann noch nicht einmal mein Partner sein, es reicht auch aus, wenn ich mir jemanden aussuche, mit dem ich gern zusammen wäre, aber es nie sein werde, weil ich ihn dann schon so sehr bedrängt habe mit meinem Wesen und meinen Gefühlsausbrüchen, dass er das Weite sucht!

    Letztendlich bin ich dann wieder enttäuscht und krempel mein Leben immer gleich komplett um. Neue Arbeit, neues Leben, neue Leute. Ich bin die ewig Suchende wahrscheinlich.
    Vielleicht könnt ihr mir da weiterhelfen?

    Lg
    Mond_im_Fisch

    as

  • Liebe Mond_im_Fisch!

    Als ich deinen Eintrag gelesen habe, war mein erster Gedanke: das könnte eine Seite aus meinem Tagebuch sein. Die selben Fragen, die selben Gefühle, das selbe Leid.

    Vielleicht hilft es dir ein wenig, wenn ich dir erzähle, was ich getan habe, um da raus zu kommen.
    Mein "Leidensweg" hat mit der Geburt meiner beiden Kinder begonnen. Bis dahin habe ich einfach nur gelebt und dachte, es ist alles so, weil es so sein muss.
    Nachdem meine Kinder aus dem Gröbsten raus waren, ging es mir psychisch immer schlechter, bis der Leidensdruck so groß wurde, dass ich wusste: es muss etwas geschehen.

    Angefangen habe ich mit einer Gesprächstherapie, daraus konnte ich zwar viel Positives für mich rausholen, aber meine Fragen waren damit nicht beantwortet. Vor gut einem Jahr habe ich eine Familienaufstellung gemacht und seitdem hat sich mein Leben verändert. Nicht von heute auf morgen, aber ich weiss, dass ich jetzt auf dem richtigen Weg bin.
    Nun helfen mir immer weitere Puzzleteile (dieses Forum, versch. Bücher...) diesen Weg weiter zu gehen.

    Ich bin jetzt dabei, mein Leben, das davon bestimmt war, was ich alles MUSS, hinter mir zu lassen. Ich bin gerade dabei, mich selbst kennen zu lernen. Dabei mache ich einen Schritt nach dem anderen, diese Schritte sind nicht groß, aber ich habe ja noch mein ganzes restliches Leben Zeit dafür.

    Suche weiter und auch du wirst finden, wonach du suchst.

    Alles Liebe für dich
    Schneewittchen

  • Liebe MOnd im Fisch,

    vieles, was Du schreibst, kenn ich auch. Gerade die zuletzt erwähnten, selbst herbei geführten Brüche im Leben.... nur zu gut weiss ich, wie so etwas bei mir zustande gekommen ist. Heut ist alles etwas konstanter geworden - und ich denk, es sind eben Entwicklungsschritte.

    Diese Suche nach dem Mann, der dem Vater so ähnlich ist - ich glaub inzwischen, ganz so einfach ist das nicht. Ich bringe mich ja auch mit und habe bestimmte Verhaltensweisen und wie jeder andere auch meine Maschen und meine Fehler und meine guten Eigenschaften und meine Liebe.
    'Was ist es denn wirklich, was diese scheinbar so kranke Beziehung ausmacht?' denke ich mir bei mir manchmal. Nicht eher der verzweifelte, vielleicht etwas ungelenke Versuch, alles richtig zu machen? JA, besser kann ich es derzeit nicht. NA UND? WER hat darüber zu urteilen!!!!!??????? Jedenfalls nicht die Alk.Mutter - und auch sonst niemand!
    Wie Du schon schreibst, es ist einzig die Frage, ob es einem gut geht - mir geht es auch nicht immer prickelnd, wenn ich Sport treibe. Da schwitz ich, bin fix und fertig, hab Herzrasen und manchmal Muskelschmerzen. NA UND? Lass ich deshalb den Sport sein? Nein, denn er hat ja nunmal die bekannten positiven 'Nebenwirkungen' und Effekte ;) Das denk ich mir inzwischen bei meinen Freundschaften auch.

    Sind es nicht vielmehr die ewig kranken Familienmitglieder, die nur nörgeln und selbst gar nichts änder in der Alk.Familie, die einen verurteilen für das, was man ist? Die selbst nur Verhältnisse zementieren mögen, um nicht zugeben zu müssen, dass sie falsch liegen mit irgendeiner Überzeugung. SOLLEN SIE! Interessiert mich nicht die Bohne, ich möchte WEITER gehen, weiter leben. Dann mach ich halt Fehler, na und???

    Wenn ich möchte, dann geh ich. Das hab ich immer so gehalten und das schaff ich weiterhin. Nur - immer weg gehen und neu anfangen kann's halt auf Dauer auch nicht sein. Sicher, wenn die Verhältnisse vergiftet sind und man seine Interessen absolut nicht gewahrt sieht, muss man einmal mehr geh'n. Das seh ich auch so.
    Aber bis dahin sollte man sich wirklich ganz klar sein, ob man alles versucht hat, sich wirklich und ehrlich einzubringen.

    Also gut - ich freu mich jedenfalls, lebendig zu sein und für meine Fehler heute nicht mehr zu hause gefoltert zu werden.
    Das ist doch irgendwie ein Gewinn.
    Und, danke Psychologie - aber Du bist auch 'nur' eine Theorie, die im täglichen Fleisch und Blut niemals in Reinform anzutreffen ist. Ein Mensch besteht eben aus erheblich mehr als sezierbaren Verhaltens- oder Körper- oder Gefühlsstrukturen.

    Ich leb mal weiter - Grüß Dich ;)

  • Ich kenn das auch.Erst mit dem jetzigen Freund hab ich langsam begriffen warum ich diese schwierigen Männer anziehe oder sie mich reizen.Das ist sehr kompliziert und jeder hat darauf wohl die eigene Wahrheit die er dazu finden muß.Ich bin geprägt worden als mich meine Mutter mit 17 auf die Welt brachte.Von der einst großen Liebe trennt sie sich weil er nur sein wildes Leben im Kopf hatte.Sie kam nicht zurecht,ich bekam keine Liebe,die Verwandten wollten mich nicht aufnehmen.Sie dachte es wäre das beste mich zur Adoption freizugeben.So landete ich mit 5 Jahren bei der neuen Familie.Ein völliges Trauma erlebte ich damals.Ich fühlte mich als Ersatz für das Kind das an LEukämie verstarb,auch im alter von 5 Jahren bevor ich zu den Adpotiveltern kam.Erst jetzt weiß ich das ich seelisch mißbraucht worden bin.Das mein A-Vater Alk konsumierte,meine A-Mutter meinte 2 Bier am Tag würden ihn nicht zum Alkoholiker machen.Ich kann mich daran erinnern ,er war sehr kontrollierend,launisch usw....das gleiche wie bei einer alkholiker-Familie.Erst jetzt durch meinen Freund mit dem ich seit 2 1/2 Jahren zusammen bin (der Alkoholiker ist und das erste Jahr übelst drau war)ist das alles an die Oberfläche gekommen,auch meine Coabhängigkeit ist erst jetzt zu Tage gekommen.Daweil hat diese doch schon als Kind angefangen!!!!Ich ahbe durch meinen Freund den Schmerz aus der Vergangenheit nochmal durchlebt.Ich habe VErtrauen durch Kontrolle ausgeübt,weil das so ziemlich die einzigen MEnschen sind mit denen man das machen kann.Außerdem haben mir meine A-Eltern das so vorgelebt.Ich hatte ja selbst kein Vertrauen und habe immer noch damit zu kämpfen.Und so paßt das eine zum anderen.Wir haben solche schwierigen Männer weil wir selbst auch so sind.Der Partner ist ja gleichzeitig spiegelbild.Also haben wir bei uns selbst jene Menge zu tun.Weil da unser minderes Selbstwertgefühl rauskommt.Unser fehlende Eigenliebe,da paßt doch solch ein Mann perfekt zu uns.Also heißt das Arbeit an sich selbst.ICh habe zum Beispiel Bücher wie z.Bp."Ratgeber Beziehung","Arbeitsbuch zum inneren Kind" "Al-Anon-Literatur "usw...das hilft die eigenen Verhaltens-und Denkweisen zu ändern.Zu lernen wie man eine gesunde Beziehung fühen kann usw...
    Lg Claudia

  • vielen Dank für deine Antwort.
    Ja, du hast Recht.Wir suchen uns unsere Spiegelbilder aus, auf die wir dann auch noch wütend sind! Wie bescheuert, denn eigentlich sind wir auf uns selbst wütend! :)
    Wenn man dann aber jemanden trifft, wo es sich lohnt, darum zu kämpfen, dann arbeitet man auch gleichzeitig an sich selbst. Das finde ich im Moment sehr gut. Es zeigt mir, das ich auf einem guten Weg bin.

    Habe da sowieso schon in den letzten Tagen positive veränderungen an mir feststellen können. Es kann also nur besser werden:)

    Finde ich dich auch im geschützterem Bereich?Dort werde ich mir in Zukunft alles aber auch wirklich alles von der Seele schreiben.

    lg
    mond_im_fisch

    as

  • Hi mond im Fisch,
    ich glaube der geschützte Bereich kostet extra?
    Es ist ein harter Weg mit einem nassen Partner,wohl aber auch sehr hilfreich.Und anstrengend.Wir kämpfen zugleich für unsere eigene Entwicklung und teilweise ja noch mit dem Partner.Also gleich 2 Kämpfe??Aber ist es nicht der Kampf mit uns selbst?Stecken wir selbst nicht auch fest und ringen darum Vorwärts zu kommen.Ich zumindest schon.Es war schon immer aschwierig Verantwortung selbst für mein Leben zu übernehmen.Hab immer andere für mein Unglück verantwortlich gemacht.Was ja auch gestimmt hat das ich seitens Kindheit her und so "seelisch massiv angegarben "wurde.Aber erst jetzt mit meinem nassen Partner habe ich begriffen das ich aufpassen muß das ich mir nicht wieder ein gefängnis schaffe indem ich weitere 36 Jahre oder wie lang auch immer gefangen bleibe.Was wollen wir damit bezwecken den anderen zu ändern??Was ist wenn er sich ändert,wollen wir mit diesem Menschen dann noch zusammen sein??Er war von Anfang ja nicht das was in unsere Träume passt??Mir geht es im Moment so.Mein Partner will nun doch eine Paartherapie machen(ob das dann auch wirklich anält wenn es auf seine Anteile geht sei noch in Frage gestellt).Aber wenn ich denke was das für ein langer Weg ist und all die Verletzungen die er mir zugefügt hat und teilweise immer wieder versucht,also ich weiß nicht ob ich drüber hinwegkommen kann.Meist kommt der Wille vom anderen dann wenn man losläßt,aber bis dato ist ja dann soviel passiert das wir irgendwo erkaltet sind von dem was alles war.Oder wie ist das bei Euch???
    Lg Claudia

  • hallo rosa li,

    vielen dank für deine antwort und ich muss mich erstmal entschuldigen, das ich mich daraufhin nicht gemeldet habe.

    ich kann mir gut vorstellen, das es schwer ist, wenn man noch einen trinkenden partner hat. ich weiß nicht, ob ich es emotional nochmal verkraften würde, wenn auch mein lebenspartner trinkt?

    ich habe das gefühl, das ich einen partner brauche, der mich stützt und mich umsorgt, der mir hilft. im beruf ist das anders. da lebe ich dann diese kontrollseiten aus, die verantwortungstragende, die alles im blick habende.

    und das mit dem loslassen erlebe ich gerade auch nur zu gut. erst dann ,wenn ich bereit dazu bin, loszulassen, dann kommt der partner von ganz allein oder der, der es denn werden soll.

    meinst du nicht, in deinem fall, kommen die gefühle für deinen partner wieder? ich weiß, irgendwann ist man abgestumpft oder erkaltet, wie du schon sagst, aber wenn man jemanden wirklich ehrlich liebt, kommt das gefühl wieder, da bin ich mir sicher. man muss natürlich seine grenzen setzen. das habe ich früher auch versäumt. jetzt nicht mehr! :wink:

    im geschützten bereich bezahlst du etwas, ja. aber ich denke, das dieser betrag gut investiert wurde in meine gesundheit :D

    ich wünsch dir alles liebe
    Mond_im_Fisch

    as

  • Hallo Mond im Fisch.
    Du schreibst das loslassen erlebst du im Moment auch??Was ist da grade bei dir los??
    Die Gefühle zu meinem Partner kommen immer wieder.Ich hab ihn auch sehr gerne.Das ist ja manchmal das schlimme.Ich bin gespannt wie sich das weiterentwickelt.
    Wichtig ist das man auch ohne den Partner(wenn er wieder abdriftet oder für sich seinn will) etwas mit seinem alltag anfangen kann.Sich dann etwas gutes zu tun.Sich trotzdem freuen,was mir nach wievor zwar schwer fällt,aber ich versinke nicht mehr solange in dieser Stimmung.Stück für Stück Eigenleben schaffen und dabei auch bleiben können .Das ist wichtig.Immer wieder aufstehen,bei sich bleiben,fragen was würde ich gerne jetzt machen,was würde mir jetzt gut tun....usw....erst jetzt lerne ich das umzusetzen.Wahnsinn oder ??
    Lg Claudia

  • Hallo Rosa Li,

    ersteinmal wünsch ich dir ein schönes Osterfest :)

    Das mit dem "Loslassen" meine ich nicht in bezug auf, ich gehe!
    Nein, ich bin weiterhin für ihn da, werde nur meinen Anspruch in Bezug auf Gefühle zu ihm zurück nehmen. Ich meine damit, das ich ihn ersticke mit meinen gefühlen zu ihm.ich klammere mich so sehr an ihn. das er doch ausbricht, wenn ich ihm die luft abschnüre, das ist nicht gut. aber ich habe immer das gefühl, ich muss verzweifelt versuchen, alles zu "kitten" alles wieder in ordnung bringen.
    das stammt wahrscheinlich noch aus meiner zeit heraus, als mein vater trank und meine mutter sich dann scheiden ließ. ich weiß nicht, ich hatte immer das gefühl, ich bin schuld an allem, dabei ist es ja gar nicht so. deswegen gebe ich auch meiner mutter die schuld an allem, das ist alles kompliziert!
    aber genau deswegen versuche ich ja auch, es aufzuarbeiten.

    ich versuche eine gesunde beziehung zu führen, auch wenn es zu jemandem ist, der selbst nicht "gesund" ist, der selbst so extrem verletzt worden ist. Ich werde natürlich weiterhin zu ihm halten aber ich habe auch erkannt, das es mir vorher gut gehen muss, damit ich ihm helfen kann :wink:

    lg
    mond_im_fisch

    as

  • Hallo mond im fisch,

    hier mal die

    Grundbausteine für Co.

    Willst du gesund werden, damit du Kranken helfen kannst?

    Wenn ich bei dir lese habe ich den Eindruck, wie wenn sich bei dir die Zeitebenen vermischen. Deine heutige Beziehung sich mit der Kindheitskonstellation vermischt.

    Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • hey,

    vielen dank für den link "grundbausteine für co."
    ich glaube du hast mir gerade die augen geöffnet? :?
    tatsächlich bin ich auch ein co.! denn fast alle merkmale treffen auch auf mich zu.
    aber ich will natürlich gesund werden, um dann widerum anderen, die in der fast gleichen lage sind wie ich, zu helfen! vielleicht ist da die partnerschaft der falsche ansatz? :?:

    und überhaupt partnerschaft: er ist ja nicht mein partner, aber er ist im moment derjenige, der mir zugehört hat, meine "bezugsperson" sozusagen.
    ich habe das gefühl, ihn nicht gehen lassen zu können. meinst du ich sollte?
    meinst du ich habe mich aufgrund meiner "vergangenheit" ausgerechnet in ihn verliebt, weil er meinem vater so ähnlich ist?

    ach linde, so ist das mit der liebe! :oops:

    lg
    mond_im_fisch

    as

  • Hm, ich weiß nicht, ob das Liebe ist oder einfach ein altes Sucht-Muster, auf das man anspringt. Liebe ist für mich etwas anderes, was nichts mit krank und gesund und machen und allsowas zu tun hat.

    Nicht jedem, der einem mal zuhört, muß man lieben oder retten...

    Willst du nicht für DICH gesund werden? einfach mal so?

    Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Führst du mit diesem Mann nun eine Beziehung??Das hab ich nicht ganz verstanden.
    Ich hab folgende Fazit gezogen die letzte Zeit.Kleine Kinder machen all das nach was man ihnen vormacht.Also ist es so wenn wir mit gutem Beispiel voran gehen,indem wir unser Leben meistern und es uns gut gehen lassen kann das für unseren Partner eine Motivation sein das gleiche zu tun.Also ich erlebe das zur Zeit im positiven Sinn mit meinem Partner.Ein Beispiel:Mein Ex war jemand der die Dinge immer gleich angepackt hat und gleich erledigt hat.Ich war da nachlässig,hab vieles liegen gelassen und war depremiert wenn sich alles gestaut hat an unerledigten Dingen.Langsam hab ich angefangen ihm es nachzueifern.Einfach so und ich hab es bisheute beibehalten und habe sogar ein richtig ausgeglückeltes System entwickelt um dieses zu verbessern.
    Lg Claudia

  • Hallo Rosa Li,

    nein ,er ist nicht mein Partner, aber ich hätte gern, dass er mein partner wäre.
    nach meinem epileptischen anfall war er meine einzige bezugsperson, die ich hatte, mit dem ich möglichst unverfangen ohne vorbelastung über bücher, filme, musik sprechen konnte. alle anderen kannten meine situation und ich schämte mich sehr dafür. er half mir, diese genesungsphase besser durchzustehen per e-mail, telefon oder chat. dann hat er mich auch schon zu sich eingeladen zweimal zum kaffee trinken, es ist aber nichts passiert, da ich in solchen situationen einfach extrem schüchtern bin. und jetzt weiß ich nicht, was mit mir passiert ist oder mit ihm, es geht alles irgendwie nicht mehr.

    wir können nicht ohne einander aber auch nicht mit. es ist wie verhext.
    wir führen eine "schreib-telefonier-chat-kaffeebeziehung" :), ich interessiere mich auch für keinen anderen mehr. ich mag ihn, weil er so anders ist und mir doch so ähnlich :?

    ich hab keine ahnung. ich habe das gefühl, das bei ihm auch so einiges im argen liegt sonst würde er mich nicht so verstehen.
    ich bin natürlich verliebt, weiß aber schon jetzt, das es für mich nicht gut ausgehen wird.(die größten lieben waren auch die unglücklichsten :cry: )

    oh ja, das spricht sehr nach altem verhaltensmuster, nicht wahr?

    as

  • Hallo Mond im Fisch,

    ja, das liest sich für mich wie ein vermixtes Muster, aus dem Du Dich nicht klar heraus definieren kannst. Nur DU zählst erstmal - wie auch immer der Rest um Dich herum aussehen mag. Manchmal hat man ja auch nur das Gefühl, es sind die alten Chaos-Muster und -Situationen, die einen belasten. Aber wenn es wirklich so ist wie Du schreibst, hab ich eher das Gefühl, Du hast schon die richtige Intuition und es sind wohl doch zu wenig schöne, haltbare, unterstützende, nützliche Dinge, die in der Fast-Beziehung geschehen. Jeder sollte doch für sich selbst stehen und entscheiden und leben können, und es sollte ihm gut gehen damit. Manchmal löst sich das Chaos innen ja auch am besten auf, wenn man was für sich tut, schreibt oder Hobbies nachgeht. So geht es mir immer. Dann seh ich wieder klar und habe seelische Kraft getankt :)

    LG,
    Lavandula.

  • hallo lavandula,

    sobald ich merke, es geht mir nicht gut, fange ich an, mir alles von der seele zu schreiben. ich schreibe so auch schon viel, aber in solchen momenten habe ich immer das gefühl, auf meinen computertasten rumzuhämmern, weil da so viel zu sagen ist!

    vielen dank, das auch du mir nochmal rein objektiv gesagt hast, das es nicht ausreicht, was mein "bipolarer mann" und ich haben oder nicht haben. es ist zum verteufeln!!!

    vor allem muss ich mich jetzt tatsächlich auf andere dinge konzentrieren nämlich auf meine aufnahmeprüfungen für die uni. und dann würde ich sowieso den wohnort wechseln.

    "life is a bitch", nicht wahr? :wink:

    lg
    mond_im_fisch

    as

  • Hi Mond im Fisch,

    life ist das was Du draus machst!!!!!!!! Ganz sicher ;.)
    Auch wenn es manchmal, wenn ich mitten im Ackern bin, nicht danach aussieht. Aaaaaaaaaber immer wenn ich Zwischenfazit ziehe, merke ich, wie ich weiter gekommen bin und meine Gefühle heilen. Das beruhigt mich und ich freu mich darüber.

    Das Schreiben finde ich auch immer oberklasse, es leert aus, sortiert und klärt. Meistens wird mir dann erst bewusst, was gerade Sache ist, ob ich mich mal wieder in irgendeiner Angst verloren habe oder ob ich das schon richtig und klar sehe, was ich da meine.
    Die Panik kommt bei mir immer schleichend - aber bis jetzt bin ich sie immer wieder los geworden. Das ist sehr beruhigend und zeigt mir, dass die Arbeit an mir selbst, die ich jetzt schon so lange vollführe, Sinn macht.

    Ganz liebe Grüße und schonmal viel Erfolg für Deine Aufnahmeprüfung!
    Lavandula

  • Hallo Ihr Lieben hier,

    hab in den letzten tagen einfach so viel geträumt, schlecht geschlafen, ein gutes telefongespräch gehabt, bin mit freunden bulgarisch essen gegangen( leckere küche!), hab mein reales leben geregelt und zwischendurch noch fleißig gelernt und irgendwie mich heute selbst belohnt mit ner neuen jeans und shirts in meiner über alles geliebten nicht-farbe schwarz :D

    die psychologen hätten eine wahre freude an mir, denn was ich im moment erlebe im traum, geht einfach gar nicht und widerspricht voll dem eigentlichen realem leben. ich beschäftige mich schon eine weile damit und schreibe unheimlich prägnante träume auch auf, auch die weniger spannenden, das ist ne gute reflexion finde ich, so wie ich auch normal mein tb schreibe.

    auf jeden fall treten momentan natürlich wieder diese versagensängste auf, deswegen auch der schlechte schlaf, ich muss einfach aufpassen wegen meiner gesundheit.

    aber ich sollte es definitiv entspannter angehen.

    was das privatleben betrifft, hab ich einfach das gefühl, ich kann nicht einschätzen, hab ich mein gegenüber jetzt verletzt oder nicht, bin ich zu weit gegangen? wenn er zu weit geht, raste ich sofort aus, ich bin wütend über mich selbst und über den anderen. hab ich nicht auch ein recht, meine meinung zu sagen? doch habe ich, und dann kommt diese anarcho stimmung in mir hoch, in dem ich erst recht anfange zu diskutieren. es ist einfach nicht leicht, jemandem zu vertrauen. ich sehe nicht in seine augen, während er mit mir spricht, ich sehe nicht seine körpersprache, ich kann nur ab und an seine stimme hören und am tonfall erkennen, ob er es ernst meint oder nicht.

    so ein telefongespräch hatte ich gestern und es war toll! wie kann mich jemand auf diese vertrauensvolle basis ziehen und sich dann wieder zurückziehen? war das zuviel gefühl?war es zuviel emotion, die ich da gestern in ihm hoch geholt habe?

    dieses intuitive gespür, was wir ja im laufe unserer kindheit entwickelt haben, wenn ein elternteil oder beide tranken, das kann ich einfach nicht virtuell anwenden!

    heute hab ich in der bahn gesessen und drei plätze vor mir stieg ein paar ein und ich roch schon zehn meilen gegen den wind, das eine person von den beiden getrunken hatte, trotz pfefferminz und parfum. wahnsinn, wie sensibel ich doch reagiere auf diesen geruch. und dann sah ich den mann an, die hautfarbe verriet mir alles. ich sah nicht mal sein gesicht, aber ich konnte es sehen und riechen. ein so unangenehmes gefühl...

    und auch gestern beim abendessen im bulgarischen restaurant liess mich das thema alkohol nicht los. es ging um diese doofen alkopops und wie gefährlich das doch ist heutzutage. ich finde das ist die perfekte einstiegsdroge. ich würde mir sorgen machen, wenn ich mein pubertäres kind damit sehen würde. ganz ehrlich. und auch meiner familie gegenüber habe ich schon gesagt, was ich davon halte. wenn du schon morgens teenies in der bahn siehst die da stehen mit nem biermix in der hand. da geht mir die hutschnur hoch!

    auf jeden fall arbeitet es jeden tag in meinem gehirn, beschäftigt sich mit der aufarbeitung und ich finde das gut. denn endlich kann ich relfektieren, warum ich mich so und so verhalte. aber ich muss es auch noch irgendwie verdauen. für mich begreifen. das ändern geht nicht einfach so von heut auf morgen...

    ich wünsch euch ein schönes wochenende
    mond_im_fisch

    as

  • hallo ihr,
    hallo linde, hallo lavandula,

    ja beim letzten mal als ich hier einschrieb, stellte ich im nachhinein selbst fest, das etwas wieder nicht stimmt!
    diese sache hier mit dem eintragen ist eine gute, denn sie reflektiert wirklich dein eigenes verhalten. ich habe gesehen und auch durch linde festgestellt, dass ich doch wieder ein "klammerverhalten" an den tag lege. ich habe die person, die ich mir wirklich für mich als partner wünsche, so sehr eingeengt, mit meinem kontrollwahn und überhaupt, das es eine entscheidung herbei führen musste!

    ich habe ihn (wieder einmal) los gelassen. ich sehe das wieder etwas lockerer, wenn er sich mal nicht meldet, wenn er nicht dies und das machen möchte. daraus folgte ein weiteres 3 stündiges telefongespräch, in dem er sich tatächlich auch eingestand, das er sich falsch verhalten hat.er hat durch sein "zurückziehen" vorher misstrauen in mir hochkommen lassen, kontrollzwang, wut, hilflosigkeit.

    das eingeständnis seinerseits gab mir widerum ein völlig neuartiges gefühl, nämlich VERTRAUEN :)

    erst in dem moment, in dem ich an mich selbst gedacht habe und mir gesagt habe: hey! du kannst nichts dafür, das er so ist!
    du kannst nichts dafür das er sich so verhält, hat eine wandlung in mir und auch ihm ergeben.

    das ist toll wie ich finde! und überhaupt ist unsere zukünftige situation unklar, denn wenn es tatsächlich klappen sollte und ich an die uni gehen würde, müsste ich auch den wohnort wechseln.

    meine priorität besteht (jetzt wieder) zuallererst im bestehen der prüfungen. es ist mein starker wunsch, in einem sozialen bereich arbeiten zu wollen, den umgang mit menschen jeden tag leben zu wollen, ihnen auch ratschläge, hilfen bieten zu können, das ist oberstes ziel! die liebe ergibt sich dann daraus :wink:

    vielleicht war es einfach vor dieser so wichtigen prüfung noch einmal diese selbstzweifel und das klammern an eine bestimmte person, die mich das schreiben ließ.
    oder auch mein innigster wunsch, doch tatsächlich irgendwann mal eine intakte eigene familie zu haben.

    jedenfalls lasse ich wieder los, lasse ihn IHN sein, mich MICH sein und so fahren wir am besten mit dieser doch etwas komischen "zweier-beziehung" :?

    meine frage an euch wäre, wie ihr das macht, dass ihr auch nur im leisesten anflug an eine person mit einem kranken beziehungsmuster oder einer verhaltensstörung "vorbei gehen" könnt? wie macht ihr das? ist es nicht so, das man aus seinen eigenen erfahrungen gern weitergibt an diejenigen, die es brauchen, aber in einem "gesunden" verhältnis?

    lg
    mond_im_fisch

    as

  • Liebe mond_im_fisch,

    das hört sich irgendwie wieder etwas geklärter an ;)

    Dennoch: Das Helfersyndrom, das man als EKA in frühen Zeiten als Überlebensmuster verinnerlicht, gilt es zu erkennen und über die eigenen Abgrenzungen, Wünsche und Bedürfnisse nachzudenken!
    Helfen ist schön und gut, aber es muss m.E. nach seine Grenzen haben. Wenn ich helfe, tu ich das, wenn ich
    .etwas übrig habe, um es herzugeben
    .mich dabei wohl fühle
    .denjenigen mag, dem ich helfe
    .gefragt werde oder sich eine Situation ergibt, in der ich mein Wissen unverbindlich weiter geben kann.

    Sicher, es ist nicht einfach, den Leidenden nicht zu helfen. Aber man brennt nunmal aus, wenn man das dauernd, ungefragt und ohne Feedback oder für jemanden tut, der sich selbst nicht hilft!!!!!!!

    Das finde ich sehr wichtig.

    Liebe Lavendelgrüße!

    P.S.: Vergiss Dich nicht ;)

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!