uffff, das muss ich erst mal verarbeiten, was ich da gestern als Gesprächsthema hatte, welches urplötzlich in der Alk-Partnerschaft gelandet war.
Meine Psychotherapeutin ist in Rente und hat die Praxis einem kompetenten Nachfolger (Psychatrie und Psychotherapie) übergeben. Logischerweise kommt da mein kurzer Lebenslauf.
Während die Ursprungstherapeuting dem Thema Alkbeziehung nicht zuviel Bedeutung beimaß reagierte der neue Therapeut sehr stark auf das Thema und erschreckte mich.
Ich erzählte beiläufig vor kurzem das ebenso flaue Gefühl im Magen zu haben wie in der zugespitzten Situation. (Ich wurde isoliert, Telefon und Internet gekappt, das Haus wurde umgebaut und gestütz war somit eine Gefängnisfestung, oft war das Haus nicht über die normalen Ein- und Ausgänge zu verlassen - und das in einem Minidorf. Von morgens bis abends Baulärm und der Horror des Ex-Lovers, der das Haus in Schutt und Asche lagen wollte).
Uups, jetzt müsse ich sehr sorgsam mit mir umgehen, meinte er. Ich habe recht wenn ich sage daß erst jetzt meine Seele alles verarbeiten kann und deshalb erst jetzt nach 1 1/2 Jahren alles ans Tageslicht kommt. Dennoch müsse ich aufpassen, dass dieses Gefühl nicht zu häufig auftritt, mich dem also nicht hingeben.
Das Gefühl sei deshalb da, weil es zur Aufarbeitung NOTWENDIG ist. Nur mit eben selbigem Gefühl und dem Kopf könne ich das bewältigen, nicht wenn es nur über den Kopf ginge (und der Meinung war ich zuvor).
Ebenfalls sagte er mir, dass es häufig wäre diese Drohungen "Haus in Schutt und Asche zu legen" er höre das sehr, sehr oft bei Alkoholikern, die verlassen werden. Uuups - war mir auch neu....
Während ich der Meinung bin, dass der Alk nur enthemmt und die wahre Persönlichkeit ans Licht fördert vertritt er die Meinung, dass der Alk tatsächlich die komplette Persönlichkeit ändert wenn ein jahrelanger Mißbrauch vorliegt. Das nun kann ich tatsächlich nicht verstehen.... Soll es tatsächlich so sein, dass jemand ganz anders wird (nur durch den Druck zu konsumieren??? sorry, das kapiere ich nicht so ganz, könnte es mir aber vorstellen)?
Er würde merken, ich habe mich sehr gut mit dem Thema und mir auseinandergesetzt, wirke sehr zufrieden und voller Energie ... dennoch möge ich sehr gut auf mich aufpassen und sehr gut zu mir sein....
So und das hat mich geschockt, weil es einfach zeigt - was er auch aussprach - dass bei den Angehörigen oft soviel Schaden angerichtet wird, dass es schwer ist diese Wunden so zu heilen, dass kein überdeckender Wundbrand enteht. Erscheint sehr logisch, weil ja ganz viele Bereich angeschnitten wurden im Zusammenleben mit einem Alkoholkranken oder Suchtkranken.
Also müssen auch wir in der Nachsorge besonders vorsichtig sein und sollten Hilfe in Anspruch nehmen. Also habe ich als Co - nach über einem Jahr - die Gefahr von Gefühlen/Depressionen überrannt zu werden obwohl mein Suchtmittel komplett weg ist. Mein "Saufdruck" sind dann quasi die Bauchgefühle, die ohne Anlass (ähnlich wie Schmerz) da sind.
In der Drogensucht gibt es den Flashback - ohne Stoff ebensolche Gefühle wie mit zu entwickeln. Eventuell haben wir Co und Süchtigen das auch gemeinsam. Zu irgendeinem Zeitpunkt, ohne Bezug zum Suchtmittel, ein Gefühl zu verspüren wie damals als es (das Suchtmittel) noch da war.
Und dann wird es haarig ... nämlich "auf sich aufpassen" und sich fragen was da läuft.
Ich stellte mir damals die Frage "Flashback", "Bearbeitung" oder Trauma. Es scheint also von allem etwas zu sein.....
Lieben Gruß von Dagmar