In einem anderen Thread wurde ich mit der Aussage konfrontiert, daß
man bei Suchtdruck noch nicht mit dem Alkohol abgeschlossen hat.
Zuerst habe ich mich über die Behauptung geärgert, und dann länger
darüber nachgedacht. Ich bin seit 1 Jahr trocken, kämpfe aber immer
noch stark mit dem Suchtdruck.
Ich bin dahinter gekommen, daß ich noch viel zu viel positives mit dem
Alkohol verbinde und er mich immer noch als "Problemlöser" anlacht.
Manche haben soviele schlechte Erfahrungen gemacht mit dem Alkohol,
so daß sie ihn wirklich hassen. Viele haben den Führerschein weg, Haus
und Hof versoffen, ihre Arbeitsstelle verloren und Beziehungen geschrottet
(wegen dem Alkohol)
In meiner Selbsthilfegruppe war das Thema "Inventur -Wiedergutmachung
" dran- doch, ich habe nichts zum wiedergutmachen- bei niemanden, da
ich alleine vor mich hingetrunken habe und niemanden geschadet habe.
Mir gefällt es auch nicht, daß ich noch so ein positives Bild vom Alkohol
in meinem Kopf habe, das wäre sicher anders, wenn ich wegen dem
Alkohol gelitten habe- das habe ich nicht
Ich habe keinen Grund den Alkohol abgrundtief zu hassen. Trotzdem
wäre es mir lieber, ich würde ihn hassen.
Ich hoffe nun, daß mich die Therapie in die richtige Richtung bringen kann
Zufrieden trocken zu sein. Das ist mein Ziel
Doch ich bin noch ganz weit weg davon
Allerdings weiß ich sehr genau, wenn ich wieder zur Flasche greifen
würde- ja dann könnte alles mögliche, was ich noch nicht durch den
Alkohol verloren habe, zu Bruch gehen..