ein neues Leben - für mich und die Kinder

  • Zitat

    Unangenehme Gefühle aushalten zu lernen, diese nicht zu verdecken durch Helfertätigkeiten

    Hab mal wieder in den Bausteinen gelesen.
    Und den für heute passenden Abschnitt gefunden.
    Ich fühl mich gebremst, weiß aber nicht warum, und kann dem nichts gegen setzen ( will ja nicht mehr helfen ).

    Ich muss eine Bewerbung fertig machen, zum A-Amt mal gehen, und kriegs irgendwie nicht gebacken.
    Es kommt mir vor wie eine große schwarze Tür, und ich hab Angst, sie zu öffnen.
    Angst enttäuscht zu werden. Ich weiss, dass ich sie nur aufmachen muss, und werde mich wahrscheinlich besser fühlen.
    Aber warum kann ich das nicht ?

    Ich sitz dann da, und muss Herrn oder Frau xyz erklären, warum ich es nicht geschafft habe, die letzten 20 Jahre meinen Allerwertesten zu bewegen.
    Aber vielleicht hab ich nur Angst, weil ich das Gefühl hab, ich muss es mir erklären.
    Ist das der "rote Strich", den ich jetzt für mich ziehen muss ?
    Hab ich Angst vor der Abschlussrechnung meines eigenen Lebens ?
    Warum kann ich es nicht als Neugebinn des nächsten Lebensabschnittes freudig annehmen ?
    Eigentlich muss es mir doch gut gehen. Es läuft schon gut, wie schon lange nicht mehr:
    ich distanziere mich immer mehr von "seinem " Problem, geh, wenn auch in kleinen Schritten vorwärts. Aber warum fühl ich mich dabei so schlecht ?

    Ich weiss, wenn ich nur wieder einen kleinen Schritt mache, kommt mein Vorwärtsblick wieder zurück. Aber ich kann irgendwie grad nicht. Ich hab Fussfesseln dran, und wenn ich auf die Füße runter schaue, stell ich entsetzt fest, dass ich sie mir angelegt habe.

    Manchmal denk ich, ich warte nur auf seine Aussetzer um wieder einen Startschuss zu bekommen.
    Aber ich muss gerade die Lücken ausnutzen, um mich an MEINE Arbeit zu machen. Und was tu ich, dumme Kuh, verharr wie versteinert.

    Vielleicht muss ich auch das zulassen, aber ich will nicht wieder in den Sessel zurück fallen. Ist das nur die Sehnsucht nach Ruhe, nach Frieden ?

    Aber ich weiss, ich belüg und betrüg mich nur selber.
    Die Vorstellung es wird schon wieder werden, ist ein Trugschluss, ich weiss das. Denn ohne das er was unternimmt, wird sich nichts ändern. Und er macht nichts, das weiss ich.

    Er hat den Kindern zwar versprochen, sich Hilfe zu suchen, aber ich weiss er wartet nur darauf, dass es vergessen wird.
    Und mein Kleiner, der ihn immer wieder Papa danach fragt und ihm keine Ruhe lässt, macht ihn nur gereizt. Unternommen hat er noch nichts.
    Und ich weiss, dass es nichts bringt, wenn er es den Kindern oder mir zuliebe macht, er muss es für sich machen.

    Vor dieser Enttäuschung kann ich die Kinder leider nicht schützen. Sie brauchen vielleicht auch noch diese Schlappe, um sich von ihm, von ihrem Co-Verhalten zu lösen.

    Sorry, für die Schwarzmalerei. Is heut nicht mein Tag.

  • Mein Muttertag in der Familie lief so ab, wie ich mir vorgestellt hab.

    Er kam später dazu ( natürlich mit Fahne ) und hat versucht sich zusammen zu reißen. Was ihm im Großen und Ganzen auch gelang.
    Und er wog sich schon in Sicherheit, dass es ja keiner merkt. (???!!)

    Zu Trinken wurde nichts angeboten, da viele von seinem Alk-Problemen wissen.
    Er hat mir einen Blumenstrauß gegeben und wollte dafür meine rollende Augen sehen. Als ich mich bedankte, dass er es für die Kinder besorgt hat, war er ganz enttäuscht, weil er wollte, dass ich doch ihm diese Geste anrechne.
    Auch als er anfing, von den bösen Kollegen zu sprechen, antwortet ich nur " das besprichtst du lieber mit welchen aus deinem Geschäft, nicht mit mir"
    Ich wollte ihm nicht wieder ein Ohr bieten, für sein Gejammer, der ja eh wieder bloß zum Ziel hatte, sein Trinken zu verstehen.

    Als wir dann mit den Kindern nach Hause fahren wollten, wollte er doch tatsächlich selber fahren.
    Ich sagte nur, dass er angetrunken nicht fährt.
    Ganz erbost, sagte er er habe nichts getrunken. Er dachte ja wirklich es merkt keiner. Und ich erwiderte nur dass auch andere seine Fahne gerochen haben.
    Und er setzte sich, zwar erbost, aber zugleich auch wie ein ertapptes Kind auf den Beifahrersessel.
    Nein, ich wollte ihn nicht das Gefühl geben, wieder damit durchgekommen zu sein. Ich weiß, ich soll mich nicht mehr um "sein" Problem kümmern, aber bei Alk am Steuer muss ich reagieren.

    Ich bin so sauer, weil ich in meinem Inneren merk, dass sich hier nie was ändern wird. Das ich weiß, es geht zu Ende.
    Und das tut soo weh.
    Und die Hoffnung der Kinder, die einem immer wieder entgegen blitzen, die in ihrem kindlichen Festhalten an der Hoffnung, an ihrem Papa, macht es auch nicht erträglicher.

    nici

  • Hallo nici,

    ich glaube nicht, dass du jemandem großartig erklären musst, warum du so lange nicht berufstätig warst. Es war deine Entscheidung und du hattest deine Gründe dafür.

    Jetzt ist es anders, du hast dich entschieden, dass du nun wieder berufstätig werden willst, musst. Und dann kannst du ansehen, was du überhaupt für Vorstellungen hast, was du machen möchtest. Was du vorzuweisen hast an Qualitäten, und das ist bestimmt eine Menge! Mach dir doch einfach mal eine Liste, welche Qualitäten du hast! Da gehört alles rauf, also Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und so ( also so nach dem Motto: ich bin..., ich kann...) . Hast du schon mal überlegt, welche wertvollen Qualitäten du hast?

    Spiel dir doch durch in deinen Gedanken, wie du dir ein Gespräch beim A-Amt vorstellst. Sieh dich im Spiegel an, lächel dich an, sag dir, welch wunderbare Frau du bist! Du bist mutig, du nimmst dein Leben in die Hand.

    Du hast ja auch endlich klar erkannt, dass er sein Leben nicht verändern will und du ziehst deine Konsequenzen daraus. Das tut sehr weh, das zu erkennen. Du hast dich gut abgrenzen können, als er dir was vorjammern wollte. Das ist gut! Du brauchst seine Probleme nicht mehr, Verantwortung für sein Leben darf er auch selbst haben. Er muss mit seinen Dingen alleine fertig werden.

    Es gehört dazu, wie du dich fühlst, das ist ein Teil des Abnabelungsprozesses. Es wird immer besser werden mit der Zeit. Es ist wichtig, diese Gefühle und Schmerzen anzunehmen als deine, denn sie gehören zu dir. Und wenn du jammern musst und weinen, mach das, schreib hier rein, was dich bewegt. Das tut nämlich gut!

    Und nun liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo nici,

    das mit der großen schwarzen Tür beschreibt auch meine Situation. Ich müsste so viele Dinge in den Angriff nehmen, bekomme es aber nicht hin.
    Warum? - keine Ahnung. Vielleicht angst vor Veränderung, angst vor Ablehnung, angst vor Kritik? Wenn ich dann abends über den Tag nachdenke, mach ich mir Selbstvorwürfe, weil ich die Dinge wieder nicht erledigt habe. Aber ich denke es strömt im Moment so viel auf uns ein, was auch erstmal verarbeitet werden muss. Vielleicht müssen wir uns da auch ein bißchen Zeit geben. Und Du hast doch auch schon eine Menge geschafft!
    Ich wünsche Dir einen schönen Dienstag und das Du ein wenig Zeit für Dich findest.
    Liebe Grüße
    Nanni

  • Die Hoffnung, wenn ich nur da bin, wenn er mich braucht, dann ist er auch für mich da, wenn ich ihn mal brauche ?
    Hat mich diese Glaube, die ganzen Jahre an dieser Beziehung festgehalten ?
    Wer gebraucht wird, wird nicht so schnell verlassen ? War ich einfach nur feige ?

    Mir gehn grad so viele Gedanken durch den Kopf. Und ich versuche die Figur "nici" in diesem Spielfeld zu analysieren.
    Komisch, aber bei all den Personen, um die ich mich gekümmert hab, ging es nie richtig um mich.
    Irgendwie ja schon, "das schaffst du schon", "das war richtig von dir "... Balsam auf meiner Seele ? Brauch ich diese Bauchpinselei für mein Ego, für mein Selbstwertgefühl ?
    Aber warum bin ich MIR nichts wert, wenn ich mal nichts für andere, sondern nur für mich tu ?
    Und war das bei mir immer schon so ?

    Klar, man bekommt mehr Anerkennung, wenn man sich für jemand aufopfert. Aber bekommt ich doch nicht auch ein Lob, wenn ich was ganz allein für mich schaff ?
    Bödsinn, wenn jemand was erreicht hat, und wenn es für sich ist, ist es eine Anerkennung wert. Warum also dieser innere Konflikt.
    Ich bin wahrscheinlich gerade dran den Co-Knoten in meinem Bauch zu lösen.

    Während ich den Schrank leere und ausmiste, überleg ich mir schon, was und wie ich ihn einräume. Ich muss meine Ziele neu definieren.
    Ich muss mir MEINE Ziele neu stecken, und weiß eigentlich noch garnicht so Recht, wo die sein sollen.
    Hab ich der Vergangheit doch für die Ziele der andere gearbeitet...es versucht überall Recht zu machen.
    Ich war die gute Tochter, die beste Freundin, die aufopfernde Ehefrau, die fürsorgliche Schwiedertochter, die liebste Mama....
    Ich hab so viele Rollen bedient, und sie sind bestimmt auch alle zufrieden mit mir, aber wo bin ICH ?
    Klar ich will nicht ungerecht sein, sie sind auch bei mir, wenn ich sie brauche.
    Ich mein nur, dass die anderen mich vielleicht nicht- , aber ICH mich vergessen habe.
    Und nun muss ich mal wieder für jemand da sein,
    für jemand ganz Neues,
    für mich.
    Ich weiß nicht was kommt, aber ich laß mich jetzt auf dieses Spiel ein.

    Eine gute Nacht an alle.
    ein nachdenkliche nici

  • Huhu Nici,

    jaaaaaa, war ich auch, viele, viele Jahre lang...

    Zitat

    Ich war die gute Tochter, die beste Freundin, die aufopfernde Ehefrau, die fürsorgliche Schwiedertochter, die liebste Mama....

    Jeder durfte sich an mir bedienen! Denn dann fühlte ich mich wertvoll. Ich hatte die Fäden in der Hand, konnte dann auch bestimmen, wie es langgehen sollte. Es gab mir eine bestimmte Sicherheit, das Gefühl, ich wäre unentbehrlich...

    Oft hatte ich Gedanken wie: ich hab doch da auch immer gemacht, warum macht er/sie/es nicht auch bei mir? Ich opfer mich so auf, wenn ich was brauche, bekomme ich soooo oft ein "nein, jetzt nicht", bzw. setzte ich voraus, das Andere wissen müssen, was ich brauche. Weil ich ja auch schon immer vorher wusste, was Jemand braucht, bzw. hab ich mir das eingebildet, es zu wissen. Also meine Dienste konnte Jeder haben, auch ohne Anforderung!

    Und wo war ich? Hm...

    Es ist ein Weg, zu erkennen, wer du bist und was du willst. Bauchgefühl, das ist ein Wort. In dich reinhorchen, was tut mir gut? Darauf vertrauen, dass du dort die richtige Antwort bekommst. Das wird dir gelingen, denn du bist gut auf deinem Weg dabei! Du lässt dich auf das Abenteuer "Ich" ein! Das lohnt sich! Aber immer schön langsam, nichts wird von heute auf morgen verändert. Das geht nicht. Plane mal eine gute Portion Geduld mit ein. Aber wichtig ist, machen, für dich selbst.

    Ich bin ja jetzt schon gut 3 Jahre konkret unterwegs mit mir. Da kam ich an vielen Stellen vorbei, die mussten erstmal beackert werden, bevor ich weitergehen konnte. Aber echt, es wird auch immer einfacher mit der Zeit.

    Ich wünsch dir einen schönen Tag heute
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo und guten Morgen,

    ich hab mal wieder in der verschiedenen Threads gelesen.
    Den Anfang von manch einer Geschichte, und das bisherige Ende.
    Um zu sehen, was und wie hat sich die eine und die andere Gechichte entwickelt.

    Es gab so manche hier, die ich bewunderte und auf die ich neidisch war,
    weil sich in ihrem Leben schon was getan hat: Entgiftung, SHG, LZT, Co-Heilung ( wenn das möglich ist, oder zumind. einen Stop des Krankheitsverlaufs) ...
    Die einen haben an der Partnerschaft festgehalten, für andere war eine Trenung klar das Ziel.
    Auch da, hat sich so manches bei den Foris geändert. Und manche haben auf IHREM Weg erkannt, das ein Festhalten an der Beziehung, nur ein Schritt zur Heilung war, und sich dann doch getrennt.
    Manche wiederum haben die Stärke sich innerhalb der Beziehung IHREN Freiraum zu schaffen, sich abzugrenzen.
    Ob ich das könnte ? Ich glaube auf die Dauer nicht. Das setzt so eine innere Stärke voraus, die ich mir abspreche.
    Ich bin zu impulsiv, und ich glaube, dass werde ich nicht in den Griff kriegen,
    also versuch ich meinen Weg zu finden.

    Und dann gibt es immernoch die Stimme in mir, die sagt".. aber du liebst ihn doch..."
    Tu ich das wirklich, oder lieb ich nur noch ein Bild von ihm, dass es schon lange nicht mehr gibt ? Gab es dieses Bild überhaupt, oder wollte ich es mir nur so erarbeiten in den letzten Jahren ?
    Vielleicht hätte es dieses Bild von ihm auch ohne die Alk-Probleme, ohne mein Co-Leben, garnicht gegeben. Und ich hatte die ganzen Jahre nur eine Seifenblase vor Augen, die jetzt an der Alk-Situation zwerplatzt.

    Und nur mein Co-Verhalten hat es ermöglicht diese Scheinbild zu nähren.
    Es kommt mir vor, als sitz ich vor dem Kontoauszug meines Lebens, und ich grübel über die Soll- und die Haben-Seite nach, und hab Angst die letzte Seite aufzuschlagen .... Kontostand...

    Mir ist klar, auch wenn alles in richtige Bahnen läuft, wird es nie wieder so werden, wie es mal war.
    Und das Erschreckende ist, ich weiß grad nicht mal, ob ich es will.

    Und dann sind noch die Kinder da, die es wieder wollen, die daran festhalten wollen, und ich frage mich...darf ich ihnen "es" nehmen,
    oder blas ich ihnen Ihre Seifenblase dann auf ?

    Der Liebe unsicher - der Zukunft ungewiss - ...
    nici

  • Zitat von Aurora

    Es gab mir eine bestimmte Sicherheit..

    Danke Aurora,

    genau das ist es wahrscheinlich, was mir den Boden unter den Füßen wegzieht.
    Und unsicher steh ich nun da.
    Es tut sooo verdammt gut, deine / eure Zuversicht zu erhalten.
    Das trägt mich jeden Tag ein Stück weiter.
    Dank dir nochmal.

    Auch Dir einen schönen Tag Aurora.
    nici

  • Liebe Nici,

    Zitat

    Und dann gibt es immernoch die Stimme in mir, die sagt".. aber du liebst ihn doch..."
    Tu ich das wirklich, oder lieb ich nur noch ein Bild von ihm, dass es schon lange nicht mehr gibt ? Gab es dieses Bild überhaupt, oder wollte ich es mir nur so erarbeiten in den letzten Jahren ?
    Vielleicht hätte es dieses Bild von ihm auch ohne die Alk-Probleme, ohne mein Co-Leben, garnicht gegeben. Und ich hatte die ganzen Jahre nur eine Seifenblase vor Augen, die jetzt an der Alk-Situation zwerplatzt.

    Ich habe für mich entdecken können, wie ich selber Liebe empfinde und was das dann für Liebe ist. Denn ich merkte, als ich so sehr liebete, das das was ich empfunden habe nicht die Liebe ist, die ich als "gesunde Liebe" so benenne.Meine Liebe war durch die Prägung, dadurch das meine Eltern als Vorbilder etwas vorlebten, mir mitgegeben haben so ungesund war eine Liebe in der ich alles gegeben habe und mich selber dabei verloren habe.

    Wie soll ich das beschreiben, denn das Gefühl an sich ist das gleiche. Doch ich erkenne schnell an meinem Handeln, das was nicht stimmte.

    Das mit dem Bild von ihm klenne ich nur zu gut. Ich habe ein Bild von ihm gemalt, was sehr schön war. Dann habe ich kurzum die schlimmen belastenden Stunden einfach ausgeblendet. Irgendwann habe ich keine schönen Stunden mehr mit ihm erlebt und konnte dahe das schlimme nicht mehr ausblenden, erst dann bin ich auf den Trichter gekommen, das da was nicht stimmt. Es hat Jahre gedauert bis ich so weit war.Vor allem hat es viele Männer noch gegeben, bei denen sich das wiederholte.

    Die Seifenblase zerplatzt nicht am Alk-Problem. Die Seisfenblase ist ein Teil dafon,sogar der Grund für die Seifenblase. Die zerplatzt zum Glück endlich irgendwann, darüber kannst du nur froh sein! So bunt und farbenfroh so eine Blase ist, so hol ist sie, so leer.Die Seifenblase ist ein Teil deiner Prägung, du hast sie erschaffen und kannst sie auch zum platzen bringen. Sei froh darum, denn nun hast du die Chance etwas aufzubauen das nicht nur schall und Rauch, ein nichts ist.


    Zitat

    Und nur mein Co-Verhalten hat es ermöglicht diese Scheinbild zu nähren.
    Es kommt mir vor, als sitz ich vor dem Kontoauszug meines Lebens, und ich grübel über die Soll- und die Haben-Seite nach, und hab Angst die letzte Seite aufzuschlagen .... Kontostand...Manche wiederum haben die Stärke sich innerhalb der Beziehung IHREN Freiraum zu schaffen, sich abzugrenzen.
    Ob ich das könnte ? Ich glaube auf die Dauer nicht. Das setzt so eine innere Stärke voraus, die ich mir abspreche.
    Ich bin zu impulsiv, und ich glaube, dass werde ich nicht in den Griff kriegen,
    also versuch ich meinen Weg zu finden.

    Jetzt sage ich dir ganz im Vertrauen was, was mir meine Therapeutin immer wieder auf den Weg gibt:"Mädel mach dich nicht kleiner wie du bist!" :wink:

    Wichtig ist, den Weg für dich zu finden in dem du dich wohl fühlst. Es ist schwer allein zu leben. Schwe ist es die Gelder zusammenzutreiben um zu überleben. Auch schwer dann dieses Alleinsein zu leben. Aber anderst schwer, denn das ist eine Aufgabe an der du wachsen kannst. Du wirst nach und nach merken, das du auch Rechte hast, das du Fähigkeiten hast deine Rechte für dich umzusetzen und das macht stark. Vielleicht findest du nen Job, wenn dich dein Mann nicht mehr ausbremst.

    Weisst du ich spreche für mich.Mein Leben wurde freier und besser als ich ging, ich konnte anfangen mein eigenes Ding durch zu ziehen.Keinen Abend mehr neben einer Bierfahne liegen,die mich nur anekelte.Nie mehr sowas.......auch vieles andere habe ich mir dadurch bewahrt und darauf kann ich stolz sein.

    Der Rückfall letztes Jahr zu meinen Eltern war ein Schlag ins Gesicht. Seifenblasen wollt ich keine mehr und bläst sich eine auf lass ich sie ganz schnell wieder platzen oder sie fliegen dafon........Ich habe auf das heute noch viel weniger lust als denjeh. Heute binde ich mich nicht mehr an irgendwen, nicht mehr mit dieser Abhängigkeit die ich die letzen Jahrzehnte durcherlebt hatte. Heute lebe ich für mich, einwenig noch für die Kinder. Dort merk ich noch wie sehr ich schwanke aber auch das möchte ich packen.Sollte ich jeh wieder Hilfe brauchen hole ich sie mir dort, wo ich hilfe auch bekomme. Heute weiss ich wo ich hinzugehen habe. Es gibt sie die Stellen die Gesund sind, die einem nicht abhängig machen oder verlangen für Hilfsleistungen das doppelte wieder zurrück.Ich muss nicht mehr geben um zu leben als es andere tun, denn ich bin es wert, gleich wert wie jeder andere Mensch hier auf diesem Planeten auch. Genau so wie du es bist, mach dir das erst mal bewusst.....lach...... :wink:

    So nun mal wieder so viel zu lesen, das ist meine Art wie ich dich weiterbringen mag. Wenn es dir nur ein Teil weiterbringt freu ich mich.
    Einen wunderschönen Tag.
    Liebe Grüße Melanie

  • Liebe Melanie,

    keine Sorge, es tut gut auch viel zu lesen.
    Und ich schöpfe Kraft aus deinem Happyend.

    Ich will ja die Trennung, brauch aber eine gewissen Grundbasis an Sicherheit.
    Und ohne Moos, nix los. Ich will mir eine Arbeit suchen, um wenigstens eine Grundbasis für mich und die Kinder zu haben.
    Aber gleichzeitig bin grad so in einem Loch, das mich handlungsunfähig macht.
    Auch diese Phasen muss ich mir gestatten, das weiss ich.
    Es ist vielleicht auch nur ein kurzer Stop um Luft zu holen bevor man den Berg besteigt.
    Ich versuch diese Phase zuzulassen, aber nicht in ihr zu verharren,
    und dabei geben mir deine Worte Rückenwind.
    Danke Dir.

    nici

  • Hallo, nici.

    Bin auch grad am Bergsteigen. Meinen Weg in die Scheidung bin ich angetreten. (Showdown am Wochenende)
    Ich wünsch Dir viel Kraft, um aus den Löchern wieder fix rauszukrabbeln.
    Leider gehören Löcher und Stolpersteine wohl zu unserem neuen ICH dazu.
    Dein Beispiel mit dem Bild fand ich für mich sehr hilfreich.
    So, muß weiterarbeiten.

    Drück Dich! rönade

    Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.

  • Hallo rönade,

    ich wünsch Dir dann mal fürs WE viel Kraft und Energie,
    dass sich nicht sentimentale Erinnerungen einschleichen.
    Und falls ja, es ist doch auch schön, dass wir sie hatten, erleben durften und PUNKT.
    Geschichte zu Ende.

    Neue Geschichte wartet schon auf Dich.
    :lol::lol::lol:
    nici

  • Hallo,

    ich bin es nochmal.

    Zitat

    Ich will ja die Trennung, brauch aber eine gewissen Grundbasis an Sicherheit.

    Die hast du schon jetzt. Hilfe zum Lebensunterhalt beim Amt kannst du beantragen. Ich hatte damals NICHTS, drei Kleine Kinder und er hatte sich alles was Wert hatte mitgenommen. Kein Auto , kein Bett (Ne Matraze auf dem Boden), keinen Fernseher, keinen Computer, einfach nichts. Ich habe ihn rausgeschmissen, er hat es mir damit heimgezahlt(Ohne zu denken, was er den Kindern damit antut, anderes Thema!).Ich hatte das Wissen, denn das ich mit den Kindern das Recht hatte ihn wenn er Alkohol trinkt und uns schadet rauszuschmeissen was ich dann auch tat.

    All das war es mir WERT durchzustehen hauptsache er ist aus meinem Leben draussen. Ich konnte nicht mehr, war fix und fertig alles war mir Recht nur nicht mehr mit ihm zusammen sein zu müssen. Ich wäre damals mit den Kindern auf die Strasse, das wäre mir egal gewesen, so viel Not hatte ich innerhalb der Ehe.

    Glaube daran, es gibt sie, die Hilfe. Man ist so verstrahlt, wenn es um dieses Sicherheitsdenken geht. Wir halten fest solange wir können und mancher von uns ist mit dem sinkenden Boot untergegangen, weil er nicht rechtzeitig losgelassen hat. All das ist es nicht wert sein eigenes Leben zu opfern.Kein Geld der Welt hilft einem da weiter. Die Bereitschaft sich zu opfern haben fast alle hier. Da zu stehen und sich zu sagen, mir kann nichts passieren, ich bin abgesichert, gerade mit Kindern und sich dann beim Amt oder im Frauenhaus Hilfe zu suchen braucht viel Mut und viel Kraft.

    Aber sag ehrlich, wiviel Kraft brauchst du Tagtäglich diesen Menschen um dich herum zu halten?

    Das man Hänger hat, Ruhepausen braucht ist klar. Doch für mich sind das immer wieder anzeichen dafür gewesen um mich vor Entscheidungen zu drücken. Ich hab mich damit selbst ausgebremst, habe es dann verschoben, vor mich hergeschoben.Eine blöde Einrichtung in mir, ein ganz doofer Mechanismus. Geändert hat sich nichts, ausser das die Tage immer schwerer wurden , das Leben immer weniger schön und ich am Ende meiner Kräfte dann doch gegangen bin.

    Aber heute seh ich das und gönne mir kurze Pausen, gehe aber den Tatsachen nicht aus dem Weg und erledige die Dinge die anstehen auch wenn die Unangenehm sind.Ich merke auch die Angst vor Veränderungen, merke wie ich dann müde werde. Doch ich sage mir immer wieder Melanie, wenn du es wirklich willst dann schaffst du auch das.

    Das gebe ich dir auch mit auf dem Weg:Wer wirklich will, der schafft das. Zitat: "wer will findet Wege, wer nicht will Gründe" auch das gebe ich dir mit auf dem Weg. :wink:

    Schönes Wochenende.

    Alles Liebe Melanie

  • Zitat von Melinak

    Wer wirklich will, der schafft das. Zitat: "wer will findet Wege, wer nicht will Gründe"

    Den tollen Spruch nehm ich mir auch mit. :wink: Trifft zumindest bei mir den Nagel auf den Kopf.

    Nici, der Tag der Tage war schon am Samstag. :lol:
    Den sehr anstrengenden Akt habe ich hinter mir. Jetzt geht´s an die Scheidung, egal wie traurig ich über mein Resümee bin.

    Du bist so taff, bleib an Dir!

    Du schaffst das schon! :D

    Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.

  • Zitat von Melinak


    "wer will findet Wege, wer nicht will Gründe"

    Ooooooh , Du blöde Melanie :wink: (seufz)

    ...das ist der Satz, der wohl alles zusammen fast,
    und den ich nicht hören wollte :oops::oops::oops:

    Im Frauenhaus, war ich schon bei einer Rechtsberatung, und sie hat mir genau den Tip gegeben, mich freischaufeln, versuchen auf eigene Füße zu stehn. Eine Arbeit suchen...
    Ich glaub mir fehl einfach nur der Tritt in den ***.
    Bleib ganz bestimmt dran. Muss aber erst meinen Rhymtmus finden ( ich weiß, schon wieder ein neuer "Grund" ), aber ich geh, und geh, und geh.

    Deshalb bin ich froh hier zu sein, hier in diesem Forum,
    weil ich hier Menschen find,
    Menschen wie Du, liebe Melanie, die einem genau vor Augen halten, was man eigentlich schon weiß.

    Danke, nici.

    PS. es ist noch kein WE !!!! :roll:

  • Neeee.
    Er soll gehn.

    Und ich glaub, dase er das auch tut.
    Momentan ist er zwar am leise treten.

    Denkt er kann mich und die Kinder einlullen. Aber ich weiß, wenn es ein "nächste Mal" gibt, hab ich vollstes Verständnis der Kinder bei mir.

    Ich kann Ihnen die Entttäuschung nicht ersparen,
    weil sie wichtig ist zum Abschiednehmen.
    Ich denke es wird in den nächsten Tagen soweit sein.

    Und ein Koffer ist schon gepackt.

    :wink: nici

  • Hi nici,

    Du hörst Dich sehr gut an :lol:
    Du gehst Deinen Weg und kleine Pausen gehören auch dazu.
    Sucht Dein Mann denn eine Wohnung? Und wer hat den Koffer gepackt?
    Das mit den Kindern ist immer Mist, wenn ich da noch an die enttäuschten Gesichter denke. Aber ich denke Deine Beiden werden feststellen, dass das Leben ohne diesen ständigen Ärger sehr viel angenehmer ist.
    Die Renovierung mit Sohnemann wird bestimmt eine ganz neue Erfahrung :wink: Aber vielleicht ist er ja ein Naturtalent. Bei meinen Kindern haperte es dann immer an der Ausdauer.
    Dann wünsche ich Dir einen schönen Feiertag und weiter so :!:

    Nanni

  • Hallo Nanni, hallo an alle.

    Der Koffer steht noch unberührt vom letzten Mal da, und er bleibt es noch.
    Nee, wie zu erwarten war, sucht er keine Wohnung.
    Und wenn ihn die Kinder auf den Termin, den er machen wollte ansprechen, redet er sich immer mit ... am Ende, solls uns doch alle wieder gut gehn...raus.
    Ich versuch auch den Ball unten zu halten, und sag den Kindern, dass sie sich nicht zu viel Hoffnung machen sollen. Er wird wieder trinken.
    Und beide wissen es. Vielleicht brauchen sie es auch, dem Papa wirklich noch eine Chance gegeben zu haben.
    Was sie nicht wissen ist, dass er gerade seine Sucht nur verlagert, den jetzt kifft er halt. Und da kann ich sie nicht einweihen.

    Ich versuch jetzt mich auf Distanz zu bringen, und es erschreckt mich, wie sehr es mir doch gelingt. Is wohl vor lauter Narbengewebe nicht mehr viel Gefühl da. Und das tut mir gut.

    Langsam merk ich, dass es mir fast egal ist, ob er jetzt 2 Tage, oder 2 Wochen nicht trinkt. Ich wart jetzt nicht mehr auf diesen Startschuss um loszugehen. Ich merk, dass ich schon längst losgelaufen bin.
    Und ob ich es jetzt hier, in seiner Nähe, auf Distanz mach, oder er dann bald weg ist, und wir 3 alleine sind, hat den Schrecken für mich verloren.
    Ich merk wie ich zur Ruhe komme, und das fühlt sich verdammt gut an.

    Ich dachte nicht, dass ich es kann, mit ihm zusammen zu sein, und ihn doch so fern zu sehen, aber es geht. Es geht, weil ich meinen Blick in eine andere Richtung hab.
    Und wie geht es Dir Nanni, und deinen Kidis ?
    Wie ist die Stimmung bei Dir?

    Ps. Renovierung is auf nächste Woche verschoben, muss arbeiten,
    was meinen Großen freut, ...
    Naturtalent ???!! Ja, das is das Ding mit der Ausdauer.. 15 Min. zack-zack-zack, und dann ich muss gehn..
    In seinem Alter, hat man ja soooo viele wichtige Dinge ( cherche la famme..) :wink:

    Liebe Grüße,
    nici

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