Hm, ich weiß jetzt gar nicht, wie ich anfangen soll...
Ich glaube ich habe Probleme in meiner Beziehung. Ich schreibe "glaube", weil ich mir nicht sicher bin, ob es wirklich ein Problem ist, oder ob ich es nur zu einem mache.
Grundsätzlich bin ich mit meinem Freund schon zufrieden, aber manchmal fühle ich mich einfach unwohl und bedrängt.
Aus beruflichen Gründen können wir uns derzeit nur am Wochenende sehen und wenn ich dann ankomme, ist er sehr anhänglich. Das verstehe ich und das ist auch sicher normal, wenn man sich eine oder zwei Wochen nicht gesehen hat. Mir ist das aber zu viel, ich will erstmal meine Ruhe haben und manchmal habe ich im Voraus schon das starke Bedürfnis, gar nicht erst nach Hause bzw. zu ihm (wir wohnen nicht zusammen) zu fahren. Wenn ich dann (innerlich) angekommen bin, dann fühle ich mich auch wohl mit ihm.
Wenn ich unter der Woche nicht bei ihm bin, habe ich oft gar keine Sehnsucht nach ihm und es geht mir sehr gut, auch wenn er nicht da ist. Ich habe auch nicht das Bedürfnis, unbedingt jeden Tag mit ihm telefonieren zu müssen. Wenn ich mich in meinem Kollegenkreis so umsehe, gibt es einige, die es kaum abwarten können, dass Freitag wird und sie endlich zu ihrem Liebsten fahren können. Die sind teilweise die ganze Woche schlecht gelaunt und deprimiert, weil sie nicht bei ihrem Partner sein können. Und dann horche ich in mich hinein und stelle fest, dass mir mein Bedürfnis nach Freiheit und Unabhängigkeit oft viel wichtiger ist, als meinen Freund zu sehen.
Ich habe ihn schon gern, aber ich kann es ihm nicht sagen. Es fällt mir unheimlich schwer, mein Innerstes nach außen zu kehren (also Gefühle in Worte zu fassen). Das konnte ich noch nie und mit den Jahren fällt es mir auch immer schwerer. Meistens will ich es auch gar nicht, weil ich Angst habe, enttäuscht zu werden.
Ich weiß nicht, ob ich vielleicht nur deshalb eine innere Distanz zu ihm aufrechterhalte, damit ich nicht in die Bredouille komme, mich eines Tages doch mal "so richtig" auf ihn einlassen zu müssen, oder ob ich das einfach nicht kann oder ob ich die Beziehung ansich einfach nicht (mehr) möchte.
Einerseits möchte ich mich ja gerne komplett auf ihn einlassen, aber dann finde ich wieder 1.000 "Gründe", warum ich das besser bleiben lassen sollte, um am Ende nicht (von ihm) enttäuscht zu werden / sein... In so Phasen suche ich auch wirklich nach allen Kleinigkeiten, die meine These dann noch "unterstützen". Und an anderen Tagen kann ich es mir wiederum gar nicht vorstellen, irgendwann meine Zeit mal mit einem anderen Mann zu verbringen...
Liegt das an mir? Oder an ihm? Oder an meinen Eltern? Oder an allem?!
Für Anmerkungen und "Erfahrungsberichte" jeder Art wäre ich sehr dankbar!