Gibt es doch kontrollierte Alkoholiker ?

  • Hallo zusammen,

    bin verwirrt und brauche Rat.
    Gibt es kontrollierte Alkoholiker, d.h. Alkoholiker die in MAßen trinken können, aber das jeden Tag? Oder sind es dann doch keine Alkoholiker?
    Weshalb ich Frage: Mein MAnn merkt, daß ich mich ändere. Seit zwei Abenden trinkt er kontrolliert, d.h. nicht mehr als 1 Flasche Wein und ist also auch noch vernünftig ansprechbar.
    Er ist lieb , viel netter zu den Kindern, man kann vernünftig über alles mit ihm reden ohne daß er sich gleich aufregt. Er übernimt wieder PFlichten ohne zu meckern.
    Kann er seinen Alkoholkonsum also doch kontrollieren? Oder ist er vielleicht doch kein Alkoholiker, obwohl er jeden Abend trinkt?
    Hat jemand eigene Erfahrungen damit?
    Meine Mutter erzählt immer von einem NAchbarn, der immer getrunken hat (aber nur BIer), so daß er seine Kinder auch Abends nie fahren konnte, der jetzt aber mit über 60 (da er krank war) kaum noch trinkt, vielleicht sogar gar nicht. Ohne Therapie usw.
    Eine Freundin meiner Mutter hat es auch geschafft, aber sie trinkt gar nicht mehr nachdem sie den Führerschein verloren hatte und ihn nur unter Auflagen wiederbekommen hat.
    Also: gibt es kontrolliertes Trinken? :?:?:
    Freue mich auf Antworten

    Anke

  • Hi Anke,

    Zitat

    Also: gibt es kontrolliertes Trinken?

    Klar, siehst es doch an Deinem Mann. Er hat schon 2 Tage geschafft. Er schafft bestimmt noch 3 weitere. Dann hat er Dir bewiesen, dass er kontrolliert trinken kann, er also kein Problem mit Alkohol hat und kann dann ungehemmt weitersaufen! Viel Spass :)

    Ehm, ich will nicht unfair sein. Je nachdem wie stark sein Wille ist sich selbst und Dir zu beweisen, dass er kein problem hat, hält er das Spiel eventl. auch 2 Wochen durch.

    Richte Dich in den nächsten Tag auf ein Gespräch ein, dass beginnt indem er auf Dich zukommt, mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen und dem Satz: "Siehst Du Schatz. Ich hab Dir doch gesagt ich hab kein Problem mit dem Alkohol!"

    Wenn es darum geht weiter saufen zu können, kann ein Alkoholiker so ziemlich alles. Auch mal 3 Wochen Show. Ist zwar anstrengend, aber er weiss ja, dass er ungehemmt weitersaufen kann sobals Du und er selbst euch dieses Spielchen abgekauft habt.

    Kurz zur Darstellung echten kontrollierten Trinkens. Das gibts wohl und es gibt wohl eine handvoll Alkoholiker die das praktizieren. Das braucht aber jahrelange Übung unter ärztlicher und therapeutischer Anleitung oder einer Aufsichtsperson (die bist im Augenblick übrigens Du, in Deienr Abwesenheit würde er ungehemmt saufen). Ein Alkoholiker allein ist dazu nicht in der Lage. Sonst wäre er kein Alkoholiker.

    Naja, wie gesagt, Du wirst es selbst erleben. Probiers aus indem Du ihm sagst, hey, cool, ich glaub Dir jetzt, dass Du kein Problem hast und noch am selben Abend lässt er sich volllaufen.

    ich bin mir dessen so sicher, dass ich darauf ernsthaft eine Wette abschliessen würde, durchaus auch einen höhreren Betrag.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Liebe Anke,

    Oops, was wichtiges vergessen, das was man unter kontrolliertem Trinken versteht ist ab und zu mal ein Glas!

    Der Grund warum einige Therapien das praktizieren ist, dass man auf gesellschaftlichen Anlässen mal mit einem Glas Sekt anstossen kann. Es geht dabei mehr darum, dass man dem gesellschaftlichen Stigmas des Alkoholikers entgeht. Aber von 100 Alkoholikern schafft das vielleicht einer und die meissten würden das von selbst gar nicht wollen, es ist viel zu anstrengend nach dem ersten Glas Nein zu sagen.

    Das was Dein Männe praktiziert nennt man schauspielerisches Können und Selbstbetrug.

    Lieben Gruß

    Kaleu

  • Hallo Anke,

    willkommen im Forum.

    Zitat

    bin verwirrt und brauche Rat.


    Mit dem gleichen Satz bin ich auch hier gestartet ..... ich kann Deine Verwirrung und Deine Fragezeichen so gut nachvollziehen.

    Erst als ich zwei Dinge verstehen lernte, konnte ich mich etwas orientieren:
    1. es gibt „Trinkpausen“ ... d.h. ein Alkoholiker kann unter Umständen einige Zeit ohne Alkohol auskommen .... das ändert nichts daran, daß er süchtig ist ... irgendwann wird es den nächsten „Absturz“ geben, der dann meist etwas länger dauert
    2. „nur nicht trinken reicht nicht“ ... das heißt (in meinem Verständnis! und auch für Co´s anwendbar), solange die betreffende suchtkranke Person nicht anfängt, sich als die „wichtigste Person“ in ihrem Leben zu begreifen, Bedürfnisse, Wünsche, Verhaltensweisen überprüft, die Verantwortung für das eigene Wohlergehen übernimmt, solange bleibt die Person auch abhängig und kann sich nicht dauerhaft vom Suchtmittel lösen

    Und so hart es auch ist: ein Süchtiger tut ALLES, damit sich NICHTS ändert

    Vielleicht schaust Du das Verhalten Deines Mannes mal unter diesen Aspekten an

    LG
    Hagebutte

  • Hallo Anke,

    1 Flasche Wein, wäre für mich auch eine Leistung. Ich wüsste gar nicht, ob sie runter bekommen würde. Ich würde höchstwahrscheinlich schon weit vor dem Bodensatz jenseits von gut und böse abdanken. Dein Mann ist nach einer noch ansprechbar, sogar vernünftigen Argumenten zugänglich. Er hat eine sehr hohe Toleranz entwickelt. Für Dich mag er im Verhältnis zu sonst nüchtern sein, nichts desto trotz ist er betrunken!

    Wenn ich von 10,5% Alkoholgehalt von Wein ausgehe, ich hab da nicht so die Ahnung, aber gehen wir mal davon aus. Dann enthält eine Flasche Wein soviel Alkohol wie 10 Schnäpse (200 ml). Nach 10 Schnäpsen ist keiner mehr nüchtern.

    Es gibt kein kontrolliertes Trinken für Alkoholiker es gibt nur ganz oder gar nicht. Wer kein Alkoholiker ist, der muss nicht kontrollieren, da finden sich Grenzen von ganz allein und die werden auch ohne Anstrengung und Überlegung eingehalten. Ganz einfach weil der Körper sich irgendwann meldet und diese Meldung automatisch beachtet wird. Es ist kein Bedürfnis vorhanden jeden Tag zu trinken. Normal ist ein paar mal im Jahr nicht jeden Tag!

    Was die Geschichten angeht. Nehmen wir mal das Beispiel rauchen. Jeder weiß, dass es gesundheitsschädlich und lebensverkürzend ist. Jeder kennt aber einen Onkel Otto, der trotz 3 Schachteln täglich 100 Jahre alt geworden und zum Schluss friedlich eingeschlafen ist. Die ganzen anderen Menschen die ihre Gesundheit gelassen haben und früh gestorben sind, werden nicht gesehen. Redet ja auch keiner so wirkllich drüber, weils es nicht schön ist. Man sucht sich das aus, was einem am besten passt, was am wenigsten unangenehm ist und wo man am wenigsten etwas tun muss. So beruft man sich immer wieder auf Onkel Otto und hofft im Stillen nicht zu den anderen zu gehören und macht weiter wie bisher.
    Ebenso verhält es sich mit Geschichten über Alkoholiker die kontrolliert trinken können und einfach so aufgehört haben. Ist ja angenehmer für alle Beteiligten, sich die als Beispiel zu nehmen, muss man ja nichts ändern, kann man ja so weiter machen wie bisher. Die ganzen die sich um den Verstand gesoffen haben, die sich ins Grab gesoffen haben, die sind unangenehm, die werden dann lieber ausgeblendet.

    Dein Mann hält Dir einen Strohhalm hin und Du ergreifst ihn freudig. Er will nicht aufhören, eine Flasche am Tag ist nicht aufhören, das ist einlullen damit Du weiter funktionierst. Nun der Strohhalm wird knicken und Du hart auf dem Boden der Tatsachen aufschlagen, wenn Du Dich daran festhältst.

    Gruß
    Skye

  • Hallo Kaleu, Karsten und Hagebutte,

    vielen Dank für eure Antworten.
    Den Inhalt hatte ich so in der Art befürchtet.
    TRotzdem werde ich es genießen, daß man im Moment vernünftig mit ihm umgehen kann.
    Allerdings werde ich mich jetzt Schlaumachen wann unsere Suchtberatungsstelle geöffnet hat. Im Internet stehen leider keine Öffnungszeiten.
    Ich hoffe die helfen wirklich auch Co-Abhängigen und nicht nur den Alkoholikern, da es mich schon Überwindung kostet dahin zu gehen.
    Ich fahre an der Stelle öfter vorbei und habe schon mehrfach wahrscheinlich Abhängige dort sitzen sehen. Die sahen aber (entschuldigung) wirklich so fertig aus, daß ich immer gedacht habe: hier bist du nicht richtig.
    Jetzt werde ich ausprobieren, ob ich da richtig bin.
    Zusätzlich werde ich mich in unserem Mütterzentrum über Caritas und Co informieren und vielleicht auch schon einen Termin bei meinem Hausarzt machen.
    Danke (auch wenn das Ergebnis traurig ist), daß ihr mir meine Zweifel genommen habt.

    Eine leicht deprimierte Anke

  • Hallo Anke,

    Eine Phantasie die ich zu Deiner Situation habe:
    Bis Pfingsten... also bis zum Besuch der „neutralen“ Person (wieso neutral .... ist doch seine Schwester :? ) hast Du einen so netten, rücksichtvollen, liebevollen Mann, daß alle Welt Dich für krank hält, daß Du so einen Zirkus um sein wohlverdientes Feierabendvergnügen machst.

    Zitat

    TRotzdem werde ich es genießen, daß man im Moment vernünftig mit ihm umgehen kann.


    Und eventuell fangen Deine Zweifel wieder von vorne an....

    Für mich ein wichtiger Merksatz : Meine Wahrnehmung ist richtig, mein Gefühl ist richtig !!!!!
    Information ist gut ... mach dich aber nicht abhängig von seinem Verhalten (ändert sich wieder) oder sonstigen Personen.

    Deprimiert ? .... Ja .... Klarheit ist der Anfang Deiner Befreiung

    LG
    Hagebutte

  • Hallo Skye,

    unsere Antworten haben sich wohl gerade überschnitten, deshalb habe ich die nicht mir den anderen geantwortet.
    Erstmal danke. Ich habe noch nie versucht den Alkoholgehalt umzurechnen (kenne ich mich auch viel zu wenig mit aus).
    Ich habe mir aber immer gesagt Bier und Wein ist nicht so schädlig für die Leber und sonstiges.
    Der "Witz" ist nämlich: Da sich seine Schwester auch schon vor unserer Ehe Sorgen wegen seines Alkoholkonsums machte hat sie mal unter der HAnd bei ihrem gemeinsamen HAusarzt nachgefragt der antwortete, daß es anhand der Blutwerte keinerlei Hinweis auf zu hohen Alkoholkonsum gäbe !!!

    Hallo Hagebutte,

    seine Schwester ist insofern neutral, da Sie sich auch Sorgen macht und zwar schon lange (sie hat gedacht er hätte es mittlerweile unter Kontrolle und war ganz entsetzt als ich jetzt mal so offen zu Ihr war). Sie hatte auch schon früher mit ihm Gespräche darüber und sagt, daß er dabei nnicht ausfallend ihr gegenüber geworden wäre.
    Wie gesagt ich muß mich halt auch vorher informieren um eine Chance zu haben, daß er mir glaubt.
    Ich glaube im Moment ist seine Stimmung etwas auf der Kippe. Mal sehen wie es sich entwickelt.
    Bier hat er glaube ich nicht mehr, Wein schon.....

    Anke

  • Hallo Anke!

    Erst mal ein Herzliches Willkommen hier bei uns Co`s und einen guten Austausch!

    Kontrolliertes Trinken - :roll: - Tut mir leid! Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass es bei irgendjemandem klappt!
    Eine Flasche Wein am Abend!!! Für mich (meine Meinung) ist er Alkoholiker.
    Jeder, der am Tag eine gewisse Menge braucht, ist abhängig. Also krank.
    Und jeder, der das nicht einsehen will, nichts dagegen unternimmt, hat verloren. Denn die Sucht wird hundertprozentig stärker, erfordert mehr, mehr, mehr....
    Das habe ich leider so erlebt. Auch am eigenen Leib.
    Wie oft habe ich meine Trauer, Wut, Ärger, Enttäuschung versucht genauso im Alkohol zu ertränken? Mich zu beruhigen versucht, erst mit einem Glas.
    Wie oft hat mir mein Mann mit den "ehrlichsten Augen der Welt!", dem ehrlichsten Blick, den ehrlichsten Worten versucht zu erklären, dass er nichts, oder NUR .... getrunken hat.
    Ich bin jetzt im Laufe der Jahre der Meinung:
    Einem Alkoholiker kann man nicht trauen, wenn er trinkt.
    Er steht durch die Sucht - Krankheit - so im Druck (wo ist das nächste Bier, wann kann ich wieder trinken, hoffentlich sieht mich keiner, wo ist das Geld, ... - Angst, Scham,Enttäuschung, Stolz, .. ), dass er gar nicht anders kann als zu lügen.

    Aber DU kannst jetzt etwas ändern. DU kannst dir Hilfe suchen, holen, nehmen (Selbsthilfegruppen gibt es überall) und DEIN Leben in die Hand nehmen. Ganz egal, was dein Mann vorhat.
    IHN kannst du nicht ändern.

    Ich wünsche dir Kraft und Mut für dich, damit du dein Leben neu in die Hand nehmen kannst,
    liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Anke,

    Alkohol ist Alkohol egal ob er in Form von Bier, Wein, Sekt oder Vodka, Weinbrand und Whisky getrunken wird. Der einzige Unterschied ist die Menge an Flüssigkeit die man zu sich nimmt um eine bestimmte Menge Alkohol aufzunehmen.

    Es gibt sog. Saufwerte im Blut, man kann es feststellen ob jemand mehr trinkt als gut für ihn ist. Diese Werte können zwar auch für andere Dinge herangezogen werden. Wenn aber der Verdacht besteht, dass Alkohol im Übermaß z. B. täglich getrunken wird, kann man sie einsortieren. Die werden aber, so lange kein konkreter Grund vorliegt, nicht standardmäßig untersucht.

    Aber was soll das? Willst Du die Blutwerte irgendwo oder vor Deinem Mann anführen? Willst Du damit „beweisen“, dass er abhängig ist? Vergiss es. Falls das Gericht oder ein Entscheidungträger diese Wert haben wollen sollte, wird es sich die selbst besorgen. Was ich allerdings nicht glaube.

    Willst Du Deinem Mann damit beweisen, dass er abhängig ist? Er wird genug Argumente dagegen finden, siehe Onkel Otto. Meine Mutter hatte einen Gamma GT von 900 und nur ein Problem, mehr nicht. Außerdem gehe ich davon aus, dass er sehr genau weiß, was mit ihm los ist. Sonst würde er sich a) nicht vehement dagegen wehren zum Arzt zu gehen und b) nicht seinen Konsum runter schrauben, weil er merkt das sich was bei Dir ändert. Dein Mann will trinken, der Alkohol gibt im etwas, dass weder Du noch ich jemals begreifen werden. Ganz einfach weil wir nicht abhängig sind. Solange er trinken will, wird er das tun und zur Zeit scheint so zu sein, dass er will. Schließlich unternimmt er nichts um Hilfe zu bekommen.

    Was ganz allein maßgebend ist, kannst Du damit leben, dass er trinkt? Du musst nichts beweisen, niemandem. Es geht dabei ganz allein um Dich und Dein Empfinden.


    Gruß
    Skye

  • Hallo Gotti,

    das "witzige" ist: er hat in sofern schon immer kontrolliert getrunken, daß er nur Abends trinkt, über wahrscheinlich Jahrzente !
    Hier zu Hause versteckt er es auch nicht und muß nicht heimlich trinken.
    Er hat nie im Büro getrunken. Auch nicht auf Festen, Altweiber. Er ist immer noch alleine mit dem Auto nach Hause gefahren.
    Er hat mir nur von einem Mal erzählt, da hat er mitgefeiert und sich dann aber ein Hotelzimmer genommen, da er ja nicht mehr fahren konnte.

    Hallo Skye,

    das mag jetzt sehr abgebrüht klingen, aber vielleicht muß ich ja mal beweisen, daß er trinkt,
    wegen des Aufenthalsbestimmungsrecht, falls wir uns mal trennen.
    Ich möchte auf jeden Fall nach der Elternzeit wieder arbeiten, auf Grund der Entfernung zu meinem Arbeitgeber geht das aber nur, wenn er sich (hat er immer getan wenn ich arbeiten war) morgens um die Kinder kümmert.
    Sollte mein Arbeitgeber mich nicht zurücknehmen wollen, möchte ich etwas anderes probieren. Dabei müßte ich aber 2 JAhre lang eine 75% Stelle ausüben. Das geht nur mit Hilfe meines MAnnes. Ich kann ihm die Kinder aber nur geben wenn er nüchtern ist.
    Ich hoffe darüber nächste Woche schon mehr zu wissen.
    Also ich suche mir Hilfe.
    Habt ihr beide es denn schon endgültig geschaft?

    Anke

  • Hallo Anke,

    bei mir hat meine Mutter getrunken, deshalb kann ich mir so gut vorstellen, wie es Deinen Kindern gehen mag. Ich habe es geschafft meiner Mutter die Verantwortung für ihr Leben zurück zu geben. Ich brauchte auch keine hieb- und stichfesten Beweise, zumindest nach einer gewissen Zeit. Zum handeln hat mir gereicht, dass es mehr war als ich ertragen konnte. Ich wollte anfangs auch immer alles beweisen, um ihr gegenüber Argumente zu haben. Es war ein schmerzvoller Weg bis ich eingesehen habe, es geht um meine Grenzen ging, dass was ich ertragen konnte und wollte und nicht um Beweise. Meine Gefühle waren vollkommen ausreichend um zu sagen bis hier hin und nicht weiter.

    Zitat

    das mag jetzt sehr abgebrüht klingen, aber vielleicht muß ich ja mal beweisen, daß er trinkt,
    wegen des Aufenthalsbestimmungsrecht, falls wir uns mal trennen.

    Dann sag ich jetzt mal etwas ironisch: Viel Spaß dabei! Dein Mann ist erwachsen, volljährig, kann über sich bestimmen wie er will. Wenn er zum Arzt geht, dann bleibt das, was da besprochen wird, was bei evtl. Untersuchungen rauskommt, beim Arzt und bei Deinem Mann. Der Arzt hat Schweigepflicht er darf Dir nichts erzählen. Wenn er es tut macht er sich strafbar. Glaubst Du ein Gericht berücksichtigt solche „Beweise“? Wohl kaum! Der einzige der ihn davon entbinden kann ist Dein Mann und der muss das nicht. Und erzählen muss Dein Mann Dir auch nichts. Wie kommst Du jetzt an die Infos an die Du Dein Herz hängst?

    Zitat

    Ich möchte auf jeden Fall nach der Elternzeit wieder arbeiten, auf Grund der Entfernung zu meinem Arbeitgeber geht das aber nur, wenn er sich (hat er immer getan wenn ich arbeiten war) morgens um die Kinder kümmert.
    Sollte mein Arbeitgeber mich nicht zurücknehmen wollen, möchte ich etwas anderes probieren. Dabei müßte ich aber 2 JAhre lang eine 75% Stelle ausüben. Das geht nur mit Hilfe meines MAnnes. Ich kann ihm die Kinder aber nur geben wenn er nüchtern ist.

    Auf der einen Seite willst Du Dich trennen, auf der anderen willst Du Deinen Mann aber weiter einbinden, parat und funktionierend haben, damit Du tun kannst, was Du willst. Was willst Du denn nun? Willst Du die Trennung, willst Du das Deine Kinder nicht mehr mit einem Alkoholiker aufwachsen? Dann gibt es auch ein paar Nachteile, nicht nur Vorteile, wie überall im Leben. Oder willst Du bleiben, damit jemand auf die Kinder aufpassen kann? Egal was da für Schäden bei rum kommen.Nur weil Dein Mann gerade nichts getrunken hat, heißt das nicht, dass er nüchtern ist.

    Du musst Dich schon entscheiden und ohne Abstriche geht das auch nicht, schließlich bekommst Du auf der anderen Seite ja auch etwas, wenn Du gehst, Ruhe und Frieden und Deine Kinder ein stabiles zu Hause, wo sie wissen wie die Erwachsenen reagieren. Was ist Dir das Wert? Du willst etwas ändern und doch nicht. Es gibt auch andere Möglichkeiten die Kinder zu versorgen. Ich frag mich langsam was willst Du denn überhaupt damit erreichen wenn Du gehst? Willst Du überhaupt gehen oder suchst Du nach einer Möglichkeit Deine Mann trocken zu legen?

    Du kannst übrigens auch nicht erst etwas für Dich und die Kinder tun, wenn Du gegangen bist. Das geht auch schon jetzt. Je eher Deine Kinder Hilfe bekommen, desto eher hast Du auch etwas „in der Hand“, wenn es um Sorgerechtsfragen geht. Je eher Du Hilfe bekommst, kannst Du mit der Situation auch besser umgehen.

    Ich sehe immer noch „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“ oder wie hier mal jemand so schön geschrieben hat: Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe.

    Gruß
    Skye

  • hallo skye,

    es geht mir ja gerade um den Fall der Trennung. So weit ich weiß hat der Vater ja auch das Recht die Kinder zu sehen. In meinem Fall vielleicht sogar das Aufenthaltsbestimmungsrecht, da er Renter ist und damit immer zu Hause. Dann wären meine Kinder im Falle der Trennung schlimmer dran als vorher. Falls ich 100% arbeiten müßte (schließlich ist er ja zu Hause und kann auf sie aufpassen). Also muß ich mich vorher schlau machen.
    Ich springe nicht ins Wasser ohne zu wissen wie tief es ist und erst recht schupse ich meine Kinder dann nicht rein.

    Viele Grüße

    Anke

  • Hallo Anke,

    Was mich einfällt, zu deiner Situation, ist dass du die Kontrolle über dem Verhalten von deinem Mann verstärken willst, um dir selber besser im klaren zu sein, was du nachher tun wirst.
    Das kenne ich, habe ich auch schon gemacht, doch schlussendlich bringt es nichts, du kannst ihm trotzdem nicht ändern, wenn er es nicht selber will.
    Da wir Co-alkoholiker aber auch genug an unserem eigenen Verhalten arbeiten sollten, wäre es vielleicht vernünftig, wenn du dich um deine eigene Entwicklung kümmern würdest, dann wärest du auch glaubhafter, wenn du später mal von Trennung redest.
    Zudem hätten deine Kinder eine Mutter, die sie bewundern, statt ein Hampelmann (wie ich einen war).
    Ich habe selbst auch nicht vor, mich heute oder morgen zu trennen, arbeite nur noch an mir und probiere mich nur noch um meinen eigenen Problemen zu kümmern.
    Und wenn es mal bergab geht mit ihm, dann bin ich eher glaubwürdig, wenn ich meine Koffer packe.

  • Hallo Welia,

    hier geht es nicht so sehr um Glaubwürdigkeit, sondern mehr um Machbarkeit..
    Wie gesagt befinde ich mich nicht in der üblichen Position: MAnn geht arbeiten, Frau kümmert sich um Kinder und geht vielleicht teilzeit arbeiten, d.h. bei Trennung bleiben die Kinder bei der Frau.
    Mein Mann ist Rentner und könnte vieleicht die Kinder auf Dauer bekommen und ich hätte nur 14 tägiges Besuchsrecht? Katastrophe für alle!!!
    Jedenfalls hoffe ich verschiedene Hilfen bei der Suchtberatungsstelle zu bekommen. Unter anderem auch Möglichkeiten einer Therapie für die Kinder und mich!

    Dir weiterhin viel Kraft wünscht

    Sabine

  • Ääähm, Machbarkeit? :roll:

    Ich bitte Dich. Sollte es ernsthaft zu einem Sorgerechtsstreit kommen bringst Dud en Alkoholkonsum in's Spiel und das Gericht beschliesst 'n Bluttest. Aber soweit muss es überhaupt erstmal kommen.
    Seit wann werden Sorgerechtsentscheidungen danach vorgenommen, wer Vollzeit zu Hause rumhängt? Wo hast Du denn das aufgeschnappt?

    Wie alt sind denn die Kids?

    Kinder sind nie ein Grund bei einem Alkoholiker zu bleiben. Nie. Sie sollten statt dessen ein Grund sein sich von dem uneinsichtigen Alkoholiker zu trennen!

  • Hallo Anke,

    Zitat

    Also muß ich mich vorher schlau machen.

    Richtig vorher, Du hast Dich aber noch nicht schlau gemacht und machst Dir Gedanken um Dinge von denen Du gar nicht weißt, ob sie überhaupt das oder ein Problem sein können. Bevor Du weiter Energie mit was wäre wenn, verschwendest erkundige Dich doch erstmal. Deine Überlegungen haben doch gar keine Grundlage. Du kennst weder Deine Rechte, noch Deine Pflichten, noch Deine Möglichkeiten.
    Erfahrungen anderer, um die Du auch gebeten hast, ignorierst Du scheinbar. In Deinem anderen Thread wurde Dir geschrieben, dass es am Alkoholiker ist zu beweisen, dass er es nicht ist und nicht an den Angehörigen, dass er es ist. Trotzdem überlegst Du weiter, wie Du beweisen kannst, dass er es ist.

    Zitat

    hier geht es nicht so sehr um Glaubwürdigkeit, sondern mehr um Machbarkeit..

    Machbarkeit? Machbarkeit ob Du gehen kannst oder wie darf ich das verstehen? Natürlich ist das machbar! Ist nur die Frage ob Du das willst und so wie es möglich ist. Bei einem Alkoholiker würde ich jetzt sagen, Du suchst nach einer Hintertür und ich glaube das tust Du auch.

    Ich klinke mich jetzt hier aus. Viel Glück auf Deinem Weg.

    Gruß
    Skye

  • Hallo Sabine,

    ich habe deine Beiträge sehr aufmerksam gelesen.

    Allein bei deinem Threadtitel sträuben sich mir die Haare :?:shock:

    Alkoholiker und kontrollieren?! NEVER EVER !!!

    Ein Alkoholiker ist süchtig und niemals in der Lage zu kontrollieren :idea:

    Dieses Spielchen was dein Mann gerade mit dir macht, habe ich mit riesigem Energieaufwand mit meiner Frau praktiziert und es ist gewaltig daneben gegangen.
    Ich hatte auch immer das Motto: ich trinke nicht, bevor die Sonne nicht untergegangen ist, ich trinke nur noch Bier oder Wein und keine harten Sachen mehr, ich gehe nach 3 Bierchen schön brav nach Hause etc. bla, bla...

    Ich war Meister darin mir selbst und vor allem meiner Frau was vorzumachen.

    Normale Menschen, die wirklich in vernünftigem Rahmen mit Alkohol umgehen können(die gibt es wirklich)brauchen nichts zu kontrollieren, die trinken 1 oder 2 Gläser Wein und hören dann einfach auf und gut ist.
    Mein Vater war so ein Exemplar, der konnte sich 2 Stunden(!!!!) an einem(!!!!) Glas Wein festhalten :shock::?:shock:
    DAS habe ich früher nie begriffen, heute weiss ich, er war ein Geniesser und nullkommanull suchtgefährdet :idea:

    Ich wünsche dir Mut, die für dich richtige Entscheidung zu treffen.

    Beziehung, Ehe und Kinder mit einem Mann der säuft, geht einfach nicht,
    da der Alkohol alles kaputt macht!!!

    Gruss

    Frank

  • Hallo FrankyFresch,

    ich bin auch eine, die stundenlang an einem Glas Wein nippen kann und finde es super, dass du es erwähnst, dass nicht alle, die ein Glas Wein genussvoll trinken, Alkoholiker werden.
    Super auch wie du beschreibst, dass du es gelernt hattest dich und deiner Frau was vorzumachen, denn weisst du, es ist gerade das was mich mein Mann momentan vorzuspielen versucht, vielleicht weil ich resoluter auftrete und er meint, er könne mich damit um den Finger wickeln, indem er in meiner Gegenwart weniger trinkt, ABER ich lasse mich nicht beirren, ich weiss, was Alkoholismus ist, denn mein Vater war Alkoholiker, und ich weiss, wie schnell es plötzlich kippen kann....
    Ich denke.... was er tut oder nicht ist sein Problem, ich habe genug zu tun meine eigene Sucht (Co-abhängigkeit) im Griff zu bekommen.

  • Hallo FrankyFresh,

    meinst du nicht auch, dass es mancher Alkoholiker gibt, die es schaffen, während der Ehe trocken zu werden?
    Ich kenne mehrere davon und danach waren die Ehe wieder tragbar...
    Ich meine das nur, weil du schreibst, dass der Alkohol ALLES kaputt macht.
    Ich denke dabei nicht an meinem Mann, da habe ich keine Hoffnungen mehr, aber trockene Alkoholiker, die es geschafft haben, in der Ehe trocken zu bleiben, die gibt es auch!!!!

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