Nerven liegen blank - keinen interessiert

  • Ich habe meiner Familie einen Brief geschrieben, dass ich Angst habe vor dem was noch auf uns zu kommt. Der Arzt hat gesagt, dass der nächste Alkohol-Absturz zum Tode führen kann bei meiner Mutter.

    Sie kommt morgen aus dem Krankenhaus - also noch ca. 3 Tagen bis zum ersten Einkaufen.

    Viel geschrieben - die Angst, dass unser Zusammenhalten bei den Geschwistern es nicht aushält - dass wir immer weiter ausgespielt werden - Angst sie tot aufzufinden. Es kam auch eine Antwort: Kein Redebedarf .....

    Ich war und bin noch total geschockt - die Antwort hätte ich nie erwartet.

    Denke, dass ich ein EKA bin - und meine Geschwister eher Co-Abhängig. Die wollen so weiter machen wie immer und hoffen noch, dass sie trocken bleibt. Schließlich hat sie 3 Wochen im Krankenhaus nicht getrunken. Okay, sie kann kaum laufen und fällt immer hin. Aber so schlimm wird es ja nicht sein.

    Versteht Ihr meine Wut und Enttäuschung?

    Freunde sind Menschen die uns kennen und uns trotzdem mögen.... und echte Freunde fangen einen immer wieder auf - auch da, wo die Familie nicht da ist

  • Hallo Lillemann,

    ich hatte ein ähnliches Erlebnis, aber nicht per Brief, sondern im Gespräch mit meinem Bruder. Wir sind beide EK, aber ich bin raus aus der Co-Rolle. Auch er signalisierte überdeutlich "kein Redebedarf". Damals war ich fassungslos. Vielleicht ist er einfach überfordert und schützt sich dadurch, zusätzlich zum Co.

    Wie die Entscheidung des alkoholkranken Elternteils pro Alk, so haben wir auch die Entscheidung unserer Geschwister zu akzeptieren. Nicht einfach..

    LG, Lindee

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Lillemann,

    also ich kann deine Fassungslosigkeit auch sehr gut nachvollziehen, und genau wie Linde würde ich jetzt einfach mal tippen, dass das Verhalten deiner Familie schlicht und ergreifend Selbstschutz ist, in deinen Augen vielleicht ein zweifelhafter, aber für die anderen ist es okay so.
    Meine beiden Brüder haben als Teenager zunächst die Achseln gezuckt bzw. den Kopf geschüttelt, später dann haben sie eher verächtlich reagiert. Ich spüre aber, dass beiden das Schicksal unseres Vaters näher ging, als sie zuzugeben bereit waren.
    Heute bin ich selber (trockene) Alkoholikerin und kriege dieses - für mich durchaus verletzende - Sich-abgrenzen zu spüren, aber ich lerne, damit zu leben.

    Alle Gute dir
    espoir

  • :D:P

    In all dem Chaos wurde uns jetzt die Möglichkeit eröffnet noch in diesem Jahr in eine eigene Wohnung in einem kleinen Häuschen zu wechseln und einige Kilometer zwischen mich und der alkoholkranken Mutter zu bringen.

    Wünscht mir Glück :lol::lol::lol:

    Es wäre mein Traum

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