Leere Sixpackhülle oder wie naiv ich doch bin

  • Hallo Olyander,

    das ist nicht einfach zu beantworten.

    Ich habe den inneren Abstand zur alkoholkranken Familie sehr früh gespürt. Aber abgrenzen konnte ich mich erst, als der räumliche Abstand dazu kam.

    Daß Alkoholiker gute Tatsachenzurechtdreher sind, kannst du hier in vielen Threads lesen.

    Sie kannst du nicht ändern. Es ist egal wie du dich verhälst. Also kannst du dich auch so verhalten, daß es DIR gut geht und auch für die Kinder gut ist.

    Was sie macht, das ist Ihrs. Das ist ihre Verantwortung.

    Wenn du dich intensiver austauschen möchtest oder offener schreiben möchtest, dann überleg dir das mit dem geschützten Bereich. Dort kann das www micht mitlesen.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Olyander,

    willkommen, Leidensgenosse. Du hast nicht geschrieben, wie lange Du das schon mitmachst. Bei mir werden es so an die 12 oder 15 Jahre sein....insgesamt bin ich 30 Jahre mit ihr verheiratet.

    Ab dem Tag (letztes Jahr November), als ich beschlossen hatte mindestens genau so egoistisch zu sein wie sie, und ab sofort mein eigenes Leben zu leben - ab diesem Tag ging es mir besser. Jeden Tag ein kleines bißchen. Im Unterschied zu Dir hatte ich es insofern leichter, dass die Kinder grösser und selbstständiger sind. Der Jüngste ist dreizehn, und den bekomme ich auch noch durch.
    Aber auch in deiner Situation gibt es Möglichkeiten. Gehe zu einem Anwalt und lass Dich beraten. Am Pfingstsonntag habe ich einen alten Bekannten getroffen, frisch geschieden. Trotz der acht! gemeinsamen Kinder muss er seiner Ex keinen Unterhalt bezahlen, da die jüngsten Kinder über 12 Jahre alt sind......und er lebt wieder!

    Auch für Dich und die Kinder wird sich eine Möglichkeit finden. Suche Kontakt zum Jugendamt, sorge dafür, dass ein Mitarbeiter dann zu Euch nach Hause kommt, wenn sie genug intus hat, so dass es auffällt. Wenn sie randaliert, ruf den Notarzt mit dem Hinweis auf Selbst- (Suizid-) oder Fremdgefährdung (Drohungen gegen dich oder die Kinder).

    Mache Dir bewußt: SIE ist das Problem. Und SIE muss weg, wenn es besser werden soll!

    Glück auf

    idS Daniel

    Angehöriger

  • Hallo Olyander,

    es gibt die Möglichkeit der emotionale Trennung, Daniel hat es zuvor gut beschrieben, seit er beschlossen hat so egoistischer zu sein wie sie und an sich zu denken, geht es ihm besser.
    Ich bin seit 40 Jahre verheiratet, also auch eine alte Ehe, da ist vieles was einem verbindet, ich habe auch gelernt, damit zu leben, ABER ich würde niemanden raten mein Beispiel zu folgen, vor allem nicht, wenn die Möglichkeit besteht sich zu trennen.
    Ich habe 3 erwachsene Söhne und sollte mal einen in diese Lage sein, die du beschreibst, würde ich ihm sage: packe deine Koffer und geh!
    Denn eines musst du wissen... emotionale Trennung ist das Ende der Liebe, der Zuneigung, des Respekt füreinander...
    willst du das?

  • Zitat von Olyander

    Ich putze die Wohnung, gehe Einkaufen, koche, stehe jeden Morgen um 5 mit ihr auf, um das Frühstück für die Kinder zu machen.....alle Pflichten als Vater soll ich erfüllen, aber es sind ihre Kinder....sie darf sie erziehen, ich nicht. Ich darf das Geld ranklotzen und sie demütigt mich.....in aller Öffentlichkeit, vor den Kindern, nichts ist Ihr gut genug... sie kann nur noch nett sein, wenn sie getrunken hat. Und nun verdreht sie alles... ich kann gerade nicht mehr, habe das Gefühl zusammen zu klappen. Kraft ist weg!

    Hallo Olyander,

    ja, das kann ich bei dem Arbeits- und Gefühlspensum schon verstehen, dass dir die Kraft abhanden kommt. Welchen Plan, welches Zeitfenster hast du, um für dich etwas zu verändern?

    Ich kann mich meinen Vorschreibern bezüglich emotionaler Trennung und ansonstigem Bleiben nicht anschließen. Für mich war es wichtig, mich zu trennen. Wenigstens zeitweise. Um festzustellen, dass ich alleine klarkomme, dass ich auch einen Wert ohne Beziehung habe, dass mein Leben aus noch mehr besteht als nur dem Kampf gegen Windmühlen. Was bräuchtest du, um zur Ruhe und zu neuer Kraft zu kommen?

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Olyander,

    auch ich habe viele Jahre versucht meinen Mann vom Alkohol weg zu bekommen. Ich war auch kurz vor dem Zusammenbruch. Er war dann für 6 Wochen zu einer Reha, dabei habe ich gemerkt, dass es mir allein besser geht. Als er nach Hause und das Spiel ging von vorn los, habe ich den Schlussstrich gezogen. Das war vor etwas mehr als einem Jahr, seit dieser Zeit geht es mir von Tag zu Tag besser. Allerdings ist mein Sohn schon erwachsen und hat das Drama mitbekommen und meinen Schritt mehr als begrüßt.

    LG wurzelchen

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