Mein Sohn hat bald Geburtstag

  • Liebe Susi,
    da dir noch niemand geantwortet hat, möchte ich es mal versuchen.
    Dazu muss ich dir aber erstmal ein paar Fragen stellen:
    Du hast doch schon so viel (zuviel) für ihn getan und möchtest das
    nicht mehr fortführen. Warum dann zum Essen einladen?
    Was erwartest du von einem Abend mit ihm, macht es dich froh, oder
    bist du anschliessend wieder ein seelisches Wrack, weil du dich wieder
    mit seinen Problemen belasten musst?
    Wenn er trinkt, weil du ihn nicht zum Essen einlädst, dann hat er nur
    wieder eine Ausrede mehr, warum er trinken muss.
    Er wird sich vielleicht an dem Abend mit dir zusammenreissen, aber
    danach sowieso weitertrinken.
    Ich an deiner Stelle würde mit ihm nicht essen gehen, backe ihm einen
    Kuchen und schreibe ihm ein paar Zeilen zu seinem Geburtstag, vielleicht mit einer Adresse der AA`s dabei?
    Das sagt dann doch mehr als 1000 Worte.
    Wenn er noch bei dir wohnt, dann könntest du an dem Tag etwas alleine für dich
    unternehmen, damit du abgelenkt bist.
    Liebe Susi, ich habe da leicht reden, auch ich habe meinen Mann
    noch nicht dazu bewegen können mit dem Trinken aufzuhören, geschweige denn, in eine SHG zu gehen.
    Ich hoffe trotzdem, dass ich dir etwas mit meiner Einstellung weiterhelfen konnte. Es ist bestimmt sehr schwer für dich als Mutter richtig zu reagieren, ohne dass es dir weh tut.
    LG Waldliebende

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Hallo Susi,

    Willkommen hier im Forum :)

    Du schreibst, dass Du den festen Willen hast Deinem Sohn in seiner Sucht nicht mehr zu unterstützen. Vielleicht ist dies doch genau die passende Gelegenheit das Deinem Sohn mit feinen Gesten zu zeigen.

    Ich finde die Idee einen Kuchen zu backen und ein paar liebe Zeilen zu schreiben eine sehr schöne Idee. Und das Fehlen eines materiellen Geschenkes kannst Du ihm ja plausibel erklären, auch wenn Dein Sohn sicherlich darüber ein wenig enttäuscht sein wird - es ist von Deiner Seite aus verständlich.
    Du könntest auch zu Hause etwas Gutes kochen, anstatt in ein Lokal zu gehen.

    Du wirst ihm aber sicher nicht helfen, dass er dafür "belohnt" wird, wenn er sich mal für einen Tag "vernünftig" verhält. Damit ist es ja nicht getan.

    Geht's Dir denn tatsächlich um das Problem mit der Gestaltung des Geburtstags? Bitte korrigier' mich, wenn ich falsch liege, aber irgendwie läßt mich beim Lesen das Gefühl nicht los, dass Du noch nach Wegen suchst, wie Du es Deinem Sohn recht machen kannst, damit er nicht zum Alk greift (was nicht gelingen wird). Und gleichzeitig ist da der Zwiespalt, weil Deine Bedürfnisse in den Vordergrund rücken (was gut für Dich ist!).

    Ich glaube, man kann beides nicht in Einklang bringen - sofern Dein Sohn weiter trinkt und Du ihn nicht mehr unterstützen möchtest.

    Ich hoffe, Du findest hier noch viele Anregungen und kannst den Tag mit Deinem Sohn so gestalten, dass er für alle -ohne bitteren Beigeschmack- zu einem schönen Tag wird.

    Lieben Gruß
    Bibs

  • Hallo Susi,

    mach dir keinen Streß, daß er wegen einer eurer Entscheidungen trinken könnte. Wenn er Alkoholiker ist, dann muß er trinken und wird JEDEN Anlaß dazu nehmen. Weil es kein Essen gab, weil das Essen so toll war, weil das Essen doof war... Vielleicht lädst du ihn einfach zu euch nach Hause ein zum ganz normalen Abendessen oder einfach mittags Kaffee trinken.

    Bleib bei dir.

    Ihr könnt ihn einladen und ihm während der Einladung eure Entscheidung mitteilen. Du kannst ihm eine Postkarte schreiben. Oder ihn anrufen und gratulieren und alles Gute wünschen.

    Du bist nicht dafür verantwortlich, wie er reagiert, das ist Seins.

    Lies viel bei den Co-Abhängigen und tausch dich dort auch aus. Dort wird in der Regel darüber geschrieben, wie man sich vom alkoholkranken Partner abgrenzen kann, aber du kannst das sicher für dich übertragen.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Susi!

    Für jemanden, der trocken werden will, ist es besser nicht Essen zu gehen. Jedes Restaurant, jeder Gasthof ... steht doch in Verbindung mit Alkohol.

    Für euch und deinen Sohn ist es da im Moment eigentlich egal. Und ich schliesse mich den Vorrednerinnen an, wenn er trinken will, trinkt er.
    Egal wo und was.

    Eine andere Alternative wäre Pizza od. so nach Hause zu bestellen. Da hast du - fast - keine Arbeit und trotzdem was Gutes daheim.

    Egal wofür du dich entscheidest - hauptsache es geht DIR gut dabei!

    Ich wünsche dir Kraft und Mut für deine nächsten Schritte und Durchhaltevermögen für die Konsequenzen!

    Liebe Grüße von Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • hallo susi

    mal ne ganz blöde frage, die aber gar nicht so blöde ist, weil alkoholismus immer noch ein tabu thema ist. hast du mit deinem sohn schon mal ganz konkret über seine sucht gesprochen? meist laufen da ja nur andeutungen und streit wenn der sohn besoffen ist und dann eh nichts auf den schirm bekommt. hast du dich mit ihm schon mal zusammen gesetzt wenn er nüchtern ist und mit ihm tacheles geredet? Ihm konkret hilfe angeboten und konsequenzen angedroht. wenn nicht solltest du das schleunigst nachholen. ich weiß von mir selbst das ich einfach kein land sah, nicht wußte wohin ich mich wenden sollte, angst hatte die sache in angriff zu nehmen. ich braucht für die ersten schritte jemanden der mich an die hand nahm, mit mir zum arzt fuhr, zur suchtberatung und dann zur entgiftung. vielleicht kommst du mit so einem angebot ein stück vorran. anderen falls solltest du dann aber knall hart sein, ihn vor die entscheidung stellen, entweder er tut was oder er sucht sich ne eigene wohnung. und das mußt du dann auch durchziehen. ich weiß das das hart ist, ich habe selbst 4 kinder, aber ich weiß eben auch, das die angehörigen an der sucht auch mit kaputt gehen. bei manchen menschen hilft eben auch dieses völlige fallen lasse das sie zur besinnung kommen. es ist ungleich härter wenn es um das eigene kind geht, als wenn es der partner oder ein elternteil ist, aber es gibt nun mal keine akzeptable alternative, leider.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Ja Susi, das würde mich auch interessieren.
    Schreib doch mal wieder, wir sind bei dir.
    Gruß Waldliebende

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Hallo Uwe,

    willkommen hier im Forum.

    Ich selber habe keine Kinder, ich kann nicht nachfühlen wie es ist, ein alkoholkrankes Kind zu haben. Bei mir ist es umgekehrt, meine Mutter trinkt.

    Was vielleicht ähnlich ist, das ist, daß man innendrin versuchen sollte Abstand zu finden. Sonst geht man kaputt. Ich hab alles mögliche probiert, um die Mutter "zu retten". Keine Chance. Das ist ihr Ding. Und es ist auch ihrs, Hilfe anzunehmen und sich professionell begleiten zu lassen. Als Angehöriger kann man dem Elend kaum zuschauen und meint helfen zu müssen. Aber wenn keine Hilfe gewollt ist? Oder man nur abgewiegelt oder belogen wird? Es gibt Selbsthilfegruppen, reale oder z. B. unser Forum. Dann gibt es Suchtberatungsstellen und den Hausarzt. Da kann sich der Alkoholiker hinwenden. Da braucht es aber wohl den individuellen Tiefpunkt dazu.

    Wenn man immer "hilft", z. B. mit Geld, dann verzögert man indirekt sogar den Tiefpunkt. Meine Mutter ist verantwortlich für ihr Leben, ich für meines. Ich kann ihr da nichts abnehmen. Und da mich das nur runterzieht mitanzuschauen, halte ich Abstand. Räumlich, zeitlich und vor allem innerlich. Das verändert sich innendrin bei mir immer mal.

    Wenn du magst, lies auch bei den Co-Abhängigen und Angehörigen, da geht es zwar meist um Partner, aber vielleicht kannst du dir da was rausziehen, was für deine Situation paßt.

    Es ist gut, daß du vorher angerufen hast. So mach ich das auch immer vor Besuchen.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

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