• hallo stubsi

    wieso solltest du hier nicht hin gehören, deine mama säuft und macht sich und den rest der familie damit fertig. somit gehörst du hier her. muß ja nicht schon im säuglingsalter beginnen der ganze mist. was du lernen mußt ist dich von ihr zu distanzieren, das ist sehr wichtig und zugleich sehr schwer. dazu werden dir dann sicher die anderen "kinder" hier hilfreiche tipps geben. ich bin ne nicht mehr saufende mama und da nicht wirklich hilfreich. aber es würde sicher weiter helfen wenn wir erfahren wo denn exakt deine probleme liegen, wenn du also etwas genauer schreibst wo du schwierigkeiten hast distanz zu halten, was dich am meisten belastet. so kann man sich dann an alles herantasten und lösungen finde.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Stupsi

    Beim lesen deiner Zeilen ist mir sehr vieles bekannt vorgekommen. Meine Mutter ist mittlerweile trocken, und ich realisiere erst jetzt langsam, dass ich nie mein eigenes Leben gelebt habe, sondern eigentlich ihr Leben, resp. das Chaos das durch das Trinken entstanden ist. Ich denke, dass wie schon oben erwähnt die Distanzierung, und zwar die emotionale Distanzierung die beste Selbsthilfe ist. Helfen muss sie sich selber, und wenn sie das nicht will kann man als Kind nichts tun... ausser sich selber zu schützen und sich abzugrenzen. Gib dir selber Acht und schau, dass es dir gut geht und nimm dir diese Bürde von den Schultern, die du nicht zu tragen hast. Deine Mutter muss ganz tief fallen und ohne Hilfe wieder aufstehen, damit sie etwas an ihrer Situation ändert, und wenn sie das nicht will dann bist du nicht zuständig. Schliesslich sind wir eigentlich die Kinder, die hätten beschützt werden sollen, und nicht die Mütter.... Bei uns EKA's scheinen sich teilweise die Rollen zu vertauschen....

    Hakuna Matata

  • Hallo Stupsi,

    passt vllt. grad nicht hierher, aber mein erster Gedanke war: Pack Deinen Koffer und flieg mit.

    Du wirst Deiner Mutter nicht helfen können, und wenn Dein Vater weg ist, hat sie erst Recht 14 Tage lang jeden einzelnen eintausend Gründe zu trinken - ob Du da bist oder nicht spielt überhaupt keine Rolle. Leider.

    Lass ich mal so stehen...

    Charlie

    Immer schön die Ohren steif halten!!!

  • hallo stupsi

    wieso mußt du sie suchen, wieso mußt du ihr immer wieder aus dem dreck helfen in den sie sich reinsäuft? das schafft sie ganz alleine wenn sie das will. abhauen und sich durch die gegend saufen schafft sie doch auch alleine. dein vater hat genau das richtige getan, und du solltest seinen rat befolgen. lass dich auch nicht auf dämliche diskusionen mit fremden menschen ein. 1. haben die keine ahnung von dem was du durch machst, 2. könnten die ja auch helfen, haben dazu aber keine lust und sind froh in dir ne dumme zu haben auf die sie alles abwälzen können. deine mutter ist erwachsen!!!! es ist ihre entscheidung, vielleicht wird sie ja wach wenn sie mal morgens tatsächlich auf der parkbank aufwacht. du hast ein recht auf dein leben. fang damit an. sie verschwendet keinen gedanken an euch wenn sie auf sauftour geht, mit welchem recht erwartet sie das ihr an nichts anderes denkt als sie irgendwo einzusammeln. ich mußte auch erst auf die schnautze fallen bevor ich wach geworden bin. steig aus dem spiel aus.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Stupsi,

    willkommen im Forum. Beim lesen Deiner Zeilen kamen viele Erinnerungen hoch, was ich mit meiner Mutter so alles mitgemacht habe. Meine Mutter hatte mich, bis ich angefangen habe etwas für mich zu tun, genauso perfekt im Griff wie Deine Mutter Dich. Unser krankes Verhältnis hat mich damals ans Ende meiner Kräfte gebracht.

    Deinem Vater kann ich nur zu seiner Entscheidung gratulieren, er macht das einzig richtige, er lässt sich nicht erpressen und tut sich selbst etwas gutes und fährt in Urlaub. Kann es sein, dass Deine Wut auf ihn ein Stück weit damit zu tun hat, dass er sich etwas nimmt, was Du Dich nicht traust Dir zu nehmen? Das er etwas tut, was Du selbst gerne machen würdest und Dich nicht traust? Nun, wenn Du nichts für Dich tust, dann tut es auch kein anderer.

    Deine Mutter war schon zur Entgiftung also weiß sie auch wo sie Hilfe bekommt, wenn sie welche möchte. Sie säuft weiter, also will sie keine Hilfe. Deine Mutter ist eine erwachsene Frau und kein hilfloses Kind. Sie ist alt genug die Konsequenzen ihres Handelns zu tragen, Du musst sie nicht wie bei einem kleinen Kind davor bewahren.

    Wenn Du keine Grenze ziehst, wird es keiner tun, sie erst recht nicht. Sie wird sich weiter auf Dir ausruhen und ausnutzen, dass Du nicht nein sagst. Warum sollte Deine Mutter denn etwas tun? Für sie läuft doch alles bestens. Du tust und machst, um sie vor den schlimmsten Folgen ihres Handelns zu bewahren. Warum sollte sie denn etwas ändern? Läuft doch alles bestens für sie. Sie kann saufen und andere kümmern sich. Dein Vater hat sich ausgeklinkt, macht nichts Du bist ja noch da, um alles für sie zu regeln. Perfekter geht’s nicht mehr. Wenn Du nichts änderst, wird sich gar nichts ändern, im Gegenteil es wird immer schlimmer werden, für Dich!

    Wenn jemand in die Psychiatrie eingewiesen wird, dann ist es Deine Mutter und nicht Du, sie muss damit leben. Sie hat gesoffen, nicht Du. Wenn man säuft passieren schon einmal Dinge, die weniger angenehm sind. Du bist die Tochter nicht die Mutter, Du musst Deine Mutter nicht abholen, wenn sie besoffen irgendwo rumliegt. Mein Rat, wenn Dich das nächste mal jemand anruft, sag er soll Dich in Ruhe lassen und die Polizei rufen. Wenn sie vor Deiner Tür liegt, mach das gleiche. Du lässt sie dann nicht im Stich, Du kümmerst Dich zwar nicht selbst, aber Du sorgst dafür, dass sich gekümmert wird. Wenn das nicht das ist, was Deine Mutter will, dann soll sie selbst dafür sorgen, dass sie bekommt was sie will. Das ist nicht Deine Aufgabe.

    Wenn Du weiter versuchst Deine Mutter vor den Konsequenzen ihres Tuns zu bewahren, wird sich nichts ändern, weder für sie und was noch wichtiger ist für Dich erst recht nicht. Ich habe auch immer gesagt, ich kann nicht. Ehrlicher wäre gewesen zu sagen, ich will nicht. Ich wollte nicht, weil ich Angst vor den Konsequenzen für mich hatte. Irgendwann war ich so fertig, da konnte und da wollte ich lernen, denn ich wollte und will leben.

    Das einzige was ich heute bedauere ist die Lebenszeit, die ich mir selbst genommen habe weil ich so lange nicht wollte. Meine Mutter hat irgendwann mal gesagt, ich wäre so rigoros geworden. Da wusste ich, ich bin auf dem richtigen Weg. Auch wenn es nicht als Kompliment gemeint war, für mich war es eines.

    Was die nächsten beiden Wochen auf Dich zukommt ist Deine Entscheidung, dass hast Du in der Hand. Möchtest Du Dein Leben weiter von Deiner Mutter bestimmen lassen oder möchtest Du selbst darüber bestimmen?

    Gruß
    Skye

  • Hallo Stupsi,
    ich hab als Kind eines Alkoholikers auhch ein ganzes Leben in Angst verbracht. Aber ich habe mich nie verantwortlich gefühlt. Vielelicht liegt es darn, dass es bei mir schon in früher Kindheit begann. Trotzdem ist es ja der Vater und da 'darf' man ja nicht reinreden. Zum Glück. Ich hatet hauptsächlich Angst um meine mutter, um uns Kinder.
    Er war so schrekclich, ich habe ihn gehaßt dafür.
    Auch wenn es zwischendruch immer gute Phasen gab. Auch wenn er sogar ein Vater war,d er vieles positives geamcht hatte, was andere nciht machten. Dieses Verhatlen in nassen zeiten war unverzeihbar.
    Dorothe drückt es doch am besten aus. Nimm es einfach so hin. besser kann man es garnicht sagen. SIE ist erwachen. SIE ist die Mutter. respektiere ihre auch noch so kranken Wüsnche. Auch den Wunsch , sich ihr Lben kaputt zu machen. Auch den Wunsch nicht in den Urlaub zu fahren.
    Stell dir mal eine umgekehrtte Sitaution vor, die es ja wesentlich häufiger gibt. Deine Eltern sind voll normal, vieleicht sogar etwas spießig. Das Kind will nun aussteigne aus der Gesellschaft und wird zum Punk, zum Grufty oder sonstwas. Reden wir nunmal garnicht von Drogen. Selbst bei solchen Abgrenzungen werden die Eltern gegen die Wnad reden, wenne s ihnen nicht gefällt. Auch Kinder fordern ihr eigenens Leben ein udn die eltern haben sich da rauszuhalten. je mehr sie sich dagegen sträuben desto extremer wird das kind dann vielelicht. Und vielelicht auch GERADE DESWEGEN. Vielelicht besteht tief im Unterbewußtsein der wunsch deienr mutter aus deisem Leben auszusteigen und ZB Pennerin zu werden udn auf der Straße zu schlafen oder sonstwas. Sie hat ein recht dazu.
    Du machst Dir Sorgen, weil Du nicht willst, dass Deiner Mutter was zustößt. Das ist ungewöhnlich. Denn Deine Mutter ist alt genug , zu wissen,w as gut und was schlecht für sie ist. Sie kan jeden Tag aufs neue die entscheidung treffen. ob sie sich betrinkt oder nciht. Dass Trinken gefährlich ist usw weiß man auch in dem Alter. Also- was willst Du?
    Du bestimmst über sie, Du kontrollierst sie udn das will sie nicht. Auch wenn es von Dir gut gemeint ist. Aber ihr geht es doch gut. Wenn es ihr schlecht geht , wird sie sich an jemadnen wenden. nichtmal das mußt du dann sein. Es gibt Ärzte, freunde, Ehepartner usw. Eine Mutter muß ihrem Kind nciht die Ohren voll jammern und erzählen wie schlecht es ihr geht und was sie für Probleme hat.
    Du versuchst das irgendwie zu erzwingen. Ich weiß, das sind Verlsutängste. Ängste, dass deiner Mutetr was passieren kann usw. Aber es gibt Eltern, die arbeiten als Stuntman, mit gefährlichen Tieren, Fallschrimspringer oder sonst was gefährliches. Du würdest nicht auf die idee kommen Dein Leben aufzuopfern , um sie von diesen Ideen, die auch iene Gefahr in sich bergen, abzubringen, oder?
    verusche als ersten Schritt mit Deinen Schuldgefühlen klar zu kommen, die da hinter stecken. DU hast keine Schuld, dass sie trinkt und auch nicht daran, wenn ihr was passiert dabei. Und hier ist es kein Beruf, Kein hobby, Es handelt sich sogar noch um eine Sucht, worauf du ÜBERHAUPT KEINE einfluß hast. Oder ist es GENAU DAS, was dich sört, diese Ohnmacht?
    Denke immer daran,dass deine mutter das selber will, ihren genuß auch dabei hat, ihr geht es gut dabei.
    Wem es nicht gut geht das bist du. All die energie , all die Sorgen, die du verschwendest an deienr Mutter sollten dir selber gelten.

  • @ Frozen Tears off topic eine Bitte:
    Könntest Du bitte vor dem abschicken, Deine Beträge noch einmal auf Tippfehler prüfen. Die Buchstabendreher in Wörtern, Tippfehler und Leerzeichen an Stellen wo sie nicht hingehören macht das lesen Deiner Beiträge sehr anstrengend. Danke!
    Gruß
    Skye

  • Hallo Stupsi,

    wir haben ähnliches erlebt, was aber bei Kindern von Alkoholikern keine Seltenheit ist. Leider ähnelt und gleicht sich sehr vieles. Genauso wie Du habe ich mich für die Trockenheit meiner Mutter verantwortlich gefühlt. Ich sah mich verantwortlich dafür wie viel sie trinkt, dafür dass sie nicht abstürzt, dafür dass sie sich nicht tot säuft. Ebenso habe ich mich für meinen Vater verantwortlich gefühlt, für das was er mitmacht. Gleichzeitig war ich ebenso der Meinung, dass es auch zu seinen Aufgaben gehört, dafür zu sorgen, dass sie nichts oder zumindest nicht so viel trinkt, dass sie sich nicht abschießt.

    Nichts davon war meine Aufgabe, nichts davon ist Deine Aufgabe. Deine Eltern sind erwachsen. Es gibt ein Sprichwort: „So wie man sich bettet, so liegt man auch“. Das trifft auf jeden von Euch dreien zu.

    Ich für meinen Teil hatte zudem die Angst, wenn mein Vater geht, habe ich meine Mutter an der Backe. Dann muss ich ganz allein auf sie aufpassen. Das letzte was ich wollte, obwohl ich mir Sorgen um ihn gemacht habe, war dass er geht. Es wäre das Beste für ihn gewesen, aber aus meiner damaligen Sicht das schlechteste für mich. Dann wäre ja der „Aufpasser“ vor Ort ausgefallen. Ich habe damals nicht gesehen, dass es nicht zu meinen Aufgaben gehört auf meine erwachsene, mündige Mutter aufzupassen.

    Zitat

    aber nicht wegen mir, sondern wegen meines Sohnes und meines Vaters

    Dein Vater ist ein erwachsener Mann, wenn er es nicht mehr aushält, dann soll er gehen. Wenn er möchte, dass es ihm gut geht, dann ist es an ihm dafür zu sorgen und nicht an Deiner Mutter das saufen aufzuhören, damit es ihm eventuell gut geht. Die Verantwortung für sein Leben hat er selbst.

    Ich weiß nicht wie alt Dein Sohn ist, aber ich habe schon mit 4 Jahren verstanden, dass ich meinen Opa, den ich abgöttisch geliebt habe, nicht immer sehen konnte, weil er schwer krank war und nicht immer Besuch haben durfte. (Kleine Kinder sind nun mal Bakterienschleudern) Ich denke Dein Sohn würde das auch verstehen. Wie oft ist Deine Mutter denn nüchtern genug, um ihren Enkel zu sehen?
    Das sie versucht bei ihm gut zu machen, was sie an Dir falsch gemacht hat, mag Balsam für Dich sein, ob das für Deinen Sohn so gut ist, frage ich mich. Man kann nicht „wieder gut machen“, vorbei ist vorbei und schon gar nicht an Menschen die es nicht betroffen hat.

    Zitat

    Ich denke halt, die einzige Lösung, damit ich das ganze aus meinem Kopf bringe, wäre eben den Kontakt gänzlich abzubrechen,

    Das kann eine Lösung sein, muss es aber nicht, dass hängt von jedem selbst ab. Ein räumliche Trennung heißt nicht automatisch, dass man den Kopf frei hat, Abstand gewinnt und loslassen kann. Das funktioniert ebenso wenig, wie bei einem Alkoholiker nur nichts trinken. Wenn er nicht an sich arbeitet, wird er über kurz oder lang wieder saufen. Keinen Kontakt zu Deiner Mutter muss ja nicht heißen, dass Du keinen Kontakt zu Deinem Vater hast.

    Zitat

    ich komme mir vor die Mutter meiner Mutter und defacto bin ich das seit mittlerweile sicher 25 Jahren.

    Du bist aber nicht die Mutter Deiner Mutter, Du bist die Tochter. Du hast diese Rolle gewählt, wenn auch nicht bewusst. Du kannst sie aber bewusst wieder abwählen. Das liegt allein an Dir und nicht daran, ob Deine Mutter säuft oder nicht.

    Zitat

    Allerdings bin ich in der Hinsicht weniger naiv wie mein Vater und ich weiß aus leidvoller Erfahrung, wenn sie ihre Zeit liegend verbringt, dann säuft sie, was ja auch in einem All-inklusive Club ein Leichtes ist.

    Es ist ihre Entscheidung ob sie ihren Urlaub zugedröhnt im Bett und mit einem Schädel verbringen oder nüchtern etwas davon haben will. Wenn Dein Vater das nicht möchte, muss er alleine fahren. Ob all-inklusive oder nicht, ein Alkoholiker der trinken will kommt immer an seinen Stoff.

    Zitat

    Hier kämpfe ich auch seit Jahren mit der Naivität meines Vaters, weil ich immer wieder vor ihm erkenne, dass sie wieder einmal rückfällig geworden ist.

    Ich war auch immer der Meinung, dass ich vor meinem Vater gemerkt habe, dass sie wieder trinkt. Er hat das auch gemerkt, aber er hat es verdrängt bis es nicht mehr zu übersehen war. Was ändert es auch, wenn es jemand merkt, nichts. Der einzige Mensch der etwas ändern kann ist Deine Mutter. Entweder sie will trocken werden oder nicht. Du kannst sie nicht trocken zwingen. Sie will saufen, sie ist alt genug um zu saufen, sie kann die Konsequenzen tragen.

    Zitat

    Es sollte mir völlig egal sein, was Sache ist, sie ist ja Gott sei Dank weit weg, aber trotzdem kreisen die Gedanken. Hätte ich erfahren, dass es ihr gut geht und alles normal ist, wäre dies nicht der Fall und dies ist es, was ich mit meinem ersten Beitrag auch gemeint habe, ein Leben in Angst.

    Diese Gedankengänge kenne ich nur zu gut, damit habe ich sehr viel Zeit meines Lebens verschenkt, mich selbst gelähmt und mir viel genommen. Mir war es auch nicht egal, wie es meiner Mutter ging, meine Gedanken waren von der Angst sie zu verlieren beherrscht.
    Dabei habe ich eines übersehen, ob Angst oder nicht es lag nicht in meiner Macht ob sie lebt oder nicht. Es lag nicht in meiner Macht sie dazu zu bringen, ihr Leben zu wollen. Diese Macht hatte nur sie allein. Ich konnte überhaupt nichts tun. Nichts was ich getan oder auch nicht getan habe hatte etwas mit ihrer Entscheidung zu saufen zu tun, mit ihrem Willen ihr Leben zu leben so wie es war und nicht so wie sie es sich „schön“ gesoffen hat. Sie hatte jede Möglichkeit zur Hilfe, wenn sie wollte würde sie sie annehmen. Sie wusste, ebenso wie Deine Mutter, wo diese Hilfe zu finden ist.

    Nachdem ich das begriffen hatte ging es mir besser. Ich konnte sie loslassen, ich konnte sie ihr Leben leben lassen, wie sie es gewählt hat. Meine Sorgen um sie sind geblieben, aber ich habe mein Leben wieder gelebt. Mehr noch, ich konnte entspannter mit ihr umgehen. Dadurch habe ich heute Erinnerungen, die mir sehr viel wert sind, die ich garantiert nicht gehabt hätte, hätte ich weiter gemacht wie vorher.

    Ich habe akzeptiert, dass sie den Alkohol gewählt hat mit allen schrecklichen Konsequenzen. Ich konnte meine Mutter nicht vor sich selbst beschützen. Es ist mir schwer gefallen, ich habe sie geliebt, wie keinen anderen Menschen und die Lücke die ihr Tod hinterlassen hat ist nicht kleiner gewordne, aber es war besser, für uns beide.

    Gruß
    Skye

  • Hallo Stupsi,

    Zitat

    denn wenn er ausziehen würde, würde sie mit Sicherheit in der Gosse enden bzw. wäre es an mir sie davor zu bewahren.

    Du kannst Deine Mutter nicht vor sich selbst beschützen. Die Spirale eines Alkoholikers dreht sich stetig nach unten, erst langsamer, dann immer schneller wenn er nicht aussteigt. Du kannst ihren Abstieg höchstens verlangsamen, aber nicht verhindern.

    Zitat

    Wenn ich deine Zeilen richtig interpretiere, dann war aber deine Mutter trotz des Alkohols wenigstens nicht böse zu dir.

    Meine Mutter war, wenn sie getrunken hatte, alles zu mir, die gesamte Palette an Emotionen. Fast immer vollkommen willkürlich und ohne Zusammenhang. Die meiste Zeit hat sie aber an mein schlechtes Gewissen appelliert, damit ich funktionierte und ich habe funktioniert, ich habe ihr das saufen einfach gemacht. Oder sie hat einen Streit vom Zaun gebrochen, weil sie gerade einen „Grund“ zum saufen brauchte. Aber sie hat mir auch diverse Nettigkeiten vor den Latz geknallt. Die Sache mit dem Ausplaudern von Vertraulichkeiten kommt mir auch sehr bekannt vor. Meine Mutter wusste sehr genau, welchen Knopf sie drücken musste damit ich funktionierte. Sie hat mit mir und meinen Gefühlen gespielt, wie ein Pianist auf dem Klavier.

    Um nicht vor die Hunde zu gehen, habe ich gelernt zu unterscheiden zwischen dem was meine besoffene Mutter getan und gesagt hat und dem was meine nüchterne Mutter gesagt oder getan hat. Der besoffene Zustand ist irgendwann an mir abgeprallt und ich habe sie auflaufen lassen bzw. mich einfach kommentarlos zurück gezogen. Ich habe mich auf ihre Spielchen nicht mehr eingelassen und meine Knöpfe abgebaut. Es hieß ja nicht, dass sie mir egal war und sie nicht mehr geliebt habe, ich habe „nur“ nicht mehr mit mir spielen und mich missbrauchen lassen.

    Zitat

    Was mache ich wenn sie ob ihrer Sauferei zum Pflegefall wird (ich glaube nämlich, dass es so nicht mehr lange gehen kann)

    Den Gedanken hatte ich auch oft genug. Das Schicksal wollte es anders. Noch ist es nicht so. Wenn es so kommen sollte, dann gibt es staatliche Stellen, die helfen. Du musst gar nichts, Du kannst wenn Du willst, aber Du musst gar nichts. Wenn es so kommen soll, wirst Du auch das nicht verhindern können. Es liegt allein in den Händen Deiner Mutter ob es soweit kommt oder nicht, zumindest was den Alkohol angeht.

    Zitat

    aber wie du selbst schreibst, es war ihre Entscheidung.

    Es war ihre Entscheidung zu trinken, so wie es die Entscheidung Deiner Mutter ist zu trinken. Für einen Alkoholiker der wirklich trocken werden will, gibt es haufenweise Hilfen in diesem Land. Er muss sich nur auf den Weg zu ihnen machen. War meine Mutter trocken? Nein! Ist Deine Mutter trocken? Nein!

    Zitat

    Du machst einen unheimlichen starken Eindruck auf mich

    Ich bin so stark oder schwach wie jeder andere auch.Vor gut 5 Jahren war ich da, wo Du jetzt bist, getrieben und gelähmt von der Angst um meine Mutter. Ich hatte sogar noch weniger als Du, ich hatte niemanden mehr. Die Sorge um meine Mutter hat mich derart vereinnahmt, dass in meinem Leben kein wirklicher Platz mehr für andere war.
    Es ist eine Frage der Motivation und meine war, dass ich leben wollte. Das ging nicht alles von heute auf morgen, das war ein jahrelanger Prozess und ich bin den Weg auch nicht allein gegangen. Ich hatte Hilfe durch diese Forum, eine reale SHG, durch eine Therapie und habe mich mit andern erwachsenen Kindern ausgetauscht. Alleine hätte ich das nicht geschafft. Ohne Hilfe wäre ich heute nicht da wo ich bin. Ohne Hilfe hätte ich heute immer noch kein eigenes Leben, ich bezweifle, dass ich überhaupt noch eines hätte.

    Zitat

    Sorry, weil ich so viel geschrieben habe.

    Schreib hier soviel Du willst, solange es Dir hilft, ist es gut. Dafür ist dieses Forum da.

    Gruß
    Skye

  • Hallo Stupsi,

    ich habe das mal aus einem anderen Thread rauskopiert, weil meine Antwort dort nicht zum Thema passt.

    Zitat

    du hast in einem thread geschrieben, du würdest dir wünschen das deine mutter tot sei, damit hast du jenes ausgesprochen, was ich mir im kopf ganz hinten leise denke, aber nie hätte zu artikulieren getraut. des öfteren hatte ich schon diesen gedanken, dass wir eben dann alle unsere ruhe hätten,

    Sei mir nicht böse, aber Du machst es Dir sehr einfach. Wenn Deine Mutter nicht mehr ist, dann musst Du bei Dir ja nichts mehr ändern. Die Lösung Deiner Probleme liegt nicht bei Deiner Mutter, sondern bei Dir. Deine Mutter ist nicht Schuld an Deinen Problemen, sondern Du selbst. Wie Du mit ihrer Sucht umgehst, wie Du mit Dir selbst umgehst, wie Du Deinen Wert definierst. Wenn Du die Nabelschnur nicht durchschneidest und die Verantwortung für Ihr Leben Deiner Mutter zurückgibst, dann wird sich nichts ändern. Keiner behauptet das, dass einfach ist, es ist sogar alles andere als einfach. Da ist der Tod Deiner Mutter natürlich, die scheinbar leichteste Lösung. Das scheinbare Problem ist weg. Das eigentliche Problem bist jedoch Du selbst. Du bist diejenige die tut und macht, dass musst Du nicht, nichts und niemand zwingt Dich, außer Dir selbst. Deine Mutter hat ein Problem, sie ist aber nicht Deines.

    Zitat

    aber jetzt wo es eventuell bald sein könnte, sieht meine emotion hier gänzlich anders aus und leider überwiegt wieder einmal die sorge um meine mutter.

    Solange Du nichts für Dich tust, solange Du weiter meinst für sie und für Deinen Vater verantwortlich zu sein, zwei erwachsene und mündige Menschen, wird dieser Zwiespalt immer bleiben. Du wirst aus dem Gefühlsjojo nicht raus kommen.

    Gruß
    Skye

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