bin neu.. und weiss nicht weiter

  • hallo magi

    worauf du dich einstellen mußt kann man nicht sagen, es kann alles bis nichts passieren. möglich das deine mutter an ihrem tiefpunkt ist und trocken wird, möglich das sie sobald sie aus der klinik kommt gleich wieder die flasche am hals hat. ihr könnt sie in der trockenarbeit unterstützen indem ihr das zuhause alkfrei macht, dazu gehört auch die lebensmittel auf alkoholanteile zu durchsuchen. indem ihr auf keinen fall in ihrer gegenwart trinkt, auch nicht mit ner fahne in ihre nähe geht. aber das sind dinge die deine mutter lernen muß, sie muß darauf achten was sie zu sich nimmt wenn sie trocken leben will. gespräche helfen auch gut wenn saufdruck kommt. einfach da sein. sollte sie aber wieder trinken könnt ihr nur euch selbst in sicherheit bringen. letztendlich ist es ihre entscheidung was sie tun wird, daran wird auch niemand etwas ändern. sie ist erwachsen und hat nun die ersten schritte gemacht, ob sie es auch durchzieht kann dir niemand sagen. ihr solltet euch genau die konsequenzen überlegen wenn sie dann doch wieder trinkt. und die solltet ihr nicht nur androhen sondern auch wirklich durchziehen. ich hoffe für dich das deine mama es schafft, aber garantieren kann das niemand, die rückfallquote ist leider sehr hoch, schraube deine hoffnungen also nicht so hoch, aber nichts ist unmöglich.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Ich bin 39 Jahre alt.

    Ich lasse meine Mutter in ihrer zugemüllten Wohnung, in der sie erfolgreich alle Rolladen und Lampen kaputt gemacht hat alleine. Sie hat keine Waschmaschine, keinen Kühlschrank und keinen Herd mehr. All dies könnte ich im Handumdrehen besorgen aber ich mache es nicht. Es tut weh, zu wissen, dass sie so hausen muss - aber das ist ja eben der Fehler- sie MUSS es ja nicht. Sie will es so. Und da sie ein erwachsener Mensch ist, muss ich ihr ihren Willen lassen. Ich halte mich da raus.

    An Ostern habe ich sie für ein paar Tage zu mir geholt (100km von ihrer Wohnung weg). Meine Frau hat sich liebevoll um sie gekümmert. Dann habe ich sie heimgefahren und mich für den nächsten Tag zum aufräumen und reparieren angekündigt.

    Meine Frau fand sie dann eingekotzt, eingepisst und völlig besoffen im Bett. Tagelang war sie davon völlig durcheinander.

    Nein. Die Antwort lautet Nein. Ich komme, wenn mich meine Geschwister oder sie selbst mich darum bitten. Aber ich haue sofort wieder ab, wenn sie dann doch lieber säuft als von mir etwas anzunehmen.

    Sie ist 78 Jahre alt und säuft seit über 50 Jahren. Hoffentlich stirbt sie bald. Ich möchte dieses Buch endlich schließen.

    Ich wünsche mir eine EDIT-Funktion...

  • ...ich bekomme Gänsehaut, wenn ich lese, was ihr erlebt habt oder erlebt!!!

    Wie schlimm ist es für jeden von uns, Eltern zurück zulassen? Die Verantwortung für Sie abzugeben bzw. zurückzugeben, obwohl Sie im Herzen bestehen bleibt?


    Ich verließ meine Mutter 1998 mit 17 Jahren mit dem Satz:
    "Du kannst Dich melden, wenn Du nicht mehr trinkst!!!"

    Ich habe seit 10 Jahren keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter...

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Zitat von so_anders


    Wie schlimm ist es für jeden von uns, Eltern zurück zulassen? Die Verantwortung für Sie abzugeben bzw. zurückzugeben, obwohl Sie im Herzen bestehen bleibt?
    .

    Es ist das schlimmste überhaupt. Es ist die totale Perversion. Etwas Grausameres kann man einem Menschen nicht antun.

    Aber es ist eben so: Früher oder später muss jeder Mensch seine Eltern loslassen, spätestens wenn sie sterben. Bei uns ist das eben etwas früher angezeigt.

    Wenn es bei einem mal bliebe, wäre es ja auch noch OK. Aber wie oft haben wir vor dem entgültigen Bruch die Hoffnung hochgehalten? Wie oft haben wir gebete, gehofft, geliebt, nur um wieder mit Karacho ins Nagelbrett der Erkenntniss zu fallen, dass die Sauferei nunmal wichtiger ist als unsere Liebe?

    No Ma´am. Du hattest deine Entscheidung, jetzt leb damit. mehr kann ich nciht mehr zu meiner Mutter kommunizieren.

    Ich wünsche mir eine EDIT-Funktion...

  • Hallo Magi,

    wenn du unter Depris und Angst leidest, ist es höchstens Zeit, dass du an dich denkst und zwar nur an dich....
    Setze deine Prioritäten auf deinem eigenen Wohlbefinden, lass dich nichts aufdrängen, nichts vormachen, du kannst nur DEIN EIGENES LEBEN führen und wenn du jemand ändern willst, dann kannst du nur dich selber ändern.

  • ach herrje, ist doch wirklich ein furchtbares thema, mit dem wir uns EKS herumschlagen müssen. die rollen der verantwortung sind total vertauscht. meist schon in der frühen kindheit. aber es tut als erwachsene genauso weh. es ist einfach falsch, dass man sich als kind um seine eltern kümmern muss. das heisst unter diesen umständen...
    ich selber habe meine mama mehrere mal einweisen lassen. bis aufs letzte mal ist sie trocken zurückgekehrt, um nur wenige stunden später wieder im alten suff zu enden! aber jedesmal mit hoffnung und durchhaltewillen.(und manchmal noch mit einem ärztlichen rezept für valium ) bloss hielts nie stand. ich kann mir auch kaum vorstellen, mage, dass deine mutter mit einem trinkenden mann eine reelle chance hat, trocken zu bleiben!!
    nach 5 tagen... die körperliche entgiftung ist das eine, das kann jeder mit hilfe machen. die eigentlich "ENTgiftung" auf der psychischen ebene sit die wirklich grosse arbeit. und das geht kaum ohne gute hilfe. macht sie eine therapie?
    ich bin mit ca. 19jahren ausgezogen. ich ertrug das leben im alki-haushalt nicht. aber das war nicht einfach. die spärlichen besuche von mir waren immer mit fast noch mehr angst davor, was mich zuhause erwartete, gespickt! lebt sie noch? was muss alles weggeräumt werden? welches chaos treffe ich wieder an? hmm, schreckliche zeiten!
    aber ich habe wohl irgendwie unbewusst gecheckt, dass das dort bleiben für mich nicht gesund ist und konnte mich lösen. ich habe das glück, dass meine mam nun schon länger trocken sit. dennoch knabbere ich weider an den EKS themen herum! ich wünsche dir magi, viel erfolg und kraft, deine themen an zu gehen. und die verantwortung nur dort zu übernehmen, wo du kannst und auch sollst. als erstes bei dir!!!

    ...wende dein gesicht der sonne zu und der schatten fällt hinter dich..

  • hallo magi

    kann gut sein das die entgiftung nach 5 tagen abgeschlossen war, heute wird ja alles gekürzt. nur das dein vater auch säuft ist natürlich richtig sch.... es ist ausgesprochen schwer neben einem trinker trocken zu bleiben. mein mann hat auch weiter gesoffen als ich aus der entgiftung kam. ich habe mich daher nach 2 jahren von ihm getrennt weil ich wußte das ich nicht dauerhaft abstinent bleiben kann wenn der weiter fröhlich neben mir säuft. und da er keine anstallten machte es zu lassen habe ich eben nen schlußstrich gezogen. war nicht einfach mit 4 kindern und ohne job nach fast 25 jahren ehe. aber ich wollte nicht mehr saufen also blieb mir keine andere wahl. ich weiß nicht ob sich deine mutter diesen schritt vorstellen könnte. vielleicht versuchst du mal mit ihr darüber zu reden wenn dein vater nicht dabei ist. wenn sie wirklich trocken bleiben will wird sie darüber zumindest nachdenken.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • danke fürs "edit"-wusste nicht, dass man keine medikamente nennen sollte. sorry...

    ...wende dein gesicht der sonne zu und der schatten fällt hinter dich..

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!