• Zitat von myself


    Was kann ich tun? Ich liebe ihn doch!

    Hallo Myself,

    noch ein herzliches Willkommen und großartig, dass Du den Mut hast zu schreiben.

    Was liebst Du denn eigentlich?

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo myself!

    Ich kann Dich bestens verstehen.
    Auch ich habe immer gehofft, dass mein XY es irgendwann schafft.
    Nach 2 Jahren ist diese Hoffnung zunichte und ich habe mich getrennt.
    Du siehst ja selbst: Alleine schafft er es nicht, und DU kannst ihm dabei nicht helfen.
    Du möchtest gern wissen, wie Du Dich verhalten sollst?

    Ich glaube, zu allererst solltest Du Dir eine ganz ganz wichtige Frage stellen:

    Was möchtest DU? Möchtest Du ein Leben führen, in dem Du glücklich bist? Kannst Du das mit IHM?

    Wenn Du ihn auf seine Trinkerei angesprochen hast, was denkst Du, wird er sagen?
    Glaubst Du, er wird von sich aus etwas dagegen tun?
    Und wenn er es nicht tut: Was willst Du dann machen?

    Und: Was tust Du eigentlich FÜR DICH?

  • Hallo myself,
    so wie die kleinen Füßchen von einem Kind wachsen, so wächst auch die sucht und braucht immer größere Schuhe.
    Du schreibst, dass hier die meisten die Hoffung aufgegeben haben. Ist so nicht ganz richtig. Es fragt sich nur worauf man hofft.
    Du kannst eine gemeinsame Zukunft mit ihm haben, doch Du alleine entscheidest wie diese aussieht. Und da hast Du nicht die große Auswahl.
    1. Du gehst gemeinsam mit ihm unter.
    2. Du gestaltest Dein Leben ohne ihn, so dass es Dir gut geht und ER sich eines Tages VEILLEICHT auch besinnt sich zu verändern. Wohl bemerkt "vielelicht". Dafür erhälst Du keine Garantie und hast schon gar keinen Einfluß drauf.

    Alternative 3: Du überzeugst ihn aufzuhören udn alles wird wieder wie früher : Gibt es nicht. Das ist Wunschdenken von allen hier. Zu einfach. Es funktioeneirt glaube ich schon allein deswegen nicht, weil es sich hier um eine Sucht handelt. Das muß man als allererstes begreifen. Es ist keine Grippe oder ein beinbruch.

    Erst wenn Du das erkannt hast und auch akzeptiert hast kannst du nach Lösungen suchen. Solange bewegst Du Dich vermutlich bei Variante 1 und zwar so lange bis es unerträglich für dich wird und du automatisch Variante 2 nimmst. Ich persönlich bin mit der ersten aufgewachsen und hätte mir gerne die Variante 2 gewünscht. Aber meine Mutter war nicht in der Lage sich zu trennen und wir waren als Kinder von ihr abhängig.

    Und da siehst du schon, dass es um viel mehr geht als nur der Alkohol. Du mußt dich wirklich fragen, was du von und mit diesem Mann willst. Denn wenn du weitermachst, vielleicht noch Kinder kriegst ziehst du die automatisch mit in solch ein Leben.

    Liebe hin, Liebe her. Es hat alles gar nciht so viel mit Liebe zu tun.
    Alkohol und beziehung, Alkohol und verantwortung, Alkohol und Kinder schließen sich irgendwie aus. Und zwar mehr und mehr .
    Liebe mag latent vorhanden sein, obwohl man es den nassen Alkoholikern immer weniger anmerkt.
    Ist dein Partner noch am Anfang seiner Sucht, aber schon richtig abhängig dann ist es vielleicht am hoffnungslosesten, dass er es einsieht, dass er süchtig ist. Denn dazu benötigt der Süchtige erstmal so viel selbsterlebtes leid, also seinen individuellen Tiefpunkt, der es ihm ermöglicht auszusteigen. Denn momentan sieht er vermutlich mehr die Vorteile des trinkens. Das passiert ganz automatisch und da wirst du gegen die wand reden, wenn du versuchst ihn vom gegenteil zu überzeugen.
    genau das ist es , was deine Seele kaputt macht.
    Eine Zukunft wird es also nur geben, wenn du dein Leben lebst und dich von ihm , seiner Sucht zumindest distanzierst. Das ist nahezu unmöglich. ich habe es geschafft, indem ich mich sehr zurückgezogen habe, sehr kreativ war. Aber als Kind bin ich auf einer anderen emotionalen Ebene. Da hat man nicht die Vorstellung ein ganzes leben damit zu verbringen. Ich hatte auch nie die vorstellung, dass ich meine vater ändern könnte. Auch die Liebe ist natürlich eine andere.
    Coabhängigkeit von Kindern ist etwas anders als von partnern.
    Als Kind habe ich glaube ich noch etwas besser funktioniert und intuitiv das machen wollen was richtig gewesen wäre. nur ich war halt nicht in der Lage. Doch wir hätten uns manches Leid erspart. und zwar alle.
    Dennoch gab es ein Happy end. mein Vater wurde trocken und ist es noch bis heute. Wenn Du Dir aber den weg dazwischen anschaust, was wir alle mitgemacht haben, was wir versäumt haben usw, dann würdest du auch den anderen weg wählen, da bin ich mir sicher. denn langsam langsam verändert sich der alkoholiker und wird zu eienm anderen wesen, der nciht mehr viel gemeinsam hat mit dem was mal war. Und auch nachher , also trocken, wird er nicht mehr sein, was anfangs war. was übrigens ja auch kein Mensch ist. Auf jeden fall rechen damit, dass viele Jahre vergehen werden bis die trockenheit eintritt. Ich weiß, du willst es jetzt und ganz schnell, weil du wieder glücklich sein willst. aber jetzt und ganz schnell wird nicht gehen, sei dir dessen bewußt. willst du bei ihm bleiben und es überhaupt aushalten mußt du verdammt stark sein, und verdammt geduldig. lies dich heir druch wie lange die Partner hier schon trinken bis der eine oder andere einen schritt unternommen hat. Das sind eher 10, 20, manchmal 30 Jahre. hast du die Geduld? Ist die Liebe dafür groß genug, da du ja von Liebe redest. Passt das vor allem zu deiner Lebensplanung. denn das Leben mit einem nassen Alkoholiker sieht sehr viel anders aus als eine "normale beziehung".

  • Zitat von myself

    Was ich liebe?

    Es ist ja nicht nur der Alkohol, wir haben ja auch jede Menge schöne Zeiten und die liebe ich.

    Hallo myself,

    Du meinst, Du liebst was war und das ist Dir mehr wert als das was ist? Und was ist mit Dir, Du bist doch jetzt, liebst Du Dich?

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo myself,

    den Absprung habe ich noch lange nicht geschafft.
    Was ich geschafft habe, ist mich endlich zu trennen. Aber das bedeutet (noch) nicht, dass ich nicht an meinen Ex denke und mich streckenweise immer noch verantwortlich für ihn fühle.
    Das wird noch eine ganze Weile dauern, da bin ich sicher. Und ich trauere auch immer noch den "guten Zeiten" nach.

    Wenn Du wissen willst, was mich zur Trennung verleitet hat:
    Es war der für diese Krankheit leider so normale Verlauf der Dinge!
    Die Sucht ist eine Krankheit, die Symptome zeigt.
    Und diese Symptome waren es letzten Endes, die mir gezeigt haben: Ich kann hier nichts mehr tun!

    Mein Ex steckt schon so unglaublich tief drin in der Sucht, dass ihm selbst wichtige Dinge ganz egal sind.
    Ich weiß, dass ich ihm mal wichtig war. Wirklich. Und das ist noch gar nicht so lange her.
    Heute ist ihm sogar mein Geburtstag egal. Er hat ihn ordentlich begossen. Und mehr nicht.
    Ich habe immer mehr Abstand zu ihm gewonnen und dadurch immer klarer gesehen.
    Gesehen, wie die Krankheit ihren Verlauf nimmt. Wie er sich verändert hat. Von einem lebensfrohen Menschen zu einem Riesenbaby, das nicht mehr isst, den Hund nicht mehr füttert, weil das Geld für Bier draufgeht.
    Der morgens schon besoffen ist, weil er ein schlechtes Gewissen hat, dass er abends so viel getrunken hat, und deswegen 3 Tage dauervoll ist.

    Ich habe ihn da sitzen sehen, sich selbst in die Tasche lügen, dass doch alles nicht so schlimm ist, dass ich übertreibe, dass er alles unter Kontrolle hat, dass wir in dieser Dreiecksbeziehung - ich, er und das liebe Bier - doch trotzdem glücklich werden können.
    Und plötzlich wurde mir klar, dass ich nicht weiterhin die 2. Geige spielen will.
    Dass es in diesem Leben noch viel mehr gibt als Alkohol und alle Probleme, die damit zu tun haben.
    Dass das Leben auf mich wartet und ich die Zeit nicht mehr damit verplempern will, jemanden vom Saufen abzuhalten, der doch aber saufen WILL.

    Kurz gesagt: Ich habe den Absprung geschafft, weil mein Leidensdruck zu groß wurde.
    Genau wie bei einem Alkoholiker.
    Erst, wenn der Tiefpunkt da ist, kann der Wendepunkt kommen.

    Vielleicht dauert es bei Dir noch lange, bis dieser Punkt erreicht ist.
    Vielleicht kommt er auch schon morgen.
    Niemand weiß das.
    Aber sei Dir gewiss: Er wird kommen, egal was Du tust.
    Irgendwann kann man es einfach nicht mehr mitansehen, und dann wird einem klar, dass man gehen MUSS, weil das die einzige Chance auf Besserung ist.
    Ich hoffe, dass bei Dir dieser Punkt nicht allzu lange auf sich warten lässt. Denn je länger Du wartest, umso schwieriger wird es, glaube ich.
    Und die "Kollateralschäden" sind auch nicht zu verachten.

  • Hallo myself,

    den Absprung schaffen geht nicht von heute auf morgen, da muß wohl vieles zusammenkommen. Bei mir war auf der einen Seite, daß das Leben mit meinem Ex immer unerträglicher wurde. Freunde hatte er schon lange nicht mehr, von seinen Saufkumpanen abgesehen. Mit ihm irgendwohin gehen (sei es zum einkaufen oder ihn zu Ämtern kutschieren, da er vor 15 Jahren seinen Führerschein wegen Alkohol verloren hat und die Busverbindungen hier katastrophal sind) wollte ich auch schon lange nicht mehr, weil es jedes Mal peinlich wurde.

    Trotzdem wollte ich ihm helfen. Als es mir ganz schlecht ging, habe ich dieses Forum gefunden. Anfangs habe ich hier auf der anderen Seite bei den trockenen Alkoholikern gelesen, weil ich wissen wollte, wie Alkoholiker fühlen und ich somit Wege finden könnte um ihm zu helfen. Ich habe aber etwas anderes verstanden und begriffen: e r - m u ß - f ü r - s i c h - s e l b e r - w o l l e n - u n d - n i c h t - i c h - !

    Da habe ich dann seine Sachen gepackt, sie ihm alle zurückgegeben und einen Schlußstrich gezogen. Als ich danach allein war, habe ich geheult, der kleinste Anlaß dafür reichte. Wochenlang. Wenn ich ihn heute wiedersehe geht es mir doch ziemlich nahe, aber es tut nicht mehr so weh wie damals, mir geht es nicht mehr so schlecht und es zieht mich nicht mehr so tief runter.

    Zitat von myself

    Für meinen Verstand habt Ihr alle recht, aber für mein Herz...

    Was meinst Du, wer dafür gesorgt hat, daß Du diesen Forum gefunden hast. Dein Verstand oder Dein Herz?

    lg inga

  • Hallo myself,

    für meinen Absprung habe ich zwei Jahre gebraucht oder noch länger, das waren einige Seiten.

    Heute weiß ich, dass ich nicht in der Lage war das zu verstehen was ich zu verstehen hatte und nicht in der Lage war, das zu tun, was ich hätte tun sollen, heute geht es immer besser.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • kommt mir alles bekannt vor ...

    mir hat es gereicht, nachdem ich einmal offensichtlich und ich vermute vorher zu oft belogen wurde.

    als er trotz erster und letzter chance trinken war und die frage ob er nicht anders wollte oder nicht anders konnte beantwortet hat mit : ich wollte es so.

    als für mich klar war, er will mir gerade erzählen, er hat mit absicht die beziehung kaputt gemacht. nur um nicht eingestehen zu müssen dass er süchtig ist.

    da ist mein knopf vom kragen geplatzt.
    hab.ich.nicht.nötig.

    auch wenn es immer wieder weh tut.
    aber, nein, sowas will ich mir nicht bieten lassen.

    aber ja, es ist schwer. die frage ist: willst du deine kraft weiter zum aushalten einsetzen oder eben die karft nutzen zum verändern?
    (der einsatz ist der gleiche. nur: für wen du die karft einsetzt, einsetzen willst - die frage musst du dir stellen, denke ich. für etwas kaputtes und letztlich für ihn - oder für dich)

  • Hallo Myself,

    ich bin der Meinung, dass die besten Antworten die sind, die man sich selbst gibt, deshalb werde ich dir ein paar Fragen stellen. Deine Antworten sind für dich bestimmt (du brauchst die Antworten nicht ins Forum zu schreiben).

    >Er hat sich endlich eingestanden, das er ein Alkoholproblem hat. Kurz nach dem das passierte ist er abgehauen. Er war eine Woche weg und diese Woche war die Hölle für mich.>

    Was genau war schwierig für dich?
    Wie es ihm geht? Wie es dir geht: Einsamkeit? Gebraucht werden? Geliebt werden? Was brauchst du, was kannst du dir selbst geben?

    > Wir sind umgezogen und haben neu angefangen unser Leben zu sortieren. Es lief alles gut. Er hatte einen neuen Job und alles war geordnet.>

    Das heißt, ihm zuliebe hast du dein ganzes Leben umgekrempelt ?

    >Im Moment bin ich beruflich im Ausland und dieser Abstand hat uns beiden gezeigt wie sehr wir uns lieben und brauchen. >

    Bist du sicher? Was genau brauchst du an ihm?
    Welche Eigenschaften an ihm liebst du, welche nicht?

    Kannst du auch alleine sein, geht es dir dann gut?
    Wenn nein, was fehlt dir, wenn du alleine bist?

    >Wir hatten eine tolle Zeit als er mich besuchte und wenn ich zu Hause bin ist es einfach schön.>

    Was genau war schön? (Deine Antwort ist für dich gedacht, nicht für das Forum)

    >Jetzt war ich am Wochenende zu Hause und musste feststellen, dass doch nicht alles so schön ist wie ich dachte.

    Was denn nu, war es schön oder nicht?
    Oder hast du vielleicht nur die Sachen wahrgenommen, die du wahrnehmen wolltest, weil du so voller Hoffnung warst?

    >Ich habe rausbekommen das er doch wie ich schon seid einiger Zeit schon vor dem Auslandsaufenthalt vermutet habe, das er wieder trinkt und lügt. >

    Also hast du was geahnt und dann verdrängt??


    >Noch habe ich ihn nicht darauf angesprochen, was ich nächste Woche wenn ich wieder zu Hause bin aber machen werde. Könnt Ihr mir helden und Tips geben?>

    Keine Vorwürfe machen. Mit der Wahrheit sachlich konfrontieren.
    Immer wieder zur Sache kommen.
    Ich Sätze, deine Sicht (kein du hast, du solltest...).

    Klar machen, wo deine Grenzen sind.
    Erwartungen (z.B. Respekt, die Wahrheit, dass Hilfe gesucht wird etc).

    Überlegen, was du tust, wenn er keine Einsicht zeigt.

    Keine unüberlegten Drohungen o.ä. die du nicht wahrmachen kannst.

    Ernstgemeinte Konsequenzen nennen, die du bei Bedarf auch direkt umsetzen kannst und willst.

    Überlege dir kleine, realistische Schritte, die du auch umsetzen kannst.

    >Ich möchte ihn nicht verlassen und ich hoffe das er sich professionele Hilfe sucht.>

    Was hindert dich daran, ihn zu verlassen?
    Was wünschst du dir? Unter welchen Voraussetzungen würdest du gerne weiter mit ihm zusammenleben und wann nicht?

    >Ich kann ihm nicht helfen und alleine schafft er es auch nicht. >

    Ja und nu? Und deshalb willst dich opfern?

    >Ich weiß, dass wenn er es nicht tut, ich meine Konsequenzen ziehen muss, auch wenn es nicht das ist, was ich möchte. >

    Was genau willst du vom Leben? Wie sieht dein ideales Leben aus?


    >Was kann ich tun? Ich liebe ihn doch!>

    Wer liebt, kann loslassen. Niemand verlangt, dass du ihn hasst.
    Du kannst ihn weiterhin lieben und trotzdem das tun, was für dich gut ist.


    >Ich halte mich nicht für schlauer als die anderen, aber ich liebe ihn und will die Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft nicht aufgeben.>

    Du brauchst diese Hoffnung auch nicht aufzugeben.

    Die Frage ist nur, ob du dich selbstzerstörerisch verhalten willst,
    nur um einer Hoffnung willen.

    Du hast ja die Möglichkeit, ihn vorübergehend zu verlassen.

    >Er trinkt immer heimlich und als er mich besucht hat, hat er nichts getrunken.>

    Es spielt keine Rolle ob du ihn in flagranti ertappst.

    Wenn du das Gefühl hast, dass dir die ganze Sache nicht gut tut,
    schau wo deine Grenzen sind.

    >Wie soll ich es anstellen? Wie fange ich das Gespräch an?

    Ganz einfach: Ich möchte mit dir über etwas Wichtiges reden. Wann passt es dir, sag mir einen Zeitpunkt. (Und lass dich nicht vertrösten!)

    Tu Dir gut!

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