Sisu = Unnachgiebigkeit!

  • Hallo miteinander,

    ich habe mich vorhin registriert, mich vorgestellt und möchte euch und wohl auch mir zeigen, dass es mich noch gibt, dass ich hier bin.

    Es gibt mich und ich habe jetzt (erneut) beschlossen zu kämpfen 8) Um meine Autonomie, meine Daseinsberechtigung,...auch wenn ich schon lange keine Lust und Kraft mehr verspüre mich in ein krankes Familiensystem einzufügen.

    Wer sich immer noch dafür verantwortlich fühlt, dass seiner kranken Herkunftsfamilie geholfen wird, der möge mir bitte den Gefallen tun und sich auf keinen meiner Beiträge melden.

    Ich ringe um ein selbstbestimmtes Leben in dem es mir gut gehen darf, auch wenn es meinen Eltern nach wie vor schlecht geht.

    Seit 41 Jahren bin ich hier und seit mindestens der Hälfte der Zeit versuche ich mich von den "Fesseln meiner verkorksten Kindheit" zu befreien.

    Schon als Kind war ich depressiv und es wurde mir eingeredet, dass es nun mal so ist im Leben meiner Familie. Angeboren, vererbt, quasi ein Familienfluch den noch keiner durchbrechen konnte.
    Erst viel später habe ich, auch durch therapeutische Hilfe, erkannt, dass ich körperlich misshandelt, emotional missbraucht, regelmässig demoralisiert und klein gehalten wurde, - dies nur um den öffentlichen Schein der intakten Familie zu wahren.

    Aktuell und erneut bin ich mal wieder an Depressionen erkrankt, habe jetzt endlich und erstmalig eine psychosomatische Kur eingereicht und hoffe darauf, dass ich fähiges Fachpersonal finden werde, dass mir aus diesem Dilemma helfen kann.

    Ich will leben und ich will ein glückliches gelungenes Leben führen und ich erkenne, dass ich mir dabei oftmals selbst im Weg stehe!!!

    Jede konstruktive Antwort ist mir von Herzen willkommen :D

    Ich grüße euch, - ihr seid nicht allein und ich zum Glück auch nicht,...daß hatte ich viele Jahre meines Lebens geglaubt,

    SISU


    P.S. Sisu kommt aus dem Finnischen und bedeutet Kampfgeist, Unnachgiebigkeit...und passt meiner Meinung nach ziemlich gut für ein erwachsenes Kind daß nach Hilfe sucht, jedem Widerstand zum Trotz!

    ~Wir selbst sind der Preis~

  • Hier meldet sicht die andere Seite von Sisu...

    Angst bestimmt mein Leben, mein Handeln. Was, wenn ich mir dieses psychisch schwer zu ertragende Dasein selbst ausgesucht habe? Weshalb? Was, wenn ich tatsächlich selbst an dem ganzen Dilemma schuld bin?

    Glaube!? Christentum???

    Was kann ich denn dafür, dass ein junger Mann angeblich für die Sünden der sündigen Menschen sein Leben gelasse hat? Was habe ich verwerfliches/ verbotenes getan? > ICH KANN DAS NICHT NACHVOLLZIEHEN!!!

    Warum, wieso, weshalb?

    Damit quäle ich mich rum! Was macht es für einen Sinn???

    ~Wir selbst sind der Preis~

  • hallo sisu-es gibt da eine geschichte von einem sehr kranken mann, der einen heiler aufsuchte. er sagte ihm, er müsse ihm helfen, denn er müsse für seine frau und kind sorgen. der heiler meinte daraufhin, dass seine frau und sein kind ganz gut ohne ihn zurecht kommen würden. sie würden wohl trauern, aber sich auch wieder am leben erfreuen und ihren weg weitergehen. er, der kranke, müsse als wichtigstes selbst einen grund sehen, weiter zu leben. nur dann könne ihm geholfen werden!
    und so wie du tönst, stehst du genau an dem punkt.
    es gibt viele themen, in denen EKS sich "verlieren" können. den kopf zerbrechen, einen sinn suchen, sich hinterfragen, antreiben, etc .
    ich kann dir kaum einen rat geben. aber wenn der glaube für dich keine "option" ist, dann lass es. vilen menschen hilft es. vielen aber auch nicht.
    ich glaube der grundstein für die "genesung" ist das eigene vertrauen und der glaube in sich und an sich selber. ist aber mit vielen schwierigen lebensjahren als EKS nicht nur ein spaziergang. aber es soll (bin auch noch nicht am ziel-äh, gibst überhaupt ein ZIEL?!?) sich lohnen.
    dass ansgt das leben bestimmt ist nicht angenehm und bistimmt nicht der sinn. ich hoffe für dich, dass du "fähiges" fachpersonal findest. nimm dich und deine gefühle an. grab in deinem inneren, nach deiner ureigenen seele (innerem kind) und nimm sie fest in die arme. du hast es verdient geliebt, geachtet und respektiert zu werden. niemand darf dich mehr missbrauchen-und vor allem auch du selber nicht. setze grenzen, wo es nötig ist. fordere ein, was dir zusteht oder was dir gut täte. das alles darfstsollstmusst du :D
    halt die ohren steif und bleib dran... 8)

    ...wende dein gesicht der sonne zu und der schatten fällt hinter dich..

  • Liebe Sisu,

    schön, dass du schonmal ein Ziel definiert hast. Wenn man es gewöhnt wird, nur irgendwie den nächsten Tag herum zu bekommen, dann ist sowas wie "Lebensplanung" ein reichlich fiktives Konzept.
    Die Stimmen im Kopf sind in der Tat mehr als lästig. Du findest hier den Thread "Arbeit mit dem inneren Kind", worin einige sehr plakative Zeugnisse stehen, wie man sie zum schweigen bekommen kann. Hast du damit Erfahrungen?

    Ich komme darauf, weil du schreibst, dass du "dir selbst im Weg stehst". In meinen schlimmsten Zeiten hatte ich überhaupt kein "Ich" mehr, sondern war nur noch ein Konglomerat aus mehr oder weniger laut schreienden. Kindern/Persönlichkeitsanteilen (je nachdem welche Metapher man dafür verwenden möchte, ist aber letztendlich das gleiche). Wenn einem Menschen 100% Bewusstsein zustehen, dann haben in meinem Kopf 99,8% die Konflikte, die Stimmen, die FLashbacks und sonstige Nettigkeiten beansprucht.

    Nach und nach verstummen die Kinder in meinem Kopf. Flashbacks habe ich nur noch selten (früher mehrmals täglich). Ich bin aber ähnlich wütend wie du, ich will auch endlich dass das MEIN Leben wird. ABer wie du warte ich gerade auf meinen Klinikplatz. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass da nicht mehr viel bei mir fehlt, will aber jetzt mal eine professionelle Meinung dazu hören.

    Ich wünsche mir eine EDIT-Funktion...

  • Hallo Sisu,

    Zitat von Sisu


    Ich ringe um ein selbstbestimmtes Leben in dem es mir gut gehen darf, auch wenn es meinen Eltern nach wie vor schlecht geht.

    Sehr gesunde Einstellung. Bis auf das Ringen vielleicht. Gegen wen ringst Du denn?

    Zitat

    auch wenn ich schon lange keine Lust und Kraft mehr verspüre mich in ein krankes Familiensystem einzufügen.

    Na dann tus doch nicht :)

    Zitat

    P.S. Sisu kommt aus dem Finnischen und bedeutet Kampfgeist, Unnachgiebigkeit...und passt meiner Meinung nach ziemlich gut für ein erwachsenes Kind daß nach Hilfe sucht, jedem Widerstand zum Trotz!

    Ja, und das lässt sich rauslesen. Trotz. Sehr viel davon.

    Wem gegenüber? Ist das denn nötig wenn Du Dich aus dem kranken Familiensystem verabschiedest?

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Hallo Kaleu,

    ist mir schon fast peinlich, wie schnell ich durchschaut werde von Dir.

    Trotz, - den brauchte ich die Hälfte meines Lebens um überhaupt eine Art von eigener Persönlichkeit entwickeln zu können. Dasses hier und jetzt nicht mehr nötig ist muss ich noch lernen.

    Gerungen habe ich noch lange Jahre mit meiner Mutter und wäre im Grunde froh, wenn sie mich verstehen könnte. Kann sie aber nicht weil sie aus dem kranken System nie ausgestiegen ist und verdrängt.

    Viele Jahre schon habe ich nur selten Kontakt zu meiner Herkunftsfamilie, lasse mir aber immer wieder Schuldgefühle aufbürden wenn es zu Begegnungen kommt.

    Ich habe jetzt endlich verstanden was mit mir los ist und hoffe, dass ich nun gesund werden kann.

    Danke für die Antwort und Gruß,

    Sisu

    ~Wir selbst sind der Preis~

  • Liebe Sisu,

    Zitat von Sisu


    Trotz, - den brauchte ich die Hälfte meines Lebens um überhaupt eine Art von eigener Persönlichkeit entwickeln zu können. Dasses hier und jetzt nicht mehr nötig ist muss ich noch lernen.

    Müssen, musst Du garnix. Wenn Du möchtest, darfst Du. :)

    Zitat

    Gerungen habe ich noch lange Jahre mit meiner Mutter und wäre im Grunde froh, wenn sie mich verstehen könnte. Kann sie aber nicht weil sie aus dem kranken System nie ausgestiegen ist und verdrängt.

    Da isse wieder. Die Mama. Kaum passt man zwei Sekunden nicht auf, quetschen sich die Eltern in's Forum. Schlimm mit denen. Sollten wir uns jetzt lang und breit drüber auslassen, warum die Mama nicht aus dem kranken System ausgestiegen ist.
    Hoppla, warte. Ich meine mich zu erinnern, daß es um Dich gehen sollte und daß Du doch aus diesem kranken System aussteigen willst.

    Zitat

    Viele Jahre schon habe ich nur selten Kontakt zu meiner Herkunftsfamilie, lasse mir aber immer wieder Schuldgefühle aufbürden wenn es zu Begegnungen kommt.

    So bekommt man wenigstens etwas von seiner Familie. Eigentlich will man aber was Anderes. Aber irgendwann gibt man sich auch mit Schuldzuweisungen zufrieden. Hauptsache, was bekommen.
    Warte, schon wieder hab ich das Gefühl, da stimmt was nicht. ;)

    Zitat

    Ich habe jetzt endlich verstanden was mit mir los ist und hoffe, dass ich nun gesund werden kann.

    Große Ziele. Hehre Ziele. Würden mich an Deiner Stelle erstmal ganz schön überfordern, für Frust sorgen, wenn ich morgen nicht "gesund" bin obwohl ich's mir doch vorgenommen habe.
    Nur so'n Vorschlag, wie wär's Dich erstmal so anzunehmen wie Du bist, ohne gleich an Dir rumzugesunden. Wär das nicht erstmal schon alle Hände voll zu tun?

    Alles Liebe

    Kaleu

  • Kaleu, meine ganze innere Welt bricht grad zusammen....

    Ich habe große Schwierigkeiten mich so anzunehmen wie ich bin, - kann jetzt auch nicht damit umgehen, dass ich krank bin.

    Bin echt verzweifelt grade :cry:

    ~Wir selbst sind der Preis~

  • Liebe Sisu,

    nana, so schlimm gerade?

    Hab Dir in dem anderen Thread schon geshrieben, haste denn keinen Doc oder Psychologen oder Beurologen zu dem Du Vertrauen hast und wo Du Dich mal hinwendest?

    Wenn Du in der Bude hockst wird's auch nicht besser. Schwing doch Deinen süßen Popo zu 'nem Arzt, sag ihm, hier, ich bin die Sisu und mir geht's echt hundsmiserabelblöddreckigdoof.

    Den Rest lass mal den Doc machen.

    Fühl Dich gedrückt. Wird schon alles gerade gerückt und kommt wieder in's Lot, irgendwann auch richtig. Nur bisschen mitmachen musst Du schon. Zu hause versauern macht's schlimmer.

    Ab zum Hausarzt.

    Wir Alkoholiker machen den gleichen Stiefel, wenn wir erstmal geschnallt haben, dass wir krank sind, geht's erstmal ab zum Hausarzt.

    Moin Doc, ich glaub irgendwie haben der Alk und ich ein etwas ungewöhnlicher Verhältnis miteinander.

    Meinst das hat mir Spass gemacht die Hosen runter zu lassen? Ich dacht ich werd irre als ich das gesagt hab. Aber dann ging's los und dann konnte man mir helfen, weil ich den ersten Schritt gemacht habe.

    Hätt auch zu hause bleiben und mich schämen können. Dann würd ich da heute noch sitzen und wahrscheinlich stockblau sein.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Danke für den Drücker und überhaupt, - ich drück zurück :)

    Mit dem Hausarzt hab ich vor ein paar Wochen schon mal gesprochen, nehme derzeit Antidepressiva und habe eine psychosomat. Kur beantragt. Hoffentlich wird die schnellstens bewilligt!

    Bin jetzt diese Woche krank geschrieben, überlege aber tatsächlich ob ich mich selbst einweisen soll, weil ich mich schon seit Monaten in meiner Bude verstecke und alles was mir unangenehm werden könnte vermeide.

    Dieses ganze Versteckspiel muss endlich mal ein Ende finden, ich weiss selbst schon nicht mehr wer ich bin,.....dies ist mir allerdings eh unklar durch meine Vorgeschichte.

    Lieber Kaleu, ich freu mich über Deine Anteilnahme,

    Sisu

    ~Wir selbst sind der Preis~

  • Liebe Sisu,

    das Verstecken kann was erholsames sein, kann, muss aber nicht. Versuch den Kontakt zur Aussenwelt nicht ganz zu verlieren und sei es hier durch's Forum, das kann Dir Halt geben wenn Du ihn dringend brauchst.

    Wenn's gar nicht mehr geht ist 'ne Selbsteinweisung nichts Schlimmes, im Gegenteil, zeugt von guter Selbstbeobachtung und verantwortungsvollem Umgang mit sich selbst.

    Kann mich erinnern als ich einen ganz massiven Zusammenbruch hatte wegen 'ner Retraumatisierung hab ich auch nicht lang gefackelt und 'n Notfalltermin bei meiner Therpeutin eingeschoben. Der hat genügt um mich wenigstens soweit zu stabilisieren die nächsten Tage durchzustehen.

    Gerade wenn es wirklich brennt ist es eigentlich das Cleverste zu sagen, das schaff ich nimmer alleine, jetzt brauch ich Hilfe.

    Fühl Dich gedrückt und vor allem, fühl Dich verstanden :)

    Und wie gesagt, wenn es echt nimmer geht, dann ab in die Klinik.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Liebe Sisu,
    ich höre da ne Menge Kampfgeist, ein großer Wille ein glückliches und gelungenen Leben zu erkämpfen.
    Ich höre da "Angst bestimmt dein Leben und dein Handeln!?!????".
    Also aufi, stolze Kämpferin und besiege die Angst.
    Schau Dir Deine Waffen an mit denen Du kämpfst. Wie sehen die aus?
    Und wenn Du Dich umschaust findest Du hier im Forum sogar ein ganz schönes Heer hinter Dir, dass Dir zur Seite steht. Also, sags uns, gib uns Anweisungen, wohin soll die Reise gehen?
    Mir gefällt es ganz gut, der Gedanke einen Schlachtplan aufzustellen.

  • Liebe Sisu,
    was ich Dir mitteilen möchte ist, dass ich gut nachempfinden kann wie du dich fühlst. ich bin in sehr ähnlicher Situation. Mit der Ausnahme, dass ich nichts an meiner verkorksten Familie ändern will/ kann/ muß.
    Allein mir zu erkämpfen, dass es mir gut geht ist schon eine große Aufgabe.
    ich bin auch in meinem Leben ständig begleitet von Depressionen. Mal mehr und mal weniger starke.
    ich habe nie Antidepressiva eingenommen und ich kann nciht sagen, ob das ne gute oder keine gute entscheidung war. Vielleicht hätte ich mir manches Leid dadruch erspart. Viellicht wäre ich dann aber auch nicht an dem Punkt wo ich jetzt bin..meine einzige Sorge ist dann, wie ich diesen Zustand wieder los werde. Ich habe schon sehr viel über Depressionen gelesen und tue es noch. auch habe ich mein eigens Bild darüber. bei allen meinen Krankheiten frage ich mich als erstes: Was hat das für einen Sinn? Warum bekommt mein Körper das jetzt? Was will er mir damit sagen. meine Depressioenn sind in meien augen ein warnsignal. Alarmstufe rot. ICH KANN NICHT MEHR. Nichts geht mehr. Das bißcehn Energie was ich noch habe benötige ich um meine elemntarsten Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Ich shcotte mich ab, ich mache dicht, habe kien energie, keine Lust mehr, will niemanden sehen ( oder doch?), mir aber nciht die Mühe machen, denn das ksotet Energie, die ich ja nicht habe.Das schlimmste, ich habe auch nciht mehr die Energie mich aus diesem teufelskreis zu befreien. So betrachtet ähnelt das sogar einer Sucht. ausser, dass eine Depression nichts schönes, berauschendes ist, sonnern eher etwas Angst machendes. Der Körper sagt mir, dass ihm etwas bzw alles zu viel geworden ist und ich endlich mal auf mich hätte hören müssen, bevor ich zu diesem Absturz komme. Im Nachhinein weiß man das besser, aber in akutem Zusatnd hilft einem das auch nciht weiter. Einmal waren meine Depressionen so akut, dass ich es nur unter schwersten Umständen meinen Alltag bewältigen konnte. Wie ein nasser Alkoholiker habe ich versucht mir ncihts anmerken zu lassen. Kochen , Abwasch, aufräumen wahren die reinste Qual. Andere Menschen habe ich nicht ertragen und mit Ausreden abgewimmelt. Fast das Schlimmste war, dass ich mich selbst so sehr unter Druck gesetzt habe, dass es doch wieder aufhören müsse, dass ich doch wieder funktioneiren müsse. Das Ganze hat sich über Monate hingezogen. Genau genommen mehr als ein Jahr.
    Die meiste Zeit habe ich auf dem sofa verbracht, mit einem schlechten gewissen und Angst und Panik.
    irgendwann habe ich dann zu mir selbst gesagt:Ok. so ist das jetzt , Dein zustand. ich probiere jetzt folgendes. wenn ich mich shclapp fühle lege ich mich sofort ins Bett und "gestatte" mir so viel schlaf und Ruhe wie ich brauche. Und zwar ohne schlechtes gewissen. Es ist halt im moment einfach so. Und die kleinen kurzen Momente dazwischen mache ich schnell das nötigste. Eigentlich so, wie ichs ja vorher auch shcon gemacht habe, aber mit dem Unterschied mich nciht mehr schuldig , und schlecht dabei zu fühlen und bewußt zu handeln. Dahin gehend , dass ich mich dann immer ein bißchen mehr steigern konnte. Dieses Akzeptieren des IST-Zustands hat es mir tatsächlich geholfen da alleien wieder rauszukommen. Daher empfehle ich Dir auch zu hören, was auch Kaleu sagt.
    Ich hänge mich manchmal mit meinen Gedanken und Problemen so auf, dass sich alles nur im Kreise dreht und ich keinen weg raus mehr finde. Ähnlich wie bei einem PC, wo mehrere Anwendungen gleichzeitig laufen und der sich dann aufhängt und nur noch ein Neustart hilft.
    In kleinen Schritten wieder alles von vorne aufbauen.
    Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden. Wenn Du dafür sensibilisiert wirst bzw Dich selbst dafür sensibilisierst kannst Du mit der nächsten Depression vielleicht schon im Vorfeld besser umgehen. Du kannst Dich nicht schützen vor Dingen, die Dich bewegen, Dich stören. teilweise vielleicht, aber sicher nicht 100%. Auch schlimme Ereignisse auf die Du keinen Einfluss hast führen zu Depressionen. Aber Du kannst versuchen es dahingehend zu kontrollieren, indem Du Deine Art und Weise, wie Du über Dinge denkst beeinflußt. Auch Geduld gehört dazu. Einsicht, dass Du Deine Ressourcen anders einteilen mußt. Man muß lernen viele Dinge auch einfach so zu nehmen wie sie sind, ohne dagegen ankämpfen zu wollen.
    Da sind wir wieder bei der Kämpferin....

  • Hallo zusammen und im Vorfeld schon einmal vielen Dank für die ausführlichen Gedanken und die langen Texte die ihr mir zukommen lassen habt....

    Frozen Tears : ja, so bin ich. kämpfender schwächling. schwächelnder kämpfling. heulendes gelächter, lachendes geheule. Ein Mensch voller Gegensätze und mir langt´s jetzt. ich ertrag es selbst nicht mehr!

    Morgen werde ich mich selbst einweisen. Sorry, dass ich nicht näher auf eure vielen Worte eingehe. Habe grade selbst schwer damit zu kämpfen, dass ich die Flügel strecke und mir offiziell Hilfe suche.

    Vielen Dank, ich habe grade das Gefühl, dass dies ein sehr wichtiger Schritt für mein weiteres Leben ist und ich freue mich, dass ihr mich unterstützt habt.

    Ich melde mich wieder, alles erdenklich Gute euch,

    Sisu

    ~Wir selbst sind der Preis~

  • Hallo zusammen,

    will nur kurz erzählen, wie´s bei mir aussieht...

    War heute beim Arzt und zuvor bei der Krankenkasse um sicher zu gehen, dass weiterhin für mein Einkommen gesorgt ist. So wie´s aussieht, werde ich wohl Stütze vom Soz.amt beantragen müssen, da ich mit dem Krankengeld unmöglich auskommen kann. :?

    Jetzt habe ich zwar die Einweisung des Arztes in der Tasche, muss aber auf einen Platz in der Klinik warten und mich Morgen erst einmal vorstellen, damit sich die Leute dort ein Bild von mir machen können um abzuschätzen, wohin ich denn gepackt werden soll.

    Mich beutelt´s grad ziemlich, meine Seele kotzt buchstäblich, will jetzt aber auch nicht von der gewählten Spur abweichen.

    Tja, so sieht´s aus...................

    ~Wir selbst sind der Preis~

  • Liebe Sisu,

    könnt schlimmer sein, oder nicht?

    Könnt auch so sein, daß Deine Seele kotzt und keine Spur da ist. Jetzt hast Du eine Fahrrinne, was zum Festhalten, weisst wie's weiter geht und kannst Schritt für Schritt voranstapfen.

    Und sind es nur winzige Junikäfertapsen, so bringen sie einen doch vorwärts.

    Alles Gute. Ich drück Dir die Daumen für Morgen. Das wird!

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Lieber Kaleu,

    ich danke Dir für die aufbauenden Worte.

    Ja, ich weiss, schlimmer geht immer. Einige Anteile in mir sind mit dem eingeschlagenen Weg jetzt zufrieden, anderen geht´s zu langsam.

    Ich versuche mich damit jetzt anzufreunden, dass ich richtig gehandelt habe, weil es natürlich auch immer noch den Anteil gibt, der am liebsten weiterhin so tun würde, als hätte ich keine Hilfe nötig. "Hahaha, Spässchen gemacht und ihr seid alle drauf reingefallen! Nönönö, mir geht´s ja eigentlich gut, wollte nur mal wieder Aufmerksamkeit, die ich aber nicht haben darf." <-----und selbst jetzt vermischen sich die Anteile :roll:

    Also begebe ich mich jetzt auf die Suche nach mir selbst. Der Urperson die ich nie sein durfte und die keine Chance hatte sich zu entfalten. Mein grösster Wunsch! Ich selbst sein und alles darf ich sein, alles und endlich :D

    Ich drück Dich!

    ~Wir selbst sind der Preis~


  • Liebe Tareco,

    in mir ist zwar immer noch viel Aufruhr aber ich möchte Dir jetzt antworten und Dir persönlich für Deine Zeilen danken.

    Die Geschichte passt sehr gut zu mir, die Du gewählt hast, denn ich habe in der jüngeren Vergangenheit ähnliches getan. Ich habe meine Familie verlassen, Mann und Kinder weil ich einer für mich zermürbenden Beziehung ein Ende setzen wollte und meinen Kindern ein ruhiges Heim (ohne mich) geben wollte. Der Mann wollte nicht gehen, also bin ich gegangen und habe meine Kinder in Liebe ein Stück weit allein gelassen.

    Ich habe Monate gebraucht um zu erkennen, dass mein Mann mich liebt und mir helfen wollte. Leider musste ich auch erkennen, dass ich mich weder für liebenswert halte noch dies glaube verdient zu haben, also wieder in Kindheitsmuster verfallen bin :?

    Ich spüre, wie ich damit ringe, dies überhaupt zu schreiben, weil ich Angst habe, dass dies ein Fehler von mir war. Ebenfalls habe ich durch meine Herkunftsfamilie und im Aussen die Resonanz bekommen, dass es nicht nachvollziehbar ist, dass ich meine Kinder nicht mitgenommen habe.

    Habe versucht ein zweites Zuhause für sie zu schaffen, ist mir streckenweit auch gelungen, nur bin ich nun an dem Punkt angelangt, wo ich erkenne, dass ich dringlich Hilfe benötige und muss erneut die "weiße Fahne" schwenken und mich ein Stück weit mehr entziehen.

    Dasses alles sein durfte und ich überhaupt was darf, das muss ich immer noch lernen. Selbst diese Erkenntnis zermartert mich, da ich eben sehr wohl um meine Vergangenheit weiss.........

    Halt auch Du die Ohren steif, alles Gute,

    Sisu

    ~Wir selbst sind der Preis~

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